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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 498: Nach dem Sturm
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 498: Nach dem Sturm
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 498: Nach dem Sturm
eBook113 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 498: Nach dem Sturm

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Über dieses E-Book

Old O´Flynn erwachte aus seiner Bewußtlosigkeit und hatte noch nicht den richtigen Durchblick. Als jedoch seine Erinnerung wieder einsetzte, drehte er erneut durch. Mit einem wilden Schrei sprang er auf die Beine und knallte prompt gegen den Stamm der Palme. Die war vom Sturm bereits geschüttelt worden. Jetzt sorgte die Erschütterung dafür, daß auch ihre beiden letzten Nüsse nach unten fielen. Eine schlug neben Nils Larsen in den Sand. Die andere knallte mit einem dumpfen Ton genau auf Old Donegals Schädel. Er knickte in den Knien ein, sein Blick wurde glasig, und er wackelte ein bißchen mit dem Kopf. Dann kippte er in den Sand und nippelte ein zweites Mal ab...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum12. März 2019
ISBN9783954399062
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 498 - Fred McMason

    9

    1.

    1. Juli 1595 – Cherokee-Bucht.

    Der Abend in der Cherokee-Bucht hatte es in sich und war so ganz nach dem Geschmack des Old Donegal Daniel O’Flynn.

    Die neue Kneipe – „Rutsche" genannt – war fertig und thronte auf langen Stelzbeinen als stolzer Pfahlbau über dem Wasser.

    Und es ging verdammt hoch her an diesem Abend.

    Brechend voll war die Rutsche, bevölkert von den Mannen des Korsarenbundes, die wild durcheinandergrölten und soffen, was das Zeug hielt. Kein Wunder, daß der Teufel los war, denn heute war die Rutsche eingeweiht worden.

    Auch diese Rutsche hatte – ähnlich wie die auf der Schlangen-Insel – sozusagen einen Extraausgang, eben eine Rutsche, auf der Krakeeler und Rumtöner ins Wasser sausen konnten, falls sie die Klappe zu weit aufrissen. Das war ein Spaß ganz nach dem Geschmack des kauzigen O’Flynn.

    Lauernd sah er den Profos an, denn den hatte er dazu auserkoren, daß er unbedingt als erster durch die Rutsche sauste.

    Ha, das würde ein Spaß werden, wenn Edwin Carberry übergangslos die Kneipe verließ und draußen im Bach landete!

    Old O’Flynn hatte leuchtende Augen und war heimlich am Grinsen, denn natürlich war der Profos völlig ahnungslos von dem, was ihn erwartete.

    Der Profos war schon ziemlich angeschickert; aber das war kein Wunder, denn Old O’Flynn hatte ihm seine Spezialmischung zubereitet, die auch ein Profos auf Dauer nicht vertrug. Das war Bier mit Rum. Anfangs hatte er ihm immer nur ein Gläschen Rum in den Humpen gekippt, dann zwei, später drei, und jetzt befand sich im Humpen immer nur noch ein kleiner Schluck Bier. Das Mischungsverhältnis hatte sich umgekehrt, und den Profos krempelte es auch immer mehr um.

    Jetzt war er am Rumtönen und Krakeelen und hatte wieder sein „starkes Hemd" an. Er konnte das Stänkern einfach nicht lassen.

    Sein Opfer war – wie hätte das auch anders sein können – natürlich wieder mal der Kutscher, mit dem er ohnehin ständig im Clinch lag.

    Old O’Flynn lag mit dem Profos allerdings auch ständig im Clinch, und so tat ihm der Kutscher leid, der sich von dem Rabauken immer wieder anpöbeln lassen mußte.

    Der Kutscher war noch auf Würde und Zurückhaltung bedacht, und das reizte den Profos ganz besonders.

    „Wirst langsam alt, Kutscherlein! höhnte der Profos. „Du hockst schon den ganzen Abend bei zwei Humpen Bier und zwei lausigen Rum herum. Sieh mich mal dagegen an!

    „Das tue ich seit einer Weile, sagte der Kutscher, „und dabei bin ich zu dem Schluß gelangt, daß du dich nur noch mühsam aufrecht hältst. Sollte das etwa auch am Alter liegen – du bist ja ganz wacklig auf den Beinen.

    „Ich wackle nie, behauptete Ed. „Kann ich auch gar nicht bei meiner Körpermasse. Aber dich bläst doch jeder Wind um. Schon mein Bierdunst genügt, um dich über den Pazifik zu blasen.

    „Dachte, wir seien hier im Atlantik, sagte der Kutscher freundlich, „aber das liegt vermutlich am temporären Gedächtnisschwund, unter dem du bekanntlich leidest.

    So ging das hin und her, bis der Profos die ersten unflätigen Beleidigungen losließ. Da war von verlausten Hühnerärschen und Rübenschweinen die Rede.

    Eine Weile hörte Old Donegal noch zu. Dann grinste er hinterhältig, als er sah, daß der Profos sich jener Stelle näherte, an der sich der Auslöser zur Rutsche befand. Die führte auf einer schräg geneigten Ebene direkt ins Meer. Diese Ebene war sehr glatt, und man konnte sich nirgendwo festhalten.

