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Hass in der Seele: Western Helden 25 – Western
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Hass in der Seele: Western Helden 25 – Western
eBook142 Seiten1 StundeWestern Helden

Hass in der Seele: Western Helden 25 – Western

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Über dieses E-Book

Western Helden – Die neue Reihe für echte Western-Fans!

Harte Männer, wilde Landschaften und erbarmungslose Duelle – hier entscheidet Mut über Leben und Tod. Ob Revolverhelden, Gesetzlose oder einsame Reiter auf der Suche nach Gerechtigkeit – jede Geschichte steckt voller Spannung, Abenteuer und wilder Freiheit.

Erlebe die ungeschönte Wahrheit über den Wilden Westen

Es würde der letzte Whiskey seines Lebens sein. Aber das ahnte William Hatfield nicht, als er das leere Glas auf die wurmstichige Theke des schäbigen Saloons im texanischen Tuscola knallte. Dort, wohin er sich verkrochen hatte. Mit dem Handrücken wischte er sich über die dünnen Lippen. »Noch einen, Joe«, raunte er dem Bartender mit einer seltsam hohen Stimme zu, die so gar nicht zu seinem Äußeren passte. William Hatfield war ein schwerer, übergewichtiger Mann mit kurzem, borstigen und kupferrotem Haar. Die wässrig grauen Augen, die zwischen feisten Wangen eingebettet waren, erinnerten an nasses Blech. Beim Sprechen schwabbelte das Doppelkinn wie Pudding. Der mächtige Nacken glänzte rosa. Doch trotz dieser unvorteilhaften, äußerlichen Attribute war William Hatfield alles andere als ein Kerl, den man herumschubsen konnte. Ganz im Gegenteil umgab ihn geradezu eine düstere, unheilvolle Aura. Schon als dickliches Kind war er raffiniert und bösartig gewesen, hatte Tiere und Gleichaltrige mit üblen Scherzen gequält und schikaniert, um nachher die Schuld anderen zuzuschieben. Schon früh war sein Weg als Verbrecher vorgezeichnet gewesen. Er wurde mit vierundvierzig Jahren in mehreren Bundesstaaten wegen Raubmordes und Pferdediebstählen gesucht. Das alles wusste auch der mittelgroße, schlanke Fremde, der durch die Schwingtür des Lonesome Saloons trat und auf die Theke zusteuerte. Die Sporen klirrten auf den Bodenbrettern. Der breitkrempige Stetson ließ das scharfgeschnittene Gesicht im Schatten verschwinden. Sein vormals weißes Reiterhemd war schmutzig, zeugte von einem langen Ritt unter glühender Texassonne. Die staubige Hose aus schwarzem Denim bedeckte die Schäfte der schweren Reitstiefel.
SpracheDeutsch
HerausgeberBlattwerk Handel GmbH
Erscheinungsdatum19. Aug. 2025
ISBN9783690495028
Hass in der Seele: Western Helden 25 – Western

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    Buchvorschau

    Hass in der Seele - Roscoe Hollister

    Western Helden

    – 25 –

    Hass in der Seele

    Roscoe Hollister

    Es würde der letzte Whiskey seines Lebens sein. Aber das ahnte William Hatfield nicht, als er das leere Glas auf die wurmstichige Theke des schäbigen Saloons im texanischen Tuscola knallte. Dort, wohin er sich verkrochen hatte. Mit dem Handrücken wischte er sich über die dünnen Lippen. »Noch einen, Joe«, raunte er dem Bartender mit einer seltsam hohen Stimme zu, die so gar nicht zu seinem Äußeren passte. William Hatfield war ein schwerer, übergewichtiger Mann mit kurzem, borstigen und kupferrotem Haar. Die wässrig grauen Augen, die zwischen feisten Wangen eingebettet waren, erinnerten an nasses Blech. Beim Sprechen schwabbelte das Doppelkinn wie Pudding. Der mächtige Nacken glänzte rosa. Doch trotz dieser unvorteilhaften, äußerlichen Attribute war William Hatfield alles andere als ein Kerl, den man herumschubsen konnte. Ganz im Gegenteil umgab ihn geradezu eine düstere, unheilvolle Aura. Schon als dickliches Kind war er raffiniert und bösartig gewesen, hatte Tiere und Gleichaltrige mit üblen Scherzen gequält und schikaniert, um nachher die Schuld anderen zuzuschieben. Schon früh war sein Weg als Verbrecher vorgezeichnet gewesen. Er wurde mit vierundvierzig Jahren in mehreren Bundesstaaten wegen Raubmordes und Pferdediebstählen gesucht.

