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Auf der Suche nach dem Buch der Weisheit: Die Erben des Lichts 2
Auf der Suche nach dem Buch der Weisheit: Die Erben des Lichts 2
Auf der Suche nach dem Buch der Weisheit: Die Erben des Lichts 2
eBook236 Seiten3 Stunden

Auf der Suche nach dem Buch der Weisheit: Die Erben des Lichts 2

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Über dieses E-Book

Zweiter Roman aus dem Zyklus: die Erben des Lichts.

Der bekannte Londoner Rechtsanwalt, Peter Webster wurde auf die mystische Parallelwelt "Alkhana" verschlagen. Er soll dort als "Wahrer Träger" drei magische Reliquien ausfindig machen. Begleitet wird er zunächst von Thurgon dem Halbelfen und Wolthar dem Nordkrieger. Noch andere Abenteurer schließen sich dieser wagemutigen Truppe an.
Aber auch Parteien mit weniger ehrbaren Zielen, wie der finstere Graf Baldur und der unheimliche Erzpriester von Suloss sind auf der Suche nach den Reliquien, um sie für ihre dunklen Ziele zu missbrauchen.
So geraten Peter Webster und seine Freunde von einer Gefahr in die nächste.
SpracheDeutsch
HerausgeberTWENTYSIX
Erscheinungsdatum4. Sept. 2017
ISBN9783740731496
Auf der Suche nach dem Buch der Weisheit: Die Erben des Lichts 2
Autor

Achim Köppen

Achim Köppen, Jahrgang 1957, lebt in Kirchlengern bisher wurden von ihm zwei Fantasy Romane mit dem Gesamttitel Die Erben des Lichts veröffentlicht.

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    Buchvorschau

    Auf der Suche nach dem Buch der Weisheit - Achim Köppen

    Auf der Suche nach dem Buch der Weisheit

    Titelseite

    Prolog

    Auf der Neliss

    Flucht in die Sümpfe

    Sarongaard

    Willkommen in Sarakon

    Gefangen

    Jidah

    Zu neuen Ufern

    Meldorien

    Hinab in die Finsternis

    Zurück

    Epilog

    Impressum

    Die Erben des Lichts 2

    Auf der Suche nach dem Buch der Weisheit

    Prolog

    Graf Baldur

    Die riesigen inneren Hoftore der Festung Suloss öffneten sich knarrend.

    »Ihr könnt jetzt hereinkommen. Er will Euch sehen.«

    Die dürre, hagere Gestalt nickte und setzte sich in Bewegung. Graf Baldur fror erbärmlich, obwohl er sich in warme Bärenfelle gehüllt hatte. Es herrschte eine geradezu mörderische Kälte hier in Astergaard. Eine Kälte, die jedwedes Leben erfrieren ließ. Zumindest solches, welches Aldaaron, der Erzpriester von Suloss, nicht duldete.

    Schon die Hinreise nach Astergaard war ein einziges Fiasko gewesen. Meterhohe Wellen hatten dem Schiff des Grafen übel mitgespielt.Ein großer Teil der Besatzung war über Bord gespült worden,

    nur fünfzehn Mann überlebten schließlich. Die raue nördliche See hatte ihre Opfer gefordert.

    Nachdem sein Plan, König Bergomir von Narandor zu entmachten, gescheitert war, hoffte Baldur jetzt auf die Hilfe Aldaarons. Der Erzpriester war mächtig, das wusste er. Vielleicht würde er ihm helfen, in Narandor an die Macht zu kommen. Einem treuen Verbündeten

    gegenüber würde sich Aldaaron sicherlich dankbar erweisen.

    Baldur hatte, so glaubte er, genug Informationen, die für den Erzpriester von Nutzen waren.

    Ihn fröstelte erneut. Aber diesmal nicht vor Kälte, sondern vor dem Schwarzen Dämon, der ihn hereingelassen hatte. Diese Kreatur war ihm unheimlich.

    Nur ein stechendes Augenpaar war unter einer dunklen Kapuze zu erkennen. Der Erzpriester selbst hatte diese Wesen beschworen, und sie dienten ihm.

    Genau wie die Schwarz-Urgulls, die ihn zur Festung gebracht hatten. Fast drei Wochen waren sie in der endlosen Eiswüste Astergaards mit einem Schlittengespann unterwegs gewesen.

    Nun befand sich der Graf endlich am Ziel seiner Reise.

    Hier im Innenhof der Festung war es genauso kalt wie draußen vor den Mauern.

