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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 150: Teufelskerle
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 150: Teufelskerle
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 150: Teufelskerle
eBook115 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 150: Teufelskerle

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Über dieses E-Book

Der Kerl war um einen Kopf größer als Ed Carberry, auch breiter, wuchtiger und schwerer. An seinen Lenden baumelten zwei Hände, die man getrost als Schmiedehämmer bezeichnen konnte. Pete Ballie, der mit Abstand die größten Flossen an Bord der "Isabella" hatte, verblasste dagegen wie ein Säugling. Solche Schaufeln hatte Ed Carberry in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen, und das wollte etwas heißen. Und dieser Kerl, das hatte sich Nathaniel Plymson so ausgedacht, sollte dem Profos das Fürchten beibringen - eine halbe Stunde später weinte der Goliath, und in der "Bloody Mary", Plymsons Schenke, legten die Seewölfe los, daß die Wände wackelten...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum10. Nov. 2015
ISBN9783954394746
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 150 - Fred McMason

    4

    1.

    In den Gesichtern der Seewölfe malte sich immer noch ungläubiges Staunen ab, als sie in den Hafen von Plymouth einliefen und das Schiff an der Pier sahen.

    Dieses Schiff war die ehemalige zweimastige Karavelle „Isabella VII.", ihr Schiff, das sie dem alten Hesekiel Ramsgate verkauft hatten.

    Blutrot prangte der Name am Bug. „Le Vengeur", der Rächer, wie Jean Ribault und Karl von Hutten es getauft hatten.

    Niemand hatte mit diesem Anblick gerechnet, auch der Seewolf nicht, der auf dem Achterkastell der schlanken Galeone stand, und den beim Anblick des Schiffes ein freudiger Schreck durchfuhr.

    „Ribault, sagte er leise, „unser alter Kampfgefährte.

    Was er noch sagen wollte, ging in einem ohrenbetäubenden Gebrüll unter, denn jetzt rissen die Männer in der Kuhl und auf dem Vordeck die Arme hoch und brüllten durcheinander.

    Selbst der pflichtbewußte Zuchtmeister und Profos Edwin Carberry vergaß sekundenlang alles andere und starrte nur das Schiff an, diese unverwechselbare Karavelle, mit der sie schon manche harte Schlacht geschlagen hatten.

    Tausend Fragen schwirrten durcheinander.

    Wie kam Ribault nach England? Was führte ihn her? War es einer jener sonderbaren Zufälle, wie sie das Leben immer wieder bereit hielt? Oder wußte er, daß die „Isabella" nach England segelte?

    Nein, das konnte er natürlich nicht wissen, wer hätte es ihm auch sagen sollen? Es mußte wirklich ein Zufall sein.

    Eine verständliche Aufregung hatte sich der Seewölfe daher bemächtigt, und Carberry mußte brüllen, damit jeder wieder seine Station einnahm.

    Langsam glitt die „Isabella weiter, und jetzt wurde sie auch von den Männern der „Le Vengeur gesehen.

    Erneut hallte ein schauriges Gebrüll über den Hafen. Immer mehr Männer erschienen an Deck, rissen die Arme hoch und schrien vor Freude.

    Auf den anderen Schiffen, die im Hafen lagen, kleinen Zweimastern, einer Karacke und ein paar kleinen Kauffahrern, standen die Seeleute und gafften. Selbst an den Piers und kleinen Lagerhütten standen erschütterte Leute, die der Galeone verständnislos entgegensahen.

    Der Seewolf sah, wie einige von Ribaults Leuten von der Kuhl auf die Pier sprangen und dorthin liefen, wo die „Isabella VIII." vermutlich anlegen würde.

    Das letzte Segel wurde aufgegeit, und mit schwacher Fahrt lief die Galeone auf die freie Stelle der Pier zu.

    Taue flogen an Land, wurden blitzschnell um die hölzernen Poller gelegt und befestigt, und dann wurde die „Isabella" von wilden, verwegen aussehenden Gestalten erstürmt und geentert, daß die anderen Kauffahrer erschüttert meinten, hier würde gleich eine blutige Schlacht beginnen.

    Es war aber alles andere als das.

    Jan Ranse, der ehemalige Karibik-Pirat und der andere Holländer Piet Straaten, waren die ersten, die mit einem mächtigen Satz an Bord flankten. Ihnen folgten Nils Larsen und Sven Nyborg, alle ehemals zu Hasards Crew gehörend und jetzt so ausgelassen und voller Freude, wie man sie selten erlebt hatte.

    Das unblutige Entern spielte sich in der Kuhl ab, in der augenblicklich ein wüstes Durcheinander herrschte.

    Da wurde in Rippen geknufft, geboxt, mit dem Ellenbogen gestoßen, und harte Fäuste vor die Brust geschlagen.

    „Mensch, der Profos! schrie Jan Ranse gerührt. „Ferris, ihr elenden Rübenschweine, ja, gibt es euch wirklich noch alle!

    „Seht euch das Bürschchen an! schrie Nyborg, und haute dem jungen O’Flynn krachend auf die Schulter. „Mann, bist du ein Brocken geworden! Du hast dich total verändert. Wie geht’s dir, du lausige Kanalratte?

    Es waren nicht gerade zimperliche Worte, die da die Luft erfüllten, aber es waren auch keine zimperlichen Kerle, die sie aussprachen. Die Rührung war auf beiden Seiten gleich groß, und derartige Anwandlungen tat man am besten mit deftigen Worten ab. Sie konnten schließlich nicht dastehen und vor Freude heulen.