    Das alles wusste auch der mittelgroße, schlanke Fremde, der durch die Schwingtür des Lonesome Saloons trat und auf die Theke zusteuerte. Die Sporen klirrten auf den Bodenbrettern. Der breitkrempige Stetson ließ das scharfgeschnittene Gesicht im Schatten verschwinden. Sein vormals weißes Reiterhemd war schmutzig, zeugte von einem langen Ritt unter glühender Texassonne. Die staubige Hose aus schwarzem Denim bedeckte die Schäfte der schweren Reitstiefel. In einem eingefettetem, gekreuzten Holster trug er tief an den Schenkeln zwei .45 Remington Government-Revolver, deren Walnussgriffschalen vom häufigen Gebrauch abgewetzt waren. Das zeichnete ihn als Revolvermann aus, deshalb blickte auch William Hatfield von seinem neu gefüllten Whiskeyglas zu dem Fremden auf.

    Um diese Zeit war der Saloon nur mit einem Dutzend Gästen besetzt. Alles hart aussehende Kerle mit rauem Lachen, gelben Zähnen und Narben in den verwitterten Gesichtern. Bei den meisten von ihnen handelte es sich um Banditen, die es genauso wie Hatfield in die Einsamkeit und Sicherheit dieses verruchten Kaffs im Nirgendwo getrieben hatte. Den Animierdamen war es egal. In guter Geschäftsmanier wickelten sie die Männer sofort um ihre Finger, sobald sie an einem der Tische saßen, um zu reden, zu trinken oder zu pokern.

    Eines der hübschen Mädchen kam auch auf den Fremden zu, der sie jedoch mit einer unwilligen Geste stoppte. Dann stand er an der Bar, nur zwei Yards von Hatfield entfernt.

    Joe, der Barkeeper kam vom anderen Ende der Theke heran, doch auch ihn schickte der Fremde fort. Dann schob er sich den Stetson in den Nacken und blickte den dicken Mann neben sich unentwegt an. In seinen dunklen, stechenden Augen glitzerte eine unbändige Härte, die tief in seinem Charakter zu wurzeln schien. Die hageren Wangen in dem knochigen Gesicht waren mit Stoppeln übersät. Die Spitzen des sichelförmigen Schnauzbarts, genauso pechschwarz wie sein Haupthaar, hingen weit über die dünnen Lippen herab und zitterten, als er sprach.

    »Bist du William Bill Hatfield?« Seine raue Stimme klirrte wie Eis.

    Der dicke Mann, der seinen Blick nicht von dem Fremden gelassen hatte, seit dieser unvermittelt hier aufgetaucht war, verzog das feiste Gesicht. »Wer will das wissen?« Die Frage war mehr ein Japsen.

    Sein Gegenüber strich sich mit den Fingern durch den sichelförmigen Bart. Gewiss, seine Statur war nicht gerade furchteinflößend. Es gab größere und schwerere Männer, dennoch ging von ihm die Gefährlichkeit einer Klapperschlange aus.

    »Ich bin Kopfgeldjäger Jack Stapp Dunlay«, erwiderte dieser ruhig, während er aus seiner Gesäßtasche einen Steckbrief herauszog, auf dem das Konterfei des Dicken prangte und ihn auf den Tresen legte. »Die Bundesbehörden haben auf dich eine Belohnung von fünfhundert Dollar ausgesetzt. Tot oder lebendig.«

    Hatfield wurde blass. Dicke Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn, die jedoch kein Anzeichen von Angst waren, sondern von Überraschung, dass er hier in Tuscola aufgespürt worden war.

    Als er sich einen Yard vom Tresen wegbewegte, um seine Bewegungsfreiheit zu vergrößern, hielten die Gäste und die Huren die Luft an. Keineswegs wollte sich der dicke Mann freiwillig in die Hände des Menschenjägers begeben. Die Spannung im Raum knisterte.

    »Leg deine Waffe auf die Theke! Das ist das Beste für alle. Tust du das nicht und forderst mich heraus, wirst du sterben!« Noch immer war Dunlays Stimme gefasst. Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, verbreiterte auch er seinen Stand, um das Gewicht zu verlagern. Die Hände schwebten über den Kolben der großkalibrigen Revolver.

    »Du marschierst hier einfach herein und drohst mir?« Nun war Hatfield nicht mehr so gelassen wie noch kurz zuvor. Er blinzelte den Schweiß weg, der in seine schmalen Augen lief. »Glaubst du wirklich, dass du damit ungeschoren davon kommst?«

    »Ich sage es dir nur noch einmal, William Hatfield: Leg deine verdammte Bleispritze auf den Tresen!«

    Der Dicke schluckte gereizt. Das Zucken um seine Mundwinkel verriet seine Absicht, als er gleich darauf seinen Colt aus dem Holster zog.

