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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 449: Die Drachenschiffe
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 449: Die Drachenschiffe
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 449: Die Drachenschiffe
eBook114 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 449: Die Drachenschiffe

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Über dieses E-Book

Drei chinesische Kampfdschunken waren es, die sich in Dwarsline in das Kielwasser der "Estrella de Málaga" und der "San Lorenzo" gesetzt hatten. Hasard betrachtete durch das Spektiv die mittlere Dschunke. Sie war etwas größer als die beiden anderen, ihren Bug verzierte ein vergoldeter Drachenkopf. Das Gold war noch sehr gut erhalten. Auch die beiden anderen Dschunken führten den Drachenkopf im Bug, aber nicht vergoldet, sondern rot angestrichen. Die Farbe wirkte fade und vom Salzwasser zerfressen. Der Teufel mochte wissen, wie diese drei Dschunken über den Pazifik gelangt waren. Dafür stand fest, was sie wollten - sie waren auf Beute scharf...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum21. Sept. 2018
ISBN9783954398577
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 449 - Fred McMason

    9

    1.

    10. Februar 1595.

    Die Welt bestand nur noch aus Himmel und Wasser, und es schien, als befänden sich die beiden Schiffe ganz allein auf einem riesigen Meer ohne Ende und Grenzen.

    Beide Schiffe, die „San Lorenzo unter Jean Ribault und die „Estrella de Málaga unter Philip Hasard Killigrew, bewegten sich auf langgestreckter Dünung unter dem ewigen Rhythmus der See auf nordöstlichem Kurs. Sie segelten in Dwarslinie und liefen gute Fahrt, begünstigt von achterlich schiebender Strömung und Wind aus südlicher Richtung.

    Innerhalb der letzten dreizehn Tage hatte sich keine einzige Mastspitze gezeigt. Einsam und verlassen lag die Weite des Pazifischen Ozeans vor ihnen.

    Zweimal hatten sie einen Albatros gesehen. Heute bestand die einzige Abwechslung darin, daß sich ein einsamer Maskentölpel zeigte, der allerdings uneingeschränkte Bewunderung genoß. Sowohl die Arwenacks als auch die Mannen von Jean Ribault sahen ihm fasziniert zu.

    Der Maskentölpel war schneeweiß, nur die Flügel hatten ein breites schwarzes Band. Seine Spannweite betrug fast zwei Yards. Die stechenden Augen des großen Vogels waren von einer schwarzen Maske umgeben. Er ließ sich vom warmen Aufwind tragen und flog eine riesige Kehre.

    Dann, übergangslos, schoß er hinunter, die Flügel eng an den Körper gelegt. Er fiel mit rasender Geschwindigkeit wie ein Stein vom Himmel.

    Der Decksälteste Smoky hatte es schon wieder mit seiner Wettleidenschaft.

    „Wetten, daß er diesmal einen Fisch fängt?" fragte er Stenmark.

    „Wetten, daß er keinen fängt? fragte Sten zurück. „Zweimal ist er bereits vergeblich getaucht.

    Sie wetteten ein paar Münzen, um sich die Zeit zu vertreiben.

    Der Maskentölpel raste wie eine Kanonenkugel ins Wasser. Um die beiden Schiffe schien er sich nicht zu kümmern. Fast hatte es den Anschein, als wollte er den Männern seine Kunststückchen vorführen.

    In dem klaren Wasser war seine Bahn deutlich zu erkennen. Blasenwerfend stieß er unglaublich tief hinunter, mindestens zwanzig Yards tief, wie allgemein geschätzt wurde. Danach schoß er schräg aufwärts, schüttelte sich einmal wild im Wasser und tauchte mit einem Fisch auf, der in seinem ausgeprägten gelborangefarbenen Schnabel wild zappelte.

    „Ha, hat ihn schon! sagte Smoky triumphierend. „Her mit den Möpsen, Sten. Wenn dein Schwedenkönig Sigismund wüßte, wie leichtsinnig du hier dein Geld verplemperst! Der würde dir was erzählen.

    „Kannst ihm ja ’ne Epistel rüberschicken, um ihm das zu verklaren", brummte der blonde Schwede.

    Jetzt erst setzte an Bord wieherndes Gelächter ein, denn nun begann der höchst belustigende Abflug des Tölpels. Der schwere Vogel hatte alle Mühe, das nasse Element zu verlassen. Außerdem hing ihm der schwere und heftig zappelnde Fisch im Schnabel, der sich hartnäckig sträubte, in die Luft gezerrt zu werden.

    Die Schwingen des Tölpels schlugen und hieben wild auf das Wasser ein. Er erhob sich taumelnd, rannte über die Dünung, tauchte wieder ein, rannte flügelschlagend und kämpfend weiter. Dabei reckte er weit den Hals vor. Nach einer Ewigkeit gelang es ihm, abzuheben. Unter dem krakeelenden Gelächter der Männer gewann er Höhe. Es schien ihm direkt peinlich zu sein, von den Kerlen ausgelacht zu werden.

    „Das ist jetzt die einzige Abwechslung", maulte Mac Pellew, der auf der Kuhlgräting hockte und einen Messingkiekers polierte.

    „Das Polieren oder der Tölpel?" fragte der Kutscher, weil Mac offen ließ, was er meinte.

    „Beides, erwiderte Mac grämlich. „Da fährt man seit dreizehn Tagen zur See und sieht nichts anderes als Wasser und Himmel.

    „Du fährst doch schon länger als dreizehn Tage zur See, Mac", sagte der Kutscher grinsend.

