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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 7/III: Das Gefecht in der Dungarvanbai
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 7/III: Das Gefecht in der Dungarvanbai
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 7/III: Das Gefecht in der Dungarvanbai
eBook146 Seiten2 Stunden

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 7/III: Das Gefecht in der Dungarvanbai

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Über dieses E-Book

Philip Hasard Killigrew schlägt sich an Land mit den Iren herum. Diesen günstigen Augenblick nützen fünf spanische Karavellen: sie versuchen durch wilden Kanonenbeschuß den Ausbruch aus der Dungarvanbai zu verhindern. Plötzlich ist dem Seewolf die Rückkehr zur "Isabella von Kastilien" verlegt. Und wenig später sieht Kapitän Romero Valdez seine große Chance, Rache für die schlimmste Niederlage seiner Laufbahn zu nehmen: Er hat die einmalige Chance, dem Seewolf das Genick zu brechen...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum8. März 2013
ISBN9783954391974
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 7/III - John Roscoe Craig

    info@vpm.de

    1.

    Ben Brighton schrie sich die Kehle heiser. Er sah das kleine weiße Wölkchen am Bug der ersten spanischen Karavelle und wußte, daß die „Isabella" es nicht mehr schaffen konnte, rechtzeitig herumzuschwenken, um den Feind mit der Steuerbordseite in Stücke zu blasen.

    Die Eisenkugel aus dem Fünfpfünderbuggeschütz der spanischen Karavelle traf die Kante des Schanzkleides zwischen der zweiten und dritten Kanone. Holz splitterte. Ein armlanger Balken löste sich und hieb den Segelmacher Lewis Pattern von den Beinen.

    Die Kugel war leicht abgelenkt worden. Sie riß einem von Norris’ Soldaten die rechte Schulter mitsamt dem Arm weg. Blut färbte die Jacke seiner entsetzten Kameraden rot.

    „Hinlegen! brüllte Captain „Black John Norris.

    Die Soldaten warfen sich auf die Decksplanken. Das Schreien des tödlich Verwundeten erstarb. Einer der Soldaten übergab sich.

    Endlich hatten Jim Maloney und Carter es geschafft, das Großmarssegel zu setzen. Der Nordwind fing sich in dem Segeltuch und drückte die am Heckanker liegende „Isabella" gegen das ablaufende Wasser quer zur Fahrrinne.

    „Feuer!" schrie Ben Brighton.

    Ferris Tucker und Al Conroy hielten ihre Lunten in die Zündlöcher. Donnernd entluden sich die beiden ersten Geschütze. Die hölzernen Räder der Lafetten rumpelten über die Decksplanken, bis die Kanonen von den starken Brooktauen abgefangen wurden. Pulverqualm breitete sich in der Kuhl aus. Die Soldaten begannen zu husten und rieben sich die tränenden Augen.

    Die Männer an den Geschützen schienen den Qualm nicht zu spüren. Smoky und Pete Ballie sprangen zur Seite, damit Ferris Tucker auch die nächsten Kanonen abfeuern konnte.

    Sie hörten den Schrei von Ben Brighton. Ferris Tuckers Kopf ruckte herum. Er sah den Triumph in den Augen Bens. Er lief auf das Quarterdeck zu, weil es ihm zu lange dauerte, bis der Wind den Pulverdampf davongeweht hatte.

    Ferris Tucker starrte zu den spanischen Karavellen hinüber. Der kleine Besanmast auf der Poop der ersten Karavelle war nach Lee über Bord gegangen. Die lange Rahe mit dem Lateinersegel schwamm auf der Wasseroberfläche und wirkte wie ein Treibanker.

    Ferris kniff die Augen zusammen. Tatsächlich! Sie hatten dem Spanier außerdem zwei mächtige Löcher ins Achterschiff in Höhe der Wasserlinie geschlagen!

    Auf der Poop der Karavelle wimmelte es plötzlich von Spaniern. Sie hieben wie die Irren auf die Wanten und Spieren ein, die ihrem Schiff die Bewegungsfreiheit raubten.

    Ferris warf einen kurzen Blick zu Al Conroy hinüber, dessen Gesicht vom Pulverdampf geschwärzt war. Er nickte, als er Conroys fragenden Blick sah.

    Sekunden später donnerten die letzten beiden Steuerbordkanonen der „Isabella" auf. Diesmal konnte Ferris Tucker den Flug der Kugeln verfolgen. Al Conroy hatte eine flache Flugbahn gewählt. Das Ziel lag jetzt breit vor ihnen. Es war auf dreihundert Yards praktisch nicht zu verfehlen.

    Beide Kugeln rasierten über das Vorderdeck. Eine von ihnen krachte gegen das Buggeschütz. Die Brooktaue brachen. Ferris konnte beobachten, wie die schwere Kanone alles aus dem Weg feuerte, was ihr im Weg stand. Drei Männer wurden mitgerissen und an der Bordwand zerquetscht. Der Wind trug ihre Todesschreie davon, als die Kanone die Bordwand durchbrach und ins Meer klatschte.

