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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 517: Kampf am Campira-Paß
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 517: Kampf am Campira-Paß
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 517: Kampf am Campira-Paß
eBook109 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 517: Kampf am Campira-Paß

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Über dieses E-Book

Die englischen Seesoldaten unter Sir Thomas Baskerville rückten in einem weiten Halbkreis gegen den Campira-Paß vor, dem Tor nach Panama. Hatte man es durchstoßen, dann würde auch die Hafenstadt am gleichnamigen Golf fallen oder kapitulieren. Aber der Paß war gesperrt. Spanische Soldaten hatten ihn mit schweren Baumstämmen verbarrikadiert. Hinter der mächtigen Brustwehr hatten sie Deckung. Oben in den Felsen lagen oder hockten Scharfschützen. Auch sie waren gut gedeckt. Und so entbrannte der Kampf, ein Kampf auf Leben und Tod, bei dem keiner dem Gegner etwas schenkte. Hunderte von Schußwaffen krachten und verursachten einen infernalischen Lärm, in den sich das Wummern leichter Geschütze mischte, die von den Spaniern zum Paß geschafft und dort postiert worden waren...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum17. Mai 2019
ISBN9783954399253
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 517 - Frank Moorfield

    10

    1.

    „Sollen wir sie noch ein bißchen erschrecken?" fragte Rafael Ortega, ein stiernackiger Kerl mit wirrem Kraushaar.

    Miguel Gordengo winkte ab.

    „Schade um die Kugeln. Sehen wir lieber zu, daß wir die Wasserfässer an Bord bringen. Es kann jeden Augenblick losgehen." Er warf einen prüfenden Blick zum Himmel und legte die Stirn in Falten.

    Man sah Gordengo den Piratenkapitän nicht an. Mit seinem hageren Gesicht, der scharfkantigen Nase und dem glatten, zurückgekämmten Haar erinnerte er eher an einen spanischen Edelmann. Er sollte sich nicht getäuscht haben: Noch bevor die beiden Boote, die mit Wasserfässern und vier erlegten Wildziegen beladen waren, von dem weißen Sandstrand ablegen konnten, um die Fracht zu der etwa vier Kabellängen entfernt ankernden „Donna Emilia" zu schaffen, brach das Gewitter los.

    Vor einer halben Stunde noch hatten die Strahlen der Sonne das Wasser versilbert. Jetzt aber standen dunkle Wolken am Himmel und tauchten die Insellandschaft in ein düsteres Grau. Wo zunächst noch drückende Schwüle das Atmen erschwert hatte, tobten im Handumdrehen die entfesselten Elemente. Das Rollen des Donners erinnerte an das Gebrüll schwerer Geschütze. Das grell zuckende Licht der Blitze zerriß das grauschwarze Himmelsgewölbe in tausend Fetzen und diente gleichzeitig als Wegbereiter für einen sintflutartigen Regen.

    „Beeilt euch! brüllte Gordengo. „Verdammt, könnt ihr euch nicht ein bißchen bewegen? Seine Stimme war in dem dröhnenden Inferno kaum noch zu hören.

    Die verluderten Kerle, die einen bunt zusammengewürfelten Haufen bildeten, ließen rasch erkennen, daß es sich bei der „Donna Emilia" um ein Piratenschiff handelte. Seit nahezu einem Jahr war Miguel Gordengo Kapitän der dickbauchigen Galeone, auf der er einst als Erster Offizier gefahren war. Während einer heimtückischen Meuterei war es ihm gelungen, dem rechtmäßigen Capitán Pedro Montilla, ein Messer in den Rücken zu stoßen. Die Mannschaft war zu ihm übergelaufen, weil er ihr reiche Beute durch Überfälle auf die Silberschiffe des spanischen Königs versprochen hatte.

    Die Männer, die sonst kaum vor einer Gefahr zurückschreckten, legten sich in die Riemen, als gelte es, eine Wettfahrt zu gewinnen. Einige verspürten das Bedürfnis, sich zu bekreuzigen, wenn ein besonders gezackter Blitz die nur knapp hinter ihnen liegende Insel zu spalten drohte. Doch sie brauchten jetzt ihre Hände zum Pullen und konnten bestenfalls ein kurzes Stoßgebet zum Himmel schicken.

    Die beiden Boote erreichten die Galeone im peitschenden Regen und glitten an Steuerbord längsseits. Sofort wurden die Wasserfässer und die Jagdbeute mit Unterstützung der auf der „Donna Emilia" verbliebenen Männer an Bord gehievt. Danach kletterten Gordengo und seine Begleiter selber an der Jakobsleiter nach oben.

    „Hoffentlich folgt nicht ein Sturm! rief Rafael Ortega und wischte sich den Regen aus den Augen. „Es wäre sicherer für unsere ‚Donna‘, wenn wir in die Nordostbucht verholen würden.

    „Das wird kaum nötig sein, meinte Gordengo. „Es scheint sich um ein gewöhnliches Gewitter zu handeln.

    Der Piratenkapitän sollte recht behalten. So rasch, wie das Gewitter aufgezogen war, ebbte es auch wieder ab. Der heftige Regenguß ließ nach, das Donnergrollen wurde zusehends leiser, der Himmel hellte sich bald wieder auf.

    Miguel Gordengo war zufrieden.

