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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 459: Geisterschiffe
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 459: Geisterschiffe
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 459: Geisterschiffe
eBook115 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 459: Geisterschiffe

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Über dieses E-Book

Im fahlen Licht des Mondes glitten drei Schiffe an der Bucht vorbei, in der die spanischen Kriegsgaleonen vor Anker gegangen waren. Schluckend starrte Pinora, der spanische Verbandsführer, zu dieser unheimlichen Prozession. Niemand war dort an Bord zu sehen, kein Licht brannte. Die drei Schiffe schienen auf dem Wasser zu schweben. Da waren ein gewaltiger Viermaster mit schwarzen Segeln, ein ebenso düsterer Zweidecker und eine schlanke Galeone, die voraussegelte. Das Mondlicht ließ sie tatsächlich wie Geisterschiffe erscheinen, die von unsichtbaren Mächten gesegelt wurden. Entsetzt sah Pinora, daß auf allen drei Schiffen die Kanonen ausgerannt waren...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum26. Okt. 2018
ISBN9783954398676
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 459 - Fred McMason

    9

    1.

    12. April 1595.

    Bedrückt und traurig war die Stimmung der Männer, die sich jetzt an Bord des Zweideckers „Caribian Queen" befanden.

    Das ungeheuerliche Geschehen hatte sie vorübergehend stumm werden lassen. Einige unter ihnen sprachen kaum ein Wort, sie starrten nur düster vor sich hin.

    Fünf Schiffe waren es, die im Verband Bord an Bord vor Treibanker lagen – die „Isabella, der Zweidecker, Thorfin Njals „Eiliger Drache über den Wassern, die „Golden Hen und schließlich die „Empress of Sea II., die kleine Karavelle Old Donegal Daniel O’Flynns.

    Sie lagen an jener Stelle, wo sich die Schlangen-Insel befunden hatte.

    Doch diese einstmals als Paradies empfundene Insel existierte nicht mehr. Ein gewaltiger unterseeischer Vulkanausbruch hatte die herrliche Insel buchstäblich zerblasen. Infolge des Seebebens und einer riesigen Flutwelle war auch Coral Island einschließlich der dort lebenden Timucua-Indianer in den Fluten versunken.

    Nur die Erinnerung blieb, und der hingen die Männer jetzt nach, während sie vor Treibanker lagen und auf die Rückkehr der „Wappen von Kolberg und der Galeone „Pommern warteten.

    Nach dem unerwarteten Schicksalsschlag hatten die Männer vom Bund der Korsaren beschlossen, nordwestwärts zu segeln. Dort, irgendwo auf einer der Bahama-Inseln, wollte man nach einem neuen Stützpunkt suchen. Dieses Ziel hatte Hasard bereits gesetzt.

    Aber so richtig purrte das die Männer noch nicht hoch. Sie verkrafteten den ungeheuren Verlust nicht so schnell. Der Schlag hatte sie überraschend und sehr hart getroffen.

    Es gab keine Schlangen-Krieger und -Kriegerinnen mehr, es gab auch keine Timucua-Indianer auf Coral Island mehr. Ausnahmslos alle waren durch den fürchterlichen Ausbruch ums Leben gekommen. Lediglich in der See hatten sie die Leiche eines Schlangen-Kriegers gefunden, ein paar Wrackteile und eine Rußschicht, die auf dem Wasser trieb – letzte Überreste der Schlangen-Insel. Und eine Kiste, auf der drei verängstigte Brieftauben hockten, die von Möwen attackiert worden waren.

    Arkana war ihrer Tochter Araua gefolgt, dachte Hasard wie betäubt, und sie hatte das Unglück vorausgesehen. Schon früher hatte Arkana gesagt, daß der „glühende Riese" tief unter der Insel eines Tages ausbrechen würde.

    Die Prophezeiung des Schlangengottes hatte sich auf grausame Art und Weise erfüllt.

    Das war die eine traurige Bilanz. Die Menschen waren tot, auch jene Frauen, die bereits zarte Bande zu den Seewölfen geknüpft hatten.

    Außerdem hatte der Bund der Korsaren seine unvorstellbar gewaltige Schatzbeute, die unterirdisch auf der Schlangen-Insel gelagert gewesen war, mit einem Schlag verloren. Dieser ungeheure Reichtum hatte sich buchstäblich in Nichts aufgelöst.

    „Gehen wir wieder zur ‚Isabella‘ hinüber, sagte Hasard. „Dort werden wir weiter überlegen und Zukunftspläne schmieden. Wir haben ja bereits besprochen, daß Jean die ‚Golden Hen‘ übernimmt und Jerry Reeves sich mit seiner Mannschaft auf die anderen Schiffe verteilt.

    Die Arwenacks hatten ihr Schiff wieder übernommen, sozusagen das letzte Stückchen Vertrautheit, das sie noch besaßen. Dennoch blieb die Stimmung mehr als gedrückt.

    Hasard spürte diese Niedergeschlagenheit überdeutlich, deshalb hatte er auch die anderen auf die „Isabella eingeladen. Fast greifbar fühlte er, daß die allgemeine Stimmung einem gefährlichen Nullpunkt zustrebte. Diese tiefe Niedergeschlagenheit muß behoben werden, überlegte er, sonst geraten sie nur noch mehr ins Grübeln. Notfalls mußte das mit ein paar Fässern Rum geschehen. Er nahm sich vor, Old Donegal daraufhin anzusprechen, denn er hatte ja bei Diego auf Tortuga gerade Nachschub für seine Pinte besorgt. Allerdings existierte Old O’Flynns „Rutsche auch nicht mehr.

