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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 334: Das Ende der "Vencedor"
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 334: Das Ende der "Vencedor"
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 334: Das Ende der "Vencedor"
eBook116 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 334: Das Ende der "Vencedor"

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Über dieses E-Book

Der Sturm schlug zu. Und noch während die Steuerbordrahen der "Vencedor" nahezu im Wasser schleiften - soweit krägte sie, getroffen vom Fausthieb der tobenden Elemente über -, krachte die Steuerbordseite des Viermasters "Roter Drache" und hämmerte den Tod in den aufgebäumten Rumpf des spanischen Flaggschiffs. Dort platzten vier, fünf Löcher auf - unter der Wasserlinie, von gräßlicher Größe, aber noch in der freien Luft, weil sich das Flaggschiff soweit nach Lee verneigt hatte. Dann richtete sich die "Vencedor" wieder auf, mühsam zwar, aber sie schaffte es. Sie wollte noch nicht sterben. In die Löcher jedoch, jetzt unterhalb der Wasserlinie schossen die Wassermassen, unaufhaltsam und mit berstender Kraft...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum15. Aug. 2017
ISBN9783954397310
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 334 - Davis J.Harbord

    8

    1.

    27. Juni 1593, auf der Azoren-Insel Flores.

    Neun Männer lagen gefesselt in dem feuchten, stockfinsteren Keller unter den Mannschaftsunterkünften des spanischen Stützpunktes auf Flores. Diese Männer waren Philip Hasard Killigrew, Dan O’Flynn, Edwin Carberry, Ferris Tucker, Batuti und Smoky sowie ferner Adriano de Mendoza y Castillo, der Kapitän der durch einen heimtückischen Fangschuß versenkten spanischen Galeone „Confianza", sein Erster Offizier Alfredo Vergara und sein Zweiter Offizier Juan Luis Benitez.

    Die sechs Seewölfe hätten es vermutlich als einen grotesken Witz bezeichnet, wäre ihnen am 16. Juni prophezeit worden, daß sie elf Tage später das Los der Gefangenschaft mit ihrem Gegner teilen würden. Ja, sie hätten wohl nur verächtlich gelächelt, wenn ihnen dann auch noch jemand gesagt hätte, drei Offiziere der spanischen Marine würden sich ihnen als Bundesgenossen anschließen und zu ihren Freunden werden.

    Aber das Groteske war geschehen. Sie lagen Seite an Seite mit drei spanischen Offizieren, die allerdings sehr ehrenwerte, tapfere und anständige Männer waren. Ja, daß sie zu kämpfen verstanden, das hatten diese drei Dons bereits bewiesen. Und da war hervorzuheben, daß Kapitän Castillo die gleichen Ansichten wie Hasard vertrat – was zum Beispiel das Vorgehen seiner Landsleute in der Neuen Welt betraf.

    Castillo hatte den Mut aufgebracht – besser gesagt, die Zivilcourage –, an höchster Stelle in Spanien gegen die Ausbeutung, gegen die Verfolgung der Eingeborenen, gegen den Terror in der Neuen Welt zu opponieren. Seine Kritik war auf totale Ablehnung gestoßen, vor allem bei der Kamarilla bei Hofe, die seine Denkart für unerhört, ja, für staatsschädigend hielt, aber das auch nur im Hinblick auf die eigenen Pfründe.

    Man hatte beschlossen, diesen unbequemen Mann unauffällig aus dem Wege zu räumen. Zum Vollzieher des Mordplans hatte man Ramón Firuso de Fernández ausgewählt, den Generalkapitän jenes Geleitzuges, der am 16. Juni gegen jeden vernünftigen Grund den Verband Hasards angegriffen hatte. Die Unvernunft des Generalkapitäns hatte jedoch tatsächlich einen Grund gehabt. Er hatte das Gefecht mit dem englischen Gegner aufgenommen, um im Zuge der Kampfhandlungen unauffällig die eigene Kriegsgaleone „Confianza mit seinem Flaggschiff „Vencedor zu versenken und damit – das war seine Absicht – Kapitän Castillo zu liquidieren.

