Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 734: Die weisse Göttin von Neuguinea
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 734: Die weisse Göttin von Neuguinea
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 734: Die weisse Göttin von Neuguinea
eBook106 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 734: Die weisse Göttin von Neuguinea

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Der Schamane und die Frau wandten Clint Wingfield, dem Moses der Arwenacks, den Rücken zu. Die Frau wirkte wie eine Schlafwandlerin. Mit eckigen Bewegungen schritt sie in dem Tempelhof auf die Statue zu. Jetzt erst entdeckte der Moses, dass der Schoß der scheußlichen Skulptur wie ein hochlehniger Stuhl geformt war. Ein Thron womöglich. Also wurde die weiße Frau von den Kopfjägern als Göttin angesehen. Hatte sie deshalb zwei Jahre überlebt? Weil ihre helle Farbe und die Länge des Haares die Wilden faszinierten? Clint wartete nicht länger. Knapp zehn Schritte trennten ihn von dem Schamanen. Er umklammerte die Muskete am Lauf und hob sie zum Schlag. Lautlos huschte er näher…
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum15. Juni 2021
ISBN9783966881562
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 734: Die weisse Göttin von Neuguinea

Ähnlich wie Seewölfe - Piraten der Weltmeere 734

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Action- & Abenteuerliteratur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Seewölfe - Piraten der Weltmeere 734

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 734 - Jan J. Moreno

    9

    1.

    Zwei Stunden später wogte der Nebel unverändert dicht über der Arafurasee. Wie die gierigen Fangarme eines aus der Tiefe emporsteigenden Polypen wischten Dunstschwaden über die Decks des Mittelmeerdreimasters, der kaum noch Fahrt lief.

    Nur einmal war für wenige Augenblicke über dem Schiff strahlend blauer Himmel sichtbar geworden, danach hatte sich alles wieder grau in grau verhängt. Achteraus senkte sich die Sonne inzwischen der Kimm entgegen, aber nicht mal ein Schimmer verwaschener Helligkeit durchdrang den Nebel.

    Old Donegal lehnte mürrisch am Schanzkleid und starrte in den Nebel, als könne er, wenn er nur lange genug daran dachte, die spanische Galeone herbeizaubern.

    „Dein Zipperlein hat sich gebessert, Grandad?"

    Old Donegal zuckte unwillkürlich zusammen, als er unerwartet angesprochen wurde. Daß sich Philip junior von achtern angeschlichen hatte, war seiner Aufmerksamkeit entgangen.

    Aus halb zusammengekniffenen Augen musterte der Alte den Sohn des Seewolfs.

    „Ich weiß nichts von einem Zipperlein, sagte er ärgerlich. „Derartige Gebrechen sind was für Landratten, aber nicht für einen Kerl wie mich.

    „Vor kurzem war anderes zu hören", erinnerte Philip mit unmißverständlicher Betonung.

    Old Donegal wandte sich endgültig um.

    „Ein O’Flynn takelt nicht ab, erklärte er mit eisiger Stimme. „Jedenfalls nicht, bevor ihn Gevatter Tod holt. Merk dir das! Da das Grinsen nicht aus Jung Philips Gesicht wich, fügte er ein wenig versöhnlicher hinzu: „Eine gewisse Wetterfühligkeit ist sogar nützlich. Aber das hat absolut nichts mit einem Zipperlein zu tun! Ist das klar?"

    „Mir schon, erklärte Philip. „War ja nur eine Frage.

    Old Donegals Blick wurde mißtrauisch. „Hat dich dein Vater geschickt? Glaubt er, ich sei den Strapazen einer langen Reise nicht mehr gewachsen?"

    „Unsinn, Grandad!" widersprach Jung Philip schroff.

    „Was dann? Rück schon heraus mit der Sprache."

    „Mein Vater glaubt, daß der Nebel die Nacht über anhalten wird. Vielleicht entschließt er sich, die Männer an die Riemen zu schicken."

    „Das ist auf keinen Fall verkehrt. Old Donegal nickte knapp. „Aber was heißt vielleicht?

    Philip wurde einer Antwort enthoben, denn in dem Moment erklang Carberrys Weckruf unter Deck. Der Profos schickte die Männer der Freiwache nach oben.

    Neben den Stückpforten aus dem Oberdeck der Schebecke gab es eine Vielzahl kleinerer Öffnungen für die langschäftigen Riemen. Das Schiff war also nicht nur unter Segeln überaus schnell, es bot auch bei Flaute unschätzbare Vorteile, von einer besseren Manövrierfähigkeit auf engem Raum ganz abgesehen.

    Die halbe Crew stand an Deck und pullte. Schon nach kurzer Zeit lief die Schebecke knapp zwei Knoten Fahrt. Das Gurgeln unter dem scharf gehöhlten Vorsteven vermischte sich mit dem Plätschern der gleichmäßig eintauchenden Riemen.

    Die hereinbrechende Nacht verschlechterte die Sichtverhältnisse nur unwesentlich. Dan O’Flynn, Old Donegals Sohn, verharrte stundenlang fast unbewegt auf der Back und blickte voraus. Er, der Mann mit den schärfsten Augen der Crew, hätte Hindernisse schneller als jeder andere melden können. Doch alles blieb ruhig.

    Nach vier Stunden wurden die Männer an den Riemen abgelöst. Die Schebecke glitt gleichmäßig über das nahezu unbewegte Wasser, das zeitweise wie flüssiges Blei schimmerte.

