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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 725: Blutige Perlen
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 725: Blutige Perlen
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 725: Blutige Perlen
eBook112 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 725: Blutige Perlen

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Über dieses E-Book

Rechts von Kapitän Gordon stand der Schläger mit der ausdruckslosen Visage. Buster hieß der Kerl, und er rückte jetzt drohend auf Edwin Carberry zu. "Vorwärts!" sagte er grollend. "Der Kapitän hat befohlen, daß ihr an Bord geht. Ich wiederhole es nicht noch mal." Brauchst du auch nicht", erwiderte Carberry, "aber ich zeige dir gern mal, wer hier was zu befehlen hat." Der Bulle wollte zugreifen, aber der Profos konnte es auf den Tod nicht leiden, wenn ihn ein schmieriger Kerl anpackte. Blitzschnell holte er aus und ließ den Profoshammer fliegen. Buster wirbelte einmal um seine Achse, wurde dabei ein paar Schritte zurückgetrieben und landete unsanft auf der Pier. Zwei morsche Bretter gaben unter seinem Gewicht nach. Seine Augen waren glasig geworden. Kapitän Gordon schluckte, als das Ungetüm so schnell abgeräumt wurde...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum14. Mai 2021
ISBN9783966881470
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 725 - Fred McMason

    9

    1.

    Die Sonne war erst vor einer knappen Stunde aufgegangen, doch schon um diese frühe Zeit herrschte reges Leben in Surabaja.

    Der Kutscher und Mac Pellew hatten erfahren, daß es gleich hinter dem schmuddeligen Hafen noch einen weiteren Markt geben sollte, einen weitaus größeren als den, den sie gestern aufgesucht hatten. So waren die beiden Köche schon frühmorgens losgezogen, um einiges zu ordnen. Später wollten sie auf die andere Gruppe treffen, die dabei war, das verkommene Städtchen näher zu erkunden.

    Trotz der frühen Morgenstunde war es drückend heiß und die Luft von einem unheilvollen Miasma geschwängert.

    Vom nicht sichtbaren Marktflecken drang ein Duft verschiedenartiger Gewürze herüber, der sich mit dem Brackwasser des Hafens mischte. Da roch es nach fauligem Tang, alten Hölzern, See- und Brackwasser, nach Teer und Fischen.

    Für die Arwenacks war es ein seit langem vertrauter Duft, der sich da zusammenbraute und viele Häfen der Welt kennzeichnete.

    Sie hatten Landgang, weil der Seewolf Philip Hasard Killigrew noch einen Tag in Surabaja dranhängen wollte, was Edwin Carberry dahingehend auslegte, daß es ruhig noch ein bißchen Spektakel geben konnte. Man gönnte sich ja sonst kaum etwas, war seine Devise.

    Carberry reckte den gewaltigen Brustkorb. Er trug ein grobes Leinenhemd, das bis zum Bauchnabel offen war, und Leinenhosen mit Stiefeln. Die Ärmel hatte er aufgekrempelt, und so streifte manch scheuer Blick seine mächtigen Muskeln an den Oberarmen, die sich wie Stränge abzeichneten und unbändige Kraft verrieten.

    Auch Smoky, Jan Ranse und das Bürschchen Clint Wingfield waren so gekleidet.

    „Sehen wir uns erst mal den Hafen an, sagte Carberry. „Später verholen wir uns dann zu dem Markt. Vielleicht gibt’s da irgendwo eine Pinte. Ein kühler Schluck ist bei dieser Bullenhitze nicht zu verachten.

    Das fanden die anderen auch, und so trieben sie sich erst mal am Hafen herum.

    Da waren Kähne vertäut, daß es die Arwenacks grauste.

    Eine offenbar verlassene und aus allen Nähten platzende alte Balor befand sich am Ende einer langen Pier. Dazwischen schaukelten kleine Fischerboote im Rhythmus der winzigen Wellen. Wo die Pier rechtwinklig weiterlief, lag ein Wrack auf Grund wie ein Gerippe, das seine ausgebleichten Knochen von der Sonne verdorren ließ.

    Ein paar dürre und ausgemergelte Fischer hockten in ihren Kähnen oder flickten auf der Pier ihre Netze. Über ihnen kreischten Möwen, die hin und wieder blitzschnell auf das brackige Wasser niederstießen, sobald es dort silbrig aufblitzte.

    Die Sonne war hinter Dunstwolken verborgen und nur schwach und gelblich zu erkennen. Dennoch strahlte sie große Hitze aus.

    Carberry blieb stehen und deutete mit der rechten Hand nach vorn. Dort gab es eine weitere morsche Pier, und an der war ein Etwas vertäut, das sich nur mit größtem Wohlwollen als Schiff bezeichnen ließ.

    Die Arwenacks blieben ebenfalls stehen, um das Ding erst mal aus der Ferne zu betrachten.

    Irgendwann mochte es eine Galeone gewesen sein, in grauer Vorzeit vielleicht, als Noah gerade die Arche baute. Ursprünglich hatte es drei Masten gehabt. Zwei waren noch zu sehen. Der Großmast war auf ein trauriges Drittel seiner ehemaligen Höhe geschrumpft und ragte als unansehnlicher Pinsel aus dem Deck. Das laufende und stehende Gut war verwittert und so morsch, daß man nicht daran ziehen durfte, sollte es nicht augenblicklich zerbröseln. Der Kahn schien an allen Ecken und Enden auseinanderzufallen. Auch die Segel waren sehenswert. Sie waren unordentlich aufgetucht und bestanden nur aus Flicken, die einer neben dem anderen saßen. Zwischen den Flicken konnte man den morgendlichen Himmel sehen, denn da gab es auch noch zahlreiche Löcher.

