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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 572: In den Riffen gesunken
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 572: In den Riffen gesunken
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 572: In den Riffen gesunken
eBook110 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 572: In den Riffen gesunken

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Über dieses E-Book

Die Arwenacks starrten auf das grausige Bild, das sich ihren Blicken bot. In den schroffen Klippen hing eine dreimastige, tief geladene Galeone, wüst ramponiert und auf der Seite liegend, aber noch von den Riffen gehalten. Und da war eine Schebecke, die sich ihr näherte, um sie auszuplündern. Am Bug der Schebecke stand ein uralter Kerl, ein Methusalem, mit der Visage eines greisen Teufels. Der bösartige Alte hatte eine Muskete auf die Gabelstütze gelegt und zielte mit der Waffe auf die im Wasser treibenden Männer, die sich gegen den heimtückischen Schützen nicht wehren konnten. Bei diesem Anblick wurde das Gesicht des Seewolfs kantig, und seine Gesichtsfarbe begann sich rötlich zu verfärben...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum26. Nov. 2019
ISBN9783954399796
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 572 - Fred McMason

    7

    1.

    Neben Hamrud stand ein steinaltes Männlein mit zerfurchtem Gesicht und einem spannenlangen dünnen weißen Bart, der ihm wie ein Seil bis zur Brust reichte. Das Männlein hieß Mustafa und war Hamruds Vater, der sich bei seiner Piraterie aufs „Altenteil" zurückgezogen hatte.

    Er verstand auch heute noch zu kämpfen, beschränkte sich aber meist darauf, die Kerle an Bord herumzukommandieren. Das steinalte Männlein war ein Tyrann der übelsten Sorte, ein unerschrockener alter Schnapphahn, dessen Körper unzählige Narben bedeckten. Dieses steinalte Männlein war aber auch ein Sadist, ein Intrigenspinner und Heimtücker. Sein Sohn stand ihm darin allerdings nicht nach.

    Als der Alte etwas sagen wollte, hatte man sie entdeckt. Gesichter wandten sich ihnen zu, überrascht anfangs, dann erschrocken. Zwei Männer deuteten aufgeregt zur Schebecke hinüber.

    Der Wind wehte nur mäßig, aber die Schebecke war nicht beladen und daher schneller.

    Auf der Karavelle versuchten sie jetzt verzweifelt, die Nebelbank voraus zu erreichen, um darin zu verschwinden.

    Als der alte Mustafa das sah, wurde er fuchtig.

    „Laß ihnen eins ins Ruderblatt verpassen! keifte er. „Beeile dich, sonst sind sie weg.

    Hamrud nickte flüchtig und sah der Karavelle nach. Dort quirlten die Kerle jetzt wild durcheinander. Ein paar stürzten zu den Kanonen. Aber sie mußten erst die schützenden Planen entfernen.

    „Schieß doch!" keifte der Alte mit zitterndem Bart. Seine Augen schienen zu glühen, sein Gesicht war verkniffen. Der alte Schnapphahn witterte Beute, und dann rastete bei ihm immer etwas aus.

    „Wir müssen erst näher heran, sagte Barud. „Wir wollen sie ja nicht mit den größeren Kanonen versenken.

    „Die verschwinden gleich wieder im Nebel", zeterte der Alte. Er gab dem buntgekleideten Kerl an einem Geschütz aufgeregte Zeichen mit der Hand, doch der tat so, als bemerke er sie nicht.

    Hamrud Khefi ließ unter dem Gezeter seines Alten die Schebecke noch näher heransegeln. Sie holte merklich auf, was auf der Karavelle mit noch mehr Nervosität registriert wurde. Immer noch hatten sie die Planen nicht herunter und zerrten wie wild daran herum.

    Der Alte keifte erneut los, daß sie jetzt endlich feuern sollten. Hamrud gab nach, um den Alten nicht weiter zu reizen, denn der wußte ja doch immer alles besser.

    Das war der Zeitpunkt, an dem sich die französische Karavelle ganz dicht vor der Nebelbank befand. War sie darin erst einmal verschwunden, hatten die Schnapphähne das Nachsehen.

    Der buntgekleidete Kerl an der Kanone feuerte jetzt. Er hatte das Ruderblatt der Karavelle anvisiert, um sie lahm zu schießen. Aus der Kanone löste sich ein heller Blitz. Ein dumpf rollendes Echo folgte, das jedoch von der Nebelbank verschluckt wurde.

    Ein Erfolg war nicht zu sehen, der Kerl hatte vorbeigeschossen.

    Der alte Giftzwerg begann zu toben und zu kreischen. Er belegte den Schützen mit den unflätigsten Ausdrücken und verwünschte ihn in die tiefsten Schlünde der ewigen Verdammnis.

    Giafar, so hieß der Schütze, kroch vor Angst in sich zusammen, als er zu dem bösen Alten mit den verkniffenen Lippen und dem zerknitterten Gesicht blickte.

    Eilig sprang er an die nächste Kanone und visierte erneut an.

    Der zweite Schuß donnerte über das Wasser.

    Diesmal traf Giafar. Die Eisenkugel fetzte in das achtere Schanzkleid der Backbordseite und riß ein paar Splitter aus dem Holz. Dabei geriet einer der Männer offensichtlich in Panik. Er warf sich neben der Einschlagstelle über das Schanzkleid, verlor den Halt und fiel ins Wasser.

