Angriff aus der Dämmerwelt
Von Frank Rehfeld
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Über dieses E-Book
Angriff aus der Dämmerwelt
Die Geschichte vom Zweikampf der Magier Band 2
Fantasy von Frank Rehfeld
Der Umfang dieses Buchs entspricht 120 Taschenbuchseiten.
Caine, dem jungen Fürsten von Dunsinbar, ist keine lange Zeit des Friedens beschieden. Als seine schöne, junge Frau von den Dämonen geraubt wird, macht er sich auf den Weg, sie zu befreien. Gleichzeitig beschließt der Magierorden vom Regenbogen die Vernichtung von Dunsinbar. Kann es dem jungen, unerfahrenen Weltenmagier gelingen, seine Frau zurückzuholen und die Zerstörung seiner Heimat zu verhindern? Ein gefährliches Abenteuer beginnt, dessen Ausgang nicht absehbar ist.
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Angriff aus der Dämmerwelt - Frank Rehfeld
Angriff aus der Dämmerwelt
Die Geschichte vom Zweikampf der Magier Band 2
Fantasy von Frank Rehfeld
Der Umfang dieses Buchs entspricht 120 Taschenbuchseiten.
Caine, dem jungen Fürsten von Dunsinbar, ist keine lange Zeit des Friedens beschieden. Als seine schöne, junge Frau von den Dämonen geraubt wird, macht er sich auf den Weg, sie zu befreien. Gleichzeitig beschließt der Magierorden vom Regenbogen die Vernichtung von Dunsinbar. Kann es dem jungen, unerfahrenen Weltenmagier gelingen, seine Frau zurückzuholen und die Zerstörung seiner Heimat zu verhindern? Ein gefährliches Abenteuer beginnt, dessen Ausgang nicht absehbar ist.
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© by Author
© dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Alle Rechte vorbehalten.
www.AlfredBekker.de
postmaster@alfredbekker.de
1
Ein leises, fast unhörbares Geräusch schreckte Fürstin Kyrlia von Dunsinbar auf. Sie hob den Kopf und lauschte, ob sich das Geräusch wiederholte, aber alles blieb still.
Als nach einigen Sekunden noch nichts geschehen war, ließ sie sich wieder auf das Bett zurücksinken. Das Geräusch war zu leise und kurz gewesen, um zu erkennen, um was es sich handelte. Vielleicht war nur ein Nachtvogel an den Fenstern ihres Gemachs vorbei gestrichen. Vielleicht hatte sie sich auch ganz einfach getäuscht.
Ihre Nerven waren bei Weitem nicht mehr die besten. Seit nunmehr zwei Monaten war sie die Gemahlin Caines, genauso lange, wie er Fürst auf Dunsinbar war. Es war eine anstrengende Zeit gewesen, die sie beide oft an den Rand der Erschöpfung getrieben hatte. So etwas wie Ruhe kannte Kyrlia seither schon kaum noch.
Auch an diesem Abend hätte sie eigentlich im Thronsaal sein müssen, wo Caine anlässlich der zweimonatigen Herrschaft einen Ball gab. Mit dem Hinweis auf starke Kopfschmerzen hatte sie sich entschuldigt. Die Schmerzen waren nicht einmal erfunden, aber in erster Linie brauchte sie Ruhe und Entspannung.
Aber da war noch etwas anderes, etwas wie eine Vorahnung kommenden Unheils, das sie tief in ihrem Inneren verspürte. Kyrlia konnte es nicht in Worte kleiden, sie hatte nicht einmal mit Caine darüber gesprochen. Erst einmal musste sie Ruhe in ihr aufgebrachtes Innenleben bringen.
Sie konnte nicht länger still liegen bleiben, erhob sich und trat vor den großen Spiegel, der an einer Wand ihres weiträumigen Gemachs hing. Gedankenverloren griff sie nach einer Bürste und begann, ihr goldenes Haar, das in sanften Wellen über ihre Schultern fiel, zu kämmen.