    Der Verlust seiner Kneipe oben auf den Felsen ging dem Alten ebenfalls schwer an die Nieren, das sah Hasard schon an seinem Gesicht, wenn Old Donegal grämlich und niedergeschlagen über das Wasser blickte und dabei leise seufzte.

    Stenmark, Pete Ballie, der Profos, Smoky und Sam Roskill lehnten am Schanzkleid. Die anderen hatten sich auf der Kuhl versammelt, hockten auf den Grätings oder nahmen ganz einfach an Deck Platz.

    Jerry Reeves lehnte am Mast und mußte immer wieder seine Erlebnisse erzählen, denn er und seine Männer hatten den Untergang der Schlangen-Insel und Coral Island fast hautnah erlebt. Er hatte es schon x-mal erzählt, doch sie fragten ihn immer wieder nach weiteren Einzelheiten und Details.

    „Ja, es war kurz vor Mitternacht, sagte er mit dumpfer Stimme. „Wir befanden uns mit der ‚Isabella‘ ein paar Meilen nördlich von Coral Island. Da hat es erstmals leicht gerumpelt. Dann, nur etwas später, haben die Ausgucks eine gewaltige Flammensäule aus Richtung der Schlangen-Insel aufblühen sehen. Der Feuersäule folgte ein brüllendes Seebeben, so gewaltig, wie ich es noch nie erlebt habe. Der Himmel war blutrot erleuchtet, das Donnern nahm kein Ende, und über das Wasser fegten Druckwellen.

    „Und dann kam die Flutwelle?" fragte Smoky. Er hatte diese Frage schon ein paarmal gestellt und wiederholte sie jetzt.

    „Etwa zehn Minuten später, sagte Jerry schluckend. Auch ihn wühlte das Erlebnis wieder auf. „Ich weiß nicht mehr warum, aber wohl rein instinktiv habe ich die ‚Isabella‘ hart an den Wind auf Nordkurs gelegt, und dann begann die Hölle. Es ist kaum zu beschreiben, als unser Tanz auf dieser Welle anfing. Es war ein Höllenritt, und niemand rechnete damit, daß wir das überleben würden. Dann folgten kleinere Flutwellen, das Meer hat gekocht, und ständig war dieses Donnern und Rumpeln zu hören. Das ging gut zwei Stunden lang, bis sich die See wieder beruhigte.

    „Dann seid ihr nach Coral Island zurückgesegelt", sagte der Profos mit düster verzogenem Gesicht.

    „Ja – und es gab Coral Island nicht mehr. Die Insel war in der See versunken, wir fanden nur ein paar Trümmer vor. Überlebt hat es niemand von den Indianern."

    Der Profos und die anderen hörten kopfschüttelnd zu und wollten es immer noch nicht wahrhaben. Er sah Jerry Reeves an, als zweifele er an dessen Navigationskünsten, doch dann senkte er den Kopf und dachte an Dan O’Flynn, den man anfangs auch ausgelacht hatte, als er die Schlangen-Insel nicht mehr fand.

    Nein, das ist alles bloßes Wunschdenken, dachte der Profos bedrückt. Es gab die beiden Inseln nicht mehr. Zumindest die Schlangen-Insel hatte auf einem unterseeischen Vulkan gestanden, und Coral Island war durch die Flutwelle versunken. Außer dem einen Schlangen-Krieger hatten sie nach gründlicher Suche noch die Leichen zweier Kriegerinnen in der See treibend gefunden. Sie hatten furchtbare Verbrennungen und Verletzungen, als seien sie in eine Explosion geraten.

    Der Profos starrte wieder über das Wasser. Tief unter sich glaubte er, spitze Schroffen zu sehen, Teile der noch aufragenden Felsen, die der furchtbare Ausbruch gespalten hatte. Die Überreste einer autarken Zivilisation befanden sich mindestens zwanzig Yards tief unter Wasser, falls man von Überresten überhaupt sprechen konnte. Auch die beiden Schiffe „Lady Anne und „Tortuga ruhten irgendwo dort unten auf dem Meeresgrund und waren der Tragödie zum Opfer gefallen.

    Aus und vorbei, alles hat einmal ein Ende, dachte Carberry wie betäubt. Innerhalb kurzer Zeit hatte sich alles gegen sie gekehrt, und was sie einst besessen hatten, existierte nicht mehr.

    Was angreifende Schiffe nicht geschafft hatten – die See hatte alles mit einem gewaltigen Donnerschlag hinweggefegt.

    Hesekiel Ramsgate, der alte graubärtige Schiffbaumeister, hatte überlebt, aber nur durch eine Fügung des Schicksals. Er befand sich auf der Fahrt nach Havanna, um unter anderem die Holzeinkäufe zu überprüfen. Zur Vervollständigung der deutschen Crew hatte er noch acht seiner Männer mitgenommen. Die hatten vom Untergang der beiden Inseln noch keine Ahnung. Aber sie würden es ebenfalls bald wissen, denn die Brieftaube Amina war bereits unterwegs, um die furchtbare Nachricht nach Havanna zu übermitteln.

    Und noch etwas kam hinzu, das etlichen anderen das Leben gerettet hatte. Bevor die Insel in Rauch und Feuer versank, war Old Donegal in Begleitung des Schwarzen Seglers nach Tortuga ausgelaufen, um dort einzukaufen, und diese Gelegenheit hatten Mary O’Flynn, Gotlinde mit ihren Zwillingen und Gunnhild mit ihrem Söhnchen Klein David genutzt und waren mitgesegelt.

    Dem Profos rieselte es jetzt noch kalt über den Rücken. Er war kein Freund von „wäre"

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