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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 436: Schrecken der Tiefe
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 436: Schrecken der Tiefe
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 436: Schrecken der Tiefe
eBook115 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 436: Schrecken der Tiefe

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Über dieses E-Book

Als die Horrorgeschichte begann, befand sich Jack Finnegan im Ausguck der "Estrella de Málaga". Wie immer und routinemäßig ließ er den Blick ringsum über die Kimm und das Wasser wandern. Und als er dieses mal nach Süden blickte, traf ihn fast der Schlag. Er riß entsetzt die Augen auf und glaubte, ein Phantom zu sehen. Im Süden hatte sich eine riesige, hoch aufgischtende Wasserwalze erhoben, eine Flutwelle von so gewaltigen Ausmaßen, wie er sie noch nie erlebt hatte, und er fuhr schon lange zu See. Da tobte eine Wand aus Wasser mit unvorstellbarer Gewalt und rasender Geschwindigkeit heran, und dieses todbringende Monstrum würde über sie herfallen wie eine tollwütige Bestie...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum7. Aug. 2018
ISBN9783954398447
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 436 - Fred McMason

    9

    1.

    16. November 1594.

    Das Küstentiefland mit den gewaltigen Bergzügen, die sogenannte Costa Perus, erstreckte sich immer noch in unübersehbarer Länge vor den Blicken der Männer nach Südosten. Es sah auch nicht so aus, als würde sich das jemals ändern.

    In südöstlicher Richtung verschmälerte sich das Küstenland durch Landabbrüche auf etwa dreißig Meilen. Danach trat die Vorgebirgszone fast unmittelbar ans Meer heran. Gleich dahinter ragten die gewaltigen Bergketten auf, so hoch, daß man den Kopf in den Nacken legen mußte, um ihre schroffen Grate erkennen zu können.

    Heute erkannte man jedoch nicht viel, denn die berüchtigten Garuas, gewaltige Nebelbänke vor der Küste, hüllten fast alles ein. Dafür war das Donnern und Brausen der Brandung überlaut zu hören.

    Im Sommer waren diese Küstenberge und Hügel, von den Eingeborenen als Lomas bezeichnet, fast völlig kahl, und die Nebel waren wesentlich schwächer. Jetzt, im Winter, war das anders, da ähnelte der Nebel dicken undurchsichtigen Wolkenbänken, die den einzigen Niederschlag bildeten. Die Feuchtigkeit reichte allerdings aus, um die Hügel mit einem dichten Teppich aus Gräsern und Kräutern zu überziehen.

    Die „Estrella de Málaga und die aus dem spanischen Konvoi „vereinnahmte „San Lorenzo" segelten an diesem Tag dicht unter der peruanischen Küste südostwärts. Der Wind wehte immer noch beständig aus Südwest. Beide Schiffe befanden sich kurz vor Mittag etwa fünfzig Meilen südlich von Lomas in Höhe von Atiquipa.

    Die Idylle war ziemlich trostlos, es gab nicht viel zu sehen, zudem war es kühl und feucht.

    „Kombüsenhengst müßte man jetzt sein, meinte Smoky auf der Kuhl zu Stenmark und rieb sich die klammen Finger. „Die beiden hocken jetzt in der Kombüse und wärmen sich den Hintern. Unsereiner kann sich ja mal wieder alles mögliche abfrieren.

    „So schlimm ist es nun auch wieder nicht, Smoky. Es läßt sich ganz gut aushalten. Wenn es wieder heißer wird, möchtest du ganz sicher nicht mit Mac oder dem Kutscher tauschen."

    „Ganz bestimmt nicht, versicherte der Decksälteste, „das ist ja auch ganz was anderes.

    „Deine krause Logik ist das."

    „Hähä, Profos müßte man jetzt sein, das wäre noch viel besser, sagte der hagere Gary Andrews grinsend. „Der liegt immer noch auf der Feige und ratzt das ganze Vorschiff zusammen, seit ihn diese Doña Mariana beehrt hat.

    Matt Davies gesellte sich ebenfalls zu der Runde, und dann grinsten sie alle vier bis über alle Ohren und zogen über den Profos Edwin Carberry her.

    Natürlich fand sich augenblicklich wieder Gesprächsstoff, und der drehte sich ausschließlich um die Galeone der Komödianten, der sie vom Riff geholfen hatten. Ganz besonders hatte sich der Profos dabei hervorgetan. Er hatte am kräftigsten mitgeholfen, und dafür hatte sich die schöne Doña Mariana huldvoll revanchiert und dem Profos von den Beinen geholfen, auf sehr zärtliche Art allerdings.

    Die Doña hatte den Profos restlos geschafft, und jetzt lag er total abgeschlafft, grunzend, schnarchend und grinsend in seiner Koje und war vermutlich immer noch in amouröse Gefilde entrückt.

    Hasard hatte ihm Freiwache verordnet, denn Ed hatte kräftig zugepackt, nicht nur bei der Knochenarbeit, sondern auch bei der Doña und der Abschiedsfeier der Komödianten. Und was der Profos tat, das tat er richtig – in allen Richtungen.

    „Na ja, es ist ihm ja auch zu gönnen, sagte Smoky großzügig, „wer wird denn da so kleinlich denken! Ich hab’ ja meine Gunnhild und es daher nicht nötig, anderen Frauenzimmern nachzusteigen.

    „Hört, hört, sagte Mac Pellew meckernd, „er hat es ja nicht nötig, er hängt wieder den Moralapostel raus. Dabei hat er Augen wie ein Frosch gekriegt, als die Weiberchen auftauchten.