    Die andere Kugel hatte den Großmast getroffen. Er wankte heftig, doch noch wurde er von den Wanten gehalten. Die mächtige Rah mit dem Dreieckssegel löste sich plötzlich vom Mast und blieb schlackernd und schlagend waagerecht stehen.

    Die ersten Spanier sprangen einfach über Bord. Andere ließen die beiden Boote zu Wasser. Ferris hörte förmlich das Gurgeln, mit dem das Wasser der Dungarvanbai in das Achterschiff der Karavelle strömte. Sie lag schon ziemlich tief, und plötzlich neigte sie sich nach Lee.

    Der Wind trieb abgerissene Schreie zur „Isabella" herüber. Mit einem kurzen Blick vergewisserte sich Ferris Tucker, ob die Männer dabei waren, die Kanonen wieder zu laden. Der Kutscher, Pete Ballie, Smoky und Lewis Pattern hatten zwei der Geschütze schon wieder feuerbereit. Lewis Pattern, der Segelmacher, hatte noch etwas glasige Augen, aber er verrichtete seine Arbeit automatisch. Ab und zu strich seine fleischige Hand über den runden Bauch und über die Brust, wo ihn der Balken getroffen hatte, der von der Kugel des Spaniers aus dem Schanzkleid gebrochen worden war.

    Ferris Tucker hörte die Stimme Ben Brightons über sich.

    „Gut gemacht, Ferris, sagte Ben zufrieden. „So werden wir einen nach dem anderen in die Hölle blasen, wenn sie es wagen sollten, an unseren Kanonen vorbeizusegeln.

    Ben wußte so gut wie Ferris Tucker, daß die Spanier nicht den Hauch einer Chance hatten, unversehrt aus der Dungarvanbai auszulaufen. Die Einfahrt in die Bai war längst nicht so breit, wie sie aussah. An der nördlichen Seite, an der die „Isabella" Anker geworfen hatte, ragten bei Ebbe scharfkantige Klippen über die Wasseroberfläche. Jetzt waren sie noch fast ein Yard unter Wasser, aber an den Schaumkronen, die sich dort auf der Wasseroberfläche bildeten, war zu erkennen, daß es selbst für die Karavellen mit ihrem geringen Tiefgang unmöglich war, dort den Zugang zum offenen Meer zu suchen.

    An der südlichen Seite lag dicht unter dem Wasser eine gefährliche Sandbank, die mit ihrem saugenden und treibenden Grund ein Schiff nicht mehr losließ, wenn es erst einmal aufgelaufen war.

    Die Fahrrinne hatte höchstens eine Breite von hundert Yards, und die wurde von den Kanonen der drei englischen Galeonen abgedeckt. Noch hatten die „Santa Cruz von John Thomas und die „Marygold Francis Drakes nicht einzugreifen brauchen. Sie hatten wie die „Isabella" an Bug- und Heckanker in der Strömung des auslaufenden Wassers in der Einfahrt der Dungarvanbai gelegen und auf die spanischen Karavellen gewartet, die ihre Waffen für die irischen Aufständischen geleichtert hatten.

    Jetzt hatten die beiden Galeonen ihre Buganker ebenfalls aufgeholt und schwenkten, vom Nordwind getrieben, mit ihren Steuerbordbreitseiten zu den Karavellen herum.

    „Alle Geschütze feuerbereit!" rief Al Conroy zum Quarterdeck hinauf.

    Ben Brighton schaute zur havarierten Karavelle hinüber. Noch zögerte er, den Feuerbefehl zu geben, denn er wartete, daß sich die zweite Karavelle an dem manövrierunfähigen Schiff vorbeischob.

    Doch der Spanier schien es mit der Angst gekriegt zu haben. Er versuchte anzuluven, gab das Manöver aber wieder auf und fiel statt dessen ab.

    Die Spanier waren viel zu langsam.

    Ben Brighton konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er sah, wie der Bug der zweiten Karavelle auf das quer in der Fahrrinne treibende Schiff zusteuerte und sich mit einem fürchterlichen Bersten und Krachen mittschiffs in die erste Karavelle bohrte.

    Die Männer auf der „Isabella" brüllten vor Begeisterung.

    „Der Captain scheint noch vor kurzem auf einer Galeere Dienst getan zu haben! rief Ferris Tucker zum Quarterdeck hinauf. „Das war ein blitzsauberer Rammstoß!

