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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 431: Ohne Gnade
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 431: Ohne Gnade
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 431: Ohne Gnade
eBook113 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 431: Ohne Gnade

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Über dieses E-Book

Drei Stücke der "Estrella de Malaga" donnerten los und spien glühende Nadeln aus. Drei weitere Culverinen entluden sich mit donnerndem Getöse. Die Dons auf der "Neptuno" hatten wieder danebengeschossen, diesmal allerdings haarscharf am Bug der "Estrella de Malaga" vorbei. Dann krachte es drüben auf der "Neptuno" überlaut, zweimal hintereinander, Holz zersplitterte. Eine der drei ersten Eisenkugeln fuhr allerdings schmetternd in die Felsen. Die drei anderen saßen als Treffer voll im Ziel. Der Großmast der Galeone wankte, als könne er sich nicht entschließen, auf welche Seite er fallen solle. Er schwankte noch stärker und stürzte unter lautem Knirschen und Krachen über den Steuerbordbug…
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum20. Juli 2018
ISBN9783954398393
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 431 - Fred McMason

    9

    1.

    30. Oktober 1594.

    Es war schon weit nach Mitternacht, als für die hart bedrängten Chimú-Indianer ganz unverhofft die Wende eintrat. Rätselhafte Dinge geschehen plötzlich im Umfeld der Insel Puná im Golf von Guayaquil.

    Anfangs hatten sich die Indianer von dem Trupp Seewölfe bedroht gefühlt, der in ihre Kultstätte eingedrungen war. Dann waren Schüsse gefallen, die von einer spanischen Patrouille gehört wurden.

    Alles Weitere beruhte mehr auf einem Mißverständnis, denn die Chimús nahmen an, daß die Weißen Verstärkung erhielten. Als dann spanische Landekommandos an der Insel abgesetzt wurden, empfing die verblüfften Dons ein Pfeilhagel. Von da an eskalierte die Situation, denn die Dons feuerten aus Musketen und Pistolen zurück.

    Jetzt, eine halbe Stunde nach Mitternacht, gab es für die verblüfften Indianer die nächste Überraschung.

    Die Unbekannten hatten eine spanische Kriegskaravelle geentert und eine andere auf der Nordseite der Insel versenkt. Kurz darauf war eine Kriegsgaleone auf der Südseite ebenfalls in die Tiefe geschickt worden.

    Alle drei Schiffe hatten Seesoldaten an Land gesetzt, mit dem Ziel, einen harten Vergeltungsschlag gegen die Chimús zu führen, weil sie es gewagt hatten, einen spanischen Landetrupp anzugreifen. Das war für die Dons eine Ungeheuerlichkeit, die unbedingt gerächt werden mußte.

    Darum waren die drei Kriegsschiffe, besetzt mit Landetruppen, nach dem Sturm aus Guayaquil ausgelaufen. Ihr Auftrag lautete, die Indianer zu züchtigen, jeden Widerstand zu brechen und die Überlebenden zu versklaven oder kurzerhand aufzuhängen.

    Davor war das anders gewesen. Da hatten die Spanier in Guayaquil mit den indianischen Einwohnern von Puná eine Art Burgfrieden geschlossen, und man lebte fast einträchtig nebeneinander.

    Die Nachfahren der Chimús belieferten die Dons mit Fischen und Früchten und erhielten im Gegenzug dafür wertlosen Plunder wie Glasperlen und Bronzespiegel oder bestenfalls ein paar Messer oder Äxte.

    Handgreiflichkeiten hatte es bisher nicht gegeben, außerdem wußten die Dons nicht einmal, daß es auf der Insel eine Art Kultstätte gab, und so ließ man sich gegenseitig in Ruhe.

    In der Nacht waren die Indianer bereits mit den Seesoldaten aneinandergeraten, und es hatte nicht gut für sie gestanden. Jetzt aber sah das alles ganz anders aus. Das Blatt hatte sich zugunsten der Indianer gewendet, denn den gelandeten Dons war der Rückzug von der Insel abgeschnitten.

    Entsetzt hatten die Seesoldaten mit ansehen müssen, wie die eine Kriegskaravelle nach einer gewaltigen Explosion sank. Keine drei Stunden später hatte die zweite Karavelle, die „Estrella de Málaga" auch die Kriegsgaleone überraschend angegriffen und ebenfalls versenkt.

    Bei den Spaniern herrschten jetzt Entsetzen, nackte Angst und Panik, denn niemals hatten sie damit gerechnet, ihre drei Schiffe zu verlieren.

    Die Indianer, die sich auf der Insel besser auskannten als sie, lauerten in der Dunkelheit und schossen mit unglaublicher Präzision ihre tödlichen Pfeile ab.

    Das Verhältnis hatte sich umgekehrt – aus den Jägern waren Gejagte geworden, die ihr Heil in der Flucht suchten und verzweifelt bemüht waren, die Insel so schnell wie möglich zu verlassen. Doch das war nicht so einfach, die Chimús lauerten überall, tauchten ganz überraschend auf, schossen ihre Pfeile ab und verschwanden augenblicklich wieder geräuschlos in der Dunkelheit.

    Capitán Augusto Samola war mit seinen Nerven am Ende. Sechzehn oder achtzehn Männer waren ihm noch geblieben, der Rest war im Pfeilhagel der Indianer gefallen.

    Der spanische Capitán lauschte in die Finsternis, doch von den Indianern war nichts zu sehen. Es schien, als hätte der Erdboden sie verschluckt. Der Teniente neben ihm zitterte wie Espenlaub und brachte nur mit Mühe und Not einen Ton heraus.