    Kurs Ostnordost lag an. Wahrscheinlich hatte das Schiff die Höhe von Kap Vals schon hinter sich gelassen und glitt parallel zur Küste in Richtung Komoran. Die Distanz zum Land war nur schwer zu schätzen. Hasards Logbucheintragung bezifferte sie auf mindestens zehn Seemeilen.

    Kurz nach Mitternacht erklangen die Schreie von Möwen. Niemand sah die Vögel, aber ihre Anwesenheit verriet zumindest die Nähe von Land.

    Vorsichtshalber befahl der Seewolf eine Kursänderung um ein Strich nach Steuerbord, obwohl danach die Strömung ungünstiger auflief.

    Zum erstenmal seit endlos langen Stunden schlugen die Segel. Doch nur für wenige Augenblicke, danach hing das Tuch wieder schwer von den Rahruten. Der Nebel kondensierte und tropfte in dünnen Rinnsalen auf die Planken.

    Der Bö folgte eine zweite, die den Dunst aufriß und in unmittelbarer Nähe der Schebecke verwirbelte. Noch sprang der Wind aber hin und her wie ein junges Fohlen und vereitelte jeden Versuch, die Segel zu trimmen.

    Die brechenden Wellen zeigten schwache, glasig schimmernde Schaumköpfe.

    Gegen drei Uhr blieb der Wind endlich konstant und drehte auf Südsüdwest bis Süd. Die Riemen wurden nicht mehr gebraucht und von den Arwenacks entlang des Schanzkleides verstaut.

    Dan O’Flynn, der die Nacht über kein Auge zugetan hatte, enterte in die Tonne am Großmast auf.

    „Von oben erkenne ich mehr als von der Back aus, sagte er zu Hasard. „Unmittelbar über dem Wasser ist der Nebel am dichtesten.

    „Anschließend verholst du in die Koje! befahl der Seewolf. „Wahrscheinlich übersieht nur ein Blinder, daß du dich kaum noch auf den Beinen halten kannst.

    Dan unterdrückte ein Gähnen und rieb sich die geröteten Augen, die seine Erschöpfung widerspiegelten.

    „Aye, Sir! sagte er. „Sobald die Dämmerung einsetzt, lege ich mich aufs Ohr.

    Nicht ganz so geschmeidig wie sonst enterte er über die Großwanten auf und schwang sich in die Ausgucktonne, deren Boden von der sich niederschlagenden Feuchtigkeit kaum weniger rutschig war als die Decksplanken.

    Das Spektiv vor Augen, richtete Dan seine Aufmerksamkeit überwiegend leewärts.

    Die ersten Sterne wurden sichtbar, begannen aber zugleich zu verblassen. Das Firmament, von samtener Schwärze, überzog sich mit dem fahlen Grau des beginnenden Morgens.

    Keine Viertelstunde verbrachte Dan O’Flynn in luftiger Höhe, als er mit sichtlicher Eile wieder abenterte.

    „Ein Lichtschein über der See, meldete er. „Etwa zwanzig Grad Backbord voraus!

    Damit war klar, warum er seine Entdeckung nicht lauthals verkündet hatte.

    „Die Galeone?" fragte Hasard.

    Dan zuckte mit den Schultern. „Wenn sich kein anderes Schiff vor der Halbinsel herumtreibt … Ich konnte nicht mehr erkennen als die schwach blakende Laterne. Die Entfernung beträgt ungefähr eine Meile."

    Der Seewolf nickte knapp.

    „Geh unter Deck und hole die Zwillinge und Al Conroy, sagte er ebenfalls im Flüsterton. „Ich will das Schiff gefechtsklar haben.

    Wenig später war auch die Crew an Deck versammelt. Sogar Plymmie, die Wolfshündin, hetzte einen der Niedergänge hinauf.

    „Wehe, wenn du bellst", raunte ihr Jung Hasard zu. Aber Plymmie verharrte nur wie angewurzelt neben der Kuhlgräting und zog nach einer Weile die Lefzen hoch. Möglicherweise witterte sie schon die Spanier, obwohl von Deck aus immer noch nichts zu sehen war.

    Gemeinsam klarierten Al Conroy und Hasards Söhne die sechs Culverinen der Backbordseite. Sie verzichteten darauf, Kohlebecken aufzustellen und Sand über die Planken zu verteilen. Vermutlich würde eine einzige gut gezielte Breitseite genügen, die Spanier zu demoralisieren. Da die Schebecke ohne Positionslaternen segelte, mußte der Überfall die Dons wie ein Blitz aus heiterem Himmel treffen.

    Die Entermannschaften bereiteten sich vor. Ferris Tucker, Batuti, Shane und der Moses mannten neben den Blankwaffen Pistolen, Musketen und die bewährten Höllenflaschen an Deck, deren Pulver- und Schrotladungen auf engem Raum verheerende Wirkung erzielten. Nacheinander erhielt der Seewolf Klarmeldungen von Back, Kuhl und Achterdeck.

    Carberry reckte erwartungsvoll das Rammkinn, als er sagte: „Für Königin Elisabeth von England und Don Juan de Alcazar von Spanien."

    „Das klingt, als würdest du Juan gern als Nachfolger König Philips des Dritten sehen", sagte Ferris Tucker.

    „Warum nicht?"

    „Hast du wirklich darüber nachgedacht, was das für uns bedeuten

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1