Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 531: Feuer über der Banda-See
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 531: Feuer über der Banda-See
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 531: Feuer über der Banda-See
eBook119 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 531: Feuer über der Banda-See

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Aus dem Feuerberg fauchten Feuergarben hellglühenden Gesteins und rot leuchtende Rauchballen in den Himmel über der Banda-See. Es war Nacht, und die Welt schien unterzugehen. Bosekuru, der Häuptling duckte sich. Aus dem Himmel stürzten die glühenden Brocken wieder zurück auf die Erde, zerplatzten dort beim Aufprall und schleuderten ihr Feuer nach allen Seiten. Wo die Brocken ins Wasser klatschten, stieg zischend Dampf auf. Und dann geschah es. Gleich sechs, acht oder zehn und noch mehr glühende Brocken prasselten auf den Strand nieder, wo die Boote lagen. Nach nur wenigen Augenblicken existierten die Boote nicht mehr - und der Fluchtweg über die See war Bosekurus Stamm versperrt...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum5. Juli 2019
ISBN9783954399390
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 531: Feuer über der Banda-See

Ähnlich wie Seewölfe - Piraten der Weltmeere 531

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Kinder – Action & Abenteuer für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Seewölfe - Piraten der Weltmeere 531

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 531 - Davis J.Harbord

    8

    1.

    Banda-See – Oktober 1596.

    Um diese Jahreszeit verabschiedete sich der Sommermonsun und wich den Winden des Wintermonsuns. Das heißt, sehr genau begrenzt war dieser Wechsel nicht. Da konnten – südlich des Äquators – auch Windstillen dazwischenliegen.

    Jedoch, zur Zeit, wehte Ostwind, so daß die „Santa Barbara" mit Halbwind-Segelstellung Südkurs steuern konnte. Philip Hasard Killigrew hatte die Absicht, an Timor vorbeizusegeln und dann auf Westkurs in den Indischen Ozean zu gehen.

    Das letzte Abenteuer lag hinter den Arwenacks – die Niederkämpfung eines uneinnehmbar scheinenden Inselforts der Spanier südlich von Buru. Aber das war mehr das Werk von Hasard und Don Juan de Alcazar gewesen, eine verwegene Einzelaktion, die ihnen gelungen war, weil sie sich als flüchtige „Gefangene" des berüchtigten Seewolfs ausgegeben hatten.

    Damit hing das zusammen, was Edwin Carberry, der Profos der Arwenacks, an diesem Vormittag zelebrierte.

    Der Profos war sauer wie nie zuvor, er war sogar stinksauer. Er war zutiefst gekränkt und hatte eine Miene aufgesetzt, die verkündete, daß ihm niemand zu nahe treten möge – widrigenfalls werde er den Profos-Hammer schwingen, diese eisenharte Keule von Faust, bei der es ratsam war, lieber gleich die Flucht anzutreten, bevor das Ding in Bewegung gesetzt wurde.

    Um als waschechte, nämlich geschundene Gefangene auftreten zu können, hatte der Profos seinem Kapitän und Don Juan einige sehr peinsame Hiebe mit der neunschwänzigen Katze überziehen müssen, ja, Philip Hasard Killigrew hatte seinen Profos sogar angeblafft, er möge gefälligst etwas härter zuschlagen. Schließlich ging es ja darum, bei den Dons einen geschundenen Rücken vorweisen zu können, um glaubhaft zu erscheinen.

    Nun, der Trick hatte geklappt, die Rücken der beiden „Gezüchtigten" hatten übel genug ausgesehen – aber niemanden hatte es interessiert, wie es innen beim Profos aussah. Der war äußerlich zwar so eisenhart wie seine Hammerfaust, aber deswegen war er keineswegs verroht oder mit einem Herz aus Eisen ausgestattet.

