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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 236: Der Eisenfresser
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 236: Der Eisenfresser
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 236: Der Eisenfresser
eBook119 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 236: Der Eisenfresser

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Über dieses E-Book

Die sechs spanischen Soldaten meinten, sich ein Grinsen erlauben zu dürfen, als sie den Narbenmann durchs Wasser auf sich zustürmen sahen. Jawohl, Carberry war aus dem Boot gesprungen und wieder zurück an Land gewatet. Das Grinsen verging den Dons, als der erste von ihnen mit einer Säbelwunde am Bein zu Boden sackte. Was sie dann erlebten, schien unfassbar zu sein. Dieser wüste Riese mit dem schrecklichen Gesicht wütete mit dem Säbel, daß sie das Grausen kriegten. Auf ihren Harnischen stoben die Funken unter dem wirbelnden Säbel. Und wieder ging einer schreiend zu Boden. Dieser Kerl ließ ihnen nicht einmal die Chance, ihre Pistolen zu ziehen. Er sprang mit ihnen um, als seien sie nichts weiter als Hampelmänner...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum6. Sept. 2016
ISBN9783954395729
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 236 - John Roscoe Craig

    11

    1.

    Sie hatten sich ineinander verbissen wie Kampfhunde. Das Knirschen des Holzes hörte sich an, als stieße die aufgespießte Tartane ihren Todesschrei in den blutroten Morgenhimmel.

    Wilde Flüche übertönten den Kampflärm. Die Ruderblätter der spanischen Galeere, die der kleinen Tartane den Todesstoß versetzt hatte, peitschten das Wasser. Die Galeere mußte sich von ihrem Opfer befreien, wenn sie nicht selbst Opfer der beiden anderen Schiffe werden wollte, die pfeilschnell heranschossen und das Deck der Galeere mit ihren Drehbassen unter Feuer nahmen.

    Die Männer auf der aufgespießten Tartane bissen zurück. Bleihagel auf Bleihagel fauchte aus den nur armlangen Geschützen, die auf dem Schanzkleid des kleinen Handelsschiffes montiert waren. Zwei spanische Kanoniere, die das Frontgeschütz der Galeere hatten abfeuern wollen, gingen schreiend zu Boden. Ein harter Befehl rief zwei andere Männer heran, und wenig später donnerte das schwere Geschütz auf und riß den Hauptmast mit der langen Lateinerrah ab.

    Mit einem Ruck war die Galeere frei. Ein paar wild aussehende Männer in bunten Gewändern und mit Krummsäbeln hatten sich im letzten Augenblick von der sinkenden Tartane auf die Galeere hinübergeschwungen und griffen die mit Brustpanzern und Harnischen bewehrten spanischen Soldaten an.

    Ein Pfeilregen ging auf die ungeschützten Angreifer nieder. Einer nach dem anderen fiel, und nur Minuten später lebte keine der wilden Gestalten mehr, die in Todesverachtung die übermächtige Galeere angegriffen hatten.

    Dumpf hallten die hämmernden Trommelschläge aus dem Inneren der Galeere, die den Galeerensträflingen den Takt für ihre Ruderschläge angaben.

    Die Galeere drehte auf dem Teller. Während hinter ihr die kleine Tartane kenterte und sich die Mannschaft, die den Rammstoß überlebt hatte, an die Wrackteile klammerte, um dem nassen Tod zu entgehen, richtete sich der spitz zulaufende, eisenbeschlagene Rammsporn der Galeere auf die Schebecke, die herangejagt war.

    Auf der Poop des schlanken, dreimastigen Schiffes brüllte ein dunkelhäutiger Mann mit bloßem Oberkörper und einem brandroten Turban auf dem Kopf Befehle. In einer gewagten Halse versuchte die Schebecke, dem Rammsporn der Galeere zu entgehen, aber offensichtlich hatte der Kapitän der Schebecke nicht mit dem raschen Drehen der Galeere gerechnet.

