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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 507: Auf dem Weg in die Hölle
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 507: Auf dem Weg in die Hölle
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 507: Auf dem Weg in die Hölle
eBook108 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 507: Auf dem Weg in die Hölle

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Über dieses E-Book

Gayo, einer der Leibwächter Bastidas, ging noch einmal auf Carberry los und versuchte einen letzten gemeinen Trick. Er ließ sich fallen, als habe er sich den Fuß verstaucht. Er stöhnte und krümmte sich, ließ dabei aber den Profos nicht aus den Augen. Dann sprang er plötzlich auf, und die Spitze seines Säbels huschte auf Carberry zu. Der Profos reagierte gedankenschnell. Der Streich seiner Waffe wischte den Säbel des Gegners zur Seite. Gayo wurde herumgerissen. Er brüllte vor Wut und Schmerz, griff aber noch einmal an. Wild riß er die Waffe hoch und wollte sie auf Carberrys Kopf sausen lassen. Wieder war Carberry schneller. Er glitt vor und stach zu...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum12. Apr. 2019
ISBN9783954399154
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 507 - Roy Palmer

    7

    1.

    Einer der ersten, der die veränderte Lage in ihrem vollen Ausmaß registrierte, war der junge Teniente Denaro. Er versah seinen Morgendienst auf der Wehrmauer, die die Gouverneurs-Residenz umgab, und hielt mit seinen Männern Wache.

    Keiner der Soldaten sprach ein Wort. Es herrschte Niedergeschlagenheit, aber auch trotzige Erbitterung. Zu lange schon dauerte der Belagerungszustand an. Zu groß waren die Opfer und Entbehrungen, Tote und Verletzte hatte es bei den Kämpfen in Havanna gegeben. Der Kommandant der Stadtgarde selbst, Don Luis Marcelo, lag verwundet in einem Raum der Residenz.

    Was noch schlimmer wog: Munition und Proviant der im Palast Eingeschlossenen gingen zur Neige. Es gab nur noch wenig zu essen, und auch das Trinkwasser war knapp. Die Soldaten mußten mit Pulver und Kugeln sparen.

    Lange konnten sie die Residenz nicht mehr halten. Es war nur noch eine Frage der Zeit, dann fiel diese letzte Bastion wie von selbst. Im Triumph würden die Aufrührer sie übernehmen – und jeden töten, der sich ihnen in den Weg stellte. Auch die Frauen und Kinder, die in der Residenz Unterschlupf gefunden hatten, würden von den Kerlen nicht verschont werden.

    Gewiß, es gab noch ein anderes Bollwerk mitten in der Stadt, das bislang den Angriffen der Aufsässigen getrotzt hatte – das Stadtgefängnis. José Cámpora, der Direktor, hatte sich mit seinen fünfzehn Wächtern erfolgreich verteidigen können. Doch offenbar waren inzwischen auch ihm die Hände gebunden. Er konnte nicht wagen, einen Stoßtrupp zur Residenz zu schicken. Was war solch ein Trupp im Vergleich zu den hundert Schlagetots, die an der Plaza ihre Stellungen errichtet hatten?

    All dies ging Denaro durch den Kopf, als er im blassen Morgenlicht auf die Plaza schaute. Dort regte sich nichts. Es herrschte absolute Ruhe.

    Auch die Soldaten hoben jetzt die Köpfe. Sie standen bei Denaro auf der Wehrmauer oder den Wehrtürmen, die Musketen im Anschlag. Ihre Mienen wurden verblüfft und verdutzt. Lauernd spähten sie durch die Schießscharten.

    „Teniente, sagte einer der Soldaten. „Da ist gähnende Leere.

    „Abwarten, erwiderte Denaro. „Es könnte eine Falle sein.

    „Um uns herauszulocken?"

    „Oder um ein Zielschießen auf uns zu veranstalten", erwiderte der junge Teniente.

    Rasch zog der Soldat den Kopf wieder ein. Die Aussicht, eine Kugel einzufangen, war alles andere als heiter. Aber – wenn die Kerle da draußen auf die Männer der Garde und der Miliz feuern wollten, mußten doch zumindest die Läufe ihrer Musketen und Tromblons zu sehen sein. Und die Drehbassen? Warum wurden die nicht mehr auf die Mauer der Residenz gerichtet?

    „Señor Teniente, sagte ein anderer Soldat, ein in Ehren ergrauter Sargento. „Da ist wirklich keiner der Hundesöhne mehr zu sehen. Ich glaube nicht, daß es ein Trick ist.

    „Das wird sich herausstellen", meinte Denaro etwas unsicher.

    „Die Bastarde haben es doch gar nicht nötig, uns etwas vorzugaukeln", sagte der Sargento.

    „Sie sind unberechenbar."

    „Sie wissen ohnehin, daß wir uns nicht mehr lange halten können", erwiderte der Sargento.

    „Vielleicht ist ihre Geduld am Ende."

