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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 519: Durch die Hölle des Yucatán
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 519: Durch die Hölle des Yucatán
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 519: Durch die Hölle des Yucatán
eBook99 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 519: Durch die Hölle des Yucatán

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Über dieses E-Book

Die Arwenacks hatten den südlichen Rand des Dschungelgebiets erreicht, als sie das dumpfe Dröhnen hörten. Hufgeräusche waren es, das donnernde Getrappel von Pferdehufen. Hasard versorgte sich mit einer Langwaffe und lief geduckt zum nordwestlichen Rand des Buschwerks. Sie brachen hinter einem Hang hervor, bereits in Musketenschußweite. Helme und Brustpanzer glänzten in der Sonne. Berittene Soldaten. Ihre Pferde streckten sich zu rasendem Galopp - zur Attacke. In breiter Front, in drei oder vier Linien gestaffelt, jagten die spanischen Reitersoldaten auf den Hügel zu, wo die Arwenacks in Stellung gegangen waren. Die Männer der "Isabella" warteten auf Hasards Feuerbefehl...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum24. Mai 2019
ISBN9783954399277
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 519 - Burt Frederick

    8

    1.

    Verduro wandte sich seinem Unterführer zu, der neben ihm kauerte und das fleischige Grün der Blattpflanzen mit beiden Händen zu einem Sehschlitz teilte.

    „He, Japato! Was hältst du von diesen beiden Schiffchen?"

    Japato wandte den Kopf. Pockennarben ließen sein Gesicht rauh und zerklüftet aussehen. Er versuchte, das meiste davon mit einem Vollbart zu verbergen, doch es ließ sich nicht verheimlichen, welche tückische Krankheit ihn einmal befallen hatte.

    „Spanier sind das nicht", sagte er leise und grinste dazu.

    Verduro grinste zurück und richtete sich langsam auf, wobei er den Sichtschutz einer Mangrove nutzte. Er war ein stämmiger, breitschultriger Mann – nur mittelgroß, doch von strotzender Kraft.

    Das harte Gesicht hatte er glattrasiert, den kantigen Schädel bedeckte schwarzes Haar, das ungewöhnlich kurz geschnitten war. Verduro, das wußten seine Vertrauten, haßte nichts so sehr wie die Hochwohlgeborenen mit ihren langen Haaren, in denen sich seiner Überzeugung nach nur Läuse ansiedelten.

    „Nein, keine Spanier, entgegnete er und rückte seinen Gurt mit dem Säbel und der doppelläufigen Offizierspistole zurecht. Die kostbaren Stulpenstiefel, die er trug, stammten ebenfalls von jenem Schiffsoffizier, den er hatte töten müssen, um desertieren zu können. „Und wenn wir mit unserer Vermutung recht haben, Amigo, dann wird auch kein anständiger Spanier diese Leute vermissen – wenn sie spurlos verschwinden.

    Der pockennarbige Unterführer lachte.

    „Anständige Spanier! Gibt’s die?"

    Verduro sah ihn mit gespielter Entrüstung an.

    „Natürlich! Es gibt doch uns!"

    Japato brüllte los, krümmte sich und schlug sich vor Heiterkeit auf die Schenkel. Die anderen, die zu beiden Seiten im Dickicht ausharrten, blickten erstaunt herüber. Verduro gab das Zeichen zum Rückzug. Dem Unterführer befahl er, zwei Mann als Beobachtungsposten einzuteilen.

    Eine halbe Stunde später trafen sie am Rand der weiter südlich gelegenen Bucht ein, in der ihre flachgehenden Schaluppen am Ufer vertäut lagen und von überhängendem Baummoos und Schlingpflanzen gut getarnt wurden. Der Lagerplatz befand sich auf einem schmalen Stück Strand, war aber von See her ebenfalls nicht zu erkennen.

    Eine sichelförmig gekrümmte Landzunge verwehrte den Blick in die Bucht. Selbst aus der Entfernung von nur einer halben Seemeile hob sich der Schlupfwinkel der Deserteure nicht von der grünen Wand ab, die der Dschungel in diesem Küstenabschnitt westlich der Halbinsel Yucatán bildete.

    Zwei Männer wollten sich um die Feuerstelle kümmern, wie sie es gewohnt waren. Verduro rief sie mit einem scharfen Pfiff zurück.

    „Seid ihr verrückt? herrschte er sie an. „Was hattet ihr auf euren Augen, daß ihr nichts mitgekriegt habt? Oder fehlt euch was unter der Schädeldecke?

    Beide starrten ihn an und hatten den Mund dabei offen.

    „Aber – wir – wir brauchen doch was zwischen die Zähne, stotterte der eine. „Was zum Beißen, meine ich.

