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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 116: Die verbotene Stadt
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 116: Die verbotene Stadt
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 116: Die verbotene Stadt
eBook120 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 116: Die verbotene Stadt

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Über dieses E-Book

Sie hatten es geschafft, die Männer der "Isabella". Nichts und niemand hatten sie aufhalten können, die Mumie des Mandarins in die sagenumwobene Stadt zu bringen, wohin sie gehörte, um endlich Ruhe zu finden. In jene Stadt im Reich der Mitte, in der die Ming-Kaiser herrschten und die niedere Sterbliche nicht betreten durften, schon gar nicht die "Fremden Teufel". Aber das galt für die Seewölfe nicht. Und so geschah es, daß sie von Wan Li, dem großen Chan, dem Kaiser der Ming-Dynastie, im Kaiserpalast von Peking empfangen wurden...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum14. Juli 2015
ISBN9783954394401
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 116 - Roy Palmer

    9

    1.

    Ein Feuerblitz stach hoch und schien den Himmel teilen zu wollen. Fette Rauchschwaden quollen vom Vordeck der Galeone des Portugiesen. Sie breiteten sich nach allen Seiten über die See aus. Dann zerbrach das Schiff unter der Wucht der Explosion. Das Feuer hatte die Pulverdepots erreicht und hielt dröhnende Ernte.

    Für kurze Zeit hörte Nakamura, der Japaner, auf zu schwimmen.

    Er trat Wasser, hob die Hände aus den Fluten und ballte sie. In seinen Augen loderte der Haß. Er stöhnte in ohnmächtiger Wut auf.

    „Seewölfe, Fong-Ch’ang, stieß er hervor. „Das werdet ihr mir büßen. Mein Schwert wird euch durchbohren. Ich ruhe nicht eher, bis ich mich gerächt habe.

    Ein neuer Explosionsdonner rollte über die glatte Wasserfläche. Weit wirbelten die letzten Trümmerstükke der Piratengaleone, und Nakamura mußte sich in acht nehmen, um nicht getroffen zu werden. Fluchend zog er den Kopf ein.

    Vorläufig schien die Verwirklichung all seiner Drohungen und Schwüre in weite Ferne gerückt zu sein.

    Die „Isabella VIII." segelte über das Gelbe Meer davon, mit Kurs Nordwesten. Ein Feld der Verwüstung blieb hinter ihr zurück. Sie legte Distanz zwischen sich und die Überbleibsel der Schlacht, die noch vor einer halben Stunde erbittert getobt hatte.

    Das Heck des Schiffes mit der verzierten Galerie und der aufragenden Eisenlaterne am achteren Abschluß der Poop war ein majestätisches Monument im Mittagslicht.

    Philip Hasard Killigrew und Siri-Tong, die sich zur Zeit mit an Bord der großen Galeone befand, hatten nicht nur Khai Wang mit seiner Dschunke Fei Yen besiegt, sie hatten auch den portugiesischen Freibeuter Vinicio de Romaes zu den Fischen geschickt.

    Khai Wang und Wu, dessen Steuermann, befanden sich als Gefangene an Bord der „Isabella".

    Vinicio de Romaes war im Kampf gegen Fong-Ch’ang und zwei Männer der „Isabella" umgekommen. Nakamura, der als rechte Hand des Portugiesen gegolten hatte, war einer der wenigen Überlebenden von der Piratengaleone.

    „Der Fluch der Verdammnis trifft euch! rief Nakamura der „Isabella nach. Die Besatzung konnte ihn nicht mehr hören, aber das hinderte ihn nicht daran, immer neue Haßtiraden gegen die Erzfeinde auszustoßen. „Ihr werdet zerspringen und in den tiefsten Schlünden der Finsternis landen! schrie er. „Die Monstren des Jenseits werden euch verschlingen!

    Er hieb mit der Faust ins Wasser, daß es spritzte. Fast geriet er dabei aus der Schwimmlage und drohte mit dem Kopf unterzutauchen. Er prustete, trat wild mit den Füßen, brachte den Oberkörper nach vorn und schwamm weiter – dorthin, wo das Festland lag. Die Halbinsel Shantung befand sich nach seiner Schätzung höchstens sechzig chinesische Li entfernt, das entsprach rund sechzehn Meilen. Sehen konnte er die Küste allerdings nicht.

    Hinter Nakamura schwelten die Trümmer der beiden einst so gefürchteten Segler. Von der Galeone des Portugiesen gab es jetzt nur noch ein paar lächerliche Reste, und auch Fei Yen war fast völlig gesunken. Zwischen den Schiffsresten trieben die Toten, die mit ihrem Blut die Haie anlockten.

    Nakamura spürte, wie sich ihm die Nackenhaare sträubten. Ein eisiger Schauer rann über seinen Rücken. Die Angst griff nach ihm.

    Doch sein Haß war stärker. Er tobte in seinem Inneren. Nakamura hätte brüllen und heulen können, so sehr war er auf Vergeltung aus. Aber einen solchen Ausbruch verbot ihm doch die Beherrschung – jene Kraft des einsamen Samurais, die er tief in sich zu fühlen glaubte. Nakamura nahm sich gewaltig zusammen.

    Keinen Augenblick dachte er daran, daß Fong-Ch’ang ihn verschont hatte. Fong hätte ihn töten können. Aber er hatte Gnade vor Recht ergehen lassen und den Japaner nur von Bord der Galeone gejagt. Für den Mann aus Zipangu war dies die schimpflichste Art gewesen, sein Schiff zu verlassen.

    Für Nakamura gab es aber letztlich nur den einen Gesichtspunkt: Wenn Fong so dumm gewesen war, sich nicht für alles zu rächen, was ihm an Bord der Piratengaleone angetan worden war, so war das seine eigene Schuld.

