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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 20: Der Überfall
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 20: Der Überfall
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 20: Der Überfall
eBook117 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 20: Der Überfall

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Über dieses E-Book

Endlich winkt Beutegold. Die Männer an Bord der "Golden Hind" bekommen lüsterne Augen und lecken sich die Lippen. Im Hafen von Valparaiso liegt ein großer spanischer Kauffahrer mit wertvoller Fracht. Der Überfall gelingt - doch er gelingt zu gut, und das macht Hasard, den Seewolf, mißtrauisch. Irgendwo haben sich die Spanier versteckt und lauern auf ihre Chance, Rache zu nehmen. Doch die Seewölfe geben sich keine Blöße. Da ändern die Spanier ihre Taktik und schlagen dort zu, wo es Hasard und seine Männer am wenigsten erwarten...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum28. Juni 2013
ISBN9783954392032
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 20 - Joe Vence

    info@vpm.de

    1.

    Philip Hasard Killigrew – der Seewolf, wie sie ihn nannten – stand neben Kapitän Drake auf dem Achterkastell der „Golden Hind" und starrte verbissen auf die Küste.

    Die „Golden Hind war ihnen als einziges von den fünf Schiffen geblieben, mit denen sie vor einem Jahr Plymouth verlassen hatten. Auch er hatte mit seiner Crew die „Isabella II. aufgeben müssen. So war er jetzt Lotse bei Francis Drake, sein erster Mann. Francis Drake wußte, warum er diesen harten Mann aus Cornwall mit seinen Leuten, die für den Seewolf durch die Hölle gehen würden, auf die „Golden Hind" übernommen hatte. Es gab keine besseren Seeleute, keine zuverlässigeren Kerle auf einem Schiff, das für Englands Krone fuhr.

    Tagelang waren sie gegen den harten Nordost an der chilenischen Küste entlang nordwärts gesegelt.

    „Wird Zeit, daß wir Land sehen", sagte Hasard.

    Doch Kapitän Drake zuckte nur mit den Schultern.

    Der Wind war fast abgeflaut und kräuselte nur noch leicht die See. Wie ein großer Schlitten glitten sie in eine kleine Bucht. Das Großsegel hatten sie aufgegeit, das Vormars- und Großmarssegel sowie der Besan standen noch. Die Nachmittagssonne des 4. Dezember 1578 zitterte über dem Wasser.

    Auf dem Vorderkastell stand die Ankercrew bereit.

    „Fallen Anker!" Hasards Stimme schallte von achtern.

    „Aye, aye." Ben Brighton gab das Kommando weiter.

    Der Anker klatschte ins Wasser. Die Ankertrosse rauschte durch die Klüse. „Stop!" Ben Brighton beendete das Manöver.

    „Aye, aye", antwortete Smoky für alle.

    „Sieht nicht einladend aus da", sagte er und zeigte an Land.

    Der große Neger Batuti zeigte grinsend seine Zähne. „Gut, gut, viel Essen, viele Dons mit Silber."

    Der pfiffige Donegal Daniel O’Flynn sauste die Wanten vom Ausguck herunter, fast ohne die Webeleinen, die Sprossen dazwischen zu benutzen.

    „Geht es nun endlich wieder los?" Seine Augen strahlten vor Begeisterung.

    Es roch nach Land, nach Abwechslung.

    Ein schrilles Gekreische ließ ihre Köpfe nach oben fahren. An der Rah über ihnen hing, mit dem Kopf nach unten, sich nur mit dem Schwanz festhaltend, Arwenack, der Schimpansenjunge. Ihn hatten sie mitten im Atlantischen Ozean auf einem verlassenen Schiff gefunden und in die Mannschaft aufgenommen. Klettern konnte er besser als sie alle, doch er wollte einfach nicht lernen, die Segel zu bedienen.

    Jetzt zeigte er wieder seine Künste, lief auf der Rah entlang, kletterte bis zur Mastspitze, rutschte wieder herunter und landete auf Batutis Schultern. Dort saß er, als könnte er kein Wässerchen trüben.

    Sie hatten ihn Arwenack genannt nach dem Besitz der Killigrews in Cornwall. Aber Arwenack war auch ihr Schlachtruf, wenn sie enterten und drauflosschlugen.

    Francis Drake beachtete das Treiben nicht. Sie lagen in der Agujera-Bucht, fünfzehn Seemeilen nördlich vor dem Fischerdorf Valparaiso. Er betrachtete mißmutig den Horizont. Da war keine „Elisabeth" zu sehen, die doch auch die Stürme im Süden überstanden haben mußte, und erst recht kein Spanier mit einer Gold- oder Silberladung im Schiffsbauch.

    Schlecht gelaunt stieg er den Niedergang zur Kuhl hinunter, um die Leute anzutreiben. Sie würden seinen Unmut spüren. Diese Bucht schien ihm günstig, die Segel abzuschlagen und zu wechseln. Sie konnten leichtere anschlagen, denn hier war Sommer auf der südlichen Halbkugel. Schließlich mußte er sparsam sein. Wo sollte er, noch dazu ohne Aussicht auf Beute, neues, schweres Segeltuch herkriegen? Er brauchte das gute Zeug für schlechtes Wetter. Wer wußte, was ihnen nach den wüsten Stürmen unten am Kap noch alles bevorstand!

    „Mr. Killigrew?"

    Hasard war ihm gefolgt. Sein Gesicht zeigte fast Ablehnung. Was scherte ihn die schlechte Laune seines Kapitäns. Seine Augen folgten jedoch der weisenden Hand Drakes.