    Old Donegal zögerte noch einen Augenblick, aber dann war das Maß voll, als der Profos ihn selbst anblaffte. „Gibt’s in deinem Hühnerstall eigentlich nichts mehr zu saufen, du alter Zausel? fragte er gallig. „Oder soll ich hier austrocknen, was, wie?

    „Du meinst, du möchtest dich gern etwas befeuchten?" fragte der Alte katzenfreundlich.

    „Genau das meine ich. Ich will mich sozusagen bewässern."

    „Kannst du haben", sagte Old Donegal. Diesmal grinste er noch hinterhältiger und boshafter.

    Der Profos stand jetzt genau richtig. Er wird ganz schön in Fahrt kommen, dachte Old Donegal, und zwar in des Wortes doppelter Bedeutung.

    Unauffällig trat er auf das seitlich angebrachte Brett.

    Edwin Carberry sah nach unten und schluckte hart. Aber er konnte nicht lange stieren, dazu blieb keine Zeit mehr.

    Er sah nur ein dunkelgähnendes Loch und verstand die Welt nicht mehr. Dann ging es auch schon abwärts, und zwar in einem Höllentempo, als rase er direkt in die Hölle.

    Der Profos sauste mit einem Affenzahn ab. Über ihm schloß sich die Klappe wieder, als er seine Höllenreise antrat.

    Old Donegal trat händereibend ans Fenster und sah hinaus. Im Schein der Laterne sah er am anderen Ende der Rutsche eine kompakte Masse hinausfliegen. Die Masse hatte ein Amboßkinn, eine Menge Narben in der Visage und ein vor Schreck weit geöffnetes Maul.

    „Hähähä!" meckerte Old O’Flynn wie ein Ziegenbock, als diese kompakte Masse, vor Schreck zusammengekrümmt, wie eine Kanonenkugel direkt ins Wasser schlug. Eine Fontäne wie von einer Breitseite stieg säulenartig aus dem Meer und schien im Himmel zu detonieren.

    Er hörte noch einen erstickten und überraschten Schrei. Dann sah er nur noch eine weitere Gischtwolke.

    Weg war der Rabauke, genau wie er sich das hundertmal vorgenommen hatte. Jetzt konnte der Profos seinen Saufkopf im Meer abkühlen.

    Old O’Flynn begann immer lauter zu lachen, bis schließlich das Gelächter ansteckend wirkte und die Kerle alle zu grölen begannen. Der ganze Pfahlbau zitterte und wackelte.

    „Der Profos ist ins Meer geflogen, sagte der Wikinger lachend. „Das hat dem Kerl wirklich mal gefehlt.

    Der Kutscher sah richtig glücklich aus und hatte einen verklärten Blick drauf.

    „Bewundernswert, sagte er zu Old O’Flynn, „du bist ein feiner Kerl, Donegal. Immer hackt dieser Rabauke auf uns herum.

    Die beiden gaben sich die Hand und wollten sich ausschütten vor Lachen.

    „Wir müssen zusammenhalten, sagte Old O’Flynn, der vor Lachen fast erstickte. „Mich einen alten Zausel zu nennen! Jetzt kann er über sein großes Maul nachdenken.

    Wieder brandete Gelächter auf. Deutlich hörte er jedoch eine Stimme, eine Reibeisenstimme, die seiner Snugglemouse gehörte.

    Old O’Flynn wälzte sich schlaftrunken in seiner Koje herum und verstand die Welt nicht mehr.

    Dämmerig war es um ihn her, und er wußte im ersten Augenblick noch nicht so richtig, wo er sich befand.

    Eben noch hatte er überdeutlich den Profos durch die Rutsche sausen sehen und konnte nicht fassen, daß alles nur ein Traum war – ein sehr realistischer, aber eben doch nur ein Traum.

    Schade, dachte er bedauernd. Da liegt dieses Ungetüm von einem Profos ganz sicher schnarchend in der Koje, statt sich im Meer abzukühlen.

    Wieder hörte er Mary O’Flynn etwas sagen, aber er verstand den Sinn der Worte noch nicht, denn der Traum beschäftigte ihn sehr.

    „Ist der Kutscher da?" fragte er.

    „Seit wann ist denn der Kutscher bei uns an Bord? fragte die rothaarige Mary. „Hast du geträumt, Mister O’Flynn?

    „Ich glaube, ja, erwiderte er kläglich, „aber ich muß den Kutscher unbedingt sprechen. Es ist sehr wichtig.

    „Was ist denn so wichtig?"

    „Na, die Rutsche. Ich muß sie jetzt endlich bauen. Und zwar aus zwei Gründen …"

    „Saufen und rumstänkern, zählte Mary auf, „das sind für dich zwei handfeste Gründe.

    „Nein, nein. Einmal muß ich den Männern auf der Insel einen festen Treff mit Ausschank bieten, und zum zweiten sollst du ja auch ein Dach über dem Kopf haben, wenn unser Kindchen auf die Welt kommt. Das geistert mir schon lange durch den Kopf."

    „Na, so was, sagte Mary erstaunt. „Das sind allerdings gute Gründe, Donegal. Das hätte ich gar nicht vermutet.

    „Genies werden immer

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