    Er würde noch bereuen, so weich gewesen zu sein.

    Nakamura sah noch einmal zur „Isabella". Sie entfernte sich mit zunehmender Geschwindigkeit. Im Gefecht war sie zwar ramponiert worden, aber das beeinträchtigte ihre Seetüchtigkeit kaum. Mit prallen Segeln rauschte sie vor dem Südostwind dahin. Ihre Silhouette schrumpfte zusammen. Bald verschwand sie an der nordwestlichen Kimm.

    Nakamuras Blick wanderte weiter nach Westen.

    Er sah den Sampan, der von der Dschunke abgefiert und bemannt worden war. Natürlich war er schon vorher auf das Boot aufmerksam geworden. Nakamura hatte sogar die Hand gehoben und gerufen, aber die Insassen schienen ihn nicht bemerkt zu haben.

    Sie waren die Überlebenden und die Verletzten von Fei Yen.

    Auch hier hatten die Seewölfe ihre Menschlichkeit und Souveränität beweisen wollen. Sie schenkten den Piraten die Freiheit und brachten sie nicht um. Nakamura konnte darüber nur höhnisch lachen. Narren, dachte er.

    Wieder hob er eine Hand, winkte und schrie. Aber auch diesmal zeigte keiner der Männer im Sampan eine Reaktion.

    Nakamura fing wieder an zu fluchen. Jetzt begriff er. Diese Schufte wollten ihn nicht sehen und nicht auf ihn warten, weil sie ihren elenden Kahn schon zu voll geladen hatten.

    Verreckt, dachte Nakamura. Daß Uneigennützigkeit auch nicht zu seinen persönlichen Vorzügen zählte, zog er nicht in Betracht. Er sah die Dinge von einer anderen Warte aus.

    Wir haben diesen Hunden geholfen, und sie haben die Pflicht, uns in ihr Boot zu nehmen, dachte er.

    Plötzlich vernahm er einen Ruf.

    Er wandte den Kopf nach links und entdeckte zwei Männer, die auf ihn zuhielten. Sie befanden sich nur einen knappen Steinwurf entfernt. Er erkannte sie sofort.

    „Dschou und Lai! rief er. „Das gibt es doch nicht!

    Die beiden Chinesen grinsten und wiesen auf etwas, das sich westlich von ihnen deutlich aus den Fluten hochschob. Nakamura mußte warten, bis das Gebilde etwas näher herangeglitten war – dann stellte er fest, daß es sich um einen menschlichen Kopf handelte sowie zwei Arme, die ein Stück Planke umklammert hielten.

    „Tijang, der Uigure, murmelte er. „Der schlechteste Schwimmer unserer Mannschaft. Daß du auch noch lebst, du Himmelhund!

    Er verhielt, trat wieder Wasser und gestikulierte zu den dreien hinüber. Tijang bewegte die Beine und rührte das Wasser mit den Füßen zu einem gischtenden Sprudel auf. Das war seine Art, sich im Naß fortzubewegen. Keinen Augenblick ließ er den Plankenrest los. Es wäre sein Untergang gewesen.

    Dschou und Lai hatten ihre Anstrengungen verdoppelt. Sie waren als erste neben dem Japaner, dann traf auch der Uigure ein. Die vier schwammen nebeneinander her, dem Sampan von Fei Yen nach, und Nakamura sagte: „Wo sind die anderen?"

    „Tot, erwiderte Dschou. „Außer uns ist keiner von der Galeone entkommen.

    Nakamura stieß eine Verwünschung aus. „De Romaes ist von einem der Seewölfe, die schwimmend zu unserem Schiff gestoßen sind, umgebracht worden. Dann setzten diese Kerle auch mir höllisch zu. Warum seid ihr mir nicht zu Hilfe geeilt?"

    „Wir waren auf dem Vordeck, sagte der Uigure prustend. „Wir versuchten, den Brand zu löschen, aber es war sinnlos. Als wir dann Geräusche auf der Kuhl hörten, liefen wir hinunter.

    „Da war es zu spät, sagte Nakamura. „Fong und seine Spießgesellen hatten mich entwaffnet. Ich konnte mich in letzter Sekunde dem Tod entziehen. Wie die Dinge genau abgelaufen waren, verschwieg er wohlweislich.

    „Wir haben dich nicht springen sehen, sagte Lai. „Bis eben wußten wir nicht, daß du dich gerettet hattest.

    „Habt ihr wenigstens gegen die drei Bastarde gekämpft?"

    „Ja, log Dschou. „Aber wir hatten keine Chance, weil sie sich Schußwaffen beschafft hatten. Wir hatten nur unsere Schwerter und Messer. In Wirklichkeit hatten Lai, Tijang und er es vorgezogen, sofort das Feld zu räumen, als sie gesehen hatten, wie Blacky, Sam Roskill und Fong auf der Kuhl aufgeräumt hatten – und wie weit der Brand auf der Galeone bereits fortgeschritten war.

    „Habt ihr noch Waffen?" fragte Nakamura.

    Dschou nickte. „Jeder von uns hat noch sein Kurzschwert im Gurt stekken. Und ich habe ein Messer, das ich dir geben kann, Nakamura."

    Jetzt grinste der Japaner. „Sehr gut. Ausgezeichnet sogar. Wir müssen den Sampan der Dschunke erreichen. Um jeden Preis. Die Seewölfe haben unsere geschätzten Verbündeten abziehen lassen, aber Waffen haben sie ihnen bestimmt nicht mit auf den Weg gegeben."

    Dschou schaute zu dem davongleitenden Boot. „Das schaffen wir nicht. Die sind schon zu weit weg. Und sie halten nicht an."

    „Ja", erwiderte Nakamura. „Aber seht doch, was jetzt

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