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Der verfluchte dritte Mann: Kriminalroman
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Der verfluchte dritte Mann: Kriminalroman
eBook156 Seiten1 Stunde

Der verfluchte dritte Mann: Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Der verfluchte dritte Mann

Krimi von Thomas West

Der Umfang dieses Buchs entspricht 125 Taschenbuchseiten.

Ein ganz normaler Fall entpuppt sich überraschend als unlösbares Rätsel. Wer hat auf die beiden Ganoven geschossen, die gerade von der Polizei hochgenommen wurden? Ein ominöser dritter Mann kommt ins Spiel, ohne dass es eine Spur zu ihm gibt. Wer versucht, den neu ernannten Captain McDaniel, wie auch Trevellians Kollegen Milo Tucker, zu töten? Trevellian und seine Kollegen vom FBI stehen vor vielen Fragen, doch alle Spuren laufen ins Leere.

SpracheDeutsch
HerausgeberBEKKERpublishing
Erscheinungsdatum4. Juli 2018
ISBN9781386055754
Der verfluchte dritte Mann: Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Der verfluchte dritte Mann - Thomas West

    Der verfluchte dritte Mann

    Krimi von Thomas West

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 125 Taschenbuchseiten.

    Ein ganz normaler Fall entpuppt sich überraschend als unlösbares Rätsel. Wer hat auf die beiden Ganoven geschossen, die gerade von der Polizei hochgenommen wurden? Ein ominöser dritter Mann kommt ins Spiel, ohne dass es eine Spur zu ihm gibt. Wer versucht, den neu ernannten Captain McDaniel, wie auch Trevellians Kollegen Milo Tucker, zu töten? Trevellian und seine Kollegen vom FBI stehen vor vielen Fragen, doch alle Spuren laufen ins Leere.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker.

    © by Author

    © dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    1

    „Da wären wir wieder, Tywell.‟ Der Uniformierte schob den Rollstuhl bis an die Pritsche heran. „Trautes Heim, Glück allein.‟ Er pflanzte sich vor dem hageren Mann im Rollstuhl auf und betrachtete sein eingefallenes Gesicht. „Schätze, du kommst wie immer allein zurecht.‟

    Immer noch zuckte dieses abfällige Grinsen um die Lippen des Wärters. Wenn auch längst nicht mehr mit dem unverhohlenen Spott, wie in den ersten beiden Jahren.

    „Auch die Rolle des Sklaventreibers scheint irgendwann ihren Reiz zu verlieren‟, dachte Dennis Tywell. Er wich dem Blick des anderen nicht aus. Schweigend taxierten sich die Männer. Ein allabendliches Ritual. Sei über drei Jahren inzwischen. Tywell hasste Richard Moore, und Richard Moore hasste ihn.

    „Also dann – träum′ was Schönes.‟ Der Uniformierte drehte sich um und verließ die Zelle.

    Sekunden später fiel donnernd die schwere Tür hinter dem Mann im Rollstuhl zu. Dann das vertraute Rasseln des Schlüsselbundes und das zweimalige, metallene Schnappen des Türschlosses.

    Tywell wartete fast eine halbe Stunde. Regungslos saß er in seinem Rollstuhl und starrte durch das vergitterte Fenster in den Abendhimmel. Irgendwann flammte das Neonlicht über ihm an der Decke auf.

    Tywell schlug die Decke von seinen Oberschenkeln zurück und nahm das Buch hoch. Das Buch, durch das er den Tod aus seiner Zelle tragen wollte.

    Es war eine Ausgabe des amerikanischen Strafgesetzbuches, eine dicke Schwarte von fast zwölfhundert Seiten. Fast liebevoll wog Tywell den Band in seinen Händen. Er wog ungefähr drei Pfund.

    Jetzt flackerte die Andeutung eines Lächelns über sein leblos wirkendes Gesicht. Ganz legal hatte er das Gesetzbuch in seine Zelle gebracht. Der Gefängnisdirektor hatte den Antrag genehmigt.

    Tywell schlug das dicke Buch auf. Behutsam blätterte er die Seiten um. Ab und zu unterbrach er sich und lauschte hinter sich zur Zellentür.

    Auf Seite achthundert fand er, was er suchte: Ein kleines, schwarzes Rechteck, nicht viel größer als ein Dominostein und eingelassen in ein aus dem Papier herausgeschnittenes Rechteck gleicher Größe. Innen auf der Seite, und ziemlich weit unten.