    Ein eisiger Wind fegte durch den Hof und blies ihm Tausende von Schneeflocken entgegen. Einige Schwarz-Urgulls, die dicht gedrängt um ein Lagerfeuer standen, rieben sich fröstelnd ihre groben Hände.

    Als Baldur an ihnen vorbeiging, grinsten sie sich hämisch an.

    Der Schwarze Dämon deutete jetzt auf ein großes, zweiflügeliges Tor, das am Ende des Hofes lag und noch weiter ins Innere der Festung führte.

    »Dort hindurch, Exzellenz, der Erzpriester erwartet Euch schon.«

    Baldur fuhr sich durch sein langes, pechschwarzes Haar nickte stumm und ging auf das Tor zu. Er durchquerte einen langgezogenen, tunnelförmigen Gang, der nur spärlich von einigen Fackeln erleuchtet wurde. Der Gang endete schließlich ebenfalls wieder vor einem zweiflügeligen Tor, das sich fast lautlos vor ihm öffnete.

    Nun betrat er eine Halle, die fast im Dunkeln zu liegen schien, deren Ausmaße man gerade noch erahnen konnte und die man von der Größe her vielleicht mit dem Innenraum einer Kathedrale vergleichen könnte.

    Seine Aufmerksamkeit fiel auf zwei gewaltige Säulenpaare in der Mitte des Raums, die scheinbar ganz aus Eis bestanden und die riesige Halle abstützten. Ebenfalls in der Mitte des Saals, in einem wuchtigen Gestell, etwa vier Meter von den Säulen entfernt, befand sich ein riesiger Spiegel.

    Durch zwei mannshohe ovale Fenster auf der gegenüberliegenden Seite drang schwaches Tageslicht herein. Auch fiel dem Grafen auf, dass kaum Sitzgelegenheiten vorhanden waren. Es sei denn, man wollte die wenigen großen Eisblöcke als solche bezeichnen.

    Die ganze Halle wirkte unbewohnt, kalt und abweisend. Baldur durchquerte die gigantische Wohnstätte und blickte sich nach allen Seiten um.

    Niemand außer ihm schien sich hier aufzuhalten. Er schritt auf den Spiegel zu. Dieser mochte fast drei Meter hoch sein. Der Rahmen war, wie er jetzt erkennen konnte, mit Fratzen von Dämonen verziert.

    Fasziniert und ohne es selbst zu wollen, berührte der Graf die glatte Spiegeloberfläche. Plötzlich begann sie sich zu verändern. Ein wirres Spiel von Farben und seltsamen Mustern erschien.

    Dann urplötzlich Finsternis!

    Wie aus dem Nichts schälten sich die Umrisse einer grauenhaften Kreatur hervor, die rasend schnell auf ihn zuschoss. Entsetzt wich er zurück, stolperte, fiel der Länge nach hin und blieb für einen kurzen Augenblick wie benommen liegen. Langsam und vor Angst bebend richtete er sich wieder auf und blickte vorsichtig in Richtung Spiegel.

    Doch es war alles wieder wie zuvor; das Geschöpf, das er im Spiegel wahrgenommen hatte, war verschwunden. Nur die makellose Oberfläche glänzte schwach im jetzt einfallenden Sonnenlicht.

    Mit zitternden Händen holte er ein kleines seidenes Taschentuch hervor und tupfte sich den kalten Schweiß von der Stirn.

    »Dieser Spiegel zeigt Euch Eure wahre Natur und Geschehnisse aus der Zukunft. Aber auch Dinge, von denen Ihr nicht einmal zu träumen wagt!«

    Baldur fuhr herum und griff nach seinem Degen.

    Vor ihm stand eine Gestalt in einer schwarzen Robe. Selbst das Gesicht war durch eine Kapuze verhüllt.

    »Seid kein Narr, ich könnte Euch jederzeit töten!«

    ‚Aldaaron‘, der Erzpriester von Suloss, durchfuhr es den Grafen.

    »Ihr habt Recht, ich bin Aldaaron, und Ihr seid Graf Baldur, der Berater König Bergomirs von Narandor. Oder sollte ich lieber sagen, der ehemalige Berater? Was wollt Ihr hier auf Suloss? Warum stört Ihr mich?«

    »Ich bin gekommen, um Euch zu warnen, und ich möchte mich mit Euch verbünden.«

    »Mich zu warnen?«

    Die Stimme Aldaarons wurde schneidend.

