Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Das Tor der Welten: Die  Erben des Lichts 1
Das Tor der Welten: Die  Erben des Lichts 1
Das Tor der Welten: Die  Erben des Lichts 1
eBook226 Seiten2 Stunden

Das Tor der Welten: Die Erben des Lichts 1

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Das Leben des Londoner Anwalts Peter Webster gerät vollkommen aus den Fugen, als er in einen Verkehrsunfall verwickelt wird - mit tragischen Folgen. Als wäre das nicht genug, verwirrt ihn seine Großmutter Mary mit Erzählungen von einem mysteriösen Steinkreis. Dort betrieb sein verstorbener Großvater Forschungen, die Peter wieder aufnehmen soll. Er hat kein großes Interesse daran, doch als Mary Webster eher überraschend stirbt, will Peter zusammen mit seinem Freund George Miller das Rätsel um den Steinkreis lösen. Beide ahnen nicht, in was sie da hinein geraten...
SpracheDeutsch
HerausgeberTWENTYSIX
Erscheinungsdatum27. Nov. 2017
ISBN9783740727680
Das Tor der Welten: Die  Erben des Lichts 1
Autor

Achim Köppen

Achim Köppen, Jahrgang 1957, lebt in Kirchlengern bisher wurden von ihm zwei Fantasy Romane mit dem Gesamttitel Die Erben des Lichts veröffentlicht.

Mehr von Achim Köppen lesen

Ähnlich wie Das Tor der Welten

Titel in dieser Serie (2)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Fantasy für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Das Tor der Welten

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Das Tor der Welten - Achim Köppen

    Das Tor der Welten

    Titelseite

    Landkarte Alkhana

    Prolog

    Alkhana vierhundert Jahre später

    Der letzte Urlaub

    Verlassen

    Unter Verdacht

    Die Ankunft

    Frank Websters Aufzeichnungen

    Ein weiterer Schicksalsschlag

    Das Dimensionstor

    Alkhana

    Intrigen

    Verirrt - Rettung in letzter Minute

    Das Attentat

    Nach Tordor-Castle

    Bei König Bergomir

    Der Aufbruch

    Epilog

    Impressum

    Achim Köppen

    Die Erben des Lichts

    1. Roman

    Das Tor der Welten  

    4. neu überarbeitet Auflage

    Landkarte Alkhana

    Prolog

    Einst herrschte ewige Dunkelheit über den Ländern Alkhanas.

    Die Völker lebten in Barbarei und Unwissenheit und in ständigen Kriegen gegeneinander.

    Doch dann erschien Barangor. Er entstammte einem Geschlecht mächtiger Heerführer und Söldner. Von den Göttern auserwählt, errang er von ihnen, das Schwert der Macht.

    Mit dieser Waffe einte er die zerstrittenen Völker und wurde der erste König des Landes Narandor.

    Zufrieden blickten die Götter nun auf ihre Welt, und so schenkten sie Barangor zwei weitere magische Reliquien:

    die Krone der Gerechtigkeit, auf dass er gütig regieren möge und das Buch der Weisheit, um ihm auch das Wissen dafür zu geben.

    Doch der Friede währte nicht lange, und Barangor starb auf einem seiner Jagdausflüge durch die Hand eines feigen Mörders. Dieser hatte im Auftrag des dunklen und selbstsüchtigen Königs Aldaaron, eines Halbbruders Barangors gehandelt, der die Herrschaft über ganz Alkhana anstrebte, die Reliquien für sich beanspruchte und nun seine finsteren Heerscharen gegen die freien Völker führte.

    Immer mehr Königreiche wurden von den Horden Aldaarons überrannt oder schlossen sich ihm aus Furcht freiwillig an.

    Als das letzte Aufgebot von Menschen, Zwergen und Elfen unter Aldaarons Ansturm zusammenzubrechen drohte, gelang es dem Waldelfenkönig Gondular, die dunklen Heere in einen Hinterhalt zu locken und in einer Schlacht, die drei Tage und drei Nächte tobte, zu vernichten. Er besiegte auch Aldaaron mit Hilfe des Schwertes der Macht in einem letzten Duell.