    „Na ja, aber ich meine, seit dreizehn Tagen haben wir nichts anderes mehr gesehen, und so. Stinklangweilig ist das. Sollten vielleicht mal den Profos ein bißchen verkohlen, wegen der Abwechslung, und so. Kann sein, daß er sich dann aufregt."

    „Und so", setzte der Kutscher hinzu.

    „Wieso, und so?" fragte Mac.

    „Nur so. Der Kutscher war immer noch am Grinsen. „Wirst du heute noch mit dem Kieker fertig?

    Mac Pellew reichte den Kieker mit einem leisen Seufzer dem Kutscher und fragte: „Was willst du mit dem Ding?"

    „Den Profos verkohlen."

    Klar, ein kleines Späßchen ist wieder mal fällig, dachte der Kutscher. Er nahm den Kieker, verschwand in der Kombüse und kehrte kurz darauf wieder an Deck zurück, immer noch etwas grinsend.

    Zu diesem Zeitpunkt befanden sich beide Schiffe südöstlich der Galápagos-Inseln. Etwa hundert Meilen waren sie von den Inseln noch entfernt. Hasard hatte konsequent einen Abstand von der südamerikanischen Küste gehalten, der etwa fünfhundert Meilen betrug. Sie wollten jeder möglichen Begegnung mit spanischen Schiffen entgehen, denn inzwischen hatten die Dons längst begriffen, wer auf dieser Seite der Neuen Welt aufgetaucht war und sie zum Narren hielt. Kein anderer nämlich als El Lobo del Mar persönlich.

    Der Kutscher hockte sich ebenfalls auf die Gräting und linste sehr aufmerksam und angestrengt durch das Spektiv, um die Aufmerksamkeit Carberrys zu erregen, die auch nicht lange auf sich warten ließ, denn den Profos plagte ebenfalls die Langeweile.

    Zudem murmelte der Kutscher immer wieder leise: „Hm, sieh einer an! Donnerwetter! Ausgezeichnete Sicht heute, kein Wunder, daß man ihn so deutlich sieht!"

    Der Profos stand jetzt neben dem Kutscher und äugte auf ihn hinunter, wobei er die Fäuste in die Seiten stemmte.

    „Was gibt’s denn da zu glotzen? fragte er nach einer Weile. „Siehst du wieder Meermänner und Nixen, was, wie?

    „Wirklich erstaunlich", murmelte der Kutscher wieder.

    Mac Pellew stand daneben und grinste wie ein Ochsenfrosch, der unter der Maulsperre leidet.

    „Was, zum Teufel, ist so erstaunlich?" wollte Carberry wissen.

    „Na, daß man an Steuerbord den Äquator sieht, sagte der Kutscher, „zwar nur als feine Linie, aber immerhin, man sieht ihn, obwohl wir noch etliche Meilen entfernt sind.

    „Wirklich?" fragte Carberry.

    „Wenn ich es dir doch sage. Mac hat ihn auch gesehen. Man muß das Spektiv unter die Kimm halten, und zwar genau waagerecht, dann erkennt man die feine Linie. Willst du mal durchschauen?"

    „Aber gern", sagte Carberry bereitwillig und nahm den Kieker, den der Kutscher ihm zurechtfummelte. Dabei grinste er Mac Pellew verstohlen zu.

    Als der Profos hindurchblickte, zuckte es in seinem narbigen Gesicht. Tatsächlich war da ein haarfeiner Strich auf der langrollenden Dünung zu erkennen. Carberry holte tief Luft.

    „Das muß ich mir genauer ansehen, murmelte er. „Stell dich mal hinter mich, Kutscher, und halte mir das Spektiv.

    Der Kutscher tat das mit einem fast diabolischen Grinsen, nahm hinter dem Profos Aufstellung und hielt das Spektiv fest, damit der Profos ausgiebig hindurchstieren konnte.

    Gleich darauf schoß dem Kutscher allerdings das Wasser in die Augen, denn der Büffel von einem Profos trat einen Schritt zurück und stieg dem Kutscher mit seinem ganzen Gewicht auf die Stiefel, daß der glaubte, ihm würden jeden Augenblick die Socken platzen.

    „Au, verdammt!" entfuhr es dem Kutscher.

    „Ja, bleib so stehen, sagte Carberry begeistert, „jetzt sehe ich den Äquator ganz deutlich.

    „Du stehst auf meinen Latschen", sagte der Kutscher unter Tränen.

    Carberry drehte sich um, stieg dem Kutscher von den Latschen und gab ihm das Spektiv zurück. Dabei grinste er freundlich.

    „Wenn du abgenagter Suppenknochen den alten Carberry verarschen willst, sagte er, „dann mußt du dein Kombüsenfeuer morgens schon um vier entzünden, nicht erst um fünf. Aber die Idee war trotzdem nicht schlecht. Ich wette, du hast einfach ein Haar vor den Kieker geklebt, stimmt’s?

    „Stimmt", sagte der Kutscher kläglich.

    „Na, dann versuchen wir es mal bei Paddy, sagte Ed. „Bis der das begriffen hat, sind wir längst über den Äquator weg.

    Paddy Rogers, immer etwas denkfaul, war für die Abwechslung dankbar und blickte durchs Spektiv.

    „Heute ist ein ungewöhnlich klarer Tag, sagte der Profos, „da kann man verdammt weit sehen. Du weißt ja, daß Nebel nie bei guter Sicht und klarem Wetter auftritt, oder?

    Paddy Rogers nickte und überlegte angestrengt.

    „Stimmt", sagte er dann, „bei guter Sicht und klarem Wetter gibt’s keinen

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