    »Äh, ich meine, Euch zu unterrichten.«

    »Worüber wollt Ihr mich unterrichten?«

    Der Graf zitterte am ganzen Körper. »Ich wollte Euch unterrichten, dass ein Fremder auf Alkhana weilt. Er ist durch das Tor der Welten gekommen. Der König hält ihn für den Auserwählten. Derjenige, welcher der Legende nach die drei heiligen Reliquien wiederfinden soll.«

    »Deswegen stört Ihr mich also? Ich weiß schon sehr lange, dass sich dieser Peter Webster auf unserer Welt befindet. Ich weiß ebenfalls, dass man Euch wegen Eurer Intrigen mit Schimpf und Schande aus Tordor-Castle vertrieben hat. Was auf Alkhana geschieht, bleibt mir nicht sehr lange verborgen. Wenn Ihr mir nicht mehr bieten könnt als diese Information, sollte ich Euch lieber den Wölfen dort draußen in der Tundra zum Fraß vorwerfen. Im Übrigen kann ich auf einen solchen Verbündeten wie Euch gerne verzichten.«

    »Peter Webster und diesem senilen Melwin habe ich das zu verdanken, sonst wäre ich doch schon längst König von Narandor und die Tochter König Bergomirs würde mir gehören. Wenn dieser Webster nicht gekommen wäre, hätte ich den alten Trottel von König längst abgesetzt«, grummelte Baldur voller Zorn.

    Für einen kurzen Augenblick schien es, als würde der Erzpriester seiner Laune nachgeben, den Grafen zu töten, doch dann besann er sich eines Besseren.

    »Wenn Ihr den König so hasst, könntet Ihr mir dienen.«

    Der Graf überlegte einen Augenblick. Ja, warum eigentlich nicht?

    Aldaaron war sehr mächtig. Diese Gelegenheit bot sich ihm sicherlich nur einmal. Wenn er schon nicht sein Verbündeter sein konnte, dann vielleicht sein Untergebener.

    »Wie kann ich Euch helfen?«

    »Was wisst Ihr genau über die drei magischen Reliquien, Buch, Schwert und Krone?«

    »Nun ja, nur das, was die meisten Menschen darüber wissen; dass es sich um eine Legende handeln muss. Nur der alte Narr von Bergomir glaubt, dass sie wirklich existieren und meint, dieser Webster könnte sie ihm beschaffen. Ich persönlich glaube nicht an dieses Märchen.«

    »Nein, Ihr seid der Narr, Baldur, diese Gegenstände gibt es. Ich habe sie damals vor dem großen Krieg mit eigenen Augen gesehen.

    Aber sie sind danach von den Altvorderen versteckt worden. Von den selbigen, die mich an diesen trostlosen Ort verbannt haben. Nur ein Fremder soll die Reliquien eines Tages wiederfinden können.«

    Er machte eine längere Pause, dann fuhr er leise fort: »Ich spüre, die Zeit dafür ist jetzt gekommen.«

    »Und Ihr denkt, Webster ist dieser Auserwählte?«

    »Da bin ich mir sicher.«

    »Was genau kann ich für Euch tun?«

    »Verschafft mir die Reliquien, und ich werde Euch dafür reich belohnen. Mir ist es, trotz meiner Macht, bisher versagt geblieben, Astergaard zu verlassen. Aber mit Hilfe der Reliquien wird mir nicht nur das möglich sein, sondern ich werde mir auch alles Übrige holen, was mir zusteht. Alkhana wird vor mir erzittern. Webster ist auf dem Weg nach Sarakovia, um das Buch der Weisheit zu suchen. Der Dschuhd von Sarakon ist ein treuer Verbündeter von mir. Reist dorthin und bleibt Webster auf der Spur. Er wird Euch zum Buch führen, dessen bin ich mir sicher. Stellt es geschickt an und nehmt es ihm ab, aber tötet ihn nicht. Wir brauchen ihn noch, denn nur er kann die Reliquien finden. Noch besser wäre es natürlich, wenn wir ihn für uns gewinnen könnten.«

    »Darauf wird er sich nie einlassen.«

    »Warten wir es ab.«

    Aldaaron klatschte kurz in die Hände. Ein Schwarz-Urgull in einer goldenen Rüstung erschien und verneigte sich vor ihm.