    Doch dann begingen die freien Völker Alkhanas einen verhängnisvollen Fehler. Statt den dunklen Herrscher endgültig zu vernichten, entschlossen sie sich, Aldaaron in die finsteren Länder nach Astergaard zu verbannen. In der Hoffnung, seine düstere Seele würde sich im Laufe der Zeit doch noch zum Guten hin wandeln.

    Aber dort, in der Abgeschiedenheit des nördlichsten Kontinents, wuchsen seine Macht und sein Hass im Laufe der Jahrhunderte erneut. Er erlernte die schwarz-magischen Künste, baute eine gewaltige Festung, sammelte ein riesiges Heer grauenvoller Kreaturen und nannte sich fortan Erzpriester von Suloss. Dann schwor er Rache.

    Eines Tages würde er zurückkehren und sich die Herrschaft über ganz Alkhana holen.

    In der übrigen Welt kehrte nun endlich, nach so vielen Jahren des Krieges, der Frieden ein.

    Doch das gegenseitige Misstrauen blieb. So entschied man, die heiligen Reliquien an geheimen Orten zu verbergen, so lange, bis die Völker weise genug wären, damit umzugehen.

    Auf Anordnung der Götter und der Gelehrten eines jeden Volkes sollte nur noch ein wirklich Auserwählter die Reliquien in der Stunde der Gefahr wiederfinden und zum Nutzen aller freien Völker anwenden können.

    Ein fremder, nicht von Alkhana stammender Mensch sollte es sein.

    Er wäre dann der ''Wahre Träger'' und würde diese Welt in eine bessere Zukunft führen.

    Alkhana vierhundert Jahre später

    Der riesige Thronsaal von Tordor-Castle war kahl und unansehnlich und wurde nur von wenigen Fackeln erleuchtet. Die Wände und Decken, welche einst mit prachtvollen Fresken verziert waren, wirkten jetzt nur noch verrußt und schmutzig. 

    Vier mächtige, in der Mitte des Saales stehende Säulen stützten die ganze Halle.

    Ein roter Teppich lief vom Eingangstor, vor dem zwei verschlafene Wächter standen, direkt auf den Thron zu. Die Gestalt darauf war in sich zusammengesunken und wirkte müde und kraftlos. Die grauen, wirren Haare und das eingefallene weiße Gesicht waren von Kummer gezeichnet.

    König Bergomir von Narandor war einst ein großer Regent und Nachfahre des berühmten ersten Staatsgründers Barangor gewesen, jetzt war er nur noch alt, krank und vergessen. Die Ritterschaft hatte sich von ihm abgewandt.

    Früher, ja früher einmal war dieses Schloss ein Treffpunkt für Adelige aus allen Teilen des großen Landes gewesen und Narandor eines der mächtigsten Länder Alkhanas. Doch diese Zeit war längst vergangen. Das große Reich zerfiel immer mehr und Bergomir war nicht in der Lage, dies zu verhindern.

    Nur wenige Adelige waren noch bereit, dem alten König zu gehorchen und ihm zu dienen. Die meisten verfolgten nur noch ihre eigenen Ziele.

    König Bergomir hatte zwar eine Tochter, die aber nicht bereit war, einen dieser selbstsüchtigen Vasallen zu ehelichen. Ein Nachfolger auf dem Thron war daher nicht in Sicht. So blieben die Reichsgrenzen ungeschützt und die Nomadenstämme der Urgulls konnten ohne großen Widerstand ins Land eindringen. Narandor hatte sich auch niemals so ganz von dem großen Krieg um die Reliquien erholen können.

    Ein Mann mit langem schlohweißen Bart, in einer hellgrauen Robe, betrat nun den Saal und kam an den Wachen vorbei auf den Thron zu.

    „Majestät Ihr erlaubt, dass ich das Wort an Euch richte?"

    Die Gestalt auf dem Thron erhob langsam ihr Haupt und blickte ihn fragend an. 

    „Nur zu Melwin, was habt Ihr mir zu berichten?"

    „Ich habe, wie Ihr es gewünscht hattet, in den letzten Jahren intensiv die Sterne beobachtet und die Alten Schriften studiert", er machte eine längere Pause und fuhr dann fort, „es bestehen keine Zweifel mehr: die Zeit des „Wahren Trägers" ist jetzt endlich gekommen."

