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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 582: Sturm über Mallorca
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 582: Sturm über Mallorca
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 582: Sturm über Mallorca
eBook107 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 582: Sturm über Mallorca

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Über dieses E-Book

Die Arwenacks brachten ihre Waffen zum EInsatz und zogen sämtliche Register. Das mußten sich auch, denn sie hatten es mit einer Karavelle und drei Schaluppen zu tun - besetzt mit Schnapphähnen der übelsten Sorte, die das Fischerdorf an der Südkuste Mallorcas terrorisiert hatten. An Bord der Schebecke krachte, dröhnte und donnerte es. Feuer und Rauch, Eisen und Glas flogen und wirbelten auf den Gegner zu. Die Auswirkungen dieser explosionsartigen Gefechtseröffnung spürten als erste die Piraten auf jener Schaluppe, die sich der Schebecke am dreistesten genähert hatte. Die Kerle hatten entern wollen. Doch das blieb ein Wunsch: Eine 17-Pfünder-Kugel rasierte den Bug und die dort montierte Drehbasse weg. Die Schaluppe torkelte, vorn brach wasser ein, und das war auch schon das Ende...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum31. Dez. 2019
ISBN9783954399895
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 582 - Roy Palmer

    9

    1.

    Mit versteinert wirkendem Gesicht lauschte der Fischer Domingo Calafuria dem Grölen und Lachen der Piraten. Er ballte die Hände zu Fäusten und biß die Zähne aufeinander. Es fiel ihm schwer, seine Wut und Ohnmacht zu beherrschen.

    Rodrigo, sein Sohn, hockte neben ihm auf dem Boden. Er hatte die Knie an den Leib gezogen und hielt die Beine mit den Händen umklammert. Der Haß verzerrte seine Züge.

    Asuncion, die Frau des Fischers, und Pamela, Rodrigos Schwester, hatten sich auf einem der primitiven Nachtlager ausgestreckt. Asuncion bewegte einen Rosenkranz zwischen ihren Fingern und betete leise. Das Mädchen weinte verhalten vor sich hin.

    „Diese Teufel, flüsterte Domingo Calafuria. „Wenn sie doch alle sterben würden.

    „Den Gefallen werden sie uns nicht tun, murmelte Rodrigo. „Seit zwei Wochen haben sie unser Dorf besetzt und erfreuen sich bester Gesundheit.

    „Sie wohnen in unseren Häusern, essen unsere Nahrung, trinken unseren Wein, schänden unsere Frauen, sagte Domingo. „Sie schlagen uns, wenn wir uns auflehnen. Sie töten uns, wenn ihnen danach ist.

    „So ist es Pablo ergangen, sagte Rodrigo. „Er stach einen der Hunde mit seinem Messer nieder, dann versuchte er, Olivaro zu erledigen. Aber Olivaro war schneller. Seine Klinge traf Pablo ins Herz.

    „Hör doch endlich auf, sagte Pamela. Sie wandte den Männern ihr tränennasses Gesicht zu. „Ich kann es nicht mehr ertragen. Lieber will auch ich sterben.

    „Rede keinen Unsinn, sagte ihr Bruder. „Bislang haben sie uns verschont.

    Asuncion Calafuria unterbrach ihr Gebet.

    „Sie tun es sicherlich nicht aus purer Nächstenliebe, erwiderte sie gedämpft. „Wenn sie wieder eins ihrer sündigen Feste feiern, werden sie auch uns holen.

    „Lieber sterbe ich", sagte Pamela noch einmal.

    „Es gibt nur einen Weg, murmelte Rodrigo. „Wir müssen uns befreien und fliehen.

    „Wie willst du das anstellen?" fragte seih Vater.

    „Mir fällt schon noch etwas ein."

    „Urbano hat es versucht, gab Pamela zu bedenken. „Urbano ist ein mutiger Mann. Sie haben ihn gefaßt und halb totgeschlagen. Er ringt noch immer mit dem Tod.

    Sie schwiegen und lauschten dem Wind, der mit zunehmender Kraft über die Dächer der Häuser orgelte. Das Rauschen der See war deutlich zu vernehmen. Draußen braute sich ein schwerer Sturm zusammen.

    Domingo wußte, daß es ein Orkan werden würde. Er war in diesem Dorf geboren und aufgewachsen und hatte schon mit vier Jahren auf den Planken gestanden. Er spürte die See mit jeder Faser seiner Nerven und hatte einen unterschwelligen Instinkt für jede Entwicklung.

    Domingo Calafuria und seine Familie hockten in dem Keller unter dem größten Haus des Dorfes. Über ihnen lärmten Olivaro und die Piraten. Die Kerle wußten, daß beim Sturm so manches Schiff die Insel anlaufen würde.

    Jede Bucht war als Nothafen recht – aber kein Seemann ahnte, daß im Süden von Mallorca eine blutrünstige Bande lauerte, die auf solche Beute nur wartete.

    Olivaro und seine Kerle überfielen jedes Schiff, schnitten der Mannschaft die Gurgeln durch und plünderten alles aus. War der Segler gut in Schuß, dann rissen sie sich auch diesen unter den Nagel.

