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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 438: Hafenstrolche
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 438: Hafenstrolche
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 438: Hafenstrolche
eBook113 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 438: Hafenstrolche

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Über dieses E-Book

Dave Trooper nahm den dunklen Schatten, der auf ihn zuraste, erst im letzten Augenblick wahr. Er hatte von der Pier aus die Holzkohlesäcke in die Jolle gestaut. Jetzt richtete er sich blitzschnell auf - gerade noch rechzeitig genug, um die tödliche Gefahr zu erkennen. Er versuchte, nach links auszuweichen, schaffte es aber nicht mehr ganz. Die Messerspitze des Angreifers riß ihm am rechten Oberarm das Hemd auf, gleichzeitig spürte er einen brennenden Schmerz. Jetzt ging es um Leben und Tod. Bevor der Kerl ein zweites Mal zustechen konnte, schlug Dave Trooper zu. Der Kerl taumelte zwar zurück und ächzte, aber er gab noch nicht auf...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum14. Aug. 2018
ISBN9783954398461
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 438 - Frank Moorfield

    10

    1.

    Die Sonne neigte sich dem Horizont entgegen, und der Abend warf die ersten grauen Schatten über die kabbelige Wasserfläche des Stillen Ozeans. Man schrieb den 21. November im Jahre des Herrn 1594.

    Die „Estrella de Málaga, eine wendige spanische Kriegskaravelle, und die „San Lorenzo, eine wuchtige Galeone, lagen vor Mollendo an der peruanischen Küste. Der Wind hatte nach den heftigen Stürmen der vergangenen Tage von Südost auf Südwest gedreht. Es erinnerte kaum noch etwas an die entfesselten Naturgewalten, die Schiffen und Mannschaften so schwer zugesetzt hatten.

    An und für sich verspürte Philip Hasard Killigrew, der mit wehenden schwarzen Haaren auf dem Achterdeck der „Estrella stand, nicht die geringste Lust, einen Hafen der Spanier anzulaufen. Ganz im Gegenteil – er und seine Mannen hatten allen Grund dazu, jedes Zusammentreffen mit den Dons zu vermeiden, obwohl sie selber unter spanischer Flagge segelten und bei unvermeidbaren Begegnungen stets „auf spanisch mimten. Und das mit großem Erfolg, denn die „San Lorenzo" war die Ausbeute einer solchen Begegnung. Der Seewolf und seine Männer hatten die Galeone mit einem verwegenen Einsatz und einer riesigen Portion Glück aus dem Geleitzug nach Panama vereinnahmen können.

    Das Toben der Elemente war fast schon vergessen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, begannen sich die Gesichter der Männer wieder aufzuhellen. Manch düstere Miene wich einem zufriedenen Grinsen.

    Sir John, der karmesinrote Aracanga-Papagei, der seit einigen Jahren mit den Seewölfen die Weltmeere befuhr, glaubte wohl, auf seine Art zur Verbesserung der allgemeinen Stimmung beitragen zu müssen. Vor allem schien ihm sehr daran gelegen zu sein, daß sich ja niemand auf die faule Haut legte.

    „Bewegung, Bewegung, hopphopp! krächzte er und schlug dabei wild mit den Flügeln. „Laßt fallen Anker! Affenärsche! Plattfußheringe! Nachdem er noch einen wüsten Fluch hinzugefügt hatte, drehte er eine Runde über der Kuhl und ließ sich dann auf der Querbalustrade des Achterdecks nieder. Natürlich verriet sein Wortschatz sofort, durch wessen Schule er gegangen war.

    Arwenack, der Schimpanse, bestätigte die anfeuernden Worte des Papageis mit einem lauten Keckern. Plymmie, die Wolfshündin, die die Zwillingssöhne des Seewolfs während seines Aufenthaltes in Finnland an Bord gebracht hatten, spitzte die Ohren, als der bunte Vogel auf der Querbalustrade ein lautes Hundegebell anstimmte.

    „Der hat ja heute wieder einen ganz schönen Schwung drauf, sagte Ben Brighton, der neben den Seewolf getreten war, mit lachendem Gesicht. Dafür aber mußte er sich von dem Papagei prompt sagen lassen, daß er ein „verlauster Ziegenbock sei.

    Das Lachen der Arwenacks wurde von der Stimme Mac Pellews übertönt. Der hagere Mann, der bereits unter Sir Francis Drake als Koch und Feldscher auf der „Marygold" gefahren war, hatte vor wenigen Augenblicken die Kombüse verlassen und zog wie üblich ein sauertöpfisches Gesicht. Ja, heute wirkte er sogar noch griesgrämiger als sonst, weil er schlechter Laune war.

    „Man sollte, der verdammten Sumpfeule den vorwitzigen Schnabel zubinden!" maulte er mit einem strafenden Blick auf Sir John.

    Edwin Carberry aber, der Freiwache ging und sich auf einer Taurolle in der Nähe des Großmastes niedergelassen hatte, nahm sein „Sir Jöhnchen" sofort in Schutz.

    „Was ist denn mit dir los, was, wie? fragte er. „Hast du vielleicht einen Sprung in der Schüssel, he? Seit wann haben wir eine Sumpfeule an Bord? Falls du es noch nicht begriffen hast, Mister Pellew: Das niedliche Vögelchen ist ein Papagei.