    „Sie werden wieder angreifen, flüsterte er, „sie sind wie Geister, diese verdammten Indianer. Sie tauchen auf, feuern und verschwinden wieder. Wir hätten diese Brut schon längst ausräuchern sollen. Jetzt sitzen wir in der Tinte.

    „Halten Sie den Mund! zischte der Capitán. „Schweigen Sie endlich, durch Ihr Gewisper locken Sie die Kerle nur herbei.

    Ein leises Zischen war zu hören. Danach ein dumpfer Ton.

    „Sie sollen schweigen!" sagte Samola wütend. Dann fuhr er fassungslos herum.

    Der Teniente hatte nichts gesagt, seit er angeranzt worden war. Der hockte neben ihm und zitterte noch stärker. Aber ein anderer Seesoldat war lautlos umgekippt. Er lag auf dem Rücken. Die Hände hatte er um einen gefiederten Pfeil gekrallt, der ihm aus dem Hals ragte. Im schwachen Licht der Sterne war klar zu erkennen, daß der Mann tot war. Ohne einen Laut war er gestorben. Gesehen hatten sie absolut nichts, nur das leise Zischen hatten sie gehört.

    Dem Capitán kroch die Angst in der Kehle hoch, als er einen Blick auf den Toten warf. Es schüttelte ihn in namenlosem Grauen, und er sah sich gehetzt nach allen Seiten um.

    „Feuer! brüllte er dann mit überkippender Stimme. „Feuer!

    Musketen und Pistolen wurden blindlings und aufs Geratewohl abgefeuert. Blitze zuckten durch die Nacht, der Donner der Schüsse rollte wie ein Echo über die Insel.

    Die Reaktion blieb aus. Nachdem das Geknatter verklungen war, herrschte tiefe Stille. Da gab es keinen Schrei, kein Anzeichen, daß auch nur einer der Schüsse getroffen hatte.

    Sie waren wirklich wie Geister, diese Indianer. Sie tauchten unsichtbar auf und verschwanden ebenso geheimnisvoll wieder, nachdem sie ihre Pfeile abgeschossen hatten. Zu sehen waren sie nicht, geschweige denn zu fassen.

    Das zerrte an den Nerven und ließ die Spanier vor Angst fast wahnsinnig werden. Sie richteten ihr Augenmerk flehentlich auf den Capitán, doch er konnte ihnen nicht helfen, dem zitterten selbst alle Knochen, und er konnte nur mit wackligen Fingern seine Waffe nachladen.

    Teufel! Das Landeunternehmen war gescheitert. Jetzt saßen sie hoffnungslos in der Falle. Ersatztruppen gab es nicht, weil keine Schiffe mehr da waren. Niemand konnte ihnen helfen. Sie saßen fest und mußten damit rechnen, einer nach dem anderen massakriert zu werden.

    Trotz der Überlegenheit ihrer Waffen konnten sie sich nicht wehren, denn ihr Feind war und blieb unsichtbar. Er konnte neben ihnen, hinter ihnen oder vor ihnen lauern. Sie wußten es nicht. Sie vernahmen nur hin und wieder ein leises Sirren, und jedes Sirren bedeutete, daß es einen Mann weniger gab.

    Vom Südufer der Insel her erklang ein lauter gellender Schrei. Ein Krachen folgte, dann war wieder Ruhe.

    Der Teniente zuckte heftig zusammen.

    „Da müssen noch Leute von uns sein", flüsterte er heiser.

    „Das höre ich selbst, erwiderte der Capitán gepreßt, „aber wir können ihnen nicht helfen. Wir stecken selbst im Dreck.

    Das Krachen konnten sie sich nicht erklären, aber es klang so, als sei da etwas zertrümmert worden.

    Fast eine Viertelstunde lang geschah nichts. Es schwirrte auch kein Pfeil heran. Vielleicht haben sich die Indianer zurückgezogen, dachte der Capitán, vielleicht geben sie jetzt auf. Oder sie befürchten, daß noch mehr Kriegsschiffe die Insel anlaufen, um alles kurz und klein zu schlagen.

    Er hatte noch eine Hoffnung, die Insel verlassen zu können. Das waren die Jollen, die am Nord- und Südufer lagen, mit denen sie übergesetzt waren. Aber bis dahin war es noch ein weiter Weg, denn augenblicklich steckten sie in einem dornigen Verhau.

    Das Warten, bis der Feind wieder angriff, zerrte an ihren Nerven. Bei jedem noch so leisen Geräusch zuckten sie entsetzt zusammen.

    Von der anderen Seite, irgendwo aus der Dunkelheit, war wieder ein Schrei zu vernehmen. Er klang heiser, brach auch gleich darauf ab.

    Samola versuchte etwas zu erkennen, doch die Dunkelheit und der Verhau ließen das nicht zu. Dem Geräusch nach zu urteilen, schien es jedoch wieder einen Mann des Landekommandos erwischt zu haben Verdammt, sie waren direkt in der Hölle gelandet, und sie wünschten sich sehnlichst den Tag herbei, um wenigstens etwas erkennen zu können.

    Nach einer weiteren Viertelstunde hielt es der Capitán nicht mehr aus. Er war nur noch ein Nervenbündel.

    „Sie nehmen jetzt ein paar Leute, Teniente", sagte er, „und versuchen, sich zum Ostufer der Insel durchzuschlagen. Mit dem Rest der Männer versuche ich es im Süden. Dort

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