    Für einen so gewichtigen Mann, wie ihn, war er verdammt schnell. Aber nicht schnell genug für Jack Stapp Dunlay, der ihn um Sekundenbruchteile schlug.

    Mit einer jahrelang geübten fließenden Bewegung zog der Kopfgeldjäger beide Revolver gleichzeitig aus dem Holster. Die Mündungsflammen, die aus den Läufen zuckten und das ohrenbetäubende Krachen waren eins. Das heiße Blei hämmerte nur einen halben Fingerbreit voneinander entfernt in Hatfields linke Brustseite, schüttelte ihn kurz durch, als stünde er unter Strom, und stieß ihn dann nach hinten. Als er auf dem Boden aufschlug, war er bereits tot.

    Mit einem Handsalto ließ J.S., wie Freunde ihn nannten, seine Waffen zurück in das gekreuzte Holster gleiten. Durch den beißenden Pulverdampf hindurch wandte er sich an die Anwesenden. »Ihr alle habt gesehen, dass es ein fairer Kampf war.« Mehr sagte er nicht.

    Die Gäste und Freudenmädchen, beeindruckt von den Schießkünsten des Fremden, nickten stumm. Nur einer, ein Riese mit zerschlagener Nase, sagte: »Der Bastard hat zuerst nach seiner Bleispritze gegriffen. Das können wir alle bestätigen, Mister. Aber nun machen Sie, dass Sie von hier fortkommen, denn der Dicke war einer von uns. Oder wollen Sie noch weiteren Verdruss?«

    Der Kopfgeldjäger war von den Worten des Riesen völlig unbeeindruckt, blickte vielmehr jeden einzelnen Gast der Reihe nach an.

    »Ich bin nur gekommen, um William Hatfield zu holen. Nun schmort er genau da, wo er auch hingehört«, entgegnete er eisig. »Und jetzt werde ich seinen Leichnam mitnehmen und niemand wird mich daran hindern!«

    Tatsächlich dachte auch keiner im Traum daran.

    *

    Von Tuscola aus ritt Jack Stapp Dunlay mit einem zweiten Pferd, auf dessen Sattel Hatfields Leiche gebunden war, nach Abilene. Der Gaul hatte unter dem massigen Gewicht des Toten arg zu leiden. Mehrmals musste J.S. eine Pause einlegen.

    Das texanische Abilene, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Rinderstadt in Kansas, war ein aufstrebender Ort, der sein Bestehen hauptsächlich der Texas and Pacific Railroad zu verdanken hatte. Rancher und Landspekulanten hatten die Eisenbahngesellschaft dazu bewegt, die Gleise durch ihr Land zu verlegen, das sie nur allzu gern und bereitwillig zur Verfügung stellten. So wuchs die Stadt stetig, obwohl die Region noch vor wenigen Jahren von Indianern besiedelt gewesen ist. Doch die Apachen waren vertrieben oder in neu geschaffene Reservate gesteckt worden. Nun war Abilene der Sitz der Verwaltung des Taylor County.

    Dunlay lieferte die Leiche William Hatfields im Sheriffs Office ab. Der Sternträger war der oberste Verwaltungsbeamte des Countys und übte neben der Polizeigewalt auch noch andere Aufgaben aus. So war er zuständig für Steuereinnahmen, Volkszählungen, Bodenrecht und gleichzeitig auch das zivil- und strafrechtliche Vollstreckungsorgan des Gerichts.

    Wenig später kassierte J.S. in der Bank die Kopfprämie. Allerdings war seine Arbeit noch nicht getan. Er suchte noch einen weiteren Mörder, der sich in Fort Worth versteckt hielt. Erst wenn er Ben Johnson geholt und ebenfalls tot oder lebendig abgeliefert hatte, konnte er wieder auf seine Ranch in der Nähe von Waco zurückreiten. Zurück zu seiner Frau Ireen und seiner fünfjährigen Tochter Eliza, die sehnsüchtig auf ihn warteten.

    *

    Der Hass brannte sich so tief in die Seelen der sechs Brüder, dass es fast körperlich wehtat. Dabei waren die Männer, die um den offenen Sarg in der Schreinerei von Abilene standen, alles andere als zartbesaitet. Bud, Chuck, Scott, Ralph, Jeremiah und Rufus Hatfield waren allesamt hart gesottene Revolvermänner, die ihre schnellen Hände an jeden vermieteten, der sie bezahlen konnte. Ganz gleich, ob es üble oder ehrenhafte Auftraggeber waren. Zumeist gehörten diese ohnehin zu der letztgenannten Sorte. Nun aber ging es nicht um irgendeinen Revolverlohn, sondern um ihre eigene Sippe. Um ihren Vater. Um ihren toten Vater.

    Trotz der Tatsache, dass im Tod sein Körper eingefallen

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