    So war Olivaros kleiner Verband, der aus einer Karavelle und drei Einmast-Schaluppen bestand, allmählich gewachsen. Die Piraten kannten weder Skrupel noch Gnade. Wer ihnen in die Hände fiel, war zum Tode verdammt.

    Natürlich hätten die Schnapphähne auch die Fischer einen nach dem anderen niedermetzeln können, als sie eines Tages beschlossen hatten, das Dorf zu besetzen und zu ihrem festen Stützpunkt zu wählen. Doch Olivaro hatte es sich anders überlegt.

    Die Fischer und ihre Familien wurden noch gebraucht. Hin und wieder durften einige von ihnen zum Fang auslaufen – selbstverständlich unter Bewachung. So war die Verpflegung der Meute gesichert.

    Die Frauen und Mädchen kochten, putzten und wuschen für die Piraten – und sie dienten der Bande zum Vergnügen. Olivaro hatte zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Er hatte einen hervorragenden Schlupfwinkel gefunden, und er verfügte über Sklaven, die jede Arbeit für ihn und seine Kumpane erledigten.

    Was wollte er noch mehr?

    Gold, Silber, Geld und Juwelen – das wollte Olivaro. Er wartete auf den Beutezug seines Lebens, auf den großen Coup. Irgendwann mußte er glücken. Dann brauchte Olivaro nie mehr zu „arbeiten". Er konnte sich irgendwohin zurückziehen und ausruhen. Huren, saufen und fressen – das würden dann seine einzigen Aktivitäten sein.

    Von dieser Zukunft träumten auch seine Spießgesellen. Sie hatten großes Vertrauen in Olivaro. Er war nicht nur ein erstklassiger Kämpfer, er hatte auch Grips. Die Pläne für die Raids, die sie durchführten, stammten immer von ihm.

    Er war ein Meister im Tüfteln und wußte stets die richtige Strategie und Taktik in Anwendung zu bringen. Er würde die Bande zum Erfolg und zum Reichtum führen.

    Im Nachlassen des Tageslichtes pfiff und heulte der Sturmwind über die Küste. Die schwarzen Wolken verdunkelten den Himmel vollends – es wurde stockfinster. Donner grollte in der Ferne. Blitze zuckten wie gespenstische Irrlichter. Die See schwoll an, das Rauschen der Brandung verwandelte sich in ein dumpfes Dröhnen.

    „Wenn die Hunde heute nacht das Dorf verlassen, nutzen wir die Chance, sagte Rodrigo. „Sie werden nur wenige Wachtposten zurücklassen.

    „Du willst es mit den Kerlen aufnehmen?" fragte sein Vater.

    „Du etwa nicht?"

    „Wir haben keine Waffen", sagte Domingo.

    „Ein Messer, das ich vergraben habe", erwiderte sein Sohn.

    „Das reicht nicht."

    „Vater, sagte Rodrigo. „Ich lasse nicht zu, daß sie uns weiterhin demütigen und schinden. Die Sturmnacht ist unsere große Gelegenheit. Wir dürfen nichts unversucht lassen.

    „Da hast du recht", murmelte der Fischer.

    „Wollt ihr euch umbringen?" fragte Asuncion. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen.

    „Nein, entgegnete Rodrigo. „Wir wollen retten, was noch zu retten ist. Wir müssen nur zusammenhalten. Gemeinsam sind wir eine kleine Streitmacht. Ein einzelner schafft es nicht.

    „Ich verstehe, sagte Pamela. Sie kroch zu ihrem Bruder. Stolz und Entschlossenheit funkelten plötzlich in ihren Augen. „Jetzt ist mir alles klar. Ich bin mit dabei und helfe euch, wo ich kann.

    Asuncion Calafuria keuchte erschrocken. „Ist das dein Ernst, Pamela? Ich begreife nicht, was …"

    „Ich will es dir erklären, sagte ihr Mann. „Setz dich hier zu uns und laß uns beraten. Ich habe eine Idee. Wir wollen den Plan besprechen und alles zurechtlegen. Noch haben wir Zeit genug.

    Das Tosen des Sturmes nahm immer mehr zu. Bald war das Lachen und Johlen der Piraten nur noch wie aus weiter Ferne zu vernehmen. Olivaro und dessen Kumpane hörten nicht einen Bruchteil dessen, was unter ihnen die Gefangenen in ihrem Verlies beratschlagten.

    Der Sturm setzte die Schebecke gefangen. Er zerrte an ihr, beutelte sie durch und stieß sie in immer tiefere Wellenschluchten. Der Wind heulte wie tausend Wölfe, und die Brecher donnerten gegen die Bordwände. Wasser und Gischt schlugen über das Oberdeck, als leerten Giganten ihre riesigen Kübel über dem Dreimaster aus.

    Philip Hasard Killigrew und seine Mannen hatten das Schlechterwerden des Wetters rechtzeitig genug registriert. Aber der Seewolf hatte sich in den Kopf gesetzt, wenigstens noch Mallorca zu erreichen, dort eine geschützte Bucht zu suchen und vor Anker zu gehen.

    Die Männer hatten Sardinien hinter sich gelassen. Der Kurs lag auf West-Süd-West an, Richtung Meerenge von Gibraltar. Hasard wollte das Mittelmeer jetzt so schnell

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