    »Die Besatzung Eures Schiffes ist in einer sehr schlechten Verfassung, mein lieber Baldur. Wir sollten sie für die Reise nach Sarakovia auswechseln«, dann zu dem Schwarz-Urgull gewandt: »General Gor, dies ist Graf Baldur. Ihr gebt ihm fünfzig Eurer besten Krieger und Seeleute.«

    »Sehr wohl, Eminenz.«

    »Eure schwächlichen Männer werden wir töten und über Bord werfen. Meine Urgulls sind besser für ein solches Unternehmen geeignet. Außerdem werdet Ihr keine Zeit mehr vergeuden und noch heute abreisen. Webster hat schon einen großen Vorsprung.«

    Baldur nickte nur noch. Jetzt wusste er, dass es kein Zurück mehr für ihn gab. Er hatte sich Aldaaron für alle Zeiten ausgeliefert.

    Auf der Neliss

    Kapitel 1

    Peter Webster stand an der Backbordseite der ‚Flusskönigin‘ und blickte nachdenklich in die lehmig-braunen Fluten der Neliss. Der Wind fuhr ihm durch sein schwarzes, schon leicht ergrautes Haar. Es war jetzt knapp vier Monate her, als er das erste Mal den Boden Alkhanas betreten hatte. Es kam ihm schon fast wie eine Ewigkeit vor.

    Damals wurde er durch eine Fügung des Schicksals auf die Parallelwelt Alkhana verschlagen. Durch Aufzeichnungen seines Großvaters war er auf den Steinkreis seiner Heimatgemeinde, Herrington, in Südwales aufmerksam geworden. Der ansonsten eher

    logisch und rational denkende junge Rechtsanwalt hatte sich erst auf Drängen seiner Großmutter mit den Tagebüchern seines Großvaters beschäftigt.

    So bekam Webster schließlich heraus, dass die Mythen über den Steinkreis auf Wahrheit beruhten. Ein Dimensionstor führte von dort auf die mystische, mittelalterliche Welt Alkhana.

    Nach einer langen Irrfahrt, auf der sein Freund George Miller von einem Ungetüm getötet worden war, gelang es Peter mit Hilfe von Thurgon dem Halbelfen und Wolthar dem Nordkrieger sich nach Tordor-Castle, dem Schloss König Bergomirs von Narandor, durchzuschlagen.

    Diese ganzen Ereignisse und zuvor auch der Tod seiner Familie, hatten tiefe Spuren bei Peter hinterlassen. Auch den Tod von George, hatte der Dreißigjährige noch immer nicht überwunden.

    Aber er hatte hier auf Alkhana auch neue Freunde gefunden. Da waren zunächst Thurgon der Halbelf und Wolthar, der stolze Nordkrieger mit seinen feuerroten, zu Zöpfen geflochtenen Haaren und dem ebensolchen Vollbart. Aber auch König Bergomir von Narandor, der auf die Hilfe Websters hoffte. Von ihm erfuhr Peter, dass die Welt Alkhana in großer Gefahr schwebte und nur er in der Lage sei, diese abzuwenden. Nur er könne die drei heiligen Reliquien der Regentschaft wiederfinden, die den Völkern Alkhanas einst von den Göttern geschenkt worden waren, die sie aber durch einen sinnlosen Krieg gegeneinander verloren hatten. Diese drei Reliquien konnten zum Wohle, aber auch zum endgültigen Untergang des Guten in dieser Welt führen. Deshalb suchte auch Aldaaron, der Erzpriester von Suloss, diese magischen Gegenstände, um sie für seine finsteren Ziele zu missbrauchen.

    Zum Glück war es so eingerichtet worden, dass nur ein von den Göttern auserwählter, nicht von Alkhana stammender Mensch, nämlich Peter, diese drei Gegenstände wiederfinden sollte.

    Nun war er vor einigen Wochen aufgebrochen, um die erste Reliquie, nämlich das ‚Buch der Weisheit‘ zu suchen. Einer der wenigen Hinweise besagte, dass es nach dem großen Krieg einem Magier anvertraut worden war, der es an einem sicheren Ort verbergen sollte.

    Die Spur führte in das orientalische Land Sarakovia, dass von einem despotischen Herrscher, dem Dschuhd, regiert wurde. Doch bis dorthin war es noch weit. Sein erstes Ziel war zunächst das kleine Fürstentum Sarongaard. Nur von dort aus konnte er mit einem hochseetüchtigen Schiff weiterreisen.

    »Na, so nachdenklich, mein Freund?«

    Peter drehte sich herum und bemerkte Thurgon, den Halbelfen, der plötzlich vor ihm stand. Thurgon war von eher schlanker Gestalt, hatte einen dunklen Vollbart und wie auch alle übrigen Elfen, zwei spitze Ohren. Als Kleidung trug er eine grüne Tunika, lange Hosen sowie ein paar schwere, Stiefel aus dunkelbraunem Leder. Er war ein eher ruhiger und beherrschter Typ.

