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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 554: Satan im Seidengewand
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 554: Satan im Seidengewand
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 554: Satan im Seidengewand
eBook104 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 554: Satan im Seidengewand

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Über dieses E-Book

Selydim trug ein feuerrotes Seidengewand - so traf er den Seewolf in der hell erleuchteten Prunkhalle seines Palastes in Erzurum, auf den Mann, der im Begriff war, ihn vom Thron seiner Selbstherrlichkeit und seines Machtwahnsinns zu stürzen. Hasard forderte ihn vor die Klinge seines Säbels, und Selydim nahme die Forderung an. Er bediente sich des Beidhandschwertes, mit dem er unbotmäßige Untertanen zu köpfen pflegte. Auch den Seewolf betrachtete er als "unbotmäßig", weil er sich geweigert hatte, ihm einen Schutztribut zu zahlen.Mit einem gellenden Wutschrei setzte Selydim zum Angriff an. Sein Ansturm ließ das rote Seidengewand wie eine riesige, zuckende Flamme aussehen. Und über diese Flamme blitzte das Richtschwert...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum24. Sept. 2019
ISBN9783954399611
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 554 - Burt Frederick

    8

    1.

    Der Seewolf beendete seinen Rundgang noch vor Einbruch der Dunkelheit. Er hatte sich nicht getäuscht, das neue Quartier entsprach seinen Erwartungen.

    Er wollte den Männern soviel Ruhe wie nur irgend möglich gönnen. Die Höllenstrapazen, die hinter ihnen lagen, hatten ihnen doch mehr zugesetzt, als sie zugeben wollten. Und was ihnen noch bevorstand, entpuppte sich vielleicht als die nächste Hölle.

    Noch 150 Meilen bis zum großen Meer im Norden. Das hatten sie bereits in Erfahrung gebracht. Aber alle Karawanenführer und Kaufleute, die von ihnen befragt worden waren, hatten sie mit bedenklichen Mienen angesehen.

    Eine Vergnügungsreise würde es also nicht werden. Und ein brauchbarer Handelsweg, wie ursprünglich vermutet, schien die Verbindung vom Persischen Golf zum Meer im Norden und zum Mittelmeer nicht zu sein.

    Der Seewolf mochte sich nicht vorstellen, daß möglicherweise alles umsonst gewesen war und sie eine völlig falsche Route eingeschlagen hatten.

    Aber nein. Dan O’Flynn hatte sich auch zu Lande und auf Binnengewässern als hervorragender Navigator erwiesen. Es gab nicht den leisesten Zweifel daran, daß sie die Vorgaben des geheimnisvollen Kartenmaterials richtig gedeutet hatten.

    Ruhe und Erholung hatten sie wirklich nötig.

    Der Verlust der „Santa Barbara" war das einschneidende Erlebnis gewesen, das ihnen allen tief in den Knochen steckte. Und immer und überall lauerten Geier und Hyänen der menschlichen Art, die sich an ihrer vermeintlichen Schwäche bereichern wollten.

    Aber bislang hatte es niemand geschafft, ihnen Gold, Silber und Perlen oder etwa die kostbaren Brandsätze abzunehmen. Das sollte sich auch in Erzurum nicht ändern. Hasard hatte deshalb nach sorgfältiger Prüfung ein Quartier gewählt, das sie mit einem Minimum an Posten bewachen konnten.

    Am Stadtrand gelegen, bot das Grundstück nach drei Seiten freien Überblick. Das Gelände war steinig und bis zu den hundert Yards entfernten Felsen mit nur knöchelhohen Pflanzen und Moosen bedeckt. Das Stallgebäude, zur Stadtseite hin, grenzte an eine Straße, die von Karawanen und Frachtfuhrwerken benutzt wurde. Keine enge Gasse also, in der Heimlichtuer Möglichkeiten gehabt hätten, sich zu verstecken.

    Sie hatten die Kamele in den Gattern untergebracht. Die großen Tiere hatten sich auf dem weichen Sandboden niedergelassen und zermalmten ihr Futter mit trägen Kaubewegungen. Ihre Köpfe ragten dabei über die Gatter hinweg. Sie blickten die Männer, scheinbar gelangweilt, mit ihrem hochmütig wirkenden Gesichtsausdruck an.

    Die Maultiere befanden sich in der einen Hälfte des großen Stalles. Außerdem waren dort Proviant, Ausrüstung und Brandsätze gestapelt, und die Arwenacks hatten ihre Nachtlager vorbereitet.

    Quartiere ähnlicher Art gab es in Erzurum viele, war die Stadt doch von hoher strategischer Bedeutung und zudem ein wichtiger Verkehrs- und Handelsknotenpunkt an der Seidenstraße.

    Karawanen kamen und gingen, Tag für Tag. Ein eigener Gewerbezweig hatte sich in der Stadt darauf eingerichtet, den An- und Abreisenden brauchbare Unterkünfte zu bieten.

    Hasard und seine Gefährten waren indessen überzeugt, daß sie nun das wirklich beste gefunden hatten.