    Bergomir nickte.

    „Dann ist es also wirklich so weit, dass ich mein Reich an jemand anderen übergeben muss. An jemanden, der die drei heiligen Reliquien, das Buch, das Schwert und die Krone, wiederbeschaffen wird."

    „Ja Majestät, in den Sternen las ich ebenfalls, dass, wie es ja schon in den Schriften unserer Ahnen aufgezeichnet ist, nur ein Mensch, der nicht von unserer Welt stammt, der „Wahre Träger" sein wird. Nur dieser kann unsere Welt vor Aldaaron, dem Erzpriester von Suloss, und seinen finsteren Horden bewahren. Er wird der neue Regent von Narandor werden und Euer Erbe antreten."

    „Aber in den vielen vergangen Jahrhunderten gelang es doch nur einem einzigen Menschen, von der Erde den Weg zu uns zu finden, und dieser hatte einfach zu große Zweifel an sich selbst und an der Mission", versuchte der König einzuwenden.

    „Ich weiß, aber er ist unsere einzige Hoffnung, und vielleicht hat er sich inzwischen zu einer anderen Meinung durchgerungen."

    „Gut, dann müssen wir es wagen; sendet ihm eine Nachricht!"

    Melwin nickte und holte ein kleines, hölzernes Kästchen aus seinem Gewand.

    Aus ihm entnahm er einen funkelnden Kristallsplitter.

    „Wird er dieses Zeichen auch richtig zu deuten wissen?"

    „Ich denke schon, Majestät."

    Daraufhin legte Melwin den Splitter vorsichtig auf eine der Stufen, die zum Thron führten.

    Dann murmelte er einen seltsam klingenden Spruch.

    Bald darauf wurde der Kristall von einem leuchtend blauen Nebel eingehüllt.

    Als dieser sich wenige Minuten später wieder aufgelöst hatte, war der Kristall verschwunden.

    Der letzte Urlaub

    Kapitel 1

    19. Oktober 2006, 21:00 Uhr. Ein Hotel in Brighton

    „Beeile dich Susan und trödle nicht noch so lange herum. Peter möchte gleich fahren."

    Deborah Webster warf ihrer sieben Jahre alten Tochter, die gerade mit dem Packen ihres Koffers beschäftigt war, einen tadelnden Blick zu.

    „Oder soll ich dir helfen?"

    „Nein Mama, dass schaffe ich schon allein. Warum bleiben wir eigentlich nicht bis morgen früh und fahren erst dann nach Hause?"

    „Das weißt du doch. Peter hat morgen Mittag schon wieder einen wichtigen Termin."

    Deborah blickte sich um: Überall in dem Hotelzimmer lagen Kleidungsstücke herum, die unbedingt noch in den vier Koffern verstaut werden mussten. Die Websters hatten, wie jedes Jahr im Oktober, zwei Wochen Urlaub an der See in Brighton verbracht.

    Für Susan war es immer ein unvergessliches Erlebnis, am Strand mit den andern Kindern zu spielen. Aber auch Peter und Deborah genossen ihren Urlaub in dem Seebad.

    Im Laufe der letzten Jahre hatten sie hier neue Bekanntschaften geknüpft, aber auch alte vertieft. Sie brauchten diese Auszeit, weil Peters Tätigkeit als Rechtsanwalt sehr stressig und nervenaufreibend war. Er, war recht erfolgreich und ehrgeizig denn zu seinen Mandanten zählten unter Anderem einige bekannte Geschäftsleute und Leute aus der Show-Branche.

    Der Dreißigjährige hatte eine ganze Weile als Kompagnon in einer großen Kanzlei gearbeitet und sich schließlich dazu entschlossen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Seinem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufstieg und dem seiner Familie schien also nichts mehr im Wege zu stehen.

    Ein Auto fuhr unten auf der Straße vor und hupte.

    Deborah rannte zum Balkon und blickte hinunter.

    „Das ist Peter, er ist bestimmt schon ungeduldig", rief sie ihrer Tochter zu.