    Die Hiebe, die er Hasard und Don Juan hatte draufdreschen müssen, hatten ihm das Herz zerrissen. Vielleicht gab es ja in der Profos-Gilde Kerle, die es den Teufel kümmerte, auf wessen Rücken sie die Neunschwänzige tanzen ließen – ob auf dem Rücken des eigenen Kapitäns oder eines treuen Freundes und Bruders. Aber zu dieser Sorte von Untieren gehörte der Profos Carberry nicht.

    Er hatte seinen Schmerz in sich hinein gefressen, hatte mit sich und der Welt gehadert – auch mit seinem Kapitän, der so Unmögliches von ihm verlangt hatte – und war zu dem Entschluß gelangt, wenigstens das Symbol der Schmach ein für allemal zu entfernen.

    Carberry war nie ein Freund der neunschwänzigen Katze gewesen, aber jetzt haßte er dieses Instrument der Züchtigung, der Demütigung und Unterdrückung. Es war schon schlimm genug, wenn man mit Peitschen auf Tiere einschlug, aber sie bei Menschen anzuwenden, war eine Schändung ihrer Würde, wohlgemerkt bei Menschen, die unschuldig unter die Knute gerieten. Bei hartgesottenen Sündern war Carberry ohnehin der Meinung, daß die Katze wenig an deren Gesinnung änderte.

    So erschien denn der Profos, bewaffnet mit der Neunschwänzigen, deren Stiel so sinnig mit rotem Stoff ummantelt war, auf der Kuhl, blickte sich grimmig um, ob auch alle bemerkten, daß sich jetzt etwas tat, und trat nach Lee ans Steuerbordschanzkleid.

    Über die rechte Schulter schaute er zum Achterdeck. Aha – sehr gut! Auch der Kapitän stand dort und sah zu – wie es schien, sehr verwundert.

    „Was ist los, Ed?" rief er.

    Carberry preßte die Lippen zusammen, nahm die Katze an ihren neun Schwänzen in die rechte Faust, holte weit aus und schleuderte das Teufelsding über Bord. Die Katze raste durch die Luft, Stiel voran, die Schwänze flatterten hinterher. Sie neigte sich im Bogen und stieß in die See. Die Schwänze waren das letzte, was verschwand.

    Carberry nickte, drehte sich nach rechts und marschierte näher ans Achterdeck. Die verblüfften Mienen der Arwenacks ignorierte er.

    Er starrte zu Hasard hoch und meldete: „Katze über Bord, aber ich setze keine Jolle aus, Sir! Er betonte das „ich.

    „Ich auch nicht, sagte Hasard. „Und warum das Ganze?

    „Ich will so ein Ding nicht mehr an Bord haben, erklärte der Profos sehr nachdrücklich. „Du hast mich einmal dazu zwingen können, es gegen dich und Don Juan einzusetzen. Ein zweites Mal gibt es nicht – nicht für mich. Da mußt du dir schon einen anderen Zuchtmeister aussuchen, keinen Edwin Carberry. Ich will verflucht sein, so etwas Schändliches noch einmal zu tun.

    „Ah, so ist das, sagte Hasard. „Verstehe, du bist über die Hiebe zornig, die du Juan und mir verpaßt hast. Aber sieh das mal von der anderen Seite, Ed. Die Dons waren verdammt mißtrauisch. Hätten wir ihnen keine geschundenen Rücken präsentieren können, wäre möglicherweise unser Leben keinen Pfifferling mehr wert gewesen. So gesehen, hat uns deine Katze das Leben gerettet.

    „Mag sein, entgegnete der Profos, „aber das ändert nichts daran, daß du mir das kein zweites Mal befehlen darfst. Ich werde einen solchen Befehl verweigern.

