Das Schwert und das Pferd
Von Sam Feuerbach
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Über dieses E-Book
Ein kurze Vorgeschichte zu den Gaukler-Chroniken. Der ideale Einstig in die Bestseller-Saga.
Mit knapp 20.000 Fünf-Sterne-Rezensionen (Amazon und Audible) eine der beliebtesten Fantasy-Sagen 2020. Gewinner des Skoutz Award Humor 2020.
Tatsächlich sind sich der Dieb und der Söldner schon zuvor begegnet.
Zwei Abenteurer, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, in einem Dorf ohne Namen.
Brocken der Söldner - unbesiegt, unbequem, unbeirrt.
Raffael der Gaukler - unbekannt, unbedarft, unbesorgt.
Sam Feuerbach
Sam Feuerbach schreibt Mittelalter-Fantasy und Thriller. Sein Roman "Der Dieb und der Söldner ist mit dem Skoutz Award 2020 ausgezeichnet worden. "Der Totengräbersohn" gewann den Deutschen Phantastik Preis 2018 (bestes Hörbuch).
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Rezensionen für Das Schwert und das Pferd
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Buchvorschau
Das Schwert und das Pferd - Sam Feuerbach
Sam Feuerbach
Das Schwert und
das Pferd
Eine Gaukler-Chroniken-Episode
LEKTORAT: SARA RIFFEL
Die Gaukler-Chroniken
Prequel Kurzgeschichte: Das Schwert und das Pferd
Buch 1: Der Dieb und der Söldner
Buch 2: Die Hure und der Söldner
Buch 3: Die Hexe und der Söldner
Inhaltsverzeichnis
Das Schwert
Das Pferd
Leseprobe aus Band 1 'Der Dieb und der Söldner'
Das Schlachtfeld
Der Wunderarzt
Die Eiche
Borsti und Ingrid
Die Gaukler-Chroniken
Das Schwert
Gemächlich trabte der alte Söldner auf die Ansammlung windschiefer Hütten zu. Wie immer wuchs sein Unbehagen, je näher er der Gesellschaft anderer Menschen kam. Unter den Hufen seines Pferdes Gaul spritzte der Schlamm zu allen Seiten, die Bezeichnung Straße hatte dieses längliche Stück Dreck wahrlich nicht verdient. Der alte Söldner fragte sich, ob er hier überhaupt richtig war. Er parierte Gaul, stemmte sich auf den Sattelknauf und schaute sich um. Auf den ersten Blick wirkte der Ort farblos, trostlos, namenlos; auf den zweiten farbloser, trostloser, namenloser – auf keiner Karte verzeichnet, in keiner Geschichte erwähnt, in keinem Lied besungen. Vermutlich wussten nicht einmal die herzoglichen Steuereintreiber von der Existenz dieses Elends. Die riesige Hundehütte mit dem Glockenturm auf dem Dach gab sonntäglich Hoffnung auf bessere Zeiten. Einen Brunnen suchte er vergeblich, der Bach in der Nähe musste wohl reichen. Auf dem kleinen Marktplatz spiegelte sich der Morgenhimmel in den Pfützen, auch für Kopfsteinpflaster fehlte offenbar das Geld.
Mit gottesfürchtigem Knarzen öffnete sich die Kirchenpforte. Ein Mann trat heraus und erschrak. »Huch! Wer seid Ihr? Hoffentlich nicht einer der Sumpfländer.« Einen Großteil seiner Haare hatte der Mann seinem Herrn in Form einer Tonsur geopfert, die graue Kutte fiel ihm bis über die Knie, die kleinen Augen irrten ängstlich umher.
»Sehe ich aus wie ein Sumpfländer?«, knurrte der Söldner zur Antwort.