    „Du hast ja selbst gegrinst, du Essiggurke! rief Smoky empört. „Was man von dir sonst nicht gewohnt ist.

    „Na ja, war ja auch lustig", gab Mac zu.

    Ein paar Minuten lang ging das Palaver auf der Kuhl weiter, wobei sich noch ein paar Männer dazugesellten. Sie lästerten über Roger Lutz, den Frauenhelden, der das Maul wieder mal zu voll genommen hatte und mit seiner Señorita im Bach gelandet war, sie zogen über den Profos her und ließen nichts aus, selbst die Dresche nicht, die Roger Lutz von seinen Kameraden bezogen hatte.

    Alles in allem war es aber doch eine schöne, lustige und nette Abwechslung, darüber waren sich alle einig, denn die Komödianten waren ein lustiges Völkchen gewesen.

    Durch die „Estrella de Málaga" lief ein kleiner Ruck. Der Schiffskörper vibrierte etwas, dann war es wieder vorbei. Aber da war noch ein leises Grummeln und Rumpeln zu hören.

    „Was war das denn eben? fragte Stenmark. „Habt ihr das nicht gemerkt?

    „So’n Donnern oder Rumpeln, meinte Smoky. „Aber vielleicht war das auch nur unser lieber Ed. Der hat beim Schnarchen hin und wieder einen Aussetzer, und wenn er dann wieder loslegt, meint man, da hätten die Masten gewackelt.

    „Die haben auch gewackelt, behauptete Gary. „Aber wenn ihr mal eure Futterluken haltet, könnt ihr es noch hören.

    Sie hielten ihre Futterluken und lauschten. Ganz schwach und kaum vernehmbar war noch ein leichtes Grollen zu hören, dann ebbte das Geräusch ab.

    „Kanonendonner? fragte Matt Davies zweifelnd. „Natürlich noch sehr weit entfernt.

    „Kann sein, ist jedenfalls nicht auszuschließen."

    Sie warfen einen Blick nach achtern und sahen, daß sich auch Hasard, Dan O’Flynn, Pater David und Big Old Shane aufmerksam nach allen Seiten umsahen. Als das Geräusch jedoch verklungen war, ließ die Aufmerksamkeit wieder nach.

    „Vielleicht hat die Brandung an der Küste auch nur ein paar Felsbrocken losgerissen, die ins Meer gerauscht sind", meinte Gary.

    „Oder es war wirklich der Profos, sagte Mac Pellew kummervoll. „Wir können ja mal nachsehen.

    Grinsend pirschten sie zum vorderen Logis, wo der Profos in der Koje lag, und lauschten am Schott.

    „Mein Gottchen, sagte Mac Pellew entsetzt, „das hört sich ja an, als hätte man da eine Herde grunzender Wasserbüffel eingesperrt. So schnarcht doch kein normaler Mensch.

    Die Geräusche, die da durch das Schott drangen, klangen wirklich entsetzlich. Der Profos sägte, daß es ihnen fast die Stiefel auszog. Hin und wieder hielt er die Luft an, dann begann das Getöse erneut. Er hatte wieder einen Aussetzer, hielt kurz die Luft an und brüllte dann los, daß die Kerle vor dem Schott entnervt zusammenzuckten.

    Mac Pellew sah bei jedem Aussetzer nach den Masten, und er wurde das Gefühl nicht los, daß sie tatsächlich wackelten.

    Der nächste Aussetzer hielt eine halbe Minute lang an, worauf Mac immer besorgter lauschte.

    „Er wird doch nicht vor Erschöpfung gestorben sein", sagte er mit grämlich verzogenem Gesicht.

    „Nee, erwiderte Matt grinsend, „aber die Doña hat’s ihm wirklich mal kräftig besorgt, und gesoffen hat er wie ein Loch.

    „Na, dann werde ich mal wieder in die Kombüse gehen, sagte Mac, „wenn er nämlich aufwacht, frißt er vor Hunger das halbe Schiff auf. Kann gleich ein paar Pfund Speck schneiden.

    Mac Pellew kratzte sich den Schädel, blickte noch einmal auf das Schott, hinter dem das fürchterliche Grunzen erklang, und ging dann zur Kombüse zurück. Dabei schüttelte er ständig den Kopf.

    Auf dem Kombüsenherd dampfte es aus einem Eisenkessel. Durch den engen Raum zog ein lieblicher Duft nach kräftiger Suppe. Der Kutscher stand am Herd und rührte mit einer Eisenkelle in der Suppe herum. Er schien in tiefe Gedanken versunken zu sein, als beschäftige ihn eine neue Philosophie.

    „Der Profos schnarcht, daß die Masten wackeln, sagte Mac. „Ich werde schon mal Speck schneiden, denn wenn er aufwacht, friß er den anderen die ganze Suppe weg. Spiegeleier mit Speck sind ja seine Leibspeise und so.

    „Was soll dein und so eigentlich immer? fragte der Kutscher. „Das hat mich schon oft irritiert.

    „Nur so, hat nichts zu bedeuten."

    Mac Pellew angelte sich den Speck und begann damit, lange Streifen herunterzusäbeln. Dabei starrte er vor sich hin, hatte tiefe Falten auf der Stirn und grübelte offenbar über ein Problem nach. Der Kutscher sah ihm eine Weile zu und beobachtete ihn aus den Augenwinkeln.

    Mac sah wieder recht grämlich aus. Er hockte da wie einer, den man zu lebenslänglichem Speckschneiden verurteilt hatte. Richtig traurig

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