    „Mann, ist das ein Torfkahn, sagte Smoky, „den sollten wir uns wirklich mal aus der Nähe ansehen. Da sind sogar, welche an Bord.

    „Wundert mich, daß die noch nicht durch die Planken gefallen sind", äußerte Carberry grinsend.

    Die anderen grinsten ebenfalls, denn der Torfkahn drohte wahrhaftig, jeden Augenblick auseinanderzufallen.

    Die Sonne, der Wind und das Wasser hatten an den Planken genagt und sie ausgebleicht. Ein bißchen Teer hätte das vielleicht überdecken können, aber der Skipper sah nicht danach aus, als würde er sein gutes Geld in stinkenden Teer anlegen. Solange ihm der Eimer noch nicht unter dem Hintern absoff, schien er ganz zufrieden zu sein.

    Die vier Arwenacks hatten sich jetzt dem seltsamen Schiff genähert und blieben abermals stehen, um die Eindrücke auf sich wirken zu lassen.

    Heiliger Antonius, war das ein Kahn!

    Aus unmittelbarer Nähe sah alles noch verkommener, noch verdreckter und vergammelter aus. Teilweise konnte man von außen nach innen in die Stauräume blicken.

    „Wenn der nur noch eine Meile segelte, sagte der Profos ehrfürchtig, „dann freß ich die vergammelte Schiebblinde mitsamt dem Skipper.

    „Da würde nicht mal Old Nick anmustern", meinte das Bürschchen Clint schaudernd, womit er den Teufel meinte.

    „Da hast du allerdings recht, raunte Smoky, „und dem Skipper würde ich nicht mal ’ne leere Flasche borgen.

    Dieser Skipper, von dem er gerade sprach, musterte sie bereits seit einer Weile ausgesprochen interessiert. Neben ihm stand ein schmieriger Kerl mit fetten und strähnigen Haaren, der ebenfalls Interesse bekundete. Etwa dort, wo die Kuhl zum Achterdeck führte, stand ein einäugiges Monstrum mit schlenkernden Armen. Über die leere Augenhöhle war eine schwarze Klappe gebunden, die dem Kerl ein fürchterliches und angsteinflößendes Aussehen gab.

    Spanier sind das nicht, dachte der Profos, Holländer und Portugiesen ebenfalls nicht.

    In seine Überlegungen erklang eine Stimme. Der Kerl, der offenbar der Skipper war, blickte sie an.

    Er hatte ein kantiges Gesicht mit hellen Augen, einer etwas zu breiten Nase und einem vorspringenden Kinn. Er war groß und muskulös und trug nichts weiter als eine zerschlissene Hose. Sein vom vielen Waschen ebenfalls graues Hemd hatte er ins Want gehängt. Der Mann erweckte einen verschlagenen und hinterhältigen Eindruck.

    „Hey, Tschentlemänner, sagte er im besten Londoner Cockney-Slang. „Was treibt euch denn so früh aus den Bunks?

    Ein Engländer also, dachte Carberry. Der Kerl sah wie ein abgefiederter Beachcomber aus. Unrasiert war er auch.

    „Wollten uns mal ein bißchen umsehen, erwiderte Carberry mit einem schiefen Grinsen. „Scheinen sich recht viele Engländer in Surabaja herumzutreiben.

    „Hier zieht es viele hin, Mister – äh …"

    „Carberry, einfach Carberry, Mister – äh …"

    „Bill Gordon. Der Unrasierte deutete auf sich. „Ich bin hier der Boss’n. Dieser hier ist mein Steuermann. Leach heißt er, und da achtern steht Buster.

    „Bißchen wenig für eine Mannschaft, was, wie?" fragte der Profos.

    „Ein paar Rabauken sind noch an Land, die anderen werden sich auch bald einfinden. Und ein paar kriege ich noch, bevor es losgeht. Ihr seid von der Schebecke da drüben, eh, Tschentlemänner?"

    Ein Lauern lag in den Augen des Boss’n, als er die Frage stellte. Sein Blick wechselte von der Schebecke zu den Arwenacks.

    „Richtig, sagte Smoky, „war ja nicht schwer zu erraten.

    „Was zahlt denn euer Boss’n so?" wollte Gordon wissen. Dabei rieb er Daumen und Zeigefinger aneinander.

    „Englisch Geld", sagte Carberry vieldeutig. Sollte sich der Skipper darunter vorstellen, was er wollte.

    „Boss’n ist gut, meinte Smoky. „So haben wir unseren Sir noch nie angeredet.

    „Euren Sir? fragte Gordon langgezogen. „Läßt der sich etwa wahrhaftig mit Sir anreden?

    „Er ist ein Sir, ein echter Sir."

    Der Skipper lachte dreckig. Er schlug sich auf die Schenkel und prustete los wie ein Walroß.

    „Der läßt sich mit Sir anreden! tönte er. „Habt ihr das gehört, Männer? Da gibt’s einen richtigen Sir!

    Die beiden anderen grinsten schmierig. Der Kerl, den Gordon als Leach und seinen Steuermann bezeichnet hatte, legte die Hand hinters Ohr und riß die Futterluke

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