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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 22: Karibik-Piraten
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 22: Karibik-Piraten
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 22: Karibik-Piraten
eBook118 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 22: Karibik-Piraten

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Über dieses E-Book

Im frühen Morgengrauen blitzen von Puerto de Caldero Schüsse, und über die See rollt Kanonendonner heran. Hasard erkennt, daß zwei Schiffe sich ein hitziges Gefecht liefern. Weil Hasard zuerst an die "Golden Hind" denkt, mischt er sich ein. Er hilft wider Willen einem Piraten zu fetter Beute, doch nun läßt sich der Irrtum nicht mehr korrigieren. Der Seewolf soll noch oft Gelegenheit haben, seine freundliche Hilfe zu bereuen, denn "Einohr" Mac Dundee, der Schotte, ist zu jeder Gemeinheit fähig...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum26. Juli 2013
ISBN9783954392483
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 22 - John Roscoe Craig

    info@vpm.de

    1.

    Mac Dundee sprang brüllend zur Seite, als er das Rauschen über sich hörte und mit einem kurzen Blick nach oben feststellte, daß die Kettenkugel der Spanier die Fallen der Großrah zerschossen hatten.

    Die schwere Spiere taumelte. Die Backbordnock verfing sich für einen Moment in den Webleinen der Wanten, dann riß sie sich los, und die mächtige Rah schlug mit ohrenbetäubendem Krachen aufs Deck.

    Das Splittern des Holzes mischte sich mit dem Schreien der Männer. Mac Dundee sah, wie drei seiner Kameraden von der Spiere regelrecht erschlagen wurden. Das angeschlagene Großsegel färbte sich vom Blut eines Mannes innerhalb von Sekunden dunkelrot. Ein Mann mit blutüberströmtem Gesicht taumelte an ihm vorbei. Ein anderer hockte auf den Knien und versuchte verzweifelt, den armlangen Holzsplitter, der in seiner Brust steckte, herauszuzerren.

    Mac Dundee warf einen kurzen Blick zu den beiden spanischen Galeonen hinüber, die in der Bucht von Puerto de Caldera ankerten und das angreifende Piratenschiff mit einem Hagel von Kugeln und griechischem Feuer überschütteten.

    Mac Dundee wurde vom Tod seiner Kameraden nicht berührt. Er starrte nur haßerfüllt hinauf zum Quarterdeck. Seine rechte Hand, in der er ein Enterbeil hielt, zuckte. Am liebsten hätte er es dem größenwahnsinnigen Araber, der dieses Schiff befehligte, entgegengeworfen und ihm den Kopf mit seinem lächerlichen Turban gespalten.

    Eine Kugel der Spanier sägte die Marsstenge des Großmastes in zwei Teile. Der Araber auf dem Quarterdeck brüllte sinnlose Befehle, auf die niemand mehr hörte. Die Piraten hatten nur noch den Wunsch, sich vor den herabkrachenden Spieren in Sicherheit zu bringen.

    Das Großmarssegel, das im auflandigen Wind flatterte, seit dieser Idiot von Araber das Schiff hatte beidrehen, lassen, senkte sich über den Großmars. Kreischend zerriß die Segelleinwand. Zum Glück hielt das Großmarsstag und verhinderte, daß auch noch die Marsrahe aufs Deck krachte und das Chaos vergrößerte.

    Die Geschützmannschaften an Backbord wurden durch die Trümmer der Großrah stark behindert. Eine Kanone war mitsamt der Lafette umgekippt, und zehn Männer bemühten sich vergeblich, sie wieder aufzurichten.

    Mac Dundee nahm seinen haßerfüllten Blick von dem tobenden Araber. Jetzt ging es um ihrer aller Leben. Er packte die Axt in seiner rechten Faust fester und sprang den Männern bei den Backbordkanonen zur Hilfe. Wie ein Berserker begann er auf die Spieren und Taue einzuhacken, und nach wenigen Augenblicken hatte er es geschafft, die eine Hälfte der zersplitterten Großrahe über Bord zu befördern.

    „An die Geschütze, Männer!" brüllte er aus Leibeskräften, um das Getöse zu übertönen, das die heranzischenden Kugeln der Spanier verursachten, wenn sie in die Takelage schlugen.

    Mac Dundees Axt hieb weiter auf geteertes Tauwerk ein. Er sah nicht die verbissenen Gesichter seiner Kameraden, die genau wie er mit dem Blut der Toten und Verwundeten besudelt waren. Zum Glück hielten die Spanier bisher nur hoch in die Takelage, um dem angreifenden Schiff seine Bewegungsfähigkeit zu nehmen. Mac Dundee mochte nicht daran denken, welch verheerende Wirkung eine in die Kuhl einschlagende Kugel haben würde. Fast fünfzig Männer drängten sich hier. Sie alle hatte Mac Dundee mit seinem Eingreif en aufgerüttelt. Sie schrien ihre verzweifelte Hoffnung hinaus.

    Das erste Geschütz war feuerbereit. Mac Dundee schrie dem Mann mit der Lunte zu, er solle feuern, um die Spanier abzulenken, aber er wußte nicht, ob der Mann ihn verstanden hatte.

    Mac Dundee sprang auf ihn zu und riß ihm die Lunte aus der Hand. Ein kurzer Blick genügte ihm, um festzustellen, daß das Geschütz richtig visiert war. Zischend fraß sich die Flamme durchs Zündkraut.

    Mac Dundee sprang zurück.

    Mit ohrenbetäubendem Krachen explodierte das Pulver und jagte die Kugel hinaus. Die Brooktaue fingen die zurücksetzende Kanone auf. Ein Mann schrie gellend auf. Ein Rad der Lafette war über seinen Fuß gerollt.

