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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 429: Im Pfeilhagel
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 429: Im Pfeilhagel
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 429: Im Pfeilhagel
eBook100 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 429: Im Pfeilhagel

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Über dieses E-Book

Jean Ribault hatte in dem Grabhügel der Chimús einen zweiten, nach Osten liegenden Ausgang entdeckt und war ins Freie geschlüpft. Er sicherte nach allen Seiten und glaubte, nicht gesehen worden zu sein. Aber da geschah es. Ein Zischen ertönte, und ein Pfeil sauste heran. Ribault versuchte noch, ihm auszuweichen, war aber nicht schnell genug. Der Pfeil durchbohrte seinen rechten Oberschenkel. Und schon schwirrte ein zweiter Pfeil auf ihn zu. Er duckte sich. Dennoch erwischte ihn das Geschoß und zog ihm einen Scheitel über die Kopfhaut. Ein dritter Pfeil streifte seinen linken Arm...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum13. Juli 2018
ISBN9783954398379
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 429 - Roy Palmer

    8.

    1.

    Philip junior riskierte einen Blick über die rechte Schulter seines Vaters.

    „Vielleicht haben sie sich zurückgezogen", murmelte er.

    „Nein, sagte der Seewolf. „Sie lauern nach wie vor im Dickicht.

    „Klarer Fall, brummte Carberry. „Wenn’s sein muß, halten sie es Wochen aus, sogar Monate. Aber dann sind wir längst verreckt. O Hölle, was für eine beschissene Lage.

    Matt Davies stieß einen saftigen Fluch aus. Er blickte dabei zu Pater David, aber der tat so, als habe er nichts gehört.

    „Wir haben wirklich nicht die geringste Chance, sagte Matt. „Wir sitzen hier in der Falle wie die Fliegen.

    „Wie die Ratten, meinst du wohl", sagte Jean Ribault.

    „Ist doch egal."

    „Von Ratten will ich nichts mehr hören, zum Teufel noch mal, sagte der Profos. „Mit den Biestern haben wir in der letzten Zeit zuviel zu tun gehabt.

    „Die Tierchen wären mir lieber als schießwütige Indianer", sagte Smoky und verzog gequält sein Gesicht. Die Kopfwunde schmerzte wieder.

    Sie schwiegen und blickten mit ernsten Mienen vor sich hin. Ja, sie saßen wirklich in der Klemme – und die Kameraden, die sich an Bord der „Esperanza" befanden, konnten ihnen auch kaum helfen. Es war wie verhext. Sie steckten hier, in der Grabstätte, fest und konnten sich aus eigener Kraft nicht befreien. Wenn nicht ein Wunder geschah, waren, sie geliefert.

    Aber wie hatte das alles geschehen können? Hatten sie nicht Panama mit dem Vorhaben verlassen, direkt südwärts zu segeln, um den Silberminen von Potosi einen „Besuch abzustatten? Das war der eigentliche Plan gewesen, aber dann hatten Hasard und Dan bei der genauen Untersuchung der Kapitänskammer der „Esperanza jenes Geheimfach im Pult entdeckt, in dem die beiden Karten lagen: eine vom Golf von Guayaquil und die andere von der Isla de Puná, die sich mitten in dieser Bucht befand.

    Der spanische Capitán der dreimastigen, lateinergetakelten Karavelle, der jetzt nicht mehr am Leben war, hatte einen sehr genauen Lageplan angefertigt. Was hatte das Kreuz zu bedeuten, das auf der Zeichnung der Insel eingetragen war?

    Nun, inzwischen wußten sie es. Es handelte sich bei diesem geheimnisvollen Ort, den sie unbedingt hatten auskundschaften wollen, um eine Grabstätte – um ein „lausiges Loch", wie Carberry es nannte.

    Die felsige Grabstätte lag unter Palmitos, dreißig Fuß hohen Palmen, und Sarsaparilla, einem Stechpalmengewächs, im Herzen der Insel verborgen. Mit Entermessern hatten sich die Männer und die beiden Jungen einen Pfad durch den Verhau schlagen müssen, um das Ziel zu erreichen, das der spanische Capitán durch gestrichelte Linien auf der Karte genau fixiert hatte.

    Ein Gewirr buckliger Felsen – das war alles. Karl von Hutten hatte als erster erkannt, daß es sich um eine Grabstätte handelte. Die Chimús, ein Indianerstamm, hatten solche Stätten angelegt, allerdings hatte ihr Reich, das bis ins 15. Jahrhundert bestanden hatte, südlicher gelegen.

    Matt Davies wurde bei der eingehenden Untersuchung der Buckelfelsen schließlich fündig: Ein senkrechter Felsen von ovaler Form, mannsbreit und schulterhoch, ließ sich drehen und entpuppte sich als armdicke Felsenplatte, die mit ihren abgerundeten Spitzen oben und unten in entsprechende Gesteinsvertiefungen eingelassen war.