    Der Großmast des havarierten Schiffes knickte ab wie ein dürrer Zweig. Er krachte auf das Vorschiff der zweiten Karavelle und zerschmetterte den kleinen Fockmast, der Fock- und Focktoppsegel trug. Taue, Wanten, Fallen und Schoten samt den Spieren beider Masten bildeten ein undurchdringliches Knäuel. Ineinander verbissen wie zwei Bulldoggen trieben die Karavellen weiter – direkt auf die Sandbank am südlichen Ufer der Dungarvanbai zu.

    Plötzlich hatte Ben Brighton den Blick frei auf die folgenden Karavellen, die in Kiellinie versucht hatten, das freie Meer zu erreichen. Er wollte gerade den Befehl zum Feuern geben, als die vorderste der letzten drei Karavellen eine wilde Halse fuhr und – gefolgt von den beiden anderen – zurück in die Bai lief.

    Ben war nicht sicher, ob sie auf diese Entfernung einen sicheren Schuß würden anbringen können, und so verzichtete er darauf, Kugeln und Pulver zu vergeuden.

    Immer schneller trieben die ineinander verzahnten Karavellen auf die Sandbank zu. Das Großsegel der ersten bedeckte das Durcheinander auf dem Vorschiff der zweiten Karavelle. Die Schreie verwundeter Spanier waren jetzt deutlich zu hören. Der Captain auf dem Achterschiff des zweiten Schiffes brüllte einen Befehl nach dem anderen. Seine Hand wies hinüber zur „Santa Cruz", deren Kanonenschlünde nur darauf zu warten schienen, bis die Karavellen ihnen vor die Mündungen liefen.

    Panik brach unter den Spaniern aus. Alles, was noch zwei gesunde Beine hatte, warf sich einfach über Bord. Einige schafften es nicht mehr.

    Die Luft erzitterte, als die Culverinen und Demi-Culverinen der „Santa Cruz ihre tödlichen Grüße zu den havarierten Karavellen hinüber schickte. Nur die Hälfte des Eisens traf ins Ziel, doch die Wirkung war auch so ungeheuer. Wie von einer riesigen Faust waren plötzlich sämtliche noch stehenden Masten wegrasiert. Die Spieren und heruntersausenden Blöcke erschlugen die Seeleute, die es nicht mehr geschafft hatten, von Bord zu springen. Andere wurden von dem Musketenfeuer, das von der „Santa Cruz und der „Marygold" über die Decks der Karavellen peitschte, umgerissen.

    Mit einem Ruck kamen die ineinander verzahnten Schiffsrümpfe zum Stillstand. Sie waren auf die Sandbank aufgelaufen. Der Bug der zweiten Karavelle schob sich mit ungeheurer Gewalt weiter in den Rumpf der ersten. Holz knirschte und barst. Der voll Wasser gelaufene Rumpf der ersten Karavelle kenterte und brach in zwei Teile.

    Im aufgewirbelten Wasser schwammen angsterfüllte Männer auf das Ufer zu. Ein Boot mit ein paar besonnenen Spaniern wurde zur zweiten Karavelle gepullt. Dort nahm es Verwundete auf und brachte sie ans Ufer.

    Die Spanier gaben die beiden Wracks auf. Sie wußten, daß sich die Schiffsrümpfe mit dem ablaufenden Wasser tief in den Sand wühlen würden. Das Boot, in dem die Verwundeten transportiert worden waren, wurde noch einmal zur zweiten Karavelle zurückgepullt. Allem Anschein nach wollten die Spanier Waffen, Munition und Proviant bergen.

    Ben Brighton blickte zur „Santa Cruz hinüber. Die Kanonen, die auf die beiden Wracks zeigten, waren sicher schon wieder geladen. Aber Kapitän Thomas feuerte nicht mehr. Auch die Soldaten auf der „Santa Cruz und der „Marygold" hatten ihr Musketenfeuer eingestellt.

    Ben Brighton tauchte in der Kuhl auf. Die Soldaten hatten sich um „Black" John Norris geschart. Sie waren alle noch ziemlich blaß um die Nasen. Der Tod ihres Kameraden hatte sie ziemlich mitgenommen.

    Mit knappen Befehlen setzte Norris seine Leute in Trab. Zwei von ihnen ließen sich von Lewis Pattern ein Stück Segeltuch geben, in das sie den Toten einwickelten.

    „Ich wollte, es hätte diesen Hundesohn Burton erwischt", murmelte Norris.

    „Vielleicht ist Ihr Wunsch schon in Erfüllung gegangen", erwiderte Ben Brighton leise. Er dachte an den Kanonendonner, der am Morgen vom untersten Zipfel der Bai zu ihnen herübergeschallt war. Wahrscheinlich hatten die Geschütze der spanischen Karavellen den Kampf eröffnet, als Burton mit seinen Leuten am Landeplatz erschienen war und angegriffen hatte.

    Kurz darauf hatten sie die gewaltige Detonation in den Hügeln südlich von Dungarvan vernommen. Vermutlich war das der Seewolf gewesen. Ben

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