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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 509: Kundschafter
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 509: Kundschafter
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 509: Kundschafter
eBook103 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 509: Kundschafter

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Über dieses E-Book

Unverfroren waren Ferris Tucker und Dan O´Flynn in die Kapitänskammer der "Bonifacio" eingedrungen. Der Ankerposten auf der Back war abgelenkt. Er schaute fasziniert zu, wie es an Land brannte. Ferris Tucker brauchte nicht allzulange, um das Geheimfach zu finden und das schweinslederne Buch herauszuholen. Mit einem Blick sahen er und Dan O´Flynn, daß es genau das Buch war, wonach sie gesucht hatten. Sie nickten sich zu, grinsten sich an und wollten wieder über die Heckgalerie verschwinden, als sie Schritte hörten. Dan O´Flynn zückte seinen Degen. Die Schritte näherten sich dem Achterdeck, das Schott wurde geöffnet. Dan O´Flynn und Ferris Tucker standen sprungbereit...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum19. Apr. 2019
ISBN9783954399178
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 509: Kundschafter

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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 509 - Roy Palmer

    6

    1.

    Grölend kramten die Piraten in den Schatzgütern. Plötzlich bückte sich ein Mestize nach einem handgroßen, rechteckigen Relief, das ihm vor die Füße gerutscht war. Er griff danach, hob es auf und betrachtete die kunstvoll getriebene Goldschmiedearbeit. Eine erotische Szene – eine Frau kniete vor einem Mann. Der Mestize blickte verblüfft darauf. Dann begann er wiehernd zu lachen.

    „Was ist das?" brüllte sein Nebenmann. Er riß ihm das Relief aus der Hand, schaute drauf und stimmte ein röhrendes Gelächter an.

    „Gib das her! fuhr der Mestize ihn an. „Das gehört mir! Er wurde tückisch und griff zum Messer. „Her damit!"

    Aber der andere Kerl hatte das goldene Bild schon an einen dritten weitergegeben. Jeder der Piraten wollte es haben, und plötzlich war die Kuhl ein Tollhaus. Die Kerle fluchten und brüllten. Sie droschen mit den Fäusten aufeinander ein, die Messer blitzten im Dunkeln. Es war die Hölle.

    Gegen neun Uhr am Abend dieses 13. Juli 1595 segelten die „Isabella IX. und die „Empress of Sea II. westwärts entlang der Nordküste von Kuba. Philip Hasard Killigrew, der Seewolf, und Old O’Flynn hatten mit ihren Crews die Verfolgung von della Rocca aufgenommen.

    So hatte sich der bisher aus vier Schiffen bestehende Verband aufgelöst. Die „Golden Hen und die „Le Griffon II. blieben in der Bucht westlich von Havanna vor Anker liegen. Jean Ribault und Edmond Bayeux, die Kapitäne, hatten den Auftrag, noch in der Nähe der Hauptstadt zu verweilen und die weiteren Entwicklungen abzuwarten.

    Im Prinzip war die Aufgabe, die man hatte bewältigen wollen, erledigt. Havanna befand sich wieder fest in der Hand der spanischen Obrigkeit. Die Rädelsführer des Aufstandes – Alonzo de Escobedo und der dicke Kaschemmenwirt Gonzalo Bastida – waren zum Zappeln an der hohen Pinie vor dem Gefängnis aufgehängt worden.

    Trupps der Miliz und der Garde kämmten die Stadt nach Plünderern ab. Die Kerkerzellen hatten sich gefüllt. Don Luis Marcelo, der Kommandant der Stadtgarde, nahm kommissarisch die Aufgaben des Gouverneurs wahr.

    Er versah seine Sache nicht schlecht, dieser Marcelo, besser jedenfalls, als Zweifler und Spötter ursprünglich angenommen hatten. Und Marcelo hatte sich inzwischen auch bei dem deutschen Handelsherrn Arne von Manteuffel für die Unterstützung bedankt.

    Einen Prunkdegen aus Toledo hatte der Señor Kommandant Arne überreicht, und er hatte auch nicht versäumt, den Deutschen entsprechend zu belobigen.

    Marcelo konnte ja auch nicht ahnen, daß die „Deutschen", die da so überraschend in der Stadt gelandet waren, in Wirklichkeit englische Korsaren waren, also Erzfeinde der spanischen Nation.

    Des weiteren war ihm nicht bekannt, daß die Faktorei von Manteuffel nur zur Tarnung aufgebaut worden war. Sie diente Arne von Manteuffel, Jörgen Bruhn, Jussuf und Isabella Fuentes, um die Aktivitäten der Spanier unbehelligt und ungestört aus nächster Nähe beobachten zu können.

    Das Auslaufen von Schatzkonvois und andere wichtige Neuigkeiten gaben die „Manteuffels" unverzüglich als Nachricht an den Bund der Korsaren weiter – in deutscher Sprache verfaßt und per Brieftaube. Diese Art der Übermittlung von Informationen hatte sich als zuverlässig, pünktlich und schnell erwiesen.

