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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 422: Sir Johns Galgenvögel
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 422: Sir Johns Galgenvögel
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 422: Sir Johns Galgenvögel
eBook102 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 422: Sir Johns Galgenvögel

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Über dieses E-Book

Da saßen sie also in einer Jolle - Kapitän Stewart, abgehalfteter Kommandant der "Dragon", O'Leary, der wüste Bootsmann des alten Killigrew, und die fünfzehn Kerle der "Lady Anne", die von den Seewölfen gekapert worden war. Noch etwas befand sich in der Jolle, nämlich zwei Kisten Goldbarren. Zwar bildete sich Kapitän Stewart ein, daß die beiden Goldkisten ihm gehörten, aber O'Leary und seine fünfzehn Schlagetots waren anderer Ansicht und sich völlig einig, daß da einer zuviel an Bord wäre - der Kapitän Stewart. Die Affen von der Marine stanken Sir Johns Galgenvögeln sowieso. Also besorgte es O'Leary dem Kapitän. Als Stewart übers Heck ins Wasser klatschte, johlten sie vor Begeisterung...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum19. Juni 2018
ISBN9783954398300
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 422 - Roy Palmer

    Fetzen.

    1.

    Ein milchig-blasser Mond erhellte um zwei Uhr am Morgen des 24. August 1594 matt die Insel- und Wasserwelt der Bahamas. Nur eine flache Dünung kräuselte die See. Der Wind wehte handig aus Südwesten und verursachte ein feines Säuseln in den Wipfeln der Palmen und Mangroven. Zikaden zirpten im Dickicht des Eilandes, in dessen Südbucht die „Isabella IX. und die „Caribian Queen ankerten. Hin und wieder war das monotone Quaken der Frösche zu vernehmen.

    Das waren um diese Zeit die einzigen Geräusche, sonst herrschte Grabesruhe an Bord der beiden Schiffe, die durch die lange Wartezeit bedingt war. Der Kutscher hatte den Seewolf operiert und ihm die Kugel aus dem Rücken geholt, die ihm Sir Andrew Clifford heimtückisch verpaßt hatte. Jetzt konnten die Crews der Galeone und des Zweideckers nur abwarten und hoffen, daß sich alles wieder zum Besten wendete.

    Hasard lag in der Krankenkammer des Vorschiffs der „Isabella" – mit hohem Fieber, über dessen Ausgang sich niemand im klaren war, auch der Kutscher und Mac Pellew nicht.

    Der Kutscher hatte an Bord der „Isabella gewissermaßen das Regiment übernommen und klipp und klar erklärt, wenn auf dem Schiff keine Ruhe gehalten werde, könne er für nichts garantieren. Und doch hatte es eine jähe Unterbrechung und Störung gegeben: durch wildes Musketengeknatter. Eine Jolle, voll besetzt mit wilden Kerlen, hatte sich in die Bucht geschlichen. Sie hatten die Männer der „Isabella überrumpeln wollen. Daraufhin hatten die Arwenacks das Feuer auf sie eröffnet und sie in die Flucht geschlagen.

    Doch wie nahm der Seewolf diesen Versuch eines Überfalles auf? Hatte er etwas davon bemerkt – oder nahm er Geräusche zur Zeit kaum noch wahr? Nicht einmal der Kutscher wußte darauf eine Antwort zu geben. Alles war dem Zufall überlassen – und dem Schicksal. Wenn Hasard großes Glück hatte, überlebte er die Folgen des Eingriffs. Hatte er Pech, starb er. Sein Leben hing an dem sprichwörtlichen seidenen Faden, der zur Zeit erschreckend dünn war und jeden Augenblick reißen konnte.

    Noch während der Fahrt von den Grand Cays zu den Pensacola Cays hatte der Kutscher am 22. August das unmögliche gewagt. Er hatte die Pistolenkugel, die in den Rücken des Seewolfes eingedrungen und dicht vor dem Herzen steckengeblieben war, mit Unterstützung von Mac Pellew und den Zwillingen herausgeholt.

    Unter der Hand war ihm Hasard also nicht gestorben, wie er befürchtet hatte. Aber über den Berg war er noch lange nicht, denn seit dem Vormittag hatte das Fieber eingesetzt, und sie hatten ihn anschnallen müssen. Zwar war er noch bewußtlos, aber er bewegte sich hin und her und war unruhig. Sein Gesicht war fahl und schweißüberströmt.

    Immer wieder legten ihm die Zwillinge nasse Leinen zur Kühlung über die Stirn. Mit Mac Pellews Hilfe hatte ihm der Kutscher einen Sud eingeflößt, der das Fieber herabmindern und die Abwehrkräfte des Körpers gegen eine Blutvergiftung mobilisieren oder stärken sollte.