    Wenige Minuten später betrat der junge Anwalt, leicht gestresst, das Hotelzimmer.

    „Ihr seid ja immer noch am Packen, ich dachte schon, wir könnten endlich los."

    „Wie wäre es denn, wenn der große „Star-Anwalt auch ein wenig mithelfen würde?, scherzte Deborah.

    Peter stöhnte leise:

    „Mir bleibt auch nichts erspart. Also dann lasst uns mal beginnen."

    Verlassen

    Polizeirevier London – Croydon, 0:30 Uhr

    „Tut mir sehr leid Mr. Webster, aber es sieht nicht gut aus." Constable Worrington blickte Peter Webster besorgt an.

    „Ihre Frau und Ihre Tochter sind vor etwa einer halben Stunde operiert worden, aber ihr Zustand ist leider immer noch besorgniserregend. Doktor Burns meint, man könne jetzt nur abwarten. Es wäre das Beste, wenn Sie nach Hause fahren. Soll ich Ihnen ein Taxi rufen?"

    Webster reagierte wie in Trance. Geistesabwesend erhob er sich von der Bank im Vorraum des Polizeireviers in London-Croydon, schüttelte nur mit dem Kopf und bewegte sich Richtung Ausgang.

    Seine Gedanken kreisten nur noch um den Unfall: Sie waren kurz nach 22:00 Uhr in Brighton aufgebrochen und hatten dann auf der A 23 nach London noch zwei Pausen eingelegt.

    „Wir werden doch nächstes Jahr wieder nach Brighton fahren, oder?", hatte Susan gefragt.

    „Aber ganz bestimmt", entgegnete Peter.

    Das waren die letzten Worte gewesen, die er mit ihr gewechselt hatte.

    Zwischen Slaugham und Handcross war es dann kurz nach 23 Uhr geschehen: Ein grelles Scheinwerferpaar tauchte urplötzlich vor ihnen auf. Webster riss das Lenkrad herum, konnte dem entgegen kommenden Fahrzeug zwar in letzter Minute noch ausweichen,

    doch durch das ganze Manöver und die hohe Geschwindigkeit verlor er die Kontrolle über seinen Wagen. Der kam von der Fahrbahn ab, wurde durch die Luft geschleudert, überschlug sich einige Male und blieb schließlich auf dem linken Seitenstreifen, mehrere Meter von der Straße entfernt, auf dem Kopf liegen.

    Für einen kurzen Moment schien Peter wie benommen zu sein, dann befreite sich der Anwalt mühsam aus dem Sicherheitsgurt.

    Deborah hing reglos im Gurt neben ihm, sie war offensichtlich von irgendeinem umherfliegenden Gegenstand am Kopf sehr schwer getroffen und auch verletzt worden. Der Sicherheitsgurt seiner Tochter hatte sich offenbar gelöst, vielleicht hatte sie ihn während der Fahrt auch heimlich geöffnet ohne das er und seine Frau etwas davon mitbekommen hatten.

    Der Körper von Susan war nach vorne, in Richtung Windschutzscheibe geschleudert worden. Ihr Kopf schien nur noch eine blutende Masse zu sein. In wilder Panik versuchte Peter mit seinem Taschentuch die Blutung an ihrem Kopf zu stoppen – sinnlos – es gelang ihm nicht. Dann zerrte er am Sicherheitsgurt seiner Frau, doch der wollte sich einfach nicht öffnen. Er musste unbedingt Hilfe holen. Jede weitere Minute, die jetzt verstrich, konnte über das Leben von Deborah und Susan entscheiden.

    Zum Glück ließ sich die Fahrertür relativ leicht öffnen. Mühsam kletterte er aus dem auf dem Dach liegenden Auto. Er stand auf und blickte sich um: Anscheinend hatte niemand von dem Unfall Notiz genommen. Immer noch unter Schock, taumelte er zur Straße.