    Ein Kanu schwabberte auf die „Golden Hind" zu. Den Insassen konnten sie jedoch noch nicht genau erkennen.

    „Mr. Killigrew, der wird wohl kaum zu unserer Begrüßung erschienen sein. „Vielleicht hat er hier gefischt. Hasard beugte sich über die Reling und rief den Mann an.

    Doch der reagierte nicht. Er war damit beschäftigt, aus dem Radius der schwoienden Galeone herauszukommen.

    „Das haben wir gleich." Hasard nahm eine vom letzten Gefecht zerborstene Planke vom Deck und warf sie dem Kanu genau vor den Bug.

    Der Mann paddelte wie wild. Als er sich in ruhigerem Fahrwasser befand, reagierte er endlich. Er hob seine Rechte zum Gruß und beugte seinen ganzen Körper wie zum Gebet. Als er sich wieder aufrichtete, hielt er den Zweig einer Araukanerpalme in der Hand. Er wandte sein Gesicht den Männern auf dem Schiff entgegen und rief: „Paz, paz! – Frieden, Frieden!"

    „Der hält uns für Dons, sagte Hasard. „Es scheint ein Pechuenche zu sein, ein Fichtenmann, wie die auf der Mocha-Insel.

    Drake rief: „Los, laßt die Jakobsleiter runter! Bringt den Mann an Bord." Inzwischen hatte sich die ganze Besatzung eingefunden, lärmte und winkte. Der Mann im Boot schien ihnen ein gutes Omen zu sein. Bald würde ihnen das Glück lachen.

    Sogar Carberry, der Profos, beeilte sich und half mit, die Leiter über die Bordwand zu werfen.

    Der Araukaner vertäute das Kanu an der Leiter und kletterte gewandt hoch. Noch immer hielt er den Palmenzweig in der Hand. Oben drückte er zur Begrüßung seine Linke an sein Herz. Wie beschwörend sagte er immer wieder: „Paz, paz."

    Francis Drake und Hasard verbeugten sich.

    Drake fragte: „Hablas espanol?"

    Der Indianer nickte und zeigte seinen kleinen Finger, was wohl bedeuten sollte: etwas.

    Drake zeigte auf sich und seine Besatzung: „Somos Ingleses."

    Ungläubig schüttelte der Braune den Kopf: „No, no, Philippos!"

    Sie sahen seine Angst.

    Er legte den Palmenzweig Drake zu Füßen, zeigte nach Süden, wo die Bucht von Valparaiso lag, und sagte: „Gran valero."

    Hasards blaue Augen leuchteten auf: „Ein großes Schiff? Da liegt ja der Schatz direkt für uns bereit wie in einem großen Schuppen."

    Auch die Leute waren begeistert: „Es geht los, Männer!"

    Batuti reckte sich stolz: „Haben gleich gesagt."

    In das Stimmengewirr herrschte Drakes Stimme: „Mac Pellew!"

    „Sir?"

    „Hol eine Axt." Pellew wandte sich zum Gehen.

    „Nein! rief Drake hinterher. „Hol auch noch ein Messer, ein blankes und scharfes, klar?

    Mac Pellew brummte: „Diesen Wilden Waffen geben? Damit sie uns dann die Kehle durchschneiden?"

    „Tu, was ich befehle, los, beeile dich!"

    Wenig später hielt Francis Drake Axt und Messer in den Händen, überreichte sie dem Araukaner und sagte nun ebenfalls: „Paz, paz con los ingleses."

    Um das noch zu unterstreichen, ballte Philip Hasard Killigrew die Hand in Richtung Valparaiso: „Diabolos los Philippos!"

    Der Indianer grinste. Jetzt hatte er verstanden. Diese Teufel, das war auch seine Meinung.

    Drakes schlechte Laune war verflogen. Er ging mit Hasard und dem Indio in die Kapitänskammer.

    Stolz betrachtete der Indianer die ihm geschenkten Waffen und fühlte sich als gleichberechtigter Partner.

    Francis Dranke wußte um die vielen Klippen und Untiefen an dieser Küste. War es doch auch nicht möglich, weiter als jetzt in die Agujera-Bucht zu segeln. Er war sich der Schwierigkeit bewußt, mit seiner Galeone in die Bucht von Valparaiso zu gelangen. Wenn er keinen Schaden nehmen wollte, brauchte er einen tüchtigen Lotsen. Dieser Mann schien der richtige für diese Aufgabe zu sein.

    Sie boten dem Indianer Platz auf einem bequemen Holzstuhl an. Doch er blieb stehen, legte beide Hände auf die Brust und sagte: „Yo Tetso."

    „So, Tetso heißt er also. Hasard zeigte auf Drake und dann auf sich: „Capitano Draque und ... Ihm wollte nichts Richtiges einfallen. Schließlich sollten die Leute den Namen auch aussprechen können. Doch dann sagte er lächelnd: „Yo ‚Lobo del Mar‘. Das heißt auf spanisch schließlich nichts anderes als „Seewolf. Doch dann wurde er wieder ernst und erklärte dem Indianer:

    „Queremos a Valparasio."

    „Si, si", sagte Tetso.

    „Du zeigst uns den Weg? Hasard konnte sich gut auf spanisch verständigen. „Si, si, sagte Tetso immer wieder, „diabolos los Philippos!"

    Man nannte die Spanier Philippos nach ihrem König Philipp.

    Doch dann kamen Hasard wieder Bedenken. „Wird doch wohl keine Falle sein?"

    „Ach was, Mr. Killigrew, warum soll das eine Falle sein. Der Mann ist ehrlich. Alle Indianer hassen die Dons wie

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