    Genau das war es, was der Kutscher insgeheim befürchtete. Aus diesem Grund wachten sie alle vier bei Hasard. Die Männer auf den Decks der „Isabella" bewegten sich auf den Zehenspitzen und verständigten sich in der Zeichensprache miteinander. Sie konnten nichts, absolut gar nichts tun – nur warten und hoffen und beten oder die Hände zu Fäusten ballen. Diese Situation ging ihnen erheblich ans Gemüt, denn sie stellte eine Geduldsprobe ersten Ranges dar, weil die Männer zur völligen Untätigkeit verdammt waren.

    Aber nach Mitternacht hatte es dann eine völlig unerwartete, nicht herbeigesehnte Abwechslung gegeben, eine Überraschung übelster Art. Plymmie, die Wolfshündin, hatte als erste etwas davon gespürt – und dann hatte Smoky von der Back aus die heransegelnde Jolle erspäht. Ein leiser Zuruf voraus zur Landzunge hatte genügt, und die dort postierten Wächter aus der Mannschaft Siri-Tongs waren alarmiert. Kurze Zeit darauf waren auch alle Arwenacks an Deck der „Isabella gewesen und hatten sich mit schußbereiten Musketen und Tromblons hinter das Schanzkleid gekauert. Auch auf der „Caribian Queen hatten sich die Männer in Deckung gehockt.

    Als die fremde Jolle auf den Zugang der Bucht zusegelte, brüllte einer der Posten auf der Landzunge: „Halt? Wer da?"

    Das Gefluche, das daraufhin in der Jolle einsetzte, war eindeutig. Außerdem schien es sich dem Klang der Stimmen nach um die Kerle der „Lady Anne" zu handeln, also die Besatzung von Sir John Killigrew.

    Sofort eröffneten die Männer der „Isabella" das Feuer, und sie erzielten auch Treffer. Deutlich war zu sehen, wie von der Jolle zwei Gestalten ins Wasser kippten. Daraufhin drehte die Jolle ab und ergriff die Flucht. Ein paar Schüsse pfiffen noch hinter ihr her, dann trat wieder Stille ein.

    Die Rote Korsarin hatte ein Boot abfieren lassen. Juan und Mike Kaibuk, die beiden Bootsgasten, versuchten, die beiden im Wasser der Bucht schwimmenden Toten zu bergen, doch einer war bereits untergegangen. Daß es sich um Sir Robert Monk handelte, hatte keiner von ihnen bemerkt. Der andere hingegen, ein bulliger Kerl, trieb noch in den Fluten. Ihm näherten sich Juan und Mike mit wenigen Riemenschlägen, dann beugte sich Juan aus dem Boot und drehte den mit dem Gesicht und Bauch nach unten Liegenden auf den Rücken.

    „Sieh ihn dir an, murmelte er. „Wirkt er nicht wie ein großer, primitiver Affe?

    „Genau das, erwiderte Mike. „Und weißt du, um wen es sich bei dem Kerl handelt?

    „Ich glaube, das könnte der Profos von diesem Drecksack Clifford sein. Oder täusche ich mich?"

    „Meiner Meinung nach nicht."

    „Was machen wir mit ihm?"

    „Fragen wir Siri-Tong", erwiderte Mike.

    Juan ließ den toten Profos – daß sein Name Joe Doherty gelautet hatte, wußten sie nicht – wieder los, die Leiche trieb ein Stück von der Jolle weg. Juan griff nach dem Riemen, sie pullten wieder an und kehrten zur „Caribian Queen" zurück.

    Die Rote Korsarin verzog keine Miene, als sie ihre Meldung vernahm.

    „Ich verstehe, sagte sie nur. „Also, überlassen wir den Hundesohn den Haien. Er hat es nicht anders verdient. Besser wäre gewesen, wenn die Grauen ihn bei lebendigem Leib vertilgt hätten.

    Das klang sehr grausam, aber auch die Männer der „Isabella" teilten ihre Ansicht, als sie hörten, um wen es sich bei dem Toten handelte.

    „Der Hund, sagte Roger Brighton. „Ein Leuteschinder und Sadist. Gut, daß er abgekratzt ist. Wieder einer weniger von diesem Lumpengesindel.

    Sein Bruder stand mit verkniffener, finsterer Miene bei ihm. Um sie herum hatten sich auf dem Hauptdeck die anderen geschart – Shane, Ferris, Smoky und die ganze Crew bis auf den Kutscher, Mac und die Zwillinge, die auch während der kurzen Knallerei nicht von Hasards Lager gewichen waren.

    „Eins ist sicher", sagte Ben. „Wenn Hasard durch den Überfall gelitten hat oder es noch schlimmer kommt, segeln wir zu der Insel der Grand Cays zurück und rechnen endgültig mit den Kerlen ab. Ihr habt ja auch alle sehr genau erkannt, wer in der verdammten Jolle saß, nicht

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