    Die nahen Felswände überzogen sich mit einem rötlichen Schimmer. Das Sonnenlicht begann zu versiegen, es strich mit nur noch mäßiger Kraft über die Dächer, Türme und Kuppeln der Stadt.

    Der Seewolf trat an den brusthohen Bohlenzaun, der das Grundstück nach Norden hin abgrenzte. Die Toreinfahrt befand sich unmittelbar neben dem Stallgebäude, an der Ostseite.

    Don Juan de Alcazar trat neben den Mann, den er vor langer Zeit in der Karibik einmal wie einen Todfeind gejagt hatte.

    „Was hast du vor? fragte der schlanke Spanier. „Meinst du nicht, daß es Zeit ist, den Aufenthalt zu beenden?

    „Zwei Tage noch, entgegnete Hasard. „Ich will versuchen, noch genauere Auskünfte über den Weg nach Norden zu erhalten. Diesmal müssen wir das Risiko so gering wie möglich halten.

    „Die Berge?"

    Der Seewolf nickte.

    „Sie sind mir nicht geheuer."

    „Wir haben in der Neuen Welt Schlimmeres erlebt."

    „Sei nicht voreilig, Juan. Wir kennen diesen Teil der Welt alle noch nicht. Und die Tatsache, daß wir noch nichts davon gehört haben, besagt nicht unbedingt, daß hier alles harmlos ist."

    Der Spanier lächelte.

    „Natürlich bin ich deinen Argumenten wieder einmal nicht gewachsen."

    Hasard klopfte ihm auf die Schulter.

    „Nimm es nicht krumm. Ich will nur, daß wir nicht zu guter Letzt noch eine Pechsträhne erwischen."

    Die beiden Männer wandten sich ab und gingen auf das Stallgebäude zu. Mit dem Versiegen der Sonne wurde es spürbar kühl. Die ersten Wachen waren aufgezogen.

    Luke Morgan und Bob Grey patrouillierten abwechselnd am Gatter und außen am Stall entlang. Sie waren mit Pistolen und Entersäbeln bewaffnet. Musketen hielt keiner für angebracht, da sie die Beweglichkeit eines Mannes erheblich einschränkten.

    Im offenen Tor der Stallung hatten die Männer ein Feuer entfacht. Am Dreibein hing ein Kessel mit siedendem Wasser. Der Kutscher, Mac Pellew und die Zwillinge füllten den Arwenacks die Mucks mit Rum, braunen Zuckerkristallen und heißem Wasser.

    Old Donegal Daniel O’Flynn war in der Stimmung, Geschichten zu zählen. Doch niemand wollte ihm zuhören – wie üblich. An Schauermärchen bestand kein Bedarf. Man zog es vor, sich mit der nahen Zukunft zu befassen und über den weiteren Weg bis zum großen Meer zu spekulieren.

    Es wurde keine ausgedehnte Nachtsitzung. Hasard und seine Gefährten wußten, daß sie ihren Schlaf dringender brauchten als alles andere. Nicht einmal im Traum dachten sie an die Möglichkeit, daß vor ihrem Aufbruch noch ein fast unüberwindbares Hindernis liegen würde.

    Um Mitternacht war längst Stille eingekehrt.

    Auf ihren Nachtlagern atmeten die Männer tief und regelmäßig. Auch Luke Morgan und Bob Grey hatten sich zur Ruhe begeben. Sie waren von Smoky und Al Conroy abgelöst worden.

    Niemand schnarchte. Weder Edwin Carberry noch Ferris Tucker oder Big Old Shane ließen ihre Stimmgewalt in nächtlichem Raspelbaß ertönen.

    Die Glut des niedergebrannten Feuers hatten sie mit Sand erstickt. Im Stallgebäude brannte keine Lampe mehr. Die Maultiere waren ruhig, was wohl von der Nähe der Menschen herrührte. Auch Plymmie, Arwenack und Sir John gaben keinen Laut von sich.

    Der Papagei hockte auf einer Proviantkiste, hatte ein Bein angezogen, den Kopf nach hinten gedreht und in seinem Federkleid vergraben. Arwenack schlummerte lang ausgestreckt neben der Kiste. Lediglich die Wolfshündin befand sich abseits, auf der anderen Seite des Stalls bei den Zwillingen.

    Vor den Strohsäcken, auf denen die Söhne des Seewolfs schliefen, hatte sich die graue Hündin zusammengerollt, die einst in Finnland als Bordhund der „Isabella IX." von den Arwenacks aufgenommen worden war.

    Den Zwillingen hatte es Plymmie nie vergessen, daß sie sie in der finnischen Hafenstadt davor gerettet hatten, von Gassenjungen gesteinigt zu werden. Seitdem waren Philip und Hasard und die Wolfshündin unzertrennlich.

    Einer der beiden Wachtposten ging mit leisen Sohlen außen, an der Straßenseite des großen Holzgebäudes entlang. Seine Schritte entfernten sich nach Osten, zur Stirnseite des Stalls und zur Toreinfahrt.

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