Der Priester schüttelte die gröbste Furcht ab und musterte den Neuankömmling. Wie vom Himmel gesandt sah der alte Söldner nicht aus, obwohl er stets so begafft wurde, denn seine Erscheinung war alles andere als alltäglich. Ein riesiger Krieger mit einem riesigen Pferd, auf dem Kopf einen Schaller, ein Helm mit ausladendem Nackenschirm, ohne Visier, unter dem sein schulterlanges weißes Haar hervorquoll. Sein Gesicht war von Falten und Furchen durchsetzt wie ein frisch gepflügter Acker, die Brust durch ein Kettenhemd, die Unterarme durch massive Stahlschienen geschützt.
»Gott zum Gruß, Fremder«, versuchte der Priester einen Neuanfang.
»Was hat der damit zu tun?«, polterte der alte Söldner.
Der Kuttenknecht breitete die Arme aus und erhob die Stimme, als stünde er auf seiner Kanzel. »Gott sieht alles, Gott ist so allmächtig wie allgegenwärtig. Er ist der Schöpfer des Himmels, der Erde und des Menschen.«
»Da verwechselst du was. Nicht Gott hat den Menschen geschaffen – es war umgekehrt«, grollte der Krieger wie ein nahendes Gewitter.
Der Priester verzog den Mund, er war es gewohnt, dass seine Schäfchen ihm nach Selbigem redeten.
Der alte Söldner schalt sich selbst: Lass ihn stehen, oder schlag ihm den Kopf ab, doch lass dich niemals auf eine Diskussion mit einem Pfaffen ein. Welch eine Verschwendung von Puste und Lebenszeit!
Zu spät – schon stellte der Kuttenknecht fest: »Demnach seid Ihr nicht gläubig, mein Herr.« Seine Stimme klang wie der Vorbote des Fegefeuers.
»Doch, sehr. Ich glaube an mich und den Stahl meiner Waffen – deshalb bin ich hier«, erklärte Brocken.
»Der Glaube ist das stärkste Metall von allen«, andachte es gesalbt, nur das Amen fehlte.
Brocken antwortete: »Wie schön, dann bist du ja bestens gegen die Sumpfländer gewappnet.«
»Soll ich auch Euch segnen, damit Gottes Hand über Euch wacht?«
Dieser Kuttenknecht ist mit allen Abwassern gewaschen, befand Brocken.
»Segnet mich mit einer Antwort. Es heißt, ausgerechnet in diesem ...«, er ersetzte das Wort Drecksloch durch einen dementsprechenden Gesichtsausdruck, »... gäbe es einen der besten Schmiede im Land.«
Der Priester sah sich verschüchtert um, so als dürfe dieses große Geheimnis niemand hören, obgleich sie nach wie vor einsam vor der Kirche standen. Er flüsterte vertraulich: »Fürwahr. Ihr meint Roderick den Glühenden.«
»Sag mir, wo ich den finde, dann bist du mich los.«
Der Gottesdiener bekreuzigte sich, warum auch immer. »Wenn Ihr Euch bei der baufälligen Kate mit dem eingefallenen Dach rechts haltet, trefft Ihr kurze Zeit später auf einen Bach. Folgt diesem, und Ihr könnt Euer Ziel nicht verfehlen.«
Brocken warf einen Blick auf die Behausungen rundum. »Die entsprechen alle deiner Beschreibung.«
Der Priester verzog erneut die Lippen. »Ihr seid sehr unverblümt.«
»Bin ich. Blumen sind für Weiber.«
»Ah ja.« Seine Mundwinkel rutschten noch weiter nach unten. Dennoch, die beiden kamen sich näher, denn mit Frauen hatte es der Priester offenbar auch nicht so. »Bei der Hütte, die ich meine, fehlt die Tür. Seht!« Mit dem Zeigefinger wies er den Weg. »Auch wenn Ihr es nicht wahrhaben wollt – der Herr begleitet Euch.«
Genug gebetet. Der alte Söldner nickte ihm zu, gab Gaul einen Schenkeldruck und ritt in die angezeigte Richtung. Früher einmal hatte er an