    Daß bei dieser Versenkung auch brave spanische Seeleute den Tod finden sollten, hatte für den Generalkapitän de Fernández überhaupt keine Rolle gespielt.

    Nun war die „Confianza durch den Stückmeister der „Vencedor, Jaime Rabel, zwar versenkt worden, aber Kapitän Castillo, seine beiden Offiziere und einige Männer der Crew waren gerettet worden – von den Männern der „Isabella IX., die wiederum während des Gefechts mit grimmiger Verblüffung Zeuge des „Fangschusses geworden waren.

    Und sie hatten Kapitän Castillo aufgeklärt über das Geschehen. Sie hatten ferner mit ihm zusammen beschlossen, Flores, der westlichen Azoren-Insel, einen Besuch abzustatten – um die geretteten Spanier abzusetzen und Castillo Gelegenheit zu geben, das Komplott, das gegen ihn geschmiedet worden war, aufzuklären. Denn der Kommandant des dortigen Stützpunktes, Capitán Manuel Orosco Torres, hatte seine schmutzigen Finger im ebenso schmutzigen Spiel.

    Allerdings war dieser sehr dubiose Mann zur Zeit gewissermaßen handlungsunfähig, weil ein Untergebener von ihm, der Teniente Menacho, das Kommando über den Stützpunkt rigoros übernommen hatte – einmal, weil er auf den Posten des Stützpunktkommandanten scharf gewesen war, zum anderen, weil er gemerkt hatte, daß mit seinem Kommandanten irgend etwas faul sein mußte.

    Leider war es dieser Teniente Menacho gewesen, dem es gelungen war, Hasards in den Stützpunkt eingedrungene Gruppe im Gegenzug zu überwältigen und im Keller unter den Mannschaftsräumen einzusperren.

    Er hatte sie mit Stricken fesseln lassen und verkündet, sie sollten am nächsten Tag in Ketten gelegt werden – ein Hinweis, der die Aktivitäten der sechs Seewölfe in der Nacht vom 26. auf den 27. Juni ungemein motiviert hatte.

    Wer die Absicht hegte, Seewölfe „an die Kette" zu legen, der mußte wissen, auf was er sich da einließ. Der Teniente wäre besser beraten gewesen, wenn er über diese, seine Absicht das Maul gehalten hätte.

    Daß diese Engländer scharfe Hunde waren, hatte er zwar bereits mitgekriegt, aber daraus keine Folgerungen gezogen. Er hielt das Kellerloch für absolut ausbruchssicher. Fenster waren nicht vorhanden, sondern nur eine schwere Luke über der Kellertreppe, die zum Korridor der Mannschaftsunterkunft hochführte.

    Natürlich war diese Luke so verrammelt, daß sie von unten nicht aufgebrochen werden könnte. Da hätten die Gefangenen schon einen Rammbock haben müssen, aber von dem Krach wäre wiederum der ganze Stützpunkt alarmiert worden.

    Es gab jedoch keinen Rammbock, außerdem waren die Gefangenen gefesselt, und zudem wurde die Luke oben vom Korridor aus von einem Doppelposten bewacht. Dieser Doppelposten wurde alle zwei Stunden abgelöst. Zwecks „ordnungsgemäßer Wachübergabe" öffneten nach dem Ablauf der zwei Stunden die beiden alten und die beiden neuen Posten – also vier Soldaten – die Luke und spähten hinunter in den Keller, ob alle Schäfchen noch beisammen waren.

    Aber wo sollten die auch hin, nicht wahr? Durch yarddicke Kellerwände – behauenes Felsgestein, durch eisenharten Mörtel verfugt – gelangte kein Mensch. Da hätte er schon ein paar Wochen mit Hammer und Meißel und Spitzhacke arbeiten müssen – und das wäre sogar dem müdesten und dümmsten Soldaten aufgefallen.

