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Grenzenlose Mordgier
Grenzenlose Mordgier
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eBook151 Seiten5 Stunden

Grenzenlose Mordgier

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Über dieses E-Book

Grenzenlose Mordgier

Krimi von Thomas West

Der Umfang dieses Buchs entspricht 124 Taschenbuchseiten.

Vier farbige Jugendliche im Alter zwischen sechzehn und einundzwanzig werden innerhalb von drei Wochen auf ähnliche Weise ermordet. Das FBI – District New York – geht von einem Serienkiller aus. Die Special Agents Jesse Trevellian und Milo Tucker leiten die Ermittlungen der Soko, die fieberhaft nach Hinweisen sucht, und werden von der Psychologin Dr. Diana Westmount unterstützt, die ein Täterprofil erstellt. Unklar bleibt das Motiv für diese grausigen Morde an den schwarzen jungen Männern. Als ein weiteres Opfer gefunden wird, stellt sich heraus, das dessen Todeszeit mit der einer anderen Leiche an einem anderen Tatort übereinstimmt …

SpracheDeutsch
HerausgeberBEKKERpublishing
Erscheinungsdatum22. Okt. 2019
ISBN9781386932550
Grenzenlose Mordgier

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    Buchvorschau

    Grenzenlose Mordgier - Thomas West

    Grenzenlose Mordgier

    Krimi von Thomas West

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 124 Taschenbuchseiten.

    Vier farbige Jugendliche im Alter zwischen sechzehn und einundzwanzig werden innerhalb von drei Wochen auf ähnliche Weise ermordet. Das FBI – District New York – geht von einem Serienkiller aus. Die Special Agents Jesse Trevellian und Milo Tucker leiten die Ermittlungen der Soko, die fieberhaft nach Hinweisen sucht, und werden von der Psychologin Dr. Diana Westmount unterstützt, die ein Täterprofil erstellt. Unklar bleibt das Motiv für diese grausigen Morde an den schwarzen jungen Männern. Als ein weiteres Opfer gefunden wird, stellt sich heraus, das dessen Todeszeit mit der einer anderen Leiche an einem anderen Tatort übereinstimmt ...

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker.

    © by Author

    © dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    1

    Mit glänzenden Augen und offenem Mund starrte Terry Anderson auf den Bildschirm. Geil, grunzte er heiser. Ein Hardcoreporno flimmerte über die Mattscheibe. He, Typ! Mit der flachen Hand schlug er dem Mann rechts neben sich auf den Brustkorb. Man traut dir solche Sauereien gar nicht zu! Er lachte wiehernd und griff in die Gummibärentüte auf dem Schoß seines Nachbarn. Wo hast du den geilen Schweinestreifen her?

    Der andere zuckte mit den Schultern. Beziehungen. Kein Problem für mich, sagte er. Gleichzeitig tastete seine rechte Hand nach der Unterkante seines zerschlissenen Sessels. Während er mit einem fast scheuen Lächeln nach dem schwarzen Hals des jungen Terry schielte, zog er Stück für Stück eine Krawatte aus dem Federkern des an der Unterseite aufgeschlitzten Sitzes.

    Oh, Mann, oh, Mann! Terry schnalzte vor Entzücken mit der Zunge und schnappte sich die Fernsteuerung von der Weinkiste, die ihnen als Tisch diente. Die Szene muss ich mir noch einmal 'reinziehen!

    Er spulte die Videokassette zurück. Wenn man dich zum ersten Mal sieht, möchte man schwören, dass du einer von den Typen bist, die Briefmarken sammeln und sonntags im Central Park ihr Modellboot über den Lake tuckern lassen! Er grinste breit und boxte seinen Nachbarn freundschaftlich gegen die Schulter.

    Der verzog sein schwarzes Kindergesicht zu einem verlegenen Grinsen. Ich mach mal'n bisschen Musik. Er stopfte die Krawatte in seine rechte Hosentasche und stand auf. Die Musikanlage stand auf zwei Obstkisten neben der grauen Metalltür des kahlen Kellerraumes. Er bückte sich und schob eine silberne Scheibe in das CD-Fach. Sekunden später lärmte Elektrik Funk Music aus den Boxen. Was zu trinken?, rief er laut, um die Musik zu übertönen.