    Tywell hebelte die Kassette mit dem langen Nagel seines kleines Fingers heraus. Er ließ das Buch auf die Pritsche fallen und rollte seinen Stuhl an den kahlen Tisch unter dem Zellenfenster. Bücher, handbeschriebene Papiere, Stifte und zwei Packen Kopierpapier bedeckten die abgeschabte Tischplatte. Hinten an der Wand ein Monitor. Unter dem Tisch ein PC-Tower. Ein kalifornisches Boulevardblatt hatte Dennis Tywell fünfhunderttausend Dollar für seine Memoiren geboten.

    Er zog die Schublade des Tisches auf, holte ein Diktiergerät heraus und legte die Kassette ein. Eine verzerrte Stimme erklang. Als würde eine Comicfigur sprechen. Onkel Dagobert oder Daniel Düsentrieb.

    „Ich habe lange nachgedacht‟, sagte die Stimme, „ich übernehme die Sache. Weitere Informationen auf vereinbartem Weg.‟

    Tywell ließ die knochige Hand mit dem Diktiergerät sinken. Sein Unterkiefer schob sich vor, seine Augen wurden schmal, er atmete scharf und kurz durch die Nase aus – etwas, das von fern an ein Lächeln erinnerte, zerrte an seinen Gesichtszügen.

    Mit einem Knopfdruck spulte er die Kassette zurück und führte das Diktiergerät dicht an seine Lippen. „Ich wusste, dass Sie es tun würden‟, flüsterte er. „Schon als ich Sie das erste Mal sah, wusste ich, dass Sie töten können.‟

    Er drückte auf >Stopp<. Und neigte lauschend den Schädel. Seine dichten, grauen Locken fielen ihm auf die Schulter. Hinter ihm, vor der Zellentür, Schritte. Und fluchende Männerstimmen. Dann schlug eine Tür zu, ein Schlüsselbund rasselte, Schritte und Flüche entfernten sich.

    Tywell hob wieder das Gerät und drückte erneut die Aufnahmetaste. „Hier nun die Adresse, über die Sie an den ersten Teil Ihres Honorars kommen. Und vor allem die Namen der Männer, um die es geht ...‟

    2

    Es war verdammt heiß dafür, dass der Juni noch nicht einmal zwei Tage alt war. Unter unseren kugelsicheren Westen und Sturmmasken schwitzten wir den Morgenkaffee wieder heraus.

    „Wenn die Show hier vorbei ist, geb′ ich dir irgendwo ein Bier aus‟, sagte mein Partner.

    Typisch Milo, so ein Satz. Jeder hat so seine Mechanismen, um mit den Widrigkeiten des Lebens umzugehen. Milo sprach in solchen Situationen immer von der Zeit danach, und neigte dazu, die Lage zu verharmlosen. Dabei steckten wir ganz schön in der Klemme, und dass wir noch Gelegenheit zu einem Bier haben würden, schien mir keineswegs selbstverständlich.

    Wir lagen auf dem Flachdach einer Tankstelle an der Flatbush Avenue in Brooklyn. Etwa zwanzig Meter vor uns, auf der Flatbush Ave, stand ein Autokorso aus Streifenwagen, Ambulanzen und Zivilfahrzeugen unseres FBI-Distrikts.

    Hinter einem der Wagen stand unser Kollege Clive Caravaggio mit dem Mikro eines Autotelefons in der Hand. Er verhandelte mit den beiden Männern, die vor etwas mehr als zwei Stunden die Tankstelle überfallen hatten. Bevor sie hatten flüchten können, waren die Cops aufgetaucht, und jetzt hatten sich die Kerle mit sechs Geiseln unter uns in der Tankstelle verschanzt.

    Links von uns, einen Steinwurf weit entfernt, dröhnte der Verkehr über den Brooklyn-Queens Expressway. Hinter uns breitete sich ein großer Hof voller Gebrauchtwagen aus. Durch sie hindurch hatten wir uns an das flache Gebäude geschlichen. Jetzt lagen wir seit einer geschlagenen Stunde auf dem Dach, und die Mittagssonne brannte gnadenlos auf uns herab.

    Noch ließ unser Einsatzbefehl auf sich warten.

