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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 528: Blutsgefährten
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 528: Blutsgefährten
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 528: Blutsgefährten
eBook106 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 528: Blutsgefährten

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Über dieses E-Book

An allen Seiten des Saales flogen Türen auf. Die Arwenacks zuckten zusammen, überwandten ihren Schreck jedoch blitzschnell und griffen reflexartig zu ihren Pistolen. Ein harten, scharfes Sirren ließ sie erstarren. Es endete mit einem dumpfen Schlag, und sie sahen den Armbrustbolzen, der über ihre Köpfe hinweg in die Holztäfelung der Wand gerast war. In allen Türen standen Soldaten mit Armbrüsten. Jene, die ihre Waffen im Anschlag hatten, ließen so viel Platz, daß weitere hereinströmen und ausschwärmen konnten. Die Soldaten bewegten sich geschmeidig auf ledernen Sohlen, die ihre Schritte dämpften. Nur das Metall ihrer Harnische klirrte etwas. Unter den Rundhelmen starrten harte Augen auf die Seewölfe...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum25. Juni 2019
ISBN9783954399369
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 528 - Burt Frederick

    10

    1.

    „Und noch immer keine Brandsätze! Verfluchter Mist!" Ben Brighton verschränkte grimmig die Arme vor der Brust und blickte in die Waschküche hinaus, als könne er dort eine Möglichkeit entdecken, das eigentliche Ziel der China-Reise doch noch zu erreichen.

    Der Seewolf zog die Brauen hoch und blickte seinen Ersten Offizier erstaunt an. Ben Brightons Art war es, die Umstände bedächtig abzuwägen und erst dann etwas zur jeweiligen Sache zu sagen, wenn er alles genau bedacht hatte.

    Daß er jetzt – an diesem Morgen des 2. Oktober 1596 – so unverblümt fluchte, lag an dem Nebel, der erst vor einer Stunde heraufgezogen war. Die ganze Nacht über hatten klare Sichtverhältnisse geherrscht. Vor einem handigen Nordwest war die „Santa Barbara" gute Fahrt auf Südkurs gelaufen. Sie hatten den Küstenbereich bei Haimen hinter sich gelassen. Mit dem Einsetzen des ersten Tageslichts hatte sich die Nebelbank vor ihnen ausgebreitet wie ein undurchdringlicher Wall.

    Philip Hasard Killigrew hatte bis auf das Großsegel jegliches Tuch wegnehmen und beide Marse mit Ausgucks besetzen lassen. Überdies hockte Bill auf der Galion und stierte sich die Augen aus dem Kopf.

    Die übrigen Arwenacks harrten auf der Kuhl und auf der Back aus. Gesprochen wurde nur das Notwendigste. Alle hatten das Gefühl, die „Santa Barbara" gleite wie ein Geisterschiff durch das Nichts.

    Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann Old Donegal Daniel O’Flynn anfangen würde, seine ersten Gruselgeschichten zu erzählen. Nach früheren Bekundungen war er im Verlauf seines langen Seelebens schon jeder Menge Geisterschiffe begegnet. Da nun jeder wußte, daß die „Santa Barbara" keins war, würde der alte O’Flynn über kurz oder lang eine Erscheinung sichten und jeden anderen für verrückt erklären, der nicht sah, was er sah.

    „Nebel oder nicht Nebel, sagte Hasard, „dadurch ändert sich an unserer Situation auch nichts.

    Ben Brighton erwiderte seinen Blick, und die Stirn des kräftig gebauten Mannes war dabei so zerfurcht, wie man es bei ihm selten erlebte.

    „Selbst wenn wir uns noch so vorsichtig vorantasten, wir können jederzeit irgendwo aufbrummen. Und was dann? Dann sind wir noch miserabler dran als jetzt."

    Der Seewolf schüttelte energisch den Kopf.

    „Du übertreibst mit deiner Schwarzseherei. Nach unserem Kartenmaterial ist in diesem Bereich nichts eingezeichnet. Absolut nichts. Keine Insel, keine Riffs, keine Untiefen. Außerdem siehst du selber, daß die Nebelbänke immer wieder aufreißen. Und unsere Ausgucks haben bestimmt nicht die schlechtesten Augen."

    Ben erwiderte: „Also gut. Ich gebe zu, daß mich der Nebel weniger plagt. Wir sind jetzt einen Monat in China, und was haben wir? Eine Gewürzladung. Gib zu, daß es nicht das ist, was wir uns vorgenommen haben."

    „Wir werden die Brandsätze kriegen, sagte der Seewolf. „Verlaß dich drauf.

    Ben zog die Schultern hoch. „Deine Zuversicht in …" Mitten im Satz brach er ab.

    Auch Hasard stutzte.

    Was da aus der Ferne herangrummelte, klang wie Donner. Kein Donner jedoch, der in der Wetterküche fabriziert worden war. Diese besondere Art von Donner kannten die Arwenacks wie kaum etwas anderes. Schließlich waren sie meist mittendrin, wenn so etwas passierte.