    „Was du nicht sagst! erwiderte Mac Pellew giftig. „Für mich ist das ein Teufelsbraten, den man in den Hühnerstall sperren sollte. Von früh bis spät geht einem das Vieh mit seinem frechen Schnabel auf den Geist. Und von wem hat es das alles gelernt? Natürlich von unserem Zuchtmeister, dem ehrenwerten Mister Carberry, der eigentlich ein Vorbild an Tugend, Sittsamkeit und Keuschheit sein sollte!

    Der bullige Profos legte das zernarbte Gesicht in Falten. „Willst du Suppenonkel damit sagen, daß an Bord dieses Schiffes Sittenlosigkeit und Unkeuschheit herrschen?"

    „Natürlich nicht, sagte Mac eilig, „schließlich haben wir kein einziges Weibsbild an Bord.

    „Na also, röhrte der Profos. „Demnach ist gar keine Sittenlosigkeit möglich. Er deutete jetzt mit ausgestrecktem Zeigefinger auf den Papagei. „Und was diese Nebelkrähe betrifft, hat sie es gar nicht nötig, etwas von mir zu lernen. Sie hat selber Klüsen im Kopf und sieht, wenn einige blaukarierte Affenärsche auf Vordermann gebracht werden müssen. Jawohl, richtig umsichtig ist der Vogel. Der sieht sofort, was anliegt."

    „Schon gut, schon gut, brummelte Mac Pellew, und sein faltiges Gesicht wurde noch griesgrämiger. „Ich habe sowieso keine Zeit, dich vom Gegenteil zu überzeugen. Bis zum Backen und Banken wartet noch eine Menge Arbeit auf mich. Und die verfressenen Kerle hier starren alle schon gierig auf das Kombüsenschott.

    Edwin Carberry grinste.

    „Warum auch nicht? Schließlich halten Räucherspeck und Erbsensuppe Leib und Seele zusammen. Das solltest du dir einmal merken, du zweibeiniger Essigtopf."

    „Du hast gut reden, lamentierte Mac. „Du bist ja nicht dafür verantwortlich, daß pünktlich was in die Schüsseln kommt.

    „Das nicht, sagte Ed, „aber dafür habe ich einen Großteil Verantwortung dafür übernommen, daß das Zeug wieder aus den Schüsseln herauskommt.

    Jetzt wurde Mac Pellew fuchtig.

    „Verantwortung nennst du das? In meinen Augen ist jemand, der sich ein rundes Dutzend Speckpfannkuchen in den Hals schiebt, verfressen wie ein Wolf!"

    Der Profos zuckte unwillkürlich zusammen, zumal einige Arwenacks bereits unverschämt zu grinsen begannen.

    „Was, wie? fragte er knurrend. „Du hast doch wohl beim letzten Backen und Banken nicht etwa mitgezählt?

    „Genau das habe ich, antwortete Mac und zog ein verzweifeltes Gesicht. „Dreizehn Stück waren es, die du allein verschlungen hast. Die Zahl stimmt, das schwöre ich bei meiner seligen Großmutter.

    „Zum Kuckuck mit deiner Großmutter! fluchte Ed und erhob sich von der Taurolle. „Seit wann werden einem hier die Bissen zwischen den Zähnen gezählt, wie? Er stützte die mächtigen Pranken in die Hüften und nahm eine drohende Haltung ein.

    Mac kratzte sich verlegen am Hinterkopf, doch der Kutscher rettete die Situation wieder einmal. Er war unterwegs zu Hasard und hatte einen Teil des Gesprächs mitgekriegt.

    „Reg’ dich wieder ab, Mister Carberry, sagte der schmalbrüstige Mann. „Mac interessiert sich im Grunde genommen überhaupt nicht dafür, wie viele Speckpfannkuchen jeder einzelne verdrückt. Wenn er mal mitzählt, dann nur aus organisatorischen Gründen …

    „Aus was für Gründen? fragte Ed. „Kannst du Salbenmischer und Hühnerschlächter nicht in einer Sprache reden, die anständige Christenmenschen verstehen?

    Der Kutscher lächelte verbindlich.

    „Wenn ich von organisatorischen Gründen rede, erwiderte er, „dann will ich damit sagen, daß die Zählarbeit Macs der Planung dient. Wenn wir in der Kombüse wissen, wie viele Pfannkuchen jeder verdrückt, dann wissen wir beim nächsten Mal, wieviel Teig wir anrühren müssen, damit jeder satt wird. Auf diese Weise wird verhindert, daß du nach dem ersten halben Dutzend keinen Pfannkuchen mehr abkriegst und jammervoll verhungern mußt.

    Dem Profos leuchtete diese ausführliche Erklärung ein. Sie klang irgendwie logisch und überzeugend.

    „Nun ja, wenn das so ist, meinte er und leckte sich genießerisch über die Lippen. „Es wäre ja auch noch schöner, wenn man verhungern müßte, nur weil ihr Rübenschweine zu faul wart, die leckeren Dingerchen zu zählen. Er ließ sich wieder auf der Taurolle nieder – offenbar mit sich und der Welt zufrieden.

    Erst als Mac Pellew in der Kombüse verschwunden und der Kutscher mit einem hintersinnigen Grinsen zum Achterdeck aufgeentert war, weil er etwas mit Hasard zu besprechen hatte, hieb sich Ed plötzlich mit der flachen Hand aufs Knie.

    „Ist was?" fragte Ferris Tucker, der rothaarige Schiffszimmermann, scheinheilig.

    „Hirnrissige Ochsen sind das!" rief Ed. „Die können

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