    Diese Platte ließ sich ohne großen Kraftaufwand um ihre ganze Achse drehen. Nur probeweise hatte Matt seinen Prothesenhaken links in die Fuge gehakt und gezogen, da hatte sich die Platte gedreht. Sie gab zwei enge Eingänge frei, durch die sich ein ausgewachsener Mann gerade hindurchzwängen konnte.

    Nach dieser Entdeckung war alles sehr schnell gegangen: Dan O’Flynn, der als Posten auf dem nördlichen Festlandfelsen zurückgeblieben war, hatte ein Zeichen mit der roten Flagge gegeben. Hasard hatte es gesehen und sofort reagiert – die Indianer hatten sie eingekreist und sie mit ihren Pfeilen befeuert.

    Carberry entging nur um ein Haar einem Pfeil, Fred Finley wurde an der linken Schulter verletzt. Pater David zog den Pfeil heraus. Ein anderer Pfeil hatte Smoky einen Scheitel gezogen, eine blutige Schramme, die verbunden werden mußte.

    Die acht Männer und die beiden Jungen saßen fest. Was sollten sie unternehmen? Es nutzte ihnen nicht viel, daß sie Schußwaffen hatten, sie konnten sich den Fluchtweg unmöglich freischießen. Die Indianer lagen im Hinterhalt und boten kein Ziel. Auch hatte es wenig genutzt, daß der Seewolf mit seinem Radschloß-Drehling einen Warnschuß abgegeben hatte.

    Bei der Stätte, so hatte sich inzwischen herausgestellt, handelte es sich um einen großen Grabhügel, der eine Anzahl von Grabkammern und Nischen enthielt. Die Gerippe der Toten waren von verfallenen Tüchern umhüllt, neben ihnen lagen die Grabbeigaben: steinerne Streitäxte und Streitkeulen, bemalte Teller und Krüge, Goldschmuck und goldene Gesichtsmasken. Ohne Zweifel waren hier bereits zwei Kammern auf den Kopf gestellt und ausgeplündert worden.

    Karl von Hutten hatte einen Versuch unternommen, sich mit den Indianern zu verständigen, aber sie glaubten ihm nicht, daß es sich bei den Weißen um Freunde handelte. Sie wollten die „verfluchten Fremden" töten, aushungern oder den Dursttod sterben lassen.

    Ihr Haß schien keine Grenzen zu kennen, und jeder Eindringling, der allein durch seine Anwesenheit ihr Heiligtum schändete, verdiente es, eines grausamen Todes zu sterben.

    In gewisser Weise konnte Hasard sie sogar verstehen. Aber was sollte er unternehmen, wenn sie zu Verhandlungen nicht bereit waren? Vor allem – was würde Ben Brighton tun?

    Früher oder später begriff er, was geschehen war, und dann handelte er, wie sie das vereinbart hatten. Das wiederum würde zu einem Blutbad führen. Ein Massaker aber mußte um jeden Preis verhindert werden.

    So stand der Seewolf im doppelten Sinn auf Stützen: Er konnte seine Kameraden und sich nicht aus dieser aussichtslosen Lage befreien, und er konnte sich auch mit Ben Brighton und den anderen an Bord der „Esperanza" nicht verständigen.

    Hasard sah eine geringe Chance darin, jede Ecke und jeden Winkel des Grabhügels zu untersuchen. Vielleicht gab es einen zweiten Aus- beziehungsweise Eingang? Das ovale Loch wies nach Westen. Daraus ergab sich die Annahme, daß möglicherweise ein östlicher Durchschlupf existierte.

    Jean Ribault hatte Hasards Order befolgt und bereits einen ersten Erkundungsversuch unternommen, der keinen Erfolg gebracht hatte, aber er resignierte noch nicht. Gleich würde er sich wieder auf den Weg begeben, quer durch die Höhle, in Staub und Schmutz und völliger Dunkelheit.

    Karl von Hutten hatte inzwischen bestätigt, daß die Vermutung, es gebe einen zweiten Ausgang, richtig sein könne. Die Chimús glaubten, sie seien göttlichen Ursprungs. Ihr Gründer Naymlap sollte vom Meer her erschienen sein, und zwar von Westen. Bei seinem Tode sollte er sich mit Flügeln nach Osten in die Lüfte erhoben haben und im Himmel verschwunden sein.

    Hasard spähte ins Freie und versuchte, etwas zu erkennen. Aber der Gegner hielt sich, perfekt getarnt, im Dickicht versteckt, kein Kopf war zu sehen, keine Schulter, keine Hand. Die Chimús waren ihnen gewiß zahlenmäßig überlegen, und sie hatten, weil sie das Gelände

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