    Der Rammsporn fraß sich unterhalb der Poop in den Rumpf der Schebecke, die durch ihre eigene Fahrt um sich selbst gedreht wurde und plötzlich mit ihrer Steuerbordseite auf die Galeere zutrieb.

    Für beide Mannschaften geschah das völlig überraschend. Die Ruderer an der Steuerbordseite der Galeere schafften es nicht mehr, ihre Riemen einzuholen. Wie dünne Hölzer wurden sie geknickt. Armlange Splitter wirbelten wie Geschosse durch die Luft und zerfetzten in Sekundenbruchteilen das Focksegel der Schebecke. Die angeketteten Galeerensträflinge brüllten. Wahrscheinlich waren einige von ihnen durch die Wucht des Aufpralls von den Riemenenden erschlagen worden.

    Die Batterie an Steuerbord der Schebecke war feuerbereit gewesen, doch durch den Rammstoß der Galeere waren die Männer an den acht Geschützen von den Beinen geholt worden. Nur einem war es gelungen, seine brennende Lunte auf das Pulver im Zündloch zu pressen, aber dieser Achtpfünder wurde aus seinen Brooktauen gerissen, polterte auf der schweren Lafette über die Planken und brüllte in dem Moment auf, als seine Mündung längs der Batterie zeigte.

    Der Schuß hatte eine verheerende Wirkung. Die schwere Eisenkugel donnerte gegen die nächststehende Kanone, die samt Lafette umgerissen wurde. Sie schmetterte mehr als ein halbes Dutzend Männer zu Boden und bahnte sich dann eine blutige Gasse quer über das Deck, bis sie kurz vor dem Fockmast das Backbordschanzkleid durchschlug und einen Achtpfünder und den Backbordanker mit sich in die See nahm.

    Durch den Rückstoß keilte das abgefeuerte Geschütz, das durch keine Brooktaue mehr gehalten wurde, nach achtern aus, überrollte den unglücklichen Kanonier und brach berstend durch die Holzwand unterhalb der Poop.

    Der dunkelhäutige Mann mit dem roten Turban fuchtelte mit einem Krummsäbel herum. Seine Worte waren im Geschrei der Männer und im Knirschen des Holzes, das der Rammsporn der Galeere verursachte, nicht zu verstehen. Dennoch begriffen seine Männer, was er von ihnen wollte. Sie brauchten noch einen Augenblick, bis sie den Schock überwunden hatten, doch dann stiegen ihre wilden, wütenden Schreie in den Morgenhimmel, und wie ein Mann warfen sie sich auf die Steuerbordseite, um die Galeere zu entern.

    Ein Pfeilregen schwirrte ihnen entgegen. Auf der Corsia der Galeere hatten sich urplötzlich an die fünfzig Soldaten in glänzenden Harnischen erhoben und jagten Pfeil auf Pfeil den angreifenden Männern entgegen, die wie Fliegen umkippten, auf die Decksplanken krachten oder ins Wasser klatschten.

    Der Mann mit dem Turban hatte es geschafft, sich mit fünf anderen Männern auf die Vorderplattform zu schwingen. Mit einem wilden Schrei auf den Lippen stürmte er weiter. Sein Krummsäbel zuckte vor und tötete den Mann hinter der Drehbasse, der ihn und seine Männer mit einer Eisenladung hatte von der Plattform fegen wollen.

    Mehrere Spanier drangen auf sie ein, aber im Nahkampf konnten sie ihre Bogen nicht gebrauchen.

    Der Mann mit dem Turban gab seinen Leuten ein Zeichen. Sie warfen sich den Spaniern entgegen, parierten aber nur ihre Degenangriffe. Es war offensichtlich, daß sie die Spanier nicht töten wollten. Sie brauchten sie noch als Schutzschild gegen die Bogenschützen auf der Corsia.