    „Kaum, sagte der Sargento. „Sie haben doch alles, was ihr Herz begehrt. Seine Miene wurde grimmig. „Reichlich zu futtern, jede Menge zu saufen und sogar Weiber. Was will der Mensch noch mehr? Je länger sich die Belagerung für sie hinzieht, desto besser. Es ist ein Riesenfest. Bastida läßt sich nicht lumpen."

    „Nun ja, sagte Denaro. „Aber was ist Ihrer Meinung nach passiert, Sargento?

    „Ich weiß nur eines, entgegnete der ältere Soldat. „Seit ein Uhr nachts ist nicht mehr geschossen worden. Keine einzige Kugel mehr gegen die Residenz. Das geht nicht mit rechten Dingen zu.

    „Oder es gehört zu ihrer neuesten Taktik", meinte Denaro.

    Der Sargento schüttelte den Kopf. „Auch das glaube ich nicht. Sie sind gestört worden."

    „Von wem?" fragte der Teniente überrascht.

    Der Sargento hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. „Das weiß der Himmel. Aber es ist etwas geschehen."

    Tatsache war, daß die Bewacher der Residenz nicht einen Mann der Belagerer entdeckten – so sehr sie auch die Augen aufsperrten und Ausschau hielten. Die Belagerer, die sich bisher hinter den Barrikaden und sonstigen provisorischen Verschanzungen verborgen hatten, schienen sich buchstäblich in Luft aufgelöst zu haben.

    „Sargento, sagte Denaro. „Unterrichten Sie den Primer Teniente.

    „Sofort, Señor Teniente", erwiderte der Sargento. Er salutierte und verschwand.

    Wenig später kehrte der Sargento in Begleitung des Primer Teniente Echeverria zurück. Echeverria war der Stellvertreter des Kommandanten Marcelo, der ja wegen seiner Verletzungen nicht einsatzfähig war. Mit raschen Schritten hielt der Primer Teniente auf Denaro zu, verharrte neben ihm und sah durch eine Schießscharte auf die Plaza.

    Echeverria preßte die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. Eine Weile beobachtete er, dann drehte er sich zu Denaro und dem Sargento um.

    „Sollten die Kerle abgezogen sein?" fragte er. Er schien jedoch Zweifel an seinen eigenen Worten zu haben.

    „Oder es ist eine Falle", sagte der junge Teniente.

    Echeverria rieb sich nachdenklich das Kinn. Wie sollte er sich verhalten? Die Lage gab weder Anlaß zu Jubel noch zu übersteigerten Hoffnungen. Möglich war immerhin, daß die Belagerer die Eingeschlossenen zu einer Unvorsichtigkeit verleiten wollten – daß sie nur darauf warteten, die Verzweifelten zu überrumpeln. Wenn Echeverria jetzt beispielsweise das Residenztor in der Wehrmauer öffnete, um auf der Plaza nachzusehen, was wirklich los war, konnte es passieren, daß die Gegner aus Verstecken das Feuer auf die Soldaten eröffneten. Eine Entscheidung fiel Echeverria nicht leicht. Er war zur Untätigkeit verdammt – ihm waren die Hände gebunden.

    In diesem Moment näherte sich vorsichtig ein Zivilist von der Innenseite der Wehrmauer. Langsam stieg er die Steintreppe hoch. Echeverria hätte fast aufgestöhnt. Don Alfonso Cortés y Menacha – der hatte ihm noch gefehlt!

    Don Alfonso Cortés y Menacha hatte sich zum Sprecher und Führer der Bürger ernannt. Immer wieder wies er auf die Gefahr hin, in der die Zivilisten schwebten. Er erhielt regen Zuspruch von Bürgern wie Don Felipe Ravena und anderen Männern, die mehr an ihr privates Eigentum als an die Residenz und die Belange der Stadtgarde und der Miliz dachten.

    Sie betrachteten die ganze Situation von einer völlig anderen Warte. Dieser Umstand hatte schon des öfteren zu Reibereien geführt, seit die Bürger und die Soldaten gezwungen waren, sich von der Residenz aus gegen die Belagerer zu verteidigen. Echeverria hatte auch seinem Vorgesetzten, Capitán Don Luis Marcelo, darüber Bericht erstattet, als dieser ihn zu sprechen verlangt hatte. Der Kommandant der Garde hatte erklärt, daß er diese Entwicklung geahnt hatte.

    Tatsache war: Die Belagerten waren in zwei Parteien gespalten. Die eine Partei bestand aus Miliz und Stadtgarde unter der Führung des Primer Teniente Echeverria. Diese Partei hatte die persönliche Verteidigung der Residenz übernommen und war entschlossen, den Palast auch mit dem Mut der Verzweiflung gegen die Übermacht der Feinde zu halten. Die Soldaten wußten nur zu genau, daß sie keine Gnade zu erwarten hatten. Daher waren sie entschlossen, ihr Leben so teuer wie möglich zu verkaufen.

    Die andere Partei, das waren die Bürger der Stadt mit ihren Familien. Frauen und Kinder stellten das Hauptproblem in dieser prekären, bedrohlichen Lage dar. Ein Beschluß des Bürgerrats hatte bei Beginn der eigentlichen Unruhen in Havanna dazu geführt, daß die

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