Tagebuch eines Giga-Kriegers
Von Cube Kid
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Buchvorschau
Tagebuch eines Giga-Kriegers - Cube Kid
Published in the French language originally under the title:
Journal d’un Noob (guerrier suprême) – volume 6
© 2018, 404 éditions, an imprint of Édi8, Paris, France.
ISBN 979-1-0324-0171-2
Texte: Cube Kid
Illustrationen: Saboten
Layout: Axel Mahé
„Minecraft" ist eine eingetragene Marke der Notch Development AB.
Dieses Buch ist ein rein fiktives Werk. Es handelt sich dabei nicht um ein offizielles „Minecraft-Lizenzprodukt und steht in keiner Verbindung mit Mojang AB oder einem anderen „Minecraft
-Rechteinhaber.
Alle Namen, Charaktere, Orte und Handlungen sind vom Autor erdacht und rein fiktiv.
Copyright der deutschen Ausgabe:
© Ullmann Medien GmbH
Übersetzung aus dem Französischen: Annette Ostländer
Lektorat: Christoph Eiden
Satz: ce redaktionsbüro
Redaktion: Sabine Herbold
Coveradaption: MWK, Köln
Gesamtherstellung: Ullmann Medien GmbH, Rheinbreitbach
ePub Konvertierung: Datagrafix GmbH, Berlin
eISBN: 978-3-7415-2366-3
10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
X IX VIII VII VI V IV III II I
www.ullmannmedien.com
info@ullmannmedien.com
Für Lola Salines, die Herausgeberin dieser Bücherreihe,
die am Freitag, den 13. November 2015 in den Club Bataclan
tanzen gehen wollte. Danke, dass du an mich geglaubt hast.
Cube Kid
INHALT
Cover
Opener
Impressum
Hingabe
Titelblatt
Inhalt
Tag 8 Samstag - XXII
Tag 8 Samstag - XXIII
Tag 8 Samstag - XXIV
Tag 8 Samstag - XXV
Tag 8 Samstag - XXVI
Tag 8 Samstag - XXVII
Tag 8 Samstag - XXVIII
Tag 9 Sonntag - I
Tag 9 Sonntag - II
Tag 9 Sonntag - III
Tag 9 Sonntag - IV
Tag 9 Sonntag - V
Tag 9 Sonntag - VI
Tag 9 Sonntag - VII
Tag 9 Sonntag - VIII
Tag 9 Sonntag - IX
Tag 9 Sonntag - X
Tag 10 Montag - I
Tag 10 Montag - II
Tag 10 Montag - Teil III
Tag 10 Montag - IV
Tag 10 Montag - V
Tag 10 Montag - VI
Tag 10 Montag - VII
Tag 10 Montag - VIII
Tag 10 Montag - IX
Tag 10 Montag - Teil X
Tag 11 Dienstag
Tag 11 Dienstag - II
Tag 11 Dienstag - III
Tag 11 Dienstag - IV
Tag 11 Dienstag - V
Tag 11 Dienstag - Teil VI
Tag 11 Dienstag - VII
Tag 11 Dienstag - VIII
Tag 11 Dienstag - IX
Tag 11 Dienstag - X
Tag 11 Dienstag - XI
Tag 12 Mittwoch - I
Tag 12 Mittwoch - II
Tag 12 Mittwoch - III
Tag 12 Mittwoch - IV
Tag 12 Mittwoch - V
Tag 12 Mittwoch - VI
Tag 12 Mittwoch - VII
Biografie des Autors
TAG 8
SAMSTAG - XXII
Auf dem langen Weg zurück nach Eulenfeld löcherte ich S mit Fragen. Er schien über alles bestens Bescheid zu wissen, warum also hätte ich mich zurückhalten sollen?
Leider jedoch entwickelte sich mein Interview nicht ganz so ergiebig, wie ich es erhofft hatte. S antwortete mir eben wie ein Mensch, was für einen einfachen Dorfbewohner wie mich ziemlich verwirrend war.
— Warum ist der Himmel blau?
— Weil er auf der Erde blau ist. Das Spiel sähe komisch aus, wenn der Himmel violett wäre.
— Oh! Warum haben die Dorfbewohnerjungen große Nasen und die Mädchen kleine?