Ihr ebenmäßig geschnittenes Gesicht war in den letzten Wochen schmaler geworden, und Ansätze dunkler Ringe hatten sich unter ihren ausdrucksstarken braunen Augen gebildet. Dennoch war es nach wie vor schön. Und auch mit ihrer Figur, die von einem weit geschnittenen blauen Gewand umschmeichelt wurde, konnte sie zufrieden sein.
Das Geräusch wiederholte sich, und diesmal war es lauter geworden, so als wäre seine Quelle um ein Vielfaches näher gekommen. Es klang wie ein leises Schaben, ein Gleiten, das sie sich nicht erklären konnte.
Furchtsam blickte Kyrlia sich um. Sie war allein, und die massiven Mauern des Schlosses fingen jeden Laut auf. Das Geräusch war auch nicht aus Richtung der Fenster gekommen, sondern war in ihrer unmittelbaren Nähe aufgeklungen.
Aber sie war nach wie vor allein im Raum!
Eine klamme Furcht stahl sich wie ein schleichendes Gift in ihr Herz und nistete sich in ihr ein. Etwas Gespenstisches ging um sie herum vor, das Kyrlia sich nicht erklären konnte.
Erneut drang das leise Schaben an ihr Ohr, so deutlich diesmal, als wäre es unmittelbar hinter ihr aufgeklungen. Von einer ungewissen Angst ergriffen fuhr Kyrlia herum, drehte sich mehrmals um sich selbst, aber sie entdeckte absolut nichts, das Anlass zur Befürchtung gegeben hätte. Aber in einer Welt, in der Magie ebenso viel galt wie Mut und Kampfkraft, hatte das nicht viel zu bedeuten. Die Fürstin war sicher, sich die Geräusche nicht nur eingebildet zu haben, und auch das Unsichtbare mochte unvorstellbare Schrecken bereithalten.
Eine Welle eisiger Kälte kroch wie auf dürren Spinnenbeinen durch das Gewand ihren Rücken herab, so, als berühre sie eine klamme Totenhand.
Kyrlia schrie auf.
Die Befürchtung war wirklich gewesen, körperlich, und nackte Panik loderte in ihr hoch. Jemand – oder etwas – befand sich bei ihr im Raum, und sie hatte nur den Wunsch, möglichst schnell davon wegzukommen.
Neben ihrem Bett befand sich ein Glockenstrang, mit dem sie ihre Dienerinnen herbeirufen konnte. Aber Kyrlia rannte nicht dorthin, sondern zur Tür, um dem unsichtbaren Schrecken so schnell wie möglich zu entkommen. Sie erreichte die weiße Flügeltür und presste die Klinke hinunter.
Aber die Tür rührte sich nicht.
Mit aller Kraft zerrte und rüttelte die junge Fürstin an der Klinke, doch die Flügel ließen sich nicht öffnen. Voller Verzweiflung hämmerte sie mit ihren zierlichen Fäusten gegen das Holz, obwohl sie wusste, dass niemand sie hören konnte.
Ein leises Lachen erscholl hinter ihr. Gleichzeitig glitten neuerlich eiskalte Totenfinger über ihren Körper und steigerten das empfundene Grauen ins Unermessliche.
Immer noch schreiend wand Kyrlia sich aus dem gierigen Griff und stürzte zu dem Glockenstrang. Sie riss daran, als hinge ihr Leben davon ab. Und vielleicht tat es das ja auch ...
Doch keine ihrer Dienerinnen, die sonst nicht mehr als einige Sekunden benötigten, um sich nach ihren Wünschen zu erkundigen, erschien. Nur ein erneutes gehässiges Lachen antwortete auf ihre verzweifelten Bemühungen.
„Niemand kann dich hören, kleine Kyrlia, sagte eine grausam klingende Stimme. „Ich habe dafür gesorgt, dass niemand uns stört. Du kannst mir nicht entkommen!