    Sein Hilferuf verhallte ungehört, denn in diesem Augenblick verschwand die vordere Hälfte der Karavelle in der Nebelwand, sie drehte etwas nach Steuerbord, und dann verschluckte der Nebel das ganze Schiff.

    Auf dem Piratenschiff war die Hölle los.

    Die Kerle brüllten ihre Wut hinaus, daß ihnen dieser fette Brocken entgangen war. Schuld daran war natürlich Giafar, der vorbeigeschossen und der Karavelle dadurch die Flucht ermöglich hatte. Auf ihn konzentrierten sich jetzt Wut und Enttäuschung der anderen.

    Das steinalte Männlein verließ schnaubend und ergrimmt das Achterdeck und bewegte sich erstaunlich schnell nach vorn.

    Dort sprang Mustafa dem Schützen mit einem schnellen Satz von hinten ins Kreuz, preßte ihm die Beine um die Hüften und drosch mit einem harten Stock wild auf ihn ein.

    Giafar brüllte seine Angst laut hinaus und versuchte vergeblich, die Last, die ihm im Kreuz hing, abzuschütteln. Der Alte hatte sich in ihn regelrecht verbissen und prügelte weiter drauflos. Links und rechts prasselten die Hiebe an seinen Körper, bis er jaulend zusammenbrach und auf den Planken liegenblieb.

    „Hundesohn! schrie der Alte erregt und erbost. „Dreimal verfluchter räudiger Hundesohn! Hamrud sollte dich auf der Stelle köpfen lassen!

    Bei jedem Wort, das der Alte ausstieß, prasselten weitere Hiebe auf den Mann ein. Er hatte schützend die Hände über seinen Kopf gelegt, doch der Alte kannte genügend andere, sehr empfindliche Stellen, auf die er nun in seiner Wut losdrosch.

    Es dauerte eine Ewigkeit, bis er von seinem wimmernden Opfer endlich abließ.

    „Bastard, sagte er verächtlich. „Vorbeigeschossen, obwohl das Ziel zum Greifen nahe lag. Jetzt sind die Giaurs weg.

    „Er war aufgeregt, entgegnete Hamrud, „weil er Angst vor dir hatte. Wenn du ihm etwas sagst, dann ist er immer gehemmt. Er hat schon zu oft deine Fäuste zu spüren gekriegt. Sonst ist er ein guter und zuverlässiger Schütze.

    „Widersprich mir nicht! fuhr der Alte seinen Sohn an. „Er ist ein miserabler Hundling, der nichts kann. Du solltest ihn über Bord werfen lassen, damit die Haie ihn fressen.

    „Du hast ihn schon bestraft, aber er wird trotzdem noch ein paar Hiebe erhalten."

    Der Alte konnte sich kaum beruhigen. Obwohl er die meiste Zeit nur auf dem Achterdeck herumlungerte, ging er jetzt selbst an eine der Drehbassen und feuerte blindlings in den Nebel – dorthin, wo er die französische Karavelle vermutete.

    Als der Schuß verhallt war, glaubte er, in weiter Ferne ein hohnvolles Lachen zu hören. Das brachte ihn noch mehr in Rage.

    Wie ein wildgewordener Derwisch verteilte er wahllos kräftige Ohrfeigen an die Kerle, die an Deck standen und in den Nebel stierten.

    Dann hörten sie eine Stimme aus dem Wasser.

    Der Alte fuhr herum und starrte auf die feinen Schleiergespinste, die über das Meer zogen. Dann grinste er, als er den Mann im Wasser treiben sah. Es war ein böses und hinterhältiges Grinsen, das nichts Gutes versprach.

    Der Mann im Meer schrie laut und gellend um Hilfe.

    „Ja, wir werden dir helfen!" schrie der alte Mustafa.

    Jetzt hatte er endlich einen, an dem er seine Wut auslassen konnte.

    Den anderen Kerlen kam der hilflose Mann ebenfalls recht. Auch sie konnten sich jetzt abreagieren. An den Alten selbst traute sich sowieso niemand heran, weil der völlig unberechenbar und hinterhältig war. So gaben sie das weiter, was sie meist von ihm empfingen, wenn er seine Wutanfälle hatte. Zudem war der Schiffbrüchige noch ein Giaur, ein ungläubiger Christenhund.

    Auf der Schebecke wurden die Segel geborgen. Eine Verfolgung in der Nebelbank war ziemlich aussichtslos.

    Der Mann trieb an die Bordwand heran und klammerte sich verzweifelt an einen Tampen, den man ihm grinsend zuwarf.

    Als er die verschlagenen Galgenvogelvisagen aus der Nähe sah, kriegte er es mit der Angst zu tun. Er ließ den Tampen wieder los und blickte sich gehetzt um.

    Aber da war niemand, der ihm helfen konnte. Sein Schiff war fort, und er wußte genau, daß sie nicht das Risiko eingingen, um nach ihm zu suchen. Sie hatten ihn abgeschrieben, als er über Bord gefallen war.

    „Nur zu! rief der Alte höhnisch. „Wenn du nicht an Bord steigst, wirst du elend ersaufen. Such dir was aus!

    Der Franzose war ein schlechter Schwimmer und schon

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