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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 529: Blockadebrecher
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 529: Blockadebrecher
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 529: Blockadebrecher
eBook118 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 529: Blockadebrecher

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Über dieses E-Book

Als der Ankerwächter den dunklen Schatten der heransegelnden Galeone bemerkte, schrie er seinen Alarmruf. Da war es zu spät. Die sechs Culverinen der "Santa Barbara" auf der Backbordseite brüllten auf, übertönten den Alarmruf und hämmerten ihre Kugeln in die Backbordseite der "Witte Leeuw". Die Arwenacks hatten bewußte tief gehalten und erzielten vier Löcher in der Wasserlinie. Die beiden anderen Treffer lagen darüber. Zugleich mit dem Culverinenbeschuß zischten Batituis und Big Old Shanes Brandpfeile zu der Fleute hinüber und bohrten sich mit unheimlicher Wucht in die Aufbauten und den Überwasserrumpf. Die Distanz betrug ja nur an die dreißig Yards...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum28. Juni 2019
ISBN9783954399376
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 529 - Davis J.Harbord

    8

    1.

    Anfang Oktober 1596. Hinter der „Santa Barbara versank die Küste der chinesischen Provinz Tschekiang. Die Männer an Bord der Galeone konnten zufrieden die Hände reiben. Sie hatten erreicht, was sie wollten und warum sie die weite Reise von der Karibik in das Land des Großen Chan angetreten hatten. Ein Teil der Laderäume war bis unter die Luken mit „Chinesischem Feuer vollgepackt.

    Ja, sie rieben sich die Hände, die Arwenacks. Bis auf einen, der offenbar wieder einmal seinen knieseligen Tag hatte – knieselig im Sinne von miesepeterig, gemengt mit einem Schuß dumpfer Ahnungen.

    Old Donegal Daniel O’Flynn nahm sichtbaren Abstand von den verschalkten Ladeluken, unter denen „das Teufelszeug", wie er die Brandsätze nannte, lagerte. Er verzog sich weit nach achtern, die Ladeluken aber nicht aus den Augen lassend, als erwarte er jeden Moment, daß sie aufklappten wie jene Kinderschreckkistchen, aus denen beim Öffnen Kastenteufelchen hochfahren.

    Dieses seltsame Verhalten erregte wiederum den Argwohn Edwin Carberrys, denn wenn Old Donegal den düsteren Blick drauf hatte, dann war hinter der Kimm etwas nicht in Ordnung.

    „Ist was?" fragte er gallig.

    Old Donegal brummte etwas Unverständliches.

    „Hä? Carberry vergrößerte seine rechte Ohrmuschel mit der gewölbten Rechten, so daß er jetzt ein Elefantenohr zum Lauschen hatte. „Wie war das?

    „Wir haben den Tod an Bord, sagte Old Donegal mit dumpfer Stimme. „Da braucht nur ein Funken zwischen das Teufelszeug zu fallen – und peng! Und aus! Als er „peng! sagte, knallte er zur Lautuntermalung die rechte Faust in die linke Handfläche. „Und wir sausen, fuhr er fort, „wie Sternschnuppen in die Hölle, umglüht von feurigen Schlangen und zuckenden Blitzen. So was hast du noch nicht erlebt!"

    Der Profos legte keinen Wert darauf, „so was", zu erleben, ganz abgesehen davon, daß man von dem Erlebnis nichts hatte. Old Donegal redete mal wieder Stuß.

    „Du Spinner, sagte er kurz und bündig und tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. „Kannst du mir mal verraten, woher und wie ein Funken zwischen die Brandsätze fallen soll? Jeder Mann hier an Bord weiß, daß es strikt verboten ist, sowohl Pulverkammern als auch die betreffenden Laderäume mit brennendem Licht zu betreten. Außerdem sind die Brandsätze in Blechkisten verpackt. Durch die frißt sich kein Funken durch, verdammt noch eins!

    „Ha! tönte Old Donegal. „Ha! Und was ist, wenn eine glühende Kanonenkugel das Deck durchschlägt? He, was ist dann?

    „Kann sie gar nicht", erklärte der Profos.

    „Wieso nicht?"

    „Weil du an dieser Stelle stehen und sie auffangen wirst, darum!" Und der Profos grinste.

    „Ich?" fragte Old Donegal langgezogen.

    „Ja, du! Hast du nicht mal erzählt, ihr hättet auf eurer alten ‚Empress‘ damals vor neunzig Jahren in der Dingsbums-Schlacht gegen die Türken deren Kugeln immer aufgefangen und wieder zurückgeworfen? Wie nanntet ihr das noch? Ach ja, ‚das türkische Fangballspiel‘, nicht?"

    Old Donegal ächzte. Tatsächlich hatte er den Arwenacks vor längerer Zeit dieses haarsträubende Garn einmal vorgesponnen. Daß der Profos das behalten würde, hätte er nicht gedacht. Und jetzt hatte er sich selbst in dieses Garn verwickelt.

    „Das war damals ganz anders, erklärte er unwirsch. „Das hast du falsch verstanden. Die Alis haben uns nicht mit Kanonenkugeln beschossen, sondern Wassermelonen rüberkatapultiert! Du hast mal wieder nicht richtig zugehört, Mister!

    „Da soll doch gleich das Kielschwein quieken! wetterte der Profos, erbost über die Unverfrorenheit des alten Zausels, ihn schlichtweg anzulügen. „Du hast von Kanonenkugeln gesprochen! Da laß’ ich mir ’ne Glatze schneiden, wenn das nicht stimmt!