    Klar, Mann.

    Whiskey?

    Bloß nicht, Terry ließ seinen Auge keinen Augenblick von dem Sexfilm. Wenn mein Alter das riecht, schiebt er 'nen Aufstand.

    Der Mann mit dem Kindergesicht bückte sich zu der Flaschenbatterie neben der Musikanlage und angelte eine große Flasche Cola heraus. Langsam ging er zurück zu Terry.

    >Play that funky music till I die ...<, griente es aus den Boxen.

    Hey, wenn ich das Sidney erzähle, rief Terry, ohne sich umzusehen. Der wird solange nerven, bis ich ihn mal mitnehme in dein cooles Kellerloch. Er nahm die Flasche, die der andere ihm über die Schulter schob. Ich darf ihn doch mal mitbringen, oder?

    Bring ihn ruhig mit, die Stimme des Mannes hinter ihm war eine Spur heiserer geworden. Aber das merkte Terry nicht. Und weil seine gierigen Augen jede Bewegung der nackten Leiber auf dem Fernsehschirm aufsogen, hatte er keine Zeit, sich nach seinem Gastgeber umzusehen. Sonst wäre ihm aufgefallen, dass dessen Unterlippe bebte und seine Augen sich unnatürlich geweitet hatten.

    Weißt du - Sidney ist mein bester Freund ...

    Der Mann mit dem Kindergesicht griff in seine rechte Hosentasche und zog die Krawatte heraus. Sie war aus dunkelblauem Wildleder. Aber Farbe und Stoff waren kaum noch zu erkennen, und sie sah so abgewetzt und speckig aus, als hätte er sie in dem Abfallkübel eines der indischen Restaurants an der südlichen East Sixth Street gefunden. Er wickelte ihre beiden Enden je einmal um seine Handgelenke und hob sie langsam und mit zitternden Händen über den Rastalockenkopf des jungen Burschen.

    Du musst nämlich wissen: Sidney ist ein ganz scharfer Hund - er hat schon mal versucht in die Peep-Show unten an der zehnten Straße gegenüber vom Tompkins Square Park ...

    Ein würgendes Stöhnen schnitt den Satz jäh ab. Blitzschnell hatte der Mann hinter ihm die gestraffte Krawatte um seinen Hals geschlungen und zog mit aller Kraft zu. Und er konnte in solchen Augenblicken, auf die er tagelang zufieberte, eine fast dämonische Kraft entwickeln.

    Terry ließ die Colaflasche fallen, versuchte nach dem schmalen Stoffstreifen an seinem Hals zu greifen und wand sich strampelnd in seinem Sessel.

    Der Mann mit dem Kindergesicht warf sich über die Sessellehne auf ihn, die Brille rutschte ihm von seiner Stupsnase, fiel auf die ausgefaserte Bastmatte vor den beiden alten Sesseln, und er umklammerte Terrys wild zuckenden Körper mit seinen kurzen Beinen.

    So heftig zog er an den beiden Enden der Krawatte, dass seine Arme bebten. Schweiß trat auf seine Stirn, und er keuchte und ächzte, als müsste er eine Waschmaschine in den sechsten Stock schleppen.

    Terrys Gegenwehr erlahmte, und schließlich erschlaffte sein Körper. Gemeinsam rutschten sie vom Sessel auf die Bastmatte. Die Fernsteuerung polterte auf den Boden. Terrys Mörder blieb schwer atmend auf seinem Opfer liegen, minutenlang.

    Irgendwann richtete er sich auf und tastete nach seiner Hornbrille. Die Fernbedienung lag vor Terrys Sessel. Er bückte sich nach ihr und schaltete Fernsehgerät und Videorekorder aus. Aus dem kleinen, blau gestrichenen Schränkchen, auf dem die Videoanlage stand, holte er ein gutes Dutzend langer, weißer Kerzen. Er verteilte sie im Kellerraum und zündete sie nacheinander an.

    Am CD-Player drückte er den Wiederholungsknopf und stellte die Musik leiser. >Play that funky music till I die ...<

    Vor seinem Sessel ging er in die Hocke, griff unter die Sitzfläche und zog ein abgegriffenes Pfandfindermesser aus dem Federkern des Sessels. Er legte es auf die Weinkiste neben eine der Kerzen.

