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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 514: Südwärts!
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 514: Südwärts!
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 514: Südwärts!
eBook122 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 514: Südwärts!

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Über dieses E-Book

Die Entfernung zu der spanischen Kriegsgaleone im Kielwasser der "Empress" mochte etwas mehr als zweihundert Yards betragen. Batuti überbrückte sie mit seinem Schuss mühelos. Er brauchte sich nicht einmal anzustrengen. Außerdem segelte die Galeone dem Pfeil entgegen. Er schlug auf der Back des Spaniers ein und explodierte mit infernalischem Krach. Zwei behelmte Spanier durchbrachen die vordere Balustrade und stürzten hinunter aufs Galionsdeck. Auf der Back wurde gebrüllt, als ginge die Welt unter. Die "Empress" vergrößerte inzwischen die Distanz zur Galeone, was für Batuti kein Handicap war. Er feuerte jetzt mit Brandpfeilen, assistiert von Philip junior, der ihm die Pfeile zureichte...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum7. Mai 2019
ISBN9783954399222
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 514 - Davis J.Harbord

    8

    1.

    Hasard junior kicherte verhalten. Martin Correa und Nils Larsen sandten einen Blick zum Himmel auf, einen ergebenen Blick, der besagte, daß sie den Teufel tun würden, ihren Kapitän zu korrigieren.

    Anders Sven Nyberg, der fünfte Mann der kleinen „Empress-Crew. Er schnappte: „Es gibt keine toten Wasserleichen, verdammt und verzwirnt!

    „Doch, sagte der Alte stur, „voraus, Philip hat eine gemeldet. Warum regst du dich denn so auf?

    „Er hat einen treibenden Gegenstand gemeldet, fauchte Sven Nyberg, „keine tote Wasserleiche, und ’ne Wasserleiche ist immer tot, ’ne Leiche auch. Daß Leichen auch noch tot sein sollen, ist völlig überflüssig, weil sie’s nämlich sind.

    „Mir doch egal, sagte Old Donegal brummig und nölte was, das sich wie „Korinthenkacker anhörte.

    Sven Nyberg holte Luft. In seinen blauen Augen war ein fast rötlicher Schimmer zu sehen – vor Wut, versteht sich.

    Philip vorn auf der Back drehte sich etwas nach achtern. Er grinste. Und er rief: „Treibender Gegenstand hat Ähnlichkeit mit aufgesplittertem Pökelfaß! Da sitzen Möwen drauf und zerren dicke Brocken raus!"

    Sven Nybergs Augen glitzerten. „Also keine Wasserleiche!"

    „Pökelfaß, eh? Old Donegal rieb sich die Nase. „Übernimm mal die Pinne, Mister Nyberg!

    „Wieso das denn?"

    „Muß mir das mal anschauen. Old Donegal reckte den Hals. „Kurs auf das Pökelfaß, klar?

    „Klar." Sven Nyberg übernahm die Pinne und starrte hinter Old Donegal her, der sich ein Spektiv geschnappt hatte und auf die Kuhl stieg. Poch – poch, klopfte sein Holzbein über die Planken. Aber er kletterte nicht auf die kleine Back, sondern wandte sich nach Backbord zum Großwant der derzeitigen Luvseite.

    Sven Nyberg runzelte die Stirn, als der Alte das Spektiv in den Gürtel schob, nach dem Want griff und sich auf das Schanzkleid hangelte.

    „He, Old Donegal! rief Sven Nyberg. „Willst du da etwa auf entern?

    „Halt’s Maul, du Grünschnabel!"

    Sven Nybergs Augen kriegten wieder ihren rötlichen Stich. Seine linke Hand ballte sich zur Faust, die rechte Hand krallte sich um die Pinne, daß die Fingerknöchel weiß hervortraten.

    Der Alte zog sich an dem vorderen und achteren Wantstrang hoch, den linken Fuß des gesunden Beins jeweils auf die nächste Webeleine setzend, also auf die Quersprosse zwischen den beiden Wantsträngen. Sein Holzbein, rechts, schleifte er mit – bei dieser Turnerei ein zweckloses Ding, denn die Zwinge ganz unten war zu schmal, um mit ihr Platz auf der Webeleine zu finden. Die ersetzte keine Fußsohle.