    Nein, die Soldaten teilten die Ansicht des Teniente, daß es völlig unmöglich sei, aus dem Keller auszubrechen.

    Für die Seewölfe hingegen existierten weder die beiden Wörtchen „völlig unmöglich noch die Einschränkung „unmöglich. Die setzten schlicht ihren verbissenen Trotz ein, der ebenso schlicht auf der Tatsache beruhte, keine Ketten tragen zu wollen – und dann noch spanische Ketten.

    Zwar hatte ihr Kapitän einen Brummschädel, hervorgerufen von einem hinterrücks geführten Schlag auf den Hinterkopf, aber das hinderte ihn nicht, die alle zwei Stunden stattfindende Kontrolle von vier Soldaten zu registrieren, die durch die Luke starrten und mit Laternen das finstere Loch ausleuchteten.

    „Die Luke, hatte Hasard vor Mitternacht gesagt, „durch die Luke müssen wir raus, Leute! Das ist der einzige Ausgang, der in die Freiheit führt – in eine knapp bemessene und gefährliche Freiheit, denn wir befinden uns mitten im Stützpunkt, in dem nach wie vor die Dons das Sagen haben. Aber erst müssen wir aus diesem Loch einmal raus. Wir bleiben so liegen, wie uns die Kerle hingepackt haben und auch gewohnt sind, uns nach jeder Wachablösung liegen zu sehen. Zwischendurch darf ich euch darum bitten, daß ihr euch mit euren Fesseln beschäftigt.

    Es war gut, daß die Spanier, fromm wie sie waren – oder auch nicht –, auf Flores in unmittelbarer Nähe des Stützpunktes eine Kapelle errichtet hatten. Zu dieser Kapelle gehörte natürlich eine Glocke, besser gesagt ein Glöcklein, ein Ding, dessen Gebimmel den Profos Edwin Carberry schlichtweg nervte.

    Er hatte diese Bimmel als „Armsünderglocke bezeichnet, also als jene Glocke, die „armen Sündern geläutet wird, wenn sie von hinnen gegangen sind und zur letzten Ruhe gebettet werden.

    „Nicht mit mir, hatte er geknurrt. „Nicht mit mir, bitte sehr, der ich zwar ein frommer Pilger, aber mitnichten ein armer Sünder bin. Das Ding hat einen Klang, daß einem die Haare wehtun, Himmel, Arsch und Bimmelei!

    Smoky, der neben ihm lag, bestätigte die Schmerzempfindungen des Profos und erweiterte sie um die Nuance, daß man davon Zahnschmerzen kriegen könne.

    „Aber nur jede Stunde", sagte er.

    Und genau das war’s. Daß die Haare wehtaten oder die Zähne schmerzten, war unwichtig. Aber durch die Glockenschläge wurden sie informiert, wie spät es war. Zwölf Glockenschläge hatten den neuen Tag, den 27. Juni, angekündigt.

    Noch während der Bimmelei ging das Rumpeln an der Luke los, das ankündigte, daß jetzt wieder eine „Besichtigung" fällig war. Die neun Männer in dem Kellerloch nahmen Schlafposition ein, um sich zwar besichtigen zu lassen, dabei aber auch selbst verstohlen die Lage peilen zu können.

    Das wäre wichtig, hatte Hasard gesagt. Denn sie müßten wissen, wo sich die Kerle an dem Lukenrand postierten. Das hatten sie nämlich um zehn Uhr vor Mitternacht noch nicht so genau mitgekriegt.

    „Soldaten", hatte Hasard erklärt, „haben die merkwürdige Angewohnheit, immer das gleiche zu tun. Das hängt mit dem sturen Drill zusammen. Wenn solche Kerle Posten gehen, marschiert einer wie der andere vier Schritte in die eine

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