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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 433: Faustrecht
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 433: Faustrecht
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 433: Faustrecht
eBook101 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 433: Faustrecht

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Über dieses E-Book

Die Verfolger waren bis auf etwa hundertfünfzig Yards aufgesegelt - die Kriegskaravelle "Cordoba" sowie vier armierte Zweimastschaluppen. Letztere schickten sich an, die "Estrella de Málaga" von den Seiten her anzufallen. Big Old Shane und Batuti begannen mit ihrem Zielschießen. Es war eine gute Entfernung für Bogenschützen ihrer Klasse. Ihre Brandpfeile senkten sich auf das Rigg der "Cordoba", und gleich darauf hagelte es Pulverpfeile, die drüben auf der Karavelle krachend auseinanderflogen. Jeder Schuß war ein Treffer. Von Bord der "Cordoba" ertönte Wut- und Schmerzgebrüll. Statt selbst zurückzufeuern, mußten sich die Dons jetzt um die Brandherde kümmern...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum27. Juli 2018
ISBN9783954398416
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 433 - Roy Palmer

    8

    1.

    Die Freiwache an Bord eines Kriegsschiffes Seiner Majestät Philipp II. von Spanien war im Prinzip zum Schlafen oder zumindest zum Ruhen bestimmt. Aber Juan Oviedo, der Erste Offizier der Karavelle „Cordoba", hatte an diesem Nachmittag des 8. November 1594, an dem er sich für vier Stunden in seine Achterdeckskammer zurückziehen konnte, weitaus Wichtigeres zu tun – so glaubte er jedenfalls.

    Juan Oviedo war ein ehrgeiziger Mann. Er war übereifrig, herrisch und von sich selbst eingenommen. Die Pflicht und die Disziplin standen für ihn an erster Stelle, und es gab nichts, das seiner Aufmerksamkeit entging.

    Er registrierte jeden noch so geringen Schnitzer der Seeleute und hatte auch ein waches Auge auf die Seesoldaten. Damit übertrumpfte er den Profos und den Teniente der Seesoldaten, deren Anwesenheit an Bord er im Grunde ohnehin für völlig überflüssig hielt.

    Er, Juan Oviedo, hätte die „Cordoba" auch ganz allein zu führen verstanden. Jeder beugte sich bedingungslos seinen Befehlen. Unter seinem Kommando würde scharf gesegelt werden, unter härtesten Voraussetzungen, auch durch den dicksten Sturm. Für das Vaterland Spanien riskierte er alles – und wenn es sein mußte, ließ er sich beide Hände und den Kopf abhacken.

    Aber leider war er nicht der Capitán, obwohl man ihn nach seiner Rechnung bereits vor drei Jahren hätte befördern müssen, Capitán war Don Manzano. Er bestimmte, was auf der „Cordoba" zu geschehen hatte, aber Oviedo hatte an seiner Art der Schiffsführung einiges auszusetzen. So gut wie alles: Für ihn gab es keinen schlechteren Kommandanten als Don Manzano.

    Zu dieser Erkenntnis war Oviedo nicht erst gelangt, seit sie den Hafen von Guayaquil mit der „Cordoba und zwei zweimastigen armierten Schaluppen schnell verlassen hatten, um den „englischen Bastard zu suchen, der mit seiner Crew von Höllenhunden die Kriegskaravelle „Estrella de Málaga" gekapert und entführt hatte.

    Nein, in Oviedo gärte es schon lange. Er konnte Don Manzano nicht leiden, er haßte ihn. Diese Animosität mochte beiderseitig sein, doch der Capitán ließ seinerseits nicht durchblicken, wie er über seinen Ersten dachte.

    Oviedo hingegen nutzte jede freie Minute, um sich über diesen Don Manzano, der seiner Ansicht nach viel zu behäbig und träge war, auszulassen. Schriftlich tat er dies, er war ein fleißiger Protokollführer und unter anderem auch für das Logbuch der „Cordoba" zuständig.

    Was er in seinen privaten „Dossiers jedoch mit Federkiel zur Niederschrift brachte, war nicht für die Augen von Don Manzano bestimmt. Es war „streng geheim. Oviedo bewahrte es unter Verschluß auf und achtete darauf, daß niemand außer ihm seine Kammer betrat oder sich gar dem Pult näherte. Denn wenn Don Manzano auch nur geahnt hätte, was in diesen Dossiers stand, hätte er nichts Billigeres zu tun gehabt, als seinen von Ehrgeiz zerfressenen Ersten so schnell wie möglich von Bord der „Cordoba" zu versetzen.