— Ich glaube, es war Entitys Idee. Er und seine Leute haben an einem neuen Servermodus gearbeitet, der die Dorfbewohner realistischer aussehen lässt. Sie bekamen also ein unterschiedliches Aussehen, unterschiedliche Charaktere und verhielten sich auch unterschiedlich. Danach beschwerten sich viele Spieler darüber, dass die Mädchen hässlich seien. So hat Entity ihnen kleinere Nasen und Haare verpasst. Schließlich haben die Autoren – eine Handvoll ausgewählter Spieler, die die Aufgabe hatten, die Geschichte des Spiels niederzuschreiben – in einem Satz erwähnt, dass sich die Dorfbewohnerjungen ihren Schädel aus traditionellen Gründen rasierten. Nach dem Bug des Servers wurde jedes Wort der Autoren wahr.
— Ich verstehe gar nichts mehr. Was ist denn ein Bug? Was ist da passiert?
Schließlich erzählte S mir, dass die vollständige Zerstörung ihrer Welt, der Erde, im Jahr 2039 unmittelbar bevorstand.
Als ihre letzte Stunde geschlagen hatte, haben sich einige von ihnen in die Virtuelle Realität (auch als VR bezeichnet) geflüchtet. Offenbar genügte es, sich einen Helm aufzusetzen, um in eine andere Welt zu gelangen. Allerdings gab es dieses Universum nur in ihrer Vorstellung, es war also nur eine Illusion. Die Welt, in die sie geflüchtet waren, ist allerdings diese – damals unter dem Namen Aetheria-Server bekannt. Nachdem sie zuvor bereits Hunderte von Stunden in dieser virtuellen Welt verbracht hatten, hatten die meisten von ihnen hier viele Freunde, von denen sie sich nun verabschieden wollten. Sie waren alle süchtig nach diesem Spiel und hatten mehr Zeit in Aetheria verbracht als in ihrer eigenen Welt. In der Wirklichkeit hatten sie oft keine Freunde und auch keine Familie. Daher war es auch völlig normal für sie, ihre letzten Augenblicke in einer Welt zu verbringen, in der sie sich wohlfühlten und von all ihren virtuellen Freunden
umgeben waren …
— Aber was ist dann passiert? Die Welt, also eure echte meine ich, ist doch gar nicht untergegangen, oder?
— Woher sollen wir das wissen? Als die Zeit abgelaufen war, sind diejenigen, die noch im Spiel eingeloggt waren, ohnmächtig geworden und schließlich in allen möglichen Gegenden aufgewacht. Sie befanden sich allerdings immer noch im Spiel. Aber das Spiel war jetzt anders. Es war real. Man konnte sich auch nicht wieder ausloggen und das Spiel verlassen. Mittlerweile ist es uns gelungen, in das Hauptmenü des Spiels, das nur den Administratoren vorbehalten ist, vorzudringen. Aber es reagiert nicht.
— Oh!
Mein Blick schweifte verloren umher, bis irgendetwas meine Aufmerksamkeit erregte.
— He, schau mal! Eine Kohleader! Lasst uns ein Päuschen machen und sie ausgraben!
S blickte mich erstaunt an
und stieß einen Seufzer aus
.
TAG 8
SAMSTAG - XXIII
Als wir endlich in Eulenfeld eintrafen,
war es schon ziemlich dunkel
und
kalt
.
Durch die Straßen wehte ein eisiger Wind. Bis auf einige wenige Fußgänger, die von hier nach da hasteten, lag der Ort wie verlassen da. Doch die meisten Geschäfte waren noch geöffnet. Das Licht der Schaufenster strahlte verlockend in der Dunkelheit, und manchmal, wenn sich in den Läden jemand bewegte, flackerten die Lichter hier und da kurz auf. Als erstes gingen wir in Begleitung unserer neuen Verbündeten auf den Hauptplatz zu, wo wir uns voneinander verabschiedeten.
Ich blickte ihnen nach, und es tat mir richtig leid, dass wir uns so hastig verabschieden mussten.
Aber sie hatten eben ihre Quest und wir die unsrige. Mit dem eiskalten Wind im Rücken machten sich die beiden Vertreter von Team Minus auf den Weg zum Schmied. Aber sollte ich nicht, vor allem nach den heutigen Ereignissen, lieber vom Team Alice sprechen …?
Der Schmied gab mir wie versprochen 750 Smaragde für das Leuchtende Moos. Wir verkauften auch noch unsere Beute, die uns weitere 3752 Smaragde einbrachte. Ich fand das ziemlich seltsam, denn wir hatten ja nur Urfs Sachen verkauft und nicht die vielen Dinge vom Boss. Alice und ich hatten beschlossen, dessen Hinterlassenschaften unseren Freunden im Dorf mitzubringen. Es handelte sich schließlich um die Souvenirs unseres ersten kleinen Streifzugs durch die Oberwelt. Und bevor ihr danach fragt: Ja, Alice hatte darauf bestanden, diesen dämlichen Stock für sich zu behalten.
