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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 414: Der Köder
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 414: Der Köder
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 414: Der Köder
eBook112 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 414: Der Köder

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Über dieses E-Book

Der Alarm der Küstenwache brachte ganz Havanna in Aufruhr. Da sollte ein Piratensegler aufgetaucht sein. Auch die Black Queen war aufmerksam geworden. Sie schnappte sich ein Spektiv und enterte zum Hauptmars der Fleute auf. Sehr lange starrte sie durch das Okular, erst erstaunt und ungläubig, dann immer erregter. Schließlich gab sie einen ächzenden Laut von sich und wurde grau im Gesicht. Was sie da vor der Hafeneinfahrt sah, ließ sie fast aus dem Mars kippen. Es gab nicht den geringsten Zweifel: Das Schiff, das dort frech aufgekreuzt war und der Hafenstadt die Breitseite darbot, war ihr Schiff - die "Caribian Queen"! Von diesem Augenblick des Erkennens an ging eine schreckliche Veränderung mit der Negerin vor...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum22. Mai 2018
ISBN9783954398225
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 414 - Fred McMason

    Gefecht.

    1.

    Havanna – 9. August 1594.

    „Das also ist Havanna, ein Teil der Neuen Welt. Wirklich sehr erstaunlich!"

    Der Mann, der das sagte, war ein beachtlicher Brocken, ein Klotz von einem Kerl mit gewaltigem Kreuz und Pranken, denen man ansah, daß sie mühelos alles zerquetschen konnten, was sie einmal gepackt hielten.

    Sein Gesicht war kantig, der Schädel massig. Graue Augen musterten aufmerksam alles, was um ihn herum vorging. Sein Gesicht wurde von einem blonden, ziemlich wilden Bart eingerahmt. Dieser Mann war Edmond Bayeux, Kapitän der französischen dreimastigen Handelsgaleone „Le Griffon".

    Kauffahrtei, Handelsschiffahrt? Nun ja, vorausgesetzt, man legte das auf eine gewisse Weise etwas großzügig aus. Nicht alle wurden von der friedlichen Kauffahrtei satt, und so nahm man auch gern die Gelegenheit wahr, ein bißchen zu plündern oder Piraterie zu treiben – in allen Ehren selbstverständlich.

    Die Kerle, die das Deck der „Le Griffon" bevölkerten, hätten der Bibel nach Enakiter sein können, Nachfahren des riesenwüchsigen Volkes in Kanaan, so breit und wuchtig waren sie. Ihrem Kapitän standen die meisten in der Statur um nichts nach.

    Es waren Normannen, Nachfahren jener skandinavischen Haudegen und Kämpen, die sich später in der Normandie festsetzten, Kerle in deren Adern noch das Blut ihrer Vorfahren pulsierte, vorzügliche Seeleute, die bestens mit dem Waffenhandwerk vertraut waren. Sie hatten auch einen soliden Sinn für schlitzohrige Geschäftstätigkeit entwickelt, und so schnell nahm ihnen niemand die Butter vom Brot.

    Bezeichnend war daher auch der Name des Schiffes, „Le Griffon, was soviel wie „Greif bedeutet.

    Verdeutlicht wurde das durch die Flagge, die im Wind wehte. Sie war aus prächtigem roten Tuch, auf das ein goldener geflügelter Löwe mit Adlerkopf und zupackenden Krallen kunstvoll gestickt war.

    Mit dieser Flagge liefen die Normannen in Havanna ein. Sie war sozusagen ihre Hausflagge.

    Auf dem Meer ging es mitunter etwas ruppiger zu. Wenn Handel und Wandel nicht ganz nach ihren Wünschen blühten oder gediehen, dann zeigte Edmond Bayeux auch schon mal eine andere Flagge, und die sah gar nicht mehr so einladend und freundlich aus.

    Diese andere Flagge, jetzt wohlweislich in der Kapitänskammer verborgen, war aus schwarzem Tuch. Darauf befanden sich zwei gekreuzte Knochen. Wer diese Knochenflagge zu sehen kriegte, dem klapperten in der Regel selbst die Knochen, und nach der Begegnung mit den harten „Le Griffons" sah der Kauffahrer meist sehr gerupft aus.

    Jetzt versuchte Bayeux, den Eindruck eines friedlichen Handelsfahrers zu erwecken. Seine Blicke gingen freundlich nach allen Seiten, ihm entging nicht die geringste Kleinigkeit.

    Er hatte von den Reichtümern der Neuen Welt gehört. Von diesem sagenhaften Riesenkuchen wollte er sich eine gehörige Portion herunterschneiden. Er wußte nur noch nicht genau, wie er das anstellen sollte. Daher wollte er erst einmal sorgfältig die Lage peilen. Zunächst galt es also, den biederen Kauffahrer zu spielen, der in Havanna Handelsgüter einkaufen wollte, die im fernen Frankreich knapp waren.

    Das waren unter anderem begehrte Sachen wie Rohzucker, Gewürze, Edelhölzer, Kupfer und Tabak. Letzterer ganz besonders, denn das Rauchen und Tabakschnupfen war in Mode gekommen und begann sich immer mehr durchzusetzen.

    Bayeux grinste vor sich hin. Neben ihm auf dem Achterdeck stand der Bootsmann, der sich in Gedanken schon die Hände rieb, denn die Reichtümer der Neuen Welt versprachen ein angenehmes Leben, vorausgesetzt, man konnte auf diese oder jene Weise von dem großen Kuchen genügend heruntersäbeln.

    Den Bootsmann nannten sie an Bord „Petit Bouchon, das war der Ausdruck für „Stöpselchen, eine liebevolle Verdrehung der Tatsachen.