Der jungen Frau stockte der Atem, und ihr Herz setzte einen schmerzhaften Schlag lang aus. Sie kannte die Stimme, und im gleichen Moment wusste sie, dass sie verloren war.
Die Luft vor ihr begann zu flimmern, dann schälten sich die Umrisse dreier Gestalten geradewegs aus dem Nichts.
Zwei von ihnen besaßen keinen Körper im eigentlichen Sinne. Es handelte sich um Schatten, doch keine menschlichen Schatten. Ihre Umrisse blieben verschwommen, so dass sich nicht genau erkennen ließ, um wessen Schatten es sich handelte, und Kyrlia war fast dankbar dafür.
Hätte sie die Monstren, zu denen die Schatten gehörten, gesehen, wäre sie wahrscheinlich von dem Anblick allein schon tot umgefallen. So konnte sie ihre Panik mit Mühe unterdrücken.
Keuchend wandte sie den Blick der dritten, vertrauen Gestalt zu.
Es handelte sich um einen Menschen – zumindest äußerlich, soweit etwas von ihm zu erkennen war. Wie meist war die Gestalt in eine weite, schwarze Kutte gehüllt, unter der nur die klauenartigen, dürren Hände hervorragten. Selbst der Kopf war unter einer weit vorgezogenen Kapuze verborgen, hinter der nur undurchdringliche Finsternis zu wallen schien.
Kyrlia wusste, dass sich unter der Kutte ein schmächtiger, hagerer Körper verbarg, der von unzähligen Narben und Geschwulsten übersät war, mit denen er einst als Strafe für seinen Verrat am Magierorden vom Regenbogen geschlagen worden war.
„Korlon!, stieß sie hervor und bemühte sich, ihrer Stimme einen festen Klang zu verleihen. „Wie kannst du es wagen, hierher zurückzukehren? Caine hat dich für alle Zeiten von Dunsinbar verbannt.
„Wer ist schon Caine, entgegnete der finstere Magier geringschätzig. „Er hat mich einmal besiegt, aber niemand kann sich mir auf Dauer entgegenstellen. Ich werde ihn wie einen Floh zerquetschen!
„Du überschätzt dich, Korlon, herrschte Kyrlia ihn an und wunderte sich selbst darüber, woher sie den Mut zu solchen Worten nahm. „Geh, oder deine Strafe wird furchtbar sein.
Ein dumpfes Lachen quoll unter der Kapuze hervor und einen Herzschlag lang glaubte Kyrlia, die Augen des Magiers dämonisch funkeln zu sehen. Sie richtete ihren Blick genauer auf die Kapuze und suchte nach den Erhebungen der Widderhörner, die Korlon zum Zeichen seiner Ergebenheit für den Dämon Malachos trug. Sie waren nicht zu erkennen, und nur diesem Umstand hatte der Magier es zu verdanken, dass lange Jahre niemand gemerkt hatte, in wessen Dienst er wirklich stand.
„Ihr verkennt Eure Situation, Fürstin, sagte Korlon mit hohntriefender Freundlichkeit. „Ich bin es, der jetzt die Befehle erteilt. Glaubt ihr nicht, dass Euer ...
, er stockte kurz und spie das Wort dann wie eine Beleidigung aus, „... Gemahl alles zu Eurer Rettung unternehmen würde?"
Er trat auf Kyrlia zu. Zitternd wich die junge Frau vor ihm zurück. Der Mut hatte sie verlassen; sie wusste, dass sie Korlon nicht drohen konnte. Der finstere Magier war zu Allem entschlossen und sie war ihm hilflos ausgeliefert.
Verzweifelt suchte sie nach einem Ausweg. Solange Korlon mit magischer Kraft die Tür und den Glockenstrang versiegelte, gab es keinen. Reglos standen die beiden Schatten immer noch in der Mitte des Raumes und versperrten ihr den Weg.
Abgesehen davon, dass sie ohnehin nirgendwohin laufen