    Aber das brauchte er nicht – Mac Pellew stieg als Zeuge für ihn in den Zeugenstand, und Gary Andrews, und Stenmark, und Sam Roskill und alle jene, die sich damals Old Donegels Garn hatten anhören müssen. Jawohl, nichts da! Er hätte nicht von Wassermelonen, sondern von heißen Kanonenkugeln gesprochen, an denen sie sich sogar die Hände gewärmt hätten, weil’s seinerzeit in den türkischen Gewässern so kalt gewesen wäre, daß den „Empress"-Mannen die Bärte zu Eiszapfen gefroren wären.

    Aye, aye, Sir, den ganzen Unsinn, den Old Donegal da verzapft hatte, den tischten sie ihm jetzt wieder auf und widerlegten ihn.

    Aber das focht den nicht an, überhaupt nicht. Er blieb stur bei seinen Wassermelonen, griff in seine Garnkiste und erfand flugs eine neue Geschichte von der „Dingsbums-Schlacht", in der von zerplatzenden Wassermelonen die Rede war, ja sogar von einem Türken, dem er die Wassermelone ins offene Maul geworfen habe!

    „Und dann! verkündete Old Donegal. „Und dann hat der Ali die Melone doch glatt verschluckt und kriegte einen Bauch wie ’ne schwangere Suleika!

    „Du lieber Gott! Der Profos stöhnte und raufte sich die Haare. „Ist das noch zu fassen? Erst labert dieser Seifenbläser von einer Sternschnuppensause in die Hölle, weil ein Funken zwischen unsere Brandsätze fällt, und jetzt spinnt er von melonenschluckenden Alis mit schwangeren Suleikabäuchen! Und der Profos dröhnte: „Ich sollte dir auch ’ne Melone ins Maul stopfen, du – du Obertürke!"

    Old Donegal setzte zu einer geharnischten Antwort an, doch da war Hasards Stimme zu hören.

    „Na, Freunde? sagte er. „Seid ihr euch wieder in die Haare geraten? Er trat an die Achterdecksbalustrade. „Was ist los, Old Donegal?"

    „Nichts", brummelte Old Donegal.

    „Ed?"

    „Sir?" fragte der Profos zurück. Er schien plötzlich maulfaul geworden zu sein.

    „Ich fragte, was los sei."

    „Och, gar nichts, Sir, ehrlich." Der Profos zupfte an seinem rechten Ohrläppchen.

    „Dann muß ich mich wohl verhört haben, meinte Hasard. „Oder nannte da nicht jemand einen anderen einen Obertürken, dem er eine Wassermelone ins Maul stopfen wollte? Hasard räusperte sich. „Spielte da nicht auch eine gewisse Suleika eine Rolle, die guter Hoffnung war? Nun ja, da muß ich mich wohl wirklich geirrt haben. Und ich dachte schon, euch sei etwas aufgefallen."

    „Uns? Nein, Sir, sagte der Profos. „Ist dir was aufgefallen, Old Donegal?

    Der schüttelte den Kopf. „Überhaupt nichts."

    „Was soll uns denn aufgefallen sein, Sir?" fragte der Profos.

    „Ihr seid mir so die richtigen Seeleute, erwiderte Hasard. „Wir segeln Südkurs. Ist das nichts?

    „Na ja, wir laufen von der Küste ab", sagte Carberry.

    „Ach ja? Hasard grinste. „Das täten wir auch, wenn wir Ostkurs segeln würden.

    „Sir, du hast was auf der Pfanne", sagte Carberry mißtrauisch.

    „Stimmt, Ed, sagte Hasard. „Jetzt bist du mal der Hellseher. Also, Freunde, jetzt wird’s ernst. Und es ist wieder eine Abstimmung fällig. Wir haben das, was wir wollten: die Brandsätze. In Ordnung. Aber hat schon mal jemand von euch darüber nachgedacht, auf welcher Route wir in die Karibik zurücksegeln? Nehmen wir die Ostroute, oder nehmen wir die Westroute? Segeln wir um Kap Hoorn oder ums Kap der Guten Hoffnung? Oder nehmen wir den kürzesten Weg, nämlich wieder über den Isthmus von Tehuantepec, was bedeuten würde, daß wir die gesamte Ladung an Brandsätzen und Gewürzen über Land schleppen und auf der Karibikseite wieder ein Schiff beschaffen müßten? So, jetzt seid ihr dran, ich habe euch die drei Möglichkeiten genannt.

    Da ging das Palaver los. Die Mannen waren auf der Kuhl versammelt, bis auf den Ausguck im Großmars – Jack Finnegan, und den Rudergänger – Stenmark. Auf dem Achterdeck befanden sich Ben Brighton, Don Juan de Alcazar und Dan O’Flynn. Aus der Mittschiffsluke stiegen Big Old Shane und Ferris Tucker, die sich noch einmal um die neue Ladung gekümmert hatten.

    Eindeutig war aus dem Palaver herauszuhören, daß die kürzeste Route – die über den Isthmus – den Arwenacks nicht genehm war. Die steckte ihnen noch in den Knochen, weil sie kurz vor dem Ziel – nachdem sie den Isthmus mühsam überquert hatten – von den Dons zur Zwangsarbeit kassiert worden waren.

    Carberrys Stimme übertönte grollend das Palaver.

    „Bin ich ein verdammter Sandfloh? Lieber segele ich dreimal im Handstand und mit angelegten Ohren um Kap Hoorn als noch einmal wie ein Packesel durch den Urwald zu trotteln und den Mücken als Jungbrunnen zu dienen!"

    Old Donegal war ganz seiner Meinung. So weit kam’s noch, daß er den Mücken als Quell ewiger Jugend zur Verfügung stand! Das hatte der Profos trefflich formuliert.

    „Nicht mit mir!" verkündete er und blickte sich wild um, als sei bereits ein Geschwader von Stechmücken

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