    „So geht das nicht, Ed, sagte Hasard geduldig. „Theoretisch ist ein anderer Fall möglich – ich betone: theoretisch, also gedanklich. Ich könnte dir befehlen, mir die Hand abzuhacken, und zwar dann, wenn diese Hand aufgrund einer Verletzung derart eitert oder faulig wird, daß mein Leben gefährdet ist. Hier hilft nur ein radikaler Eingriff, um einer Blutvergiftung vorzubeugen. Schließen wir den Befehl einmal aus – also, ich bitte dich, mir die Hand zu amputieren. Würdest du das ablehnen?

    Carberry grinste hart. „Das würde ich dem Kutscher oder Mac Pellew überlassen, Sir, die sind für so was zuständig."

    „Und für die Katze warst du zuständig, sagte Hasard sofort. „Sollte ich vielleicht dem Kutscher oder Mac befehlen, Juan und mich auszupeitschen?

    „Sir, sagte Carberry unnachgiebig, „du bist – mit Verlaub – spitzfindig.

    Hasard seufzte. „Ed, das muß ich manchmal sein, um euch was zu verklaren. Also gut, die Katze ist über Bord. Ich trauere ihr keine Träne nach. Oder meinst du, wir müßten uns eine neue beschaffen – falls es mal einen Sünder in der Crew gibt?"

    „Ich habe noch nie einen Arwenack ausgepeitscht, erwiderte Carberry grimmig, „mit Ausnahme von dir und Don Juan – weil, du mir das befohlen hattest. Und sollte unter uns mal ein Sünder sein, dann kriegt der von mir eine gescheuert – hiermit! Und der Profos hob seinen rechten Hammer.

    „In Ordnung, Ed, sagte Hasard versöhnlich. „Dann laß uns diese Sache begraben. Mir ist klar, daß ich dir mit dem Auspeitschen verdammt viel zugemutet habe. Ich weiß, du hast zähneknirschend gehorcht, aber damit auch dazu beigetragen, daß unsere Aktion klappte und Juan und ich heil zurückkehren konnten. Können wir Frieden schließen?

    „Aye, Sir!" dröhnte der Profos, und jetzt endlich hatte seine Miene einen helleren Ausdruck.

    Oben aus dem Großmars meldete Blacky lautstark: „Katze Steuerbord achteraus außer Sicht!"

    „Das wollte ich dem Mistding auch geraten haben", brummte Carberry, als hätte er befürchtet, sie könne an Bord zurückfliegen.

    Paddy Rogers starrte den Profos an und hinkte wieder hinter den Ereignissen her.

    „Haben wir jetzt keine Katze mehr?" fragte er.

    „Nein, die schwimmt jetzt, sagte Carberry. „Und vielleicht wird sie von ’nem Hai verschluckt.

    „Und du besorgst dir keine neue?" wollte Paddy wissen.

    Carberry runzelte die Stirn. „Sag mal, Mister Rogers, bist du heute mal wieder ein bißchen bescheuert oder wie? Ich habe die alte Katze außenbords geworfen, weil ich sie nicht mehr brauche. Und wenn ich sie nicht mehr brauche, dann brauche ich auch keine neue. Kannst du mir folgen?"

    „Ja. Und Paddy leierte: „Wenn du die alte nicht mehr brauchst, dann brauchst du keine neue, nicht?

    „So ist es. Du hast das messerscharf erfaßt."

    „Ja. Und nun ist sie weg, die alte Katze, sagte Paddy, legte eine Denkpause ein und fragte dann: „Aber mit was haust du dann, wenn du keine Katze mehr hast, Mister Profos?

    Carberry blickte zum Himmel auf und dachte: O Herr, gib mir Gelassenheit! Und er sagte: „Ich kann zum Hauen einen Tampen nehmen, nicht? Oder ich lang mit meiner Flosse zu."

    „Hui! sagte Paddy und bewunderte die „Flosse, die ihm der Profos ausgebreitet zeigte. Er hielt seine Rechte zum Vergleich daneben, aber als Konkurrenz kam sie nicht in Betracht. Wenn der Profos einen Handschuh brauchte, würde er einen Fußsack nehmen müssen. Und so sagte Paddy

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1