    Als sich das erste Gebrüll etwas gelegt hatte, erschien auch der Seewolf auf der Kuhl, begrüßte die Männer und schlug ihnen krachend auf die Schultern.

    Alle vier starrten sie ihn an, gaben den Händedruck zurück, und benahmen sich dann etwas distanziert.

    „Was ist denn mit euch los?" fragte Hasard verwundert.

    „Wir sind außer uns vor Freude, Sir, sagte Nils Larsen. „Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, was Sie alles getan haben, Sir! Ganz England spricht von Ihnen, Sir!

    „Euren Sir könnt ihr euch an den Hut stecken, ihr lausigen Decksaffen, sagte Hasard trocken. „Ihr quasselt so respektvoll, als wäre ich der Schatzmeister von England. Habt ihr nicht mal zu meiner Crew gehört, ihr Kerle? Na also, meinte er, als er die Erleichterung auf den Gesichtern sah. „Mit euch muß man nur im richtigen Ton reden, dann kapiert ihr schon!"

    Damit war der Bann gebrochen. Richtig erleichtert sahen die Kerle aus, als sie Hasard anblickten.

    Um den Seewolf hatten sich schon wahre Legenden gerankt, und so glaubten sie ganz einfach, daß sie ihn nicht mehr so wie früher anreden oder ihm entgegentreten konnten, daß sie mehr Respekt zeigen mußten, doch Hasard hatte diese unsichtbare Schranke schnell niedergerissen.

    Als er jetzt wieder zur Pier blickte, lag auf seinem Gesicht ein frohes Lächeln, das schließlich zu einem breiten Grinsen wurde.

    Zwei weitere Männer erschienen. Der schlanke, wie biegsamer Stahl wirkende Franzose Jean Ribault, und Karl von Hutten, der breitschultrige, exotisch aussehende Sohn einer indianischen Häuptlingstochter, hatten die „Isabella" erreicht. Die letzten Schritte legten sie laufend zurück.

    Beide Männer wurden mit lautem Hallo begrüßt, bis Jean Ribault lachend abwinkte.

    „Schon gut, Männer, sagte er laut, „das Gebrüll hört man ganz sicher bis nach London! Laßt mich durch!

    Er gab dem Seewolf die Hand und sah ihm in die eisblauen Augen.

    „Du hast dich kaum verändert, sagte der Franzose. „Du scheinst nur noch härter geworden zu sein.

    Auch Karl von Hutten grinste freudig und schüttelte dem Seewolf die Hand.

    „Wir haben uns sicher eine ganze Menge zu erzählen, sagte er. „Eure Heldentaten haben schon ganz England erschüttert.

    „So? Was spricht man denn?"

    „Es würde Tage dauern, das alles aufzuzählen. Stimmt es, daß du auf Francis Drake gestoßen bist?"

    „Es stimmt, Karl, es war keine so ganz befriedigende Begegnung für alle beide. Ich werde euch später davon erzählen. Wie lange seid ihr schon hier?"

    „Ein paar Tage, antworteten die beiden Männer zugleich. „Wir haben auf euch gewartet.

    Hasard blickte die beiden verdutzt an.

    „Ihr habt auf uns gewartet?" fragte er.

    Alle beide grinsten ihn an und nickten.

    „Woher wißt ihr …?"

    „Das hat sich mittlerweile auf allen Meeren herumgesprochen, erwiderte Ribault. „Aber das werden wir ebenfalls nachher alles erzählen.

    Dem Seewolf gingen eine Menge Gedanken durch den Kopf.

    „Sind die Schätze auf der Schlangeninsel sicher?" wollte er noch wissen.

    „Absolut sicher, sei unbesorgt. Sie ruhen wie in Abrahams Schoß."

    Die beiden Kerle wollten ihn ein wenig auf die Folter spannen, das merkte er schon, aber er stieß sich vom Schanzkleid ab und sah die Männer an.

    „Da ist irgend etwas im Gange, sagte er, „sonst würdet ihr nicht so grinsen.

    Er sah auf Carberrys breiten Rükken. Der Profos breitete die Arme aus und schlug gewaltig auf einen unsichtbaren Gegner ein. Und die Satansbraten umringten ihn, nickten zustimmend und begeisterten sich immer mehr an seinen Worten, die jetzt auch zu Hasard, Ribault und von Hutten herüberdrangen.

    „… räumen wir seinen Saftladen aus, wischen mit ihm den Fußboden auf und trocknen ihn mit seiner Perücke. Danach legen wir die ganze Bude flach, daß es nur so wackelt."

    Zustimmendes Gebrüll begleitete seine Worte, jeder gab seinen Senf dazu und malte aus, was sie noch alles in der Kneipe anstellen würden.

    Hasard seufzte.

    „Es geht wieder mal um Plymsons Kneipe, sagte er, „davon faseln diese Kerle schon seit Cadiz. Sie haben sich auch lange nicht mehr so richtig ausgetobt, und diesmal, fürchte ich, werde ich sie nicht mehr halten können. Plymson ist wie ein rotes Tuch für sie, schon der Name versetzt sie in helle Aufregung.

    „Ich glaube nicht, daß der Profos Streit anfängt", versuchte Jean den Seewolf zu beruhigen.

    „Nein, ganz sicher nicht. Ed geht aber auch keinem Streit aus dem Weg, und irgendein lausiger Kerl ist in jeder Kneipe dabei, der sich mit uns anlegen will. Ich sehe schwarz für Plymouth und die Kneipe Plymsons."

    „Die „Blonde Mary", das war schon immer die Kneipe, die ihnen ein heimlicher Dorn im

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