    Bordgeschütze.

    Gefechtslärm auf See.

    Auch die Männer auf der Kuhl und auf der Back waren schlagartig aufmerksam geworden. Ihre Haltung spannte sich. Alle horchten, selbst Ed Carberry, der sonst seinen Gefühlen mit einem der gewohnten Sprüche Luft zu verschaffen pflegte.

    Hasard und Ben blickten zu den Marsen hoch. Doch ratlose Gesten von Luke Morgan im Großmars und Bob Grey im Fockmars zeigten an, daß auch sie nicht mehr feststellen konnten als die Männer auf den Decks.

    Die Richtung, aus der der Geschützlärm herüberdrang, war nur schwer zu bestimmen. Der Seewolf und sein Erster Offizier kannten das. In der durch den Nebel erhöhte Luftfeuchtigkeit übertrug sich der Schall anders als bei normalen Wetterverhältnissen.

    „Süden oder Südwesten", sagte Ben Brighton schließlich.

    Hasard bewegte zweifelnd den Kopf.

    „Für mich hört es sich eher nach einer westlichen Richtung an. Aber wie auch immer: Da sind Neunzehn-Pfünder und Fünfundzwanzig-Pfünder im Einsatz. Und die anderen? Was hältst du von denen?"

    „Nicht sehr viel – nach allem, was wir erlebt haben, erwiderte Ben Brighton grinsend. „Ich bin nicht versessen darauf, schon wieder mit chinesischen Küstenstrolchen aneinanderzugeraten.

    „Die Entfernung ist noch sehr groß", sagte der Seewolf.

    Dan O’Flynn, der vorn beim Steuerbordniedergang des Achterdecks stand, wandte sich um.

    „Übernehme Ausguck im Großmars, Sir."

    Hasard nickte.

    „Mister Morgan!" rief er und legte den Kopf in den Nacken.

    Luke drehte sich im Großmars um.

    „Sir?"

    „Mister O’Flynn übernimmt deinen Ausguck. Du kannst abentern!"

    „Aye, aye, Sir."

    Dan bedankte sich mit einem Handzeichen bei Hasard und enterte in den Steuerbordwanten auf. Er begegnete Luke, und sie hieben sich gegenseitig auf die Schultern, daß die Wanten in Schwingungen gerieten.

    Luke empfand nicht die Spur von Neid. Jeder an Bord der „Santa Barbara" wußte, daß Dan O’Flynn noch immer die schärfsten Augen von allen hatte. Es gab niemanden in den Reihen der Arwenacks, der über eine bessere Sehkraft verfügte als er.

    Doch an diesem Morgen hatte auch er zunächst keinen Erfolg.

    „Das reinste Vergnügen so was, murmelte Carberry mit grollendem Unterton. „Ist doch richtig gemütlich, durch so eine graue Suppe zu schleichen.

    „Und dann noch mit Musik, sagte Ferris Tucker. „Muß ein richtiger Künstler sein, der da auf die Pauke haut.

    Die Männer auf der Kuhl lachten leise, doch ein Gespräch unterblieb. Was ihnen Unbehagen bereitete, war das Gefühl, in eine Sache hineinzugeraten, von der man nicht wußte, was einem bevorstand.

    Einen sichtbaren und greifbaren Gegner vor sich zu haben, bescherte den Arwenacks keine düstere Stimmung. Im Gegenteil. In die Hölle zu segeln und dem Gehörnten in den Schwanz zu kneifen, war schon immer ein besonderes Vergnügen für sie gewesen.

    Das hier jedoch gefiel ihnen nicht. In den zurückliegenden Wochen hatten sie schon zuviel Verdruß erlebt. Die Chinamänner waren für die verrücktesten Überraschungen gut.

    Philip und Hasard, die Söhne des Seewolfs, leisteten Old Donegal Daniel O’Flynn auf der Back Gesellschaft. Bisweilen tat es ihnen leid, zu sehen, wie er von den anderen immer dann geschnitten wurde, wenn die Gefahr bestand, daß er mit seinen Schauermärchen loslegte. Immerhin war er ihr Grand-Dad, und wenn man sich in seine Erzählungen richtig vertiefte, konnte man auch einigen Gefallen daran finden. Ein Zeitvertreib war es zumindest.

    Und den konnte man bei dem vermutlich noch stundenlangen Dahinschleichen gut gebrauchen. Sicherlich auch deshalb, weil einem der anhaltende Geschützdonner an den Nerven zerrte.

    Plymmie, die finnische Wolfshündin, lag vor der Taurolle, auf der die Zwillinge hockten. Obwohl sie lang ausgestreckt zu Füßen der Jungen lag, drückte die Haltung der Hündin doch gespannte Aufmerksamkeit aus. Den Kopf platt auf die Planken gelegt, zwischen den Vorderpfoten, hatte sie

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