    „Wir hieven die Anker und gehen auf unseren alten Kurs, entschied er. „Schließlich wollen wir hier nicht alt und grau werden, sondern unsere lieben Landsleute ein wenig erleichtern.

    Ortega grinste hämisch. „Unter Christenmenschen sollte es ja üblich sein, daß einer die Lasten des anderen trägt. Also, packen wir zu. Unseren Lederbeuteln wird es nicht schaden, wenn es kräftig darin klingelt."

    Seine Worte fanden unter den übrigen Schnapphähnen lebhafte Zustimmung. Die Gier nach Beute glitzerte in ihren Augen. Die Gedanken der meisten von ihnen kreisten um Saufgelage und kreischende Weiber. Dafür nahmen sie selbst den riskantesten Enterkampf in Kauf.

    „Das Klimpern von Goldmünzen ist genau die richtige Musik für uns! rief ein dürrer, ausgemergelter Kerl mit einer riesigen Hakennase. „Mir juckt’s schon in den Fingern!

    Miguel Gordengo registrierte die Kampfbereitschaft seiner Horde mit Genugtuung. Man mußte den Kerlen nur die richtige Vision vermitteln, dann hielten sie bereitwillig die Köpfe hin.

    Frischer Wind kam auf und blähte von achtern her das Tuch der Galeone. Die „Donna Emilia" stampfte schwerfällig durch das Wasser. Die Sonne vertrieb den letzten Rest der grauen Gewitterwolken. An Bord verlief alles wie gewohnt. Gordengo und Ortega brüllten Befehle und scheuchten die Männer in die Wanten. Die wenigen, die Freiwache gingen, vertrieben sich die Zeit mit Würfelspielen und derben Witzen.

    Erst ein lauter Ruf aus dem Großmars scheuchte sie alle auf.

    „Dreimaster kreuzt unseren Kurs!" lautete die Meldung des Ausgucks.

    „Was für ein Schiff?" wollte Gordengo wissen.

    „Das läßt sich noch nicht genau sagen, lautete die Antwort. „Es scheint eine kleine Karavelle zu sein. Vielleicht ist es ein Spanier.

    „Wie dem auch sei, meinte der vierschrötige Ortega, „wir sollten ihm einen christlichen Gruß entbieten. Seine Augen funkelten.

    „Du hast recht, entgegnete Gordengo. „Warum sollten wir uns einen kleinen Happen zwischendurch versagen? An den beutelüsternen Haufen gewandt, fügte er hinzu: „Los, ihr müden Säcke. Zeigt mal, ob ihr noch in Form seid!"

    Er erntete lauten Beifall, und im Handumdrehen herrschte Betriebsamkeit auf den Decks der „Donna Emilia".

    Miguel Gordengo, der Meuterer und Piratenkapitän, stand wie ein vornehmer Don an der Querbalustrade des Achterdecks und hob erwartungsvoll ein Spektiv ans Auge.

    Auf der „Empress of Sea" war die Stimmung an jenem 18. November 1595 ausgesprochen gut. Die flinke, kleine Dreimastkaravelle segelte auf Kurs Nordwest, um die Cherokee-Bucht auf Great Abaco so bald wie möglich zu erreichen.

    Das barbusige Weib mit den Warzen im häßlichen Gesicht, das Hesekiel Ramsgate der „Empress" aus einer grimmigen Laune heraus als Galionsfigur verpaßt hatte, schien unbeirrt dem Stützpunkt des Bundes der Korsaren zuzustreben.

    „Schiff in Sicht! rief Philip junior aus dem Großmars. „Ein fremder Segler hält auf uns zu. Er deutete nach Steuerbord.

    Dan O’Flynn, der das Kommando auf der „Empress of Sea" übernommen hatte, nachdem sein Vater, der kauzige Old O’Flynn, wegen seines gebrochenen Beines mit dem Seewolf zum Stützpunkt gesegelt war, hob den Kopf.

    „Was siehst du noch?"

    Der Fünfzehnjährige blickte nach Nordosten.

    „Ziemlich dickbauchige Galeone! rief er. „Sieht aus wie ein Nilpferd! Könnte ein Spanier sein.

    Dan O’Flynn hob das Spektiv ans Auge, aber es dauerte noch eine Weile, bis er etwas erkennen konnte.

    „Ob die was von uns wollen?" murmelte er.

    „Natürlich, erwiderte Mac Pellew, der Schiffskoch mit dem meist griesgrämigen Gesicht. „Jeder will doch was von uns. Die glauben alle, die Queen sei unsere Erbtante und wir hätten eine Menge zu verschenken. Vielleicht haben sie es auf die hübschen kleinen Perlchen, von denen man nicht mal eine Erbsensuppe kochen kann, abgesehen. Dabei wären mir einige Säcke voll echter Erbsen lieber, denn unsere Vorräte gehen langsam zur Neige, und ich weiß bald nicht mehr, was ich noch aus den Töpfen und Pfannen zaubern soll.

    „Hör schon auf zu nörgeln, sagte Nils Larsen. „Du mußt es eben machen wie der Herr Jesus. Von ihm wird berichtet, daß er mit fünf Broten und zwei Fischen eine Menge von fünftausend Männern, dazu noch die Frauen und Kinder, speiste.

    Mac Pellew kriegte kugelrunde Augen.

    „Du mußt wirklich einen Sprung in der Schüssel haben", sagte er, und sein sauertöpfisches Gesicht wurde sogar von einem milden Lächeln überzogen.

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