    »Ja, ich musste nur noch einmal über die Ereignisse der letzten Wochen und Monate nachdenken«, entgegnete Peter, »es gab da viele Veränderungen in meinem Leben. Es ist aber gut, dass sich die Dinge so entwickelt haben.«

    »Dann ist ja alles in Ordnung«, erwiderte der Halbelf mit einem zuversichtlichen Lächeln.

    Er und Wolthar der bisweilen leicht aufbrausende der Nordkrieger, hatten beschlossen, Peter bei der Suche nach den Reliquien zu begleiten. So hatten sie in Jarrunda auf der ‚Flusskönigin‘ eine Passage bis in den Lakhana-See nach Saronport gebucht. Von dort aus wollten sie dann zu Pferde weiter in die Hauptstadt Sarongaards, nach Galdon, reisen.

    Das Flussschiff war natürlich alles andere als eine komfortable Reisemöglichkeit.

    Es war nicht mehr als ein großer Lastkahn. Die Besatzung schlief zumeist unter Deck zwischen oder oft sogar auf den Gütern. Jetzt aber war das etwa fünfzehn Meter lange Schiff so gut wie leer. Kapitän Brigg Loh hatte die meisten seiner Waren in Jarrunda

    gewinnbringend verkauft. Waren, die zum Teil verbotener oder auch dubioser Herkunft waren, wie zum Beispiel das Rauschmittel ‚Traumkraut‘ aus den Regenwäldern von Suhr. Dies störte aber einen Kapitän wie Brigg Loh nicht weiter. Wichtig für ihn war nur,

    dass der Profit stimmte.Die Besatzung war ohnehin ein wild zusammengewürfelter Haufen Krimineller und Abenteurer. Kaum einer von ihnen, der nicht schon irgendwann einmal Probleme mit dem Gesetz hatte und der für Geld sogar seine eigene Mutter verkaufen würde. Das aber war genau die Truppe, die Brigg Loh für diese Art Geschäfte und für den Schmuggel brauchte. Da die meisten Hochseeschiffe, die von Jarrunda oder Galdon aus in See stießen, von Piraten aufgebracht wurden, deren Unterschlupf die Syrakonischen Inseln waren, hatte die Flussschifffahrt in den letzten Jahren wieder an Bedeutung

    gewonnen.

    Für Peter, Thurgon und Wolthar war es aber trotz alledem eine gute Chance, möglichst unauffällig zu reisen. Auf solch einem Schiff würde man wohl kaum den ‚wahren Träger‘ und die Sucher der heiligen Reliquien vermuten.

    Webster blickte nach Nordwesten. Die Sonne schob sich in goldfarbenem Licht über die jetzt im Nebel liegende Fluss- und Auenlandschaft der Neliss dem Horizont entgegen. Der Wind, von Nordost kommend, blähte die Segel leicht auf. An Deck befanden sich, außer ihnen, nur noch der Steuermann und zwei Matrosen, die mit der Takelage beschäftigt waren.

    Langsam zog die Dämmerung herauf, und der Nebelschleier wurde dichter. Wahrscheinlich ankerten sie bald irgendwo in der Nähe des Ufers, denn in der Dunkelheit den Fluss noch weiter hinaufzufahren war wegen der vielen Untiefen und Sandbänke ziemlich gefährlich.

    »Komm, lass uns unter Deck gehen«, schlug Thurgon vor.

    Peter nickte und folgte dem Halbelfen eine schmale Treppe hinunter, die in einen der Laderäume führte.

    Bald hörten sie ein lautes Stimmengewirr.

    Ein Haufen wilder Kerle hatte sich in der Mitte des Laderaumes um Wolthar herum versammelt. Der Nordkrieger hockte mit noch zwei weiteren Seeleuten um eine große Kiste herum, die als Tisch diente, und spielte Karten.

    »Jetzt reicht es mir, ich gebe auf! Habe genug Geld an den Nordmann verloren!« Mit diesen Worten stand der eine Seemann auf, schmiss seine Karten missmutig auf den Boden und verließ grummelnd den Laderaum.

    Der andere, ein unheimlicher Bursche mit sonnengegerbter Haut, pechschwarzen langen Haaren und stechenden Augen, blickte Wolthar auffordernd an:

    »Jetzt sind nur noch wir

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