    Der Bund der Korsaren, der seinen Stützpunkt auf der Bahama-Insel Great Abaco an der Cherokee-Bucht eingerichtet hatte, war auf diese Weise in der Lage, jedem Konvoi rechtzeitig genug aufzulauern und ihn aufzubringen. Die Zusammenarbeit mit Arne und dessen treuen Kameraden klappte hervorragend. So sollte es auch in Zukunft sein. Deshalb waren Hasard und seine Freunde mit vier Schiffen ausgerückt, als Arnes Notruf bei ihnen eingetroffen war.

    Havanna glich einem Hexenkessel, als die Männer des Bundes eintrafen. Der Mob plünderte, Gewalt regierte die Stunde. Die Bürger hatten sich in die Residenz zurückgezogen.

    Eine zweite Bastion im Kampf gegen die Galgenstricke und Schlagetots war das Gefängnis, das dem Direktor José Cámpora unterstand. Ansonsten beherrschte der Pöbel die Häuser und Gassen.

    Seit in Havanna kein kommissarischer Gouverneur mehr am Ruder war, hatte sich die Lage zugespitzt. Keine Ordnung und Disziplin mehr, keine führende Hand – das hatten die Ratten ausgenutzt. Sie waren aus allen Löchern gehuscht und hatten ihr Werk begonnen.

    Schließlich entwich Alonzo de Escobedo mit Hilfe von Corda, dem füchsischen Sekretär im Gouverneurspalast, aus dem Gefängnis, und somit war das Chaos perfekt.

    De Escobedo hatte sich in den Kopf gesetzt, sich wieder in den Sessel des Gouverneurs von Havanna und Kuba zu hieven. Er wollte um jeden Preis die Residenz stürmen, nachdem ein Angriff auf das Gefängnis fehlgeschlagen war. Hilfe erhielt er von Gonzalo Bastida, der wiederum eine hundertköpfige Truppe aus den Reihen seiner Leibwächter, Schläger und Saufbolde rekrutierte und sie gegen den Palast des Gouverneurs vorschickte.

    De Escobedo und Bastida wären wohl die neuen Herren der Stadt geworden, wenn die „Deutschen nicht plötzlich eingegriffen hätten. Diese Männer hatten den Rädelsführern einen dicken Strich durch die Rechnung gezogen. Als erstes hatten sie in der Hafenkneipe des Dicken aufgeräumt. Dann hatten sie die Plaza aufgesucht und de Escobedo „abgeholt. Schließlich hatte Arne von Manteuffel die beiden Oberhalunken dem Gefängnisdirektor Cámpora übergeben.

    Cámpora hatte nicht lange gefackelt. Es war seine Entscheidung gewesen, de Escobedo und Bastida sofort zu hängen. Der Tod der beiden Rädelsführer hatte seine nachhaltige Wirkung auf die übrigen Strolche gehabt. Sie hatten das Weite gesucht. Die Belagerung der Residenz war aufgehoben. Die Bürger waren frei und konnten in ihre Häuser zurückkehren.

    Don Luis Marcelo schöpfte nicht den geringsten Verdacht, daß mit dem deutschen Handelshaus irgend etwas nicht stimmte. Er war voll des Lobes, bewunderte die Deutschen und sicherte Arne von Manteuffel seine Unterstützung zu.

    Cámpora war ebenfalls begeistert von diesen „Teufelskerlen", ohne deren Hilfe Havanna gewiß gefallen wäre. Besser hätte es für die Faktorei und den Bund der Korsaren nicht enden können. Alles, was der Seewolf und sein Vetter am Tisch im Kontor der Faktorei geplant hatten, war in die Tat umgesetzt worden.

    Der Vorsicht halber verließen die vier Schiffe noch in der Dunkelheit den Hafen. Hasard zog es vor, die Bucht westlich der Stadt als Ankerplatz aufzusuchen. Allein der Anblick der „Isabella, der „Golden Hen, der „Le Griffon und der „Empress hätte die Spanier am Morgen argwöhnisch stimmen können. Es war besser, dieses Mißtrauen erst gar nicht zu wecken.

    Gewiß, die Schiffe hätten auch sofort zum Stützpunkt an der Cherokee-Bucht zurückkehren können. Aber klüger war es, noch abzuwarten. Erst wenn man ganz sicher war, daß Arne und die anderen in Havanna keiner Gefahr mehr ausgesetzt waren, konnte der Rückzug endgültig erfolgen.

    Ausharren also – aber es hatte Zwischenfälle gegeben. Die Männer an Bord der vier Schiffe waren alarmiert worden, als im Dickicht nahe der Bucht die ehemaligen Leibwächter des Gonzalo Bastida, Cuchillo und Gayo, ihren Kumpan Sancho töteten. Carberry, Dan O’Flynn und Gary Andrews setzten mit einer Jolle über und töteten Cuchillo und Gayo im Duell.

    Das war an diesem Abend passiert. Doch damit nicht genug. Ein Trupp Soldaten unter dem Kommando des jungen Teniente Denaro war erschienen und hatte den Tod der drei Leibwächter festgestellt. Denaro hatte die Beutesäcke mitnehmen lassen. Weit war der Trupp auf dem Rückweg nach Havanna nicht gelangt. Er war auf della Rocca und dessen Piratenmeute gestoßen, was einen mörderischen Kampf zur Folge

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