    Martin Correa und Nils Larsen starrten verbissen zu dem Hampelmann hoch. Hasard junior kicherte nicht mehr. Er hatte die Lippen zusammengepreßt. Grandpa war schon ein knorriger Kerl und so hart wie Eisen, aber daß er in den Wanten herumturnte, war Käse mit Quark.

    Sven Nyberg donnerte: „Bist du wahnsinnig, du sturer Ochse?"

    Old Donegal peilte schräg zu ihm runter. „Mister Nyberg, ich verwarne dich!"

    „Du brichst dir das Genick!" schrie Sven Nyberg.

    Da wurde auch Old Donegal wild. Er hatte heute seinen bockigen Tag.

    „Ist das mein Genick oder deins? brüllte er nach unten. „Bin ich hier der Kapitän oder nicht? Gebe ich die Befehle oder wer?

    „Ich muster ab! brüllte Sven Nyberg zurück. „Das ist ein Irrenkahn! Mir reicht’s!

    Der Alte kletterte weiter und verkündete gleichzeitig, daß er dem Mister Nyberg die Ohren langziehen und den Arsch breitklopfen werde, sobald er wieder unten sei, und dann werde der Mister Nyberg unterm Kiel durchgeholt und zum Trocknen an der Besangaffel aufgehängt. Jawohl!

    Sven Nyberg schnappte nach Luft.

    Nils Larsen zischte ihm zu: „Laß ihn, Sven, reg dich ab! Der hat heute voll aufgebraßt und will uns zeigen, wie ein Admiral von Mast zu Mast hüpft."

    „Und dabei auf die Schnauze fällt", sagte Sven Nyberg kochend vor Zorn über soviel Unvernunft ihres Alten.

    Auf der „Isabella hatten sie schon gespitzt, was sich da an Bord der „Empress abspielte. Die Brüllerei war ja nicht zu überhören. Der „treibende Gegenstand mit den herumflatternden Möwen weit voraus war ebenfalls gesichtet worden. Jack Finnegan, der im Vormars der „Isabella Ausguck hielt, hatte ihn nach achtern gemeldet.

    Schon gar nicht war zu übersehen, daß Old Donegal Daniel O’Flynn im Luvwant des Großmastes Kletterübungen veranstaltete.

    „Was hat den denn gebissen? sagte Edwin Carberry fassungslos und verblüfft zugleich. Das hieß viel bei ihm, denn wenn jemand mit den absonderlichen Mucken des Old O’Flynn vertraut war, dann er, der Profos der „Isabella.

    Er liebte den alten Zausel herzinniglich, was ihn nie hinderte, mit ihm in ständiger Fehde zu liegen. Doch jetzt hielt Carberry gewissermaßen die Luft an. Am liebsten hätte er weggeschaut. Das mit anzusehen war schlimmer als der kreischende Schmerz in einem hohlen Backenzahn, wenn Kaltluft über das Loch pfiff.

    Smoky betrachtete die Turnerei Old Donegals aus einem völlig anderen Blickwinkel, der mit seiner Wettsucht zusammenhing.

    Er sagte: „Ist doch klar, Ed. Er hat mit Sven gewettet, daß er als einbeiniger alter Knochen immer noch Manneskraft genug hat, um jungen Hüpfern zu zeigen, wie man auf dem Großtopp einen Handstand drückt, einhändig natürlich."

    Carberry ächzte.

    „Smoky, brachte er mühsam heraus, „Smoky, du bist der dusseligste Blödmann, der je auf den Planken der ‚Isabella‘ gestanden hat. Du bist so was von bescheuert, daß mir die Spucke sauer wird! Und dann pumpte sich der Profos mit Luft voll und röhrte: „Dieser Urgroßvater da drüben ist einbeinig! Ein bemooster Methusalem ist das! Der stammt noch aus der Zeit, als sich unsere Ahnen mit der Steinaxt die Bärte abschnitten und sie ihren Frauen zum Geburtstag als Fußwärmer schenkten! Jawohl, so ist das! Da gibt’s überhaupt nichts zu grinsen!"