    „Bringt ihn weg, verdammt! brüllte Mac Dundee. „Schmeißt den Idioten über Bord! Sind die anderen Geschütze feuerbereit? Gebt es den Spaniern, oder ihr werdet bald selbst ein Fraß für die Fische sein!

    Er lief zum nächsten Geschütz, das gerade abgefeuert wurde und polternd zurückrollte. Keuchend blieb er stehen und beobachtete, wie die Kugel in der Luft auseinanderklappte und die beiden Hälften, die durch eine Kette miteinander verbunden waren, ins Taumeln gerieten.

    Die Piraten brüllten begeistert, als die Kugel in der Takelage der einen Galeone einschlug und den halben Vormast abrasierte.

    Im selben Moment hörte Mac Dundee den Schreckensschrei von der Back.

    „Feuer!"

    Für Sekunden schienen die Männer an Bord des Piratenschiffes vor Schrecken erstarrt zu sein. Selbst der Araber auf dem Quarterdeck schrie nicht mehr. Dann gerieten die Männer in Bewegung. Eimer flogen an Steuerbord über das Schanzkleid, wurden wieder hochgerissen und zur Back hinaufgereicht. Einige Männer schlugen mit Segeltuch auf die Flammen ein, die das Griechische Feuer der Spanier entzündet hatte.

    Mac Dundee drängte sich an den Männern vorbei, die die zweite Kanone wieder luden. Die dritte Kanone lag immer noch umgestürzt auf dem Deck, aber jemand hatte jetzt ein Tau an der Lafette befestigt und rief den anderen zu, ihm zu helfen.

    Mac Dundee brüllte ein paar Befehle, die sofort befolgt wurden. Erst jetzt bemerkte Mac Dundee, daß sich niemand der Leute mehr um den Araber kümmerte. Er warf einen kurzen Blick zum Quarterdeck hoch. Jetzt hielt der Kerl mit dem Lappen um dem Kopf die Schnauze. Er stand vornübergebeugt an der Quarterdeckreling und starrte in die Kuhl, in der Mac Dundee für Ordnung sorgte.

    Mac Dundee begann zu grinsen.

    Deine Tage sind gezählt, Araber, dachte er. Wenn, wir das hier heil überstehen, dann lasse ich dich in Stücke hauen und den Fischen zum Fraß vorwerfen. Du hast zum letztenmal in deinem Leben jemand mit deinem Krummschwert die Rübe abgehauen.

    Er spuckte aus und wandte sich den Leuten zu, die es geschafft hatten, die dritte Kanone aufzurichten. Sein Blick glitt hinüber zu den ankernden Galeonen, die in der Bucht von Puerto de Caldera Silber und Gold aufgenommen hatten. Die eine Galeone bedeutete keine Gefahr mehr für das Piratenschiff, die andere dagegen würde erst in ein paar Minuten ihre Breitseite voll zum Tragen bringen, wenn das Schiff der Piraten vorbeitrieb.

    Mac Dundee verfluchte den Araber, der zu feige gewesen war, trotz des auflandigen Windes zwischen den beiden ankernden Galeonen hindurchzufahren und beim Passieren beide Breitseiten abzufeuern. Verdammt, das Schiff wäre dabei vielleicht aufgelaufen und zum Teufel gegangen, aber sie hätten sicher eine der beiden Galeonen erobert.

    Jetzt konnten sie nur noch zusehen, mit heiler Haut zu entrinnen, und selbst wenn es ihnen gelang, den Geschützen der Spanier zu entgehen, bestand noch die Gefahr, daß sie mit ihrem Schiff, das kaum noch manövrierfähig war, auf die Klippen am Ende der Bucht trieben.

    Mac Dundee strich sich über die glatten schwarzen Haare, die im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden waren. Seine Hand glitt über die glutrote Narbe an der linken Kopfseite, wo einmal ein Ohr gewesen war, bevor der verfluchte Araber es mit seinem Krummschwert abgeschlagen hatte.

    Der Haß auf Ali Pascha, der jetzt hilflos oben auf dem Quarterdeck stand und nicht wußte, was er tun sollte, durchlief in Wellen Mac Dundees Körper. Einen kurzen Augenblick war er versucht, seine Pistole aus dem Gürtel zu reißen und den Araber einfach über den Haufen zu knallen. Aus den Augenwinkeln nahm er die weißen Rauchwölkchen wahr, die plötzlich an Backbord der zweiten Galeone aufstiegen. Sekunden später hörte er schon das ekelhafte Jaulen, und kurz bevor eine der abgefeuerten Kugeln das Schiff erreichte, konnte er sie deutlich erkennen.

    Mac Dundee warf sich einfach nach hinten. Er fiel mit dem Rücken auf die Gräting und verschränkte beide Arme über dem Gesicht.

    Es hörte sich an, als berste das ganze Schiff auseinander.

    Als Mac Dundee merkte, daß er unverletzt geblieben war, sprang er wieder auf. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. An der Stelle, wo eben noch eins der Geschütze gestanden hatte, klaffte ein breites Loch im Schanzkleid. Das Brooktau, das die Lafette halten sollte, hing nur noch in einer Verankerung. Mac Dundee wandte den Kopf.

    Das Geschütz war mit der Lafette über die gesamte Breite des Decks gerutscht und hatte eine blutige Spur der Zerstörung hinterlassen. Zwei Männer lagen reglos da, ein weiterer kroch davon und schrie seinen Schmerz hinaus. Ihm fehlten beide Füße.

    Das schwere Geschütz war gegen das Steuerbordschanzkleid geprallt und abermals umgekippt. Ein paar Männer waren bereits dabei, die Lafette

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