    Nicht weit von der Musikanlage entfernt, in einer der Ecken des fensterlosen Kellerraumes, stand eine riesige, ausrangierte Kühltruhe aus den siebziger Jahren. Der Mann öffnete sie und holte eine fleckige Kunststoffplane heraus. Er schob die beiden Sessel beiseite und breitete sie aus.

    Dann rollte er Terrys Leiche auf die Plane und begann sie zu entkleiden.

    2

    Um mich herum das vertraute Klicken der Gurte - wie immer vor dem Landeanflug. Gespannt sah ich aus dem Fenster. Wir tauchten in die Wolkendecke ein. Sekundenlang weiter nichts als wabernde, graue Schleier. Und dann, von jetzt auf nun, zeriss der Wasserstoffvorhang: Unter mir glänzte der >Big Apple< in der Morgensonne. Umarmt vom tiefen Blau des Atlantiks streckte er uns seine Türme entgegen. Queens mit dem Kennedy Airport lag noch außerhalb unseres Blickfeldes.

    Deutlich konnte ich jetzt die Statue of Liberty unter mir ausmachen. Und dann gleich den Zwillingsturm des World Trade Centers. Die Konturen der Stadt wurden deutlicher, und die Brooklyn Bridge schob sich in mein Blickfeld. Ich versuchte einige der vertrauten Steinriesen zu identifizieren: Das Woolworth Building, das United States Courthouse und natürlich den Chase Manhattan Bank Tower.

    Die Wehmut über das Ende meines Urlaubes verflog. Keine Spur mehr davon. Das Gefühl, wieder zu Hause zu sein, erfüllte mich mit einem aufregenden Prickeln.

    Die drei Wochen an der kalifornischen Küste waren prächtig gewesen: Surfen, sich im Sand räkeln und die Sonne auf den Pelz brennen lassen, und die süße Lady aus Columbus/Ohio, die sich schon am dritten Tag angeboten hatte, mich mit Sonnencreme einzureiben - all das war gut gewesen, wirklich. Aber zurückzukehren war fast genau so gut. Oder noch besser? Zurückzukehren und wieder zu wissen: Es gibt einen Platz, wo man hingehört.

    Die Manhattan Bridge lag jetzt tief unter uns. Ich konnte sogar Fahrzeuge ausmachen. Am letzten Arbeitstag vor meinem Urlaub hatten Milo und ich einen syrischen Drogenhändler über die Brücke gejagt. Die Kollegen von der City Police hatten die 478 gesperrt. Der Mann war schließlich im Stau eingeklemmt gewesen, und wir hatten ihn greifen können.

    Morgen schon würde ich mich in diesem bizarren Betongebirge dort unten wieder mit der unangenehmeren Sorte Mensch herumschlagen müssen. Und komischerweise freute ich mich fast darauf.

    Und ich freute mich auch darauf, die vertrauten Gesichter wieder zu sehen - den Chef, Orry, Clive, und vor allem Milo. Ich lehnte mich zurück in meinen Sitz und schloss die Augen. Ich würde sagen, der Urlaub hat dir gut getan, Trevellian, murmelte ich.

    Als ich die Augen wieder öffnete, schaute ich in das braun gebrannte Gesicht einer jungen dunkelhaarigen Frau. Sie saß zwei Sitze rechts vor mir in der mittleren Sitzreihe des TWA Jets und schaute sich nach mir um. Offenbar hatte sie mich schon eine Zeit lang beobachtet. Unsere Blicke trafen sich für einen Moment, und sie wandte sich schnell wieder ab.

    Die Frau war mir vorhin schon aufgefallen, als ich von der Bordtoilette zurückgekommen war. Die herbe Schönheit ihres schmalen Gesichtes hatte mich elektrisiert. Ich betrachtete den schlanken Nacken unter ihrem kurzen, schwarzen Haar, doch sie tat mir nicht den Gefallen, sich noch einmal umzudrehen. Dann eben nicht, dachte ich und nahm mir vor, nachher, beim Aussteigen, in ihrer Nähe zu bleiben.

    Die >New York Times<,

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