    Die Spanier bemerkten, was die Angreifer beabsichtigten. Vom Tabernakel am Heck der Galeere erscholl ein wilder Fluch, und wie auf Kommando ließen sich die Soldaten auf der Vorderplattform fallen.

    Einige der Schützen auf der Corsia hatten ihre Pfeile schon auf die sechs Männer gerichtet, denen es gelungen war, die Galeere zu entern, doch in diesem Moment schoß ihnen aus der Mündung der einen Drehbasse eine armlange Feuerzunge entgegen.

    Mit ihr fauchten Eisensplitter durch die Luft und mähten die Männer auf der schmalen Kampfbrücke zwischen den Duchten nieder.

    Die Stimme des Kommandanten auf dem Tabernakel überschlug sich. Er hatte wohl als einziger erkannt, daß sich das dritte Schiff, eine Tartane wie das erste gerammte Schiff, ungehindert näherte.

    Einen Augenblick später krachten die beiden Geschütze auf der Espale, der hinteren Plattform der Galeere. Eine der Kugeln krachte in den Rumpf der Tartane, die andere fetzte durch die Fock.

    Auch die geenterten Männer von der Schebecke, die immer noch Bord an Bord mit der Galeere lag, schossen die kleinen Kanonen auf der Vorderplattform wieder ab und töteten mehrere spanische Soldaten.

    Auf den Ruderbänken der Galeere war die Hölle los. Ketten klirrten, nackte Männer sprangen auf und warfen die von den Eisenladungen getroffenen Soldaten, die zwischen die Duchten gefallen waren, über das Dollbord ins Wasser.

    Auf einer der vorderen Ruderbänke hatten die Sträflinge es geschafft, sich von ihren Ketten zu befreien. Sie sprangen auf. Einer von ihnen schwang das Ende eines zersplitterten Riemens und wollte es dem Kommandanten auf dem Tabernakel auf den Kopf schlagen.

    Der Kommandant drückte eiskalt seine Pistole ab. Die Hände des dunkelhäutigen Sklaven sanken nieder. Er faßte sich mit beiden Händen an die Brust und brach wie vom Blitz getroffen zusammen. Die beiden anderen wurden von Pfeilen der Bogenschützen getötet.

    Der dunkelhäutige Mann mit dem roten Turban sprang mit einem Satz von der Vorderplattform auf die Corsia. Mit ein paar blitzschnellen Hieben schaffte er sich Luft, gab aber auch den Bogenschützen Gelegenheit, auf ihn anzulegen.

    Er kämpfte wie ein Berserker, und den Spaniern schien es, als sei er der Teufel persönlich, als keiner der Pfeile ihn traf.

    Ein wilder, heiserer Schrei drang aus seiner Kehle, und nur Sekunden später ging ein Ruck durch die Galeere.

    Die zweite Tartane, auf der sich etwa dreißig Männer befanden, war achtern bei der Galeere längsseits geschoren. Eine Ladung aus einer der Drehbassen auf der Espale konnte den ersten Ansturm bremsen, doch dann gab es kein Halten mehr.

    Einen kurzen Moment starrte der spanische Kommandant zum Vorschiff hinüber, wo der Mann mit dem roten Turban einen seiner Männer nach dem anderen niederschlug, dann warf er sich herum, sprang vom Tabernakel auf die Espale und zog mit einer geschmeidigen Bewegung seinen Degen.

    Es war ein fürchterliches Gemetzel. Zwei Männer standen in seinem Mittelpunkt. Auf der Espale der spanische Kommandant, der ein exzellenter Fechter war, und auf der vorderen Corsia der Mann mit dem roten Turban, dessen Krummschwert so schnell durch die Luft wirbelte, daß es pfeifende Geräusche von sich gab.

    Es war ein verzweifelter Kampf der Angreifer. Sie waren beweglicher als die Spanier, aber dafür war es schwerer für sie, den Gegner

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