    „Sie haben den Tankwart herausgeschickt.‟ Orrys Stimme in den Kopfhörern unserer Walkie-Talkies. Er hielt uns über den Stand der Verhandlungen auf dem Laufenden. „Verdammt noch mal, was macht denn der Kerl da? Er schraubt die Einfüllstutzen der unterirdischen Benzintanks auf!‟

    „Kann ihn niemand von euch daran hindern?‟, flüsterte Milo.

    „Einer der beiden Räuber hält ihn mit einer Maschinenpistole in Schach‟, antwortete Orry Medina.

    „Pfeifen Sie den Mann zurück, Edwards!‟ Das war jetzt Clives aufgeregte Stimme in unseren Kopfhörern. „Wenn die Dämpfe sich entzünden, fliegt der ganze Laden in die Luft!‟

    „Dann solltet ihr möglichst schnell mit dem Fluchtwagen hier aufkreuzen.‟ Die heisere Männerstimme gehörte demjenigen der beiden Räuber, den wir hatten identifizieren können – Ron Edwards, ein über vierzigjähriger Texaner mit einem endlosen Vorstrafenregister. Einer von den Leuten, denen ein Menschenleben etwa soviel wert war, wie ein löchriges Paar Socken. Keiner von uns zweifelte daran, dass Edwards von seiner Waffe Gebrauch machen würde.

    „Und vor allem sollten Eure Scharfschützen jetzt mehr als zurückhaltend sein‟, sagte der kaltblütige Bursche meckernd.

    Milo stützte die Stirn auf den Kiesbelag des Daches. „Muss das sein!‟, stöhnte er.

    Jetzt tauchte der Tankwart in unserem Blickfeld auf. Mit steifen Knien näherte er sich einer der drei Zapfsäulen am Rand der Tankstelle. Er hängte die Zapfpistole ab und verspritzte Benzin um sich. Bald glänzte der Asphalt um die Zapfsäule herum tiefschwarz. Regenbogenfarbige Lichtreflexe schillerten in der Mittagssonne.

    „Ach, du Schande!‟, flüsterte ich und legte mein Schnellfeuergewehr neben mir ab. Es war klar, dass eine Schießerei hier, im Bereich der Tankstelle, nun ausgeschlossen war. „Wäre ich bloß Politiker geworden...‟

    „Die Entscheidung ist abgehakt, Partner‟, flüsterte Milo. Er bog das Mikro seines Walkie-Talkies gegen seinen Mund. „Was zum Teufel machen wir jetzt, Orry? Mit gezielten Schüssen ist ja hier wohl nichts mehr zu holen!‟

    Stille am anderen Ende der Leitung. Plötzlich ein Schlag, und Metall scheuerte über den Asphalt. Ich sah auf – der Tankwart hatte den Zapfschlauch fallen lassen und rannte auf die Flatbush Ave zu. Dort ging er Sekunden später hinter einem Streifenwagen in Deckung. Der Mann nutzte den Umstand aus, dass Edwards und sein Komplice sich mit einer potentiellen Feuerwalze umgeben hatten und wohl kaum auf ihn schießen würden.

    „Scheißkerl!!‟, brüllte Edwards. Milo lüftete seine Kopfhörer. Keine halbe Minute später dröhnender Schusslärm unter uns im Inneren der Tankstelle. Dann das Scharren einer sich öffnenden Schiebetür. Etwas schlug dumpf auf dem Steinboden auf. „Sein Kassierer! Sag′ ihm das, Bulle!‟ Edwards Stimme überschlug sich. „Ihr macht keinen Mist mehr! Sonst glaubt hier der nächste daran! Ist das klar? Und jetzt den Fluchtwagen! In zwei Minuten steht er vor der Tür! Oder ihr bekommt die zweite Leiche!‟

    Sekundenlanges Schweigen folgte. Dann Clives Stimme. „Okay, Edwards. Der Wagen kommt.‟

    Endlich meldete Orry sich. „Gruß vom Chef. Er empfiehlt euch den Rückzug und hätte größtes Verständnis dafür, wenn ihr seiner Empfehlung folgen würdet.‟ Mehr nicht.

    Ich wandte meinen Kopf zu meinem Partner. Durch die Sehschlitze seiner Sturmmaske sah ich das helle Blau seiner Iris zwischen den zusammengekniffenen Lidern. „Kommen, ob verstanden‟, forderte Orry Medina. Milo deutete ein Nicken an. Er hatte den gleichen Gedanken wie ich.

    „Hör zu, Orry‟, sagte ich, „wir versuchen′s ohne Schusswaffen. Schickt den Wagen und macht ein

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