    Paddy Rogers, der mit dem schnellen Denken etwas Schwierigkeiten hatte, war mehr an den Fuß wärmern als an Old O’Flynn interessiert und wollte jetzt wissen, ob die abgeschnittenen Bärte zu dem genannten Zweck gespleißt werden müßten, oder ob man mit ihnen einfach nur die Schuhe auspolsterte.

    Carberry starrte den rothaarigen, bulligen Paddy an, als wüchsen dem Radieschen aus den Nasenlöchern.

    „Spinnst du, Mister Rogers?"

    Das verneinte Paddy Rogers mit treuherziger Miene, aber die Fußwärmer ließen ihm keine Ruhe, und so wiederholte er seine Frage. Auf die brauchte der Profos aber nicht mehr einzugehen.

    Denn jetzt verkündete Smoky triumphierend, Old Donegal sei bis unter die Saling geklettert.

    „Ha! rief er begeistert. „Da siehst du, was Manneskraft vermag! Wetten, daß er auf dem Topp gleich den einhändigen Handstand drückt?

    „Idiot!" knurrte Carberry.

    „Sind das nun gespleißte Fußwärmer? fragte Paddy Rogers beharrlich. „Oder wie? Und sind Barthaare wärmer als andere Haare?

    Aus dem breiten Brustkasten Carberrys stieg dumpfes Grollen. Mit seinem einen Blick rammte er Paddy Rogers durch die Planken bis aufs Kielschwein, mit dem anderen zerfetzte er Smoky in der Luft. Und dann ließ er die beiden stehen und stieg auf die Back, um dem „Urgroßvater" näher zu sein, der zu diesem Zeitpunkt mit dem linken Fuß auf einer Webeleine balancierte, den rechten Unterarm um ein Want geschlungen hatte und mit der linken Hand am Gurt herumfummelte, wo sein Spektiv steckte.

    Von wegen einhändiger Handstand!

    Old Donegal zerrte am Spektiv, verdrehte gleichzeitig den Kopf schräg nach rechts unten und blaffte: „Einen halben Strich nach Steuerbord, Mister Nyberg, du rammst sonst das Pökelfaß!"

    „Darauf sollte ich Kurs halten!" brüllte Sven Nyberg erbost zurück.

    „Mister Nyberg! Hiermit erteile ich dir eine zweite Verwarnung! Abfallen, sagte ich. Einen Strich abfallen!"

    „Ich denke, ’n halben Strich?"

    „Nein, noch besser zwei Strich, damit ich das Objekt besser beobachten kann!" Die weißen Haare des Alten flatterten im Fahrtwind. Endlich hatte er das Spektiv aus dem Gurt gezerrt und schwenkte es wie einen Marschallstab, um es ans Auge zu setzen. Ans linke? Oder ans rechte?

    Sie starrten alle zu ihm hoch. In dieser verdwarsten Position hatte schon ein ganz normaler zweibeiniger Mann Schwierigkeiten, sich festzuhalten und gleichzeitig durch den Kieker zu spähen. Und diesen Kieker hielt man üblicherweise mit beiden Händen, damit er nicht vorm Auge herumwackelte.

    Seiltänzern und Artisten war zuzutrauen, daß sie, einbeinig auf schwankender Unterlage, vielleicht mit einer Rumpfbeuge durchs abgegrätschte andere Bein nach achtern peilten – eine Glanzleistung des fahrenden Volks auf den Stadtmärkten –, aber Old Donegal war kein Seiltänzer, Artist schon gar nicht.

    Hasard und Philip junior kannten sich da aus, hatten sie doch, entführt, verschleppt und verkauft, ihre ersten Lebensjahre bei einer Gauklertruppe verbracht, von der ihre Zwillingsähnlichkeit zu den tollsten Tricks – auf dem Seil – ausgenutzt worden war.

    Doch Grandpa versuchte dort oben Unmögliches. Sie wechselten beide

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