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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 741: Die Spur in den Wellen
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 741: Die Spur in den Wellen
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 741: Die Spur in den Wellen
eBook113 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 741: Die Spur in den Wellen

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Über dieses E-Book

Die erste Spur, welche die Seewölfe von der verschwundenen Manila-Galeone wiederfanden, war eine einfache hölzerne Eßkumme, wie sie auf spanischen Schiffen benutzt wurde. Die Fischer zwischen den Inseln hatten sie in einem ihrer Netze gehabt und den Seewölfen gegeben, die Fische bei ihnen gekauft hatten. Auf der Kumme war "Mar adentro" eingeritzt - der Name der Manila-Galeone. Später entdeckte Dan O´Flynn mit seinen Augen noch zwei zerbrochenen Riemenhälften in der See, keine Paddel, wie sie die Insulaner benutzten. Auch sie mußten von der Manila-Galeone stammen. Gab es einen "Verräter" auf der "Mar adentro"? Einen Mann, der bewußt eine Spur für die Seewölfe legte, weil er mit ihnen sympathisierte und die Menschenschinder auf dem Achterdeck seines Schiffes haßte...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum9. Juli 2021
ISBN9783966881630
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 741 - Sean Beaufort

    1.

    Auf dem Achterdeck der „Mar adentro wanderten die Schatten der sechs Männer langsam über die ausgedörrten Planken. Caballero Don Bartolomeo de Zumarraga schob die Teile des Spektivs zusammen, verstaute das Fernrohr und sagte in genau dem unduldsamen, harschen Tonfall, den die anderen Offiziere erwarteten: „Wir können nicht mehr länger warten, Señores.

    Die große Galeone lief mit halb gerefften Segeln nordostwärts. An der Kimm zeichneten sich in den flachen Sonnenstrahlen des Morgens die Schattenrisse einiger entfernter Inseln ab. Im Süden türmten sich Wolkenmassen ineinander und übereinander. Ein erster warmen Luftschwall kräuselte die Oberfläche der Wellen. In der Dünung hob und senkte sich der mächtige Rumpf der Nao.

    Die lautesten Geräusche waren die der Arbeiten unter der Leitung Giuseppe Cordobas, der die Culverinen putzen, neu laden und sichern ließ. Mittlerweile klarte er die Geschütze neben den hölzernen Nachbildungen der Langrohrgeschütze auf.

    Don Porfirio de Aranjuez strich feuchtes, schwarzes Haar aus der Stirn und entgegnete mit Bestimmtheit: „Es scheint zum. Nutzen der Casa zu sein, unseren Aufenthalt nicht mehr länger zu verzögern und rasch die Reise fortzusetzen. Sie stand, weiß Gott, bisher unter keinem besonders guten Stern."

    „Immerhin stammt die Jolle von der ‚Soberania‘ Señores, sagte Zumarraga. „Und die Männer waren schwer bewaffnet.

    „Es ist schade um die Jolle, bestätigte Don Jerome de Zumarraga, der Erste. „Obwohl sie der ‚Soberania‘ gehörte. Was sollen wir tun? Weiter nach Nordosten, die Señores von der Casa?

    Santiago de Cimarron zupfte an den weißen Manschetten der Hemdärmel und ordnete weiße Spitzen unter dem spanischen Kragen.

    „Wir sollten, mit tiefer Trauer in den Herzen, die wackeren Männer aufgeben. Der Seewolf hat sie auf dem Gewissen."

    „Zweifellos. Noch sind die Zähne von El Lobo del Mar scharf und lang, bestätigte Don Alfonso de Zaragoza, der zweite Beamte der allgewaltigen Casa, die jeden Kurs der langen Fahrt im voraus genau geplant und sich um die geringsten Kleinigkeiten gekümmert hatte. „Wir sollten uns ohne unchristliche Hast von hier entfernen und unser Ziel ansteuern, Capitán!

    Don Bartolomeos dunkle Augen schienen zu brennen. Er fuhr über sein glattrasiertes Kinn und nickte. Sein harter Blick richtete sich auf die arbeitenden Männer an Deck, die der Profos kommandierte. Die Sonne ließ ihn schließlich blinzeln.

    In unduldsamem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete, sagte er: „Wir setzen mehr Segel und segeln weiter Nordostkurs. Wenigstens in den nächsten Stunden dieses Tages."

    Don Porfirio stimmte kopfnickend zu. „Ich bin sicher, wie so oft, daß der Seewolf unsere Spur endgültig verloren hat. Schließlich sind nach dem letzten Treffen fast zwei Tage vergangen."

    Seine Stimme, hoch und etwas schnarrend, bestätigte nur, was jedermann an Bord wußte. Die „Mar adentro" war wieder einmal ohne größere Schäden davongekommen. Keiner der Offiziere verschwendete längere und tiefe Gedanken an die Männer, die in den Kämpfen gestorben waren. Nicht mal die Vermißten in der wertvollen Jolle schienen eine Bemerkung wert.

    Vidado de Ortega, der Dritte Offizier, gab die Befehle des Kommandanten an den Profos weiter. Die Segelwachen stiegen in die Wanten und enterten auf.

    „Einverstanden. Vergessen wir diesen unseligen Ort auf dem unendlichen Meer", schloß der Beauftragte der Casa de Contratación. De Aranjuez wandte sein unauffälliges, schmales Gesicht dem Bug zu. Die Schatten der sechs Offiziere glitten auseinander, vermischten sich wieder, und schließlich blieben der Kapitän und sein Bruder am Schanzkleid stehen.