    Verzweifelt versuchte Webster, eines der ihm entgegen kommenden Fahrzeuge zu stoppen, doch dieses fuhr nur laut hupend an ihm vorbei. Leichte Panik ergriff von ihm Besitz. Er fasste sich an die Brust, als könne er sein wild klopfendes Herz beruhigen. Dabei fühlte er den eckigen Gegenstand in sein Jacke – Peter griff in die Tasche und zog sein Mobiltelefon hervor. Es hatte keinen Schaden genommen. Mit zitternden Händen rief er die Polizei. Nach knapp fünfzehn Minuten kam eine Ambulanz, ihr folgten Polizei und Feuerwehr. Der Unfallort wurde abgesperrt.

    „Da haben Sie aber Glück gehabt, Mr. Webster, ich kann bei Ihnen keine ernsthaften Verletzungen feststellen", bemerkte der Notarzt, nachdem er Peter noch an der Unfallstelle untersucht hatte.

    „Sie sollten sich aber im Krankenhaus noch einmal genauer untersuchen lassen.

    Aus dem Hospital von London-Croydon konnte Peter relativ schnell wieder entlassen werden. Außer einigen Kratzern und Schürfwunden schien er nichts Ernsthaftes davongetragen zu haben.

    Deborah und Susan hatten dieses Glück leider nicht. Beide waren aufgrund ihrer schweren Verletzungen in ein Koma gefallen. Nun hieß es warten.

    Webster suchte, nachdem er das Krankenhaus verlassen hatte, umgehend das zuständige Polizeirevier in London-Croydon auf, um dort seine Angaben zum Unfallhergang noch einmal genau zu Protokoll zu gegeben. Die Recherche nach dem Geisterfahrer blieb bislang aber ergebnislos.

    Nachdem er die Polizeistation wieder verlassen hatte, folgte er nur noch ziellos dem Verlauf der Straße, die ins Zentrum der englischen Hauptstadt führte. Einen klaren Gedanken konnte er einfach nicht fassen. Immer noch hatte er die Schreie seiner Frau und seines Kindes in den Ohren, den Aufprall und die Geräusche der splitternden Windschutzscheibe.

    Was sollte jetzt werden?

    Wenn Deborah und Susan nicht mehr aus dem Koma erwachen würden, was dann? Er wollte gar nicht darüber nachdenken.

    Gerade seine Tochter hatte sehr schwere Kopfverletzungen davongetragen.

    Vor ihm, rechts am Gehsteig, tauchte eine Bushaltestelle auf.

    Dahinter befand sich eine Reihe der für London typischen Black Cabs.

    Peter warf einen Blick auf seine Armbanduhr: Es war kurz vor Eins. Er beschloss, nun doch ein Taxi zu nehmen, um nach Hause zu fahren.

    Die Websters bewohnten eine etwas größere Apartment – Wohnung im Herzen der Londoner City, im Stadtteil Chelsea, mit Blick auf die Themse.

    Während der Fahrt sah Peter aus dem Fenster, ohne wirklich etwas zu sehen. Die Angst um seine Familie ließ sich einfach nicht abstreifen. Als das Cab vor dem Wohnhaus hielt, zahlte Peter geistesabwesend, stieg aus und machte sich auf den Weg in den vierten Stock.

    Als er die leere Wohnung betrat, fühlte er eine ungeheure Verzweiflung in sich aufsteigen – und auch eine ohnmächtige Wut.

    Eine ohnmächtige Wut auf den Fahrer des Wagens, der ihnen auf der Autobahn entgegen gekommen und für diesen katastrophalen Unfall verantwortlich war. Zugleich befiel ihn eine ungeheure Enttäuschung über die Arbeit der Polizei, die in den bisherigen Stunden noch nicht in der Lage gewesen war, diesen Fahrer ausfindig zu machen.

    Peter ließ sich auf die Couch im Wohnzimmer sinken und versuchte sich ein wenig zu beruhigen. Vielleicht würde morgen schon alles anders aussehen.

    Der Gesundheitszustand von Doborah und Susan würde sich wieder bessern, dessen war er sicher. Er musste einfach nur daran glauben.

    Peter nahm eine auf der Couch liegende Wolldecke, legte sie sich über den Körper und versank schon kurz darauf in einen unruhigen Schlummer.

    20. Oktober 2006, 8:30 Uhr

    Das Telefon auf seinem Schreibtisch, im Arbeitszimmer, klingelte offensichtlich schon eine ganze Weile.

    Immer

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1