    Jede Äußerung, die Don Manzano von sich gab, hatte Oviedo in seinen Aufzeichnungen festgehalten. „Zur Hölle mit dem König stand da beispielsweise zu lesen. Oder: „Der Teufel soll die Marine holen. „Was sollen wir uns plagen, es hat ja sowieso alles keinen Zweck, hatte Don Manzano vor ein paar Wochen gesagt. „Eines Tages nehmen uns die Engländer, die Franzosen oder die Holländer ohnehin dieses elende Dreckland wieder weg. Und das ist nur gut so. Oviedo hatte es mit der gewohnten Akribie aufgeschrieben und das entsprechende Datum hinzugefügt: 12. August 1594.

    Heute gab es wieder ausreichend Stoff für Oviedos Notizen. Mit grimmiger Genugtuung kritzelte er sie auf die Pergamentrolle, die er wie üblich in einem Fach seines Pults verstauen würde. „Dieser Don Miguel de Xeres ist ein Narr, hatte der Capitán auf dem Achterdeck geäußert. „Was sollen wir mit seinen verdammten Schaluppen? Und wo, zum Teufel, sollen wir die englischen Bastarde suchen? Die finden wir nie!

    Don Miguel de Xeres war der Generalkapitän und Geleitzugkommandant, dem sie auf ihrem südlichen Kurs begegnet waren. Die Bombe war geplatzt: Endlich wußte Don Miguel, daß er einem Schwindler auf den Leim gegangen war. Jener Don Esteban de Castellano, der die „Estrella de Málaga befehligte und bei ihm im Konvoi mitgesegelt war, war weder ein Capitán noch ein Spanier: Es handelte sich vielmehr um den schwarzhaarigen Bastard und dessen Crew von Galgenstricken, die die „Estrella vor Guayaquil aufgebracht hatten.

    Von diesem Satan hatte sich Don Miguel hereinlegen lassen, aber inzwischen hatte er bittere Rache geschworen. Sofort hatte er zwei armierte Schaluppen aus seinem Geleitzug an Don Manzano abgegeben und befohlen, die „Estrella und die ebenfalls entführte Galeone „San Lorenzo zu verfolgen, einzuholen und zurückzubringen.

    Don Manzano mußte gehorchen. Don Miguel war ihm rangmäßig übergeordnet, er hatte zu tun, was dieser ihm auftrug. Aber Don Manzano tat es nur unwillig und zähneknirschend. Denn eigentlich hatte er sich in den Kopf gesetzt, die „Estrella nicht wiederzufinden. Auf ein Gefecht mit den Engländern war er nicht scharf. Sie hatten seiner Meinung nach bewiesen, daß sie ausgezeichnete Kämpfer waren. Jetzt hatten sie zwei Schiffe und konnten es mit einer dreimastigen Kriegskaravelle und vier Schaluppen durchaus aufnehmen. Nein, er war überhaupt nicht darauf versessen, dem „schwarzhaarigen Satan noch einmal zu begegnen.

    Oviedo preßte die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. Feigheit vor dem Feind, dachte er, aber das wirst du büßen, du Schwachkopf. Die Dossiers waren für das Personalamt der Marine bestimmt. Der Tag, an dem Oviedo sie vorlegen würde, war nicht fern. Dann mußte Don Manzano Farbe bekennen. Dann wurde er degradiert, und sein Erster Offizier rückte endlich in den Rang eines Capitáns auf, der ihm schon lange zustand.

    Eine Frage drängte sich Juan Oviedo immer wieder auf, während er die Äußerungen Don Manzanos auf das Pergament schrieb. Wer war der schwarzhaarige Bastard, der ihnen derart zusetzte und ihnen Kopfzerbrechen bereitete? Ein englischer Korsar, daran bestand mittlerweile nicht mehr der geringste Zweifel. Aber wer? Nun, auch das würde man noch erfahren. Insgeheim hoffte Oviedo, sich diesen Hund vor die Klinge zu holen und ihn in einem scharfen Zweikampf zu töten. Er sah sich schon als Sieger – und Don Manzano würde vor Neid und Ehrfurcht erblassen.

    Englischer Bastard, dachte Oviedo, warte auf mich. Bald habe ich dich, und wenn ich Tag und Nacht nach dir suchen muß.

    „Ich würde jetzt zu gern das Gesicht von Don Miguel de Xeres sehen, sagte Jean Ribault zum selben Zeitpunkt auf dem Achterdeck der „Estrella de Málaga zu Hasard. „Inzwischen dürfte ihm klar sein, daß wir ihn gründlich geleimt haben."

    Hasard, Karl von Hutten, Dan O’Flynn und Big Old Shane lachten gleichzeitig.

    „Dazu gehört nun wirklich kein Scharfsinn mehr, sagte Hasard. „Ich schätze, er schreit Zeter und Mordio und schickt ein paar seiner Schiffe hinter uns her.

    „Mit Sicherheit sogar, sagte Dan. „Aber bislang haben sich keine Mastspitzen an der Kimm gezeigt.

    „Sie haben uns aus den Augen verloren", sagte Karl von Hutten. „Endgültig. Sie können höchstens raten, auf welchem Kurs wir

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