Direkt danach gingen wir ins Zwei Federn.
Lässig schlurfte ich in den Laden, blickte Feder direkt in die Augen und knallte ihr 2500 Smaragde auf den Verkaufstresen, der mit himmelblauem Filz bezogen war.
— Ich hätte gern eine perffff … äh, eine Schmiede der Ewigkeit.
(Da hätte ich fast einen Fehler gemacht, denn erst im letzten Augenblick erinnerte ich mich an die korrekte Bezeichnung der perfekten Werkbank. Aber ich denke, sie bemerkte es gar nicht.)
— Das ging aber schnell!, antwortete Feder. Ich schätze mal, du hast eine Quest gefunden und erfüllt.
Nachdem sie einen Seitenblick auf Alice geworfen hatte, fügte sie schelmisch lächelnd hinzu:
— Und so, wie ich es sehe, ist es euch dabei sehr gut ergangen.
Wie bitte?!
Was wollte sie damit sagen?!
Und warum starrte sie ständig auf unsere Hände?!
Erst in diesem Augenblick wurde mir bewusst, dass Alice und ich … äh … uns an den Händen hielten.
Naja, der Wind ist heute Abend auch wirklich ziemlich eisig. Sogar hier drinnen ist es frostig. Wahrscheinlich hat sie einfach nur kalte Hände. Schließlich sind wir ja auch hoch im Norden …
— Es ist nicht so, wie es aussieht, sagte ich. Sie ist nicht meine …
Alice unterbrach mich mit einem Lächeln.
— Unsere Quest ist tatsächlich sehr gut gelaufen, aber jetzt sind wir müde. Wenn Sie uns bitte jetzt die Werkbank aushändigen könnten …
— Ich bin gleich zurück.
Einige Minuten später hielt ich diesen so unfassbar leistungsstarken Block in Händen. Er fühlte sich warm an und die in Reihen angebrachten Diamanten und Smaragde glitzerten sanft. Kaum zu glauben, dass dieser Gegenstand schon mehrere tausend Jahre alt war. Er erweckte den Eindruck, als sei er erst gestern hergestellt worden. Seine grauen Oberflächen hatten nicht den geringsten Kratzer und die Diamanten an den Seiten zeigten keinerlei Gebrauchsspuren.
Ich reichte ihn an Alice weiter, die ihn wie eine kleine Hobbyhistorikerin sofort von allen Seiten inspizierte.
— Darf es sonst noch etwas sein?, fragte Feder.
Als wenn das nicht schon mehr als genug wäre!, dachte ich, sagte aber nichts und schüttelte nur mit dem Kopf.
Als Feder dann ihren Mund öffnete, um zweifellos eine ihrer abgedroschenen Händlerphrasen loszuwerden, unterbrach ich sie schnell und sagte mit lauter Stimme: „ES WAR UNS EINE GROSSE FREUDE, MIT IHNEN GESCHÄFTE ZU MACHEN!" (Das saß! Sie hatte nicht den leisesten Schimmer, was sie darauf antworten sollte. Sie schloss ihren Mund wieder und klimperte nur mit den Augen. Tja, als Profi weiß ich eben, wie man mit Händlern umgeht!)
Mit der Werkbank in der Tasche zog Alice mich an der Hand nach draußen.
— Der Bürgermeister wird vor Freude ausflippen, sagte sie, während wir zu ihrem Pferd gingen.
— Du denkst also, er wird nicht mehr sauer sein, weil ich abgehauen bin, ohne es ihm vorher zu sagen?
— Bestimmt nicht. Wenn er sieht, was du mitbringst, wird er dir verzeihen. Mein Vater auch.
— Ja, wahrscheinlich.
Ich war unglaublich erleichtert.
Meine Mission war erfüllt.
Wir brauchten uns jetzt nur noch in den Sattel von Shybiss zu setzen und zurück nach Hause zu reiten.
Aber nicht sofort, denn es war schon ziemlich spät geworden. Wir hatten ausreichend Smaragde, um uns eine weitere Nacht im Hotel zu gönnen. Wir hatten sogar genug, um morgen früh ein zweites Pferd, ein königliches Frühstück und etwa einhundert Tränke der Heilung zu kaufen. Schließlich habe ich heute gelernt, dass man nie genug Tränke haben kann, um sich seine Lebenspunkte zu erhalten.
All das schlug ich Alice vor, und sie fügte dieser Liste noch ein schönes heißes Bad hinzu. Mit der sorgfältig in meinem Inventar verstauten Schmiede machten wir uns auf die Suche nach einem Zimmer, einem warmen