    Das „Stöpselchen" nämlich maß sieben Fuß, und hinter seinem Kreuz konnten sich bequem zwei Männer verstecken. Er stand seinem Kapitän in nichts nach, und man sagte von ihm, er hätte in der fernen Normandie einen wildgewordenen Stier mit den bloßen Fäusten erschlagen. Wer ihn sah, der glaubte das unbesehen, denn in dem Bootsmann steckten unglaubliche Kräfte.

    Mit richtigem Namen hieß er Marc Alderney und stammte von der gleichnamigen Kanalinsel. Aber seinen richtigen Namen nannte meist keiner. „Petit oder „Petit Bouchon, das hörte sich weitaus besser an, und der Hüne hatte nichts daran auszusetzen, sonst wären die Decks der „Le Griffon" längst verwaist gewesen.

    „Ein schöner Hafen, sagte der Bootsmann, „viel Umschlag, viele Waren, viele Leute. Da gibt es sicher auch viel zu holen.

    Der Kapitän grinste immer noch. Seine nordischen Schrats standen an Deck und stierten sich die Augen aus. Die Atmosphäre war so ganz nach ihrem Geschmack – herrliches warmes Wetter, Kneipen in den Gassen und in den Kneipen ganz sicher auch ein paar nette Frauenzimmerchen. Na, man würde sehen. Und freundlich waren die Leute hier, das wunderte sogar den Kapitän.

    „Die lassen uns ungehindert einlaufen, sagte er erstaunt zu seinem Bootsmann. „Da gibt es nicht die geringsten Schwierigkeiten. Keiner will was von uns. Ist doch merkwürdig, oder?

    „Schließlich sind wir ein friedfertiger Handelsfahrer, Capitane. Wir haben an Deck nur vier Kanonen, und achtern und vorn eine Drehbasse. Wenn man so harmlos einläuft, muß das ja friedlich aussehen."

    „Haha, an Deck ist gut, sagte Bayeux lachend. „Das ist wirklich gut. Na ja, das andere sieht man ja nicht. Muß man auch nicht, fügte er mit grollendem Gelächter hinzu. Dann wurde er unvermittelt wieder ernst.

    „Die vielen Gaffer im Hafen gefallen mir nicht. Ich kann diese Kerle nicht ausstehen, die jedes Schiff belauern und nur darauf warten, es beklauen zu können."

    „Hier müssen wir sie schon in Kauf nehmen. Friedlichen Leuten begegnet man friedlich."

    Bayeux entschloß sich, auch erst einmal friedlich zu bleiben. Es erstaunte ihn trotzdem immer noch, daß es keine Kontrollen im Hafen gab und er ungehindert hatte einlaufen können. Normalerweise war das mit etlichen Formalitäten verbunden.

    Aber er konnte nicht wissen, was inzwischen geschehen war.

    Der Gouverneur von Havanna, Don Antonio de Quintanilla, hatte vor zwei Tagen die Order erlassen, jedes Schiff ohne die üblichen Formalitäten passieren zu lassen. Die Order erhielt jedoch noch einen Zusatz an die Hafenkommandantur mit der strikten Anweisung, das betreffende Schiff nur dann wieder auslaufen zu lassen, wenn eine persönliche Genehmigung des Gouverneurs vorlag.

    Das war der Haken bei dieser scheinbaren Freundlichkeit, denn der ehrenwerte Gouverneur hatte die Absicht, fremde Schiffe für die Black Queen und Caligula beschlagnahmen zu lassen, falls die beiden das wünschten und das „Objekt ihre Zustimmung fand. Mit der „Wappen von Kolberg hatte es ja leider nicht mehr geklappt, die war gerade noch rechtzeitig entwischt und in See gegangen. Mit der neuen Gouverneurs-Order sollte das künftig verhindert werden.

    So segelte Bayeux ahnungslos in die Falle und war über die freundliche Behandlung höchst verwundert.

    Eine kleine Jolle tauchte auf und wies der „Le Griffon ihren Liegeplatz zu. Sie erhielt den Platz, an dem vormals die „Wappen von Kolberg gelegen hatte.

    Bayeux ahnte immer noch nicht, daß sich seinetwegen bereits eine ganze Menge im Hafen tat und sein Einlaufen von vielen Augenpaaren sehr aufmerksam registriert wurde.

    Auch in der Faktorei des Deutschen Arne von Manteuffel sahen Arne, Jussuf und Jörgen Bruhn dem Anlegemanöver zu.

    „Himmel, sind, das Kerle, sagte Jörgen erstaunt. „Ich bin ja einiges gewohnt, aber von denen ist wirklich jeder ein Stier. Diese Brocken können bestimmt ganz schön zulangen, wenn’s mal sein muß.

    Arne nickte schweigend und blickte zu der Flagge aus rotem Tuch mit dem geflügelten Löwen und dem Adlerkopf. Seltsame Kerle sind das, dachte er, Haudegen von der ganz harten Sorte, das sah man bereits auf den ersten Blick.

    Er trat etwas vom Fenster zurück und beobachtete weiter, was sich dicht vor seiner Faktorei abspielte.

    Noch jemand wurde sofort über die Ankunft des neuen Schiffes informiert. Der Posten von der holländischen Fleute „Zeehond", auf der sich die Queen und Caligula einquartiert hatten, hatte Befehl, jedes einlaufende Schiff sofort zu melden.

    Das tat er jetzt und alarmierte augenblicklich die Black Queen, kaum daß die Galeone richtig vertaut war.

    „Das sehen wir uns sofort an", sagte die Black Queen. „Vielleicht ist

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