    Verduro griff sich an die Stirn und scheuchte die beiden mit einer wütenden Handbewegung in den Halbkreis der anderen, die sich bereits in den weichen Sand gehockt hatten. Er legte die Hände auf den Rücken. Japato nahm neben ihm Aufstellung, wie Verduro es bei einer Befehlsausgabe wünschte. Seine militärischen Gepflogenheiten hatte er nicht ablegen können, obwohl er der spanischen Seestreitmacht mit Freuden den Rücken zugekehrt hatte.

    „Männer, sagte Verduro forsch, „das Warten hat sich gelohnt. In einer Stunde, schätze ich, werden wir es genau wissen. Aber es scheint mir schon jetzt sicher: Diese beiden Schiffe da draußen halten auf die große Bucht zu. Ich will es mal so ausdrücken: Die gebratenen Tauben fallen uns sozusagen in den Schoß.

    Er bemerkte bei einigen der Kerle Stirnrunzeln und verstörte Blicke. Natürlich kapierten sie mal wieder nicht, um was es ging. Seesoldaten Seiner Allerkatholischsten Majestät wurden zum überwiegenden Teil ihrer Muskelkräfte wegen dienstverpflichtet. Verduro wußte aus Erfahrung, daß es mit dem Denken bei den meisten auch nicht weit her war.

    „Wir werden ab sofort kein Feuer mehr machen, fuhr er geduldig fort, bereit, es ihnen nun haarklein auseinanderzusetzen. „Durch den Rauch würden die Fremden uns entdecken. Ebensogut könnten wir aus der Bucht segeln, ihnen zuwinken und sie freundlich einladen, uns gefangenzunehmen. Die Kerle grinsten und kicherten. Ihre einfachen Gemüter brauchten solche dämlichen Beispiele. Verduro hatte sich immer wieder vorgenommen, das zu beherzigen, und jetzt bestätigte es sich erneut.

    „Natürlich, setzte er seine Ansprache fort, „können wir nicht zwei Schiffe dieser Größe segeln. Wir sind fünfzig Mann, das reicht für den Dreimaster, der sowieso der bessere Segler ist.

    Einer der Kerle sprang auf. Cerco, ein hitzköpfiger Andalusier. Sein Unterkiefer war eine krebsrote Hautmasse, auf der kein Bart mehr wachsen konnte. Eine Pistolenkugel hatte ihm vor Jahren das halbe Kinn weggeschlagen.

    „Was soll denn das heißen? schrie er. „Fünfzig Mann reichen für den Dreimaster! Wie soll ich denn das verstehen, he?

    Japato stemmte die Fäuste in die Hüften. Breitbeinig stehend beugte er sich vor.

    „Nicht diesen Ton! brüllte er. „Verduro ist unser Anführer. Wir haben ihn alle gewählt. Wer ihm keinen Respekt entgegenbringt, wird bestraft. Ist das klar?

    Bevor der aufgebrachte Andalusier zurückschreien konnte, winkte Verduro gelassen ab. Die Taktik hatte sich gegenüber den Einfaltspinseln bewährt. Japato spielte den harten Einpeitscher, damit er, Verduro, als Vorgesetzter Gelegenheit hatte, scheinbare Güte zu zeigen.

    „Wir sind eine verschworene Gemeinschaft, sagte er mild, „und aufeinander angewiesen. Wir sollten uns nicht gegenseitig an die Gurgel springen. Ich wiederhole, was ich euch schon ein paarmal erklärt habe. Mit unseren vier Schaluppen sind wir zwar beweglich und können uns in Schlupfwinkel verkriechen, die anderen unzugänglich sind. Aber es sind Küstenfahrzeuge, mit denen wir eine Ewigkeit brauchen, bis wir ferne Gewässer erreichen. Außerdem werden wir den spanischen Sicherheitseinrichtungen vor den größeren Hafenstädten nicht ausweichen können. Im übrigen verrate ich euch kein Geheimnis, wenn ich sage, daß überall in der Karibik und vor allem auch auf Yucatán die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt werden. Das Leben in dieser Gegend wird ungemütlich. Wir brauchen ein großes Schiff, Amigos, um uns weit in den Süden zurückzuziehen. Dort gibt es Land, das von Menschen noch unerforscht ist. Dort soll es die Goldene Stadt geben – und anderen unermeßlichen Reichtum. Männer, wir haben alle Chancen!

    Die meisten nickten in begeisterter Zustimmung. Doch da gab es auch die Zweifler und die Ängstlichen. Der schlimmste von ihnen war Cerco. Sein entstelltes Gesicht verzerrte sich zu einer wütenden Fratze.

    „Das ist Wahnsinn! schrie er. „Zwei so große Segler haben ihre Besatzung. Dagegen sind wir ein lächerlich kleiner Haufen! Ebensogut können wir uns selbst erschießen oder erstechen! So einen Wahnsinn mache ich nicht mit. Und ich rate euch allen, er warf flammende Blicke in die Runde, „euch nicht dazu verleiten zu lassen, wenn euch euer Leben lieb ist. Sind wir vielleicht

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