    Jerome zog sein Spektiv auseinander und suchte eine Weile Wellen und Kimm ab, betrachtete besonders sorgfältig die Ufer der Inseln und murmelte: „In diesem Winkel der Sieben Meere gibt’s heute nur Fischerboote. Und nichts zu sehen von drei Lateinersegeln."

    Er strich über den dünnen Oberlippenbart und kniff die Augen zusammen, als er seinen Bruder anstarrte. „Ich muß gestehen, mir ist bei all dem nicht besonders wohl."

    Seeschwalben glitten über die Wellen. Der Wind hatte aufgefrischt, auf den Wogenkämmen bildeten sich Schaumkronen. Hoch über dem Schiff segelte lautlos und riesig ein Albatros vor dem klaren Blau des Himmels. Der Kapitän blickte hinter Alfonso de Zaragoza her, der den Niedergang zur Kuhl abenterte und sich der Gruppe um die eingerannte, halb herumgeschwenkte Culverine auf der klobigen Lafette zuwandte.

    „Bisher haben wir stets unsere Ziele erreicht, schnarrte Don Bartolomeo. Was er nicht sah oder nicht glauben wollte, befand sich für ihn außerhalb der Vorstellungswelt, das wußte sein Bruder. „Es wird auch auf dieser gottgefälligen Reise nicht anders sein, Bruder.

    „Hoffentlich behältst du recht. Die Welt ist voller Schurken, zu Lande und zu Wasser", erwiderte der Erste eine Spur zu salbungsvoll.

    Eines war sicher: Der hartnäckige Seewolf hatte die Spur der Nao de China verloren. Es war nicht die Absicht der Schiffsführung, in fremden Meeren Krieg zu führen, aber allein das Auftauchen dieses Schurken bedeutete einen Angriff auf Spanien und die Casa de Contratación und mußte mit aller Schärfe zurückgewiesen werden. Nur ein unglaublicher Zufall mochte beide Schiffe wieder in Sichtweite zueinander bringen.

    Noch vor dem ersten Sonnenstrahl rief Kapitän Philip Hasard Killigrew halblaut: „Laßt fallen Anker!"

    Ein Gemurmel war vom Bug zu hören, die Bestätigung des Kommandos, dann ein scharfes Klatschen. Knarrend lief die Ankertrosse durch die Klüse. Die Schebecke schob sich langsam weiter in die seichte Bucht. Von Minute zu Minute waren mehr Einzelheiten zu erkennen, eine Bucht wie tausend andere, eine namenlose Insel, offensichtlich unbewohnt, aber ein sicherer Schutz für Schiff und Crew.

    Hasard rief: „Das war’s, Freunde! Hier haben wir Platz und Gelegenheit, Ruder und Planken zu reparieren. Wo steckt der Schiffszimmermann?"

    „Hier, Sir! rief Ferris Tucker und schob sich, die Seekiste mit dem Werkzeug auf der Schulter, den Niedergang hinauf. „Wird aber nicht ganz einfach sein, Sir.

    „Weiß ich, Hasard nickte, „es ist nicht die erste Reparatur, die ich miterlebe.

    Den letzten Teil der Strecke hatte die Schebecke mit Hilfe eines Notruders aus Kanthölzern, Tauwerk und Riemen zurückgelegt, das an Steuerbord mit einer waghalsigen, aber wirkungsvollen Konstruktion ausgebracht worden war. Auf dem Achterdeck, der Kuhl und der Back waren Teile der Hölzer aus dem Achterkastell der „Soberania" angebändselt. Die Crew hatte versucht, die besten Planken und Kanthölzer aus den Verbänden zu lösen. Der Wind trieb Sägemehl und Hobelspäne über die Decksplanken und fegte sie in die Ecken.

    Edwin Carberry schob die Pinne des Notruders zur Seite und steuerte die Schebecke in einem weiten Halbkreis, vom Anker gehalten, mit dem Heck zum weitesten Ende des ovalen Strandes. Zwischen den Baumkronen am Buchtrand zuckten breite Bahnen aus Sonnenstrahlen.

    „Landleine ausbringen! rief Ben Brighton. „Und Freiwache für die halbe Crew!

    „Wenn Ferris zu hämmern und zu sägen anfängt, wird es wohl wenig Ruhe geben", meinte Dan O’Flynn. Er suchte den Sand und den Rand des Waldes ab, der die Bucht umgab. Auf dem Strand zeichneten sich im flachen Licht unzählige Spuren wild durcheinander ab.

    Vor der Kulisse des dunklen Grüns flatterten wie gewohnt Tausende prächtige Schmetterlinge und Falter. Wenn ihre farbensprühenden Flügel ins Sonnenlicht gerieten, strahlten sie auf wie seltene Schmucksteine. Vögel lärmten aus den Baumkronen.

    „Am Strand ist genug Platz für ein paar Hundert müder Schläfer", knurrte der Profos und sah schweigend zu, wie die Jolle zu Wasser gebracht wurde.

    „Außerdem kann es nicht schaden, wenn wir flaches Wasser finden, sagte Hasard. „Ferris?

    „Sir?" Der Schiffszimmermann setzte seine Werkzeugkiste krachend vor der Lafette neben dem Niedergang ab.

    „Wie lange wirst du brauchen, mit deinen Männern?"

    Die Schäden am Ruder und an den Planken der Gilling waren bekannt. Unter dem Achterdeck waren bereits einige Laderäume aufgeklart worden, damit ohne Schwierigkeiten auch innenbords gearbeitet werden konnte. Es sah aus, als wären die Metallteile unversehrt. Das detonierende Pulverfaß der „Soberania" hatte, alles in allem, die Schebecke doch schwer angeschlagen.

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