Sag Ja, ich will!
Von Stacy Connelly
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Über dieses E-Book
Emily ist überzeugt: Alle finden die große Liebe, nur sie nicht. Dann aber wird sie Brautjungfer auf der Hochzeit ihrer Cousine – und plötzlich steht dort genau neben ihr ein Mann der Extraklasse, der sexy Restaurantchef Javier Delgado, und bittet sie zu einem Tanz in den Ballsaal …
Stacy Connelly
Als Stacy Connelly ihr erstes Buch veröffentlichte, schenkte ihr eine Freundin ein Armband mit zwei Anhängern: Eine Eins als Symbol für den ersten Verkauf, und einen Brief, symbolisch für den Vertrag. Stacy Connelly beschloss kurzerhand, diese Tradition beizubehalten, und wirklich kommen seitdem regelmäßig neue Anhänger dazu. Denn Stacys Passion ist die Schriftstellerei. Schon als Kind verfasste sie kleine Geschichten, da waren allerdings Pferde die Hauptdarsteller, später dann Jungen. Mittlerweile hat sie natürlich noch mehr Interessen, wenn sie nicht grade ihren süßen, aber sehr chaotischen Hunden Riley und Shadow hinterherputzt, fährt sie gern nach Disney World und geht zu Football-Spielen. Doch selbst wenn sie ausnahmsweise meilenweit von ihren Manuskripten entfernt ist, erinnert ihr Armband sie immer wieder an ihre größte Leidenschaft: das Schreiben von Liebesromanen.
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Buchvorschau
Sag Ja, ich will! - Stacy Connelly
IMPRESSUM
Sag Ja, ich will! erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2010 by Stacy Cornell
Originaltitel: „The Wedding She Always Wanted"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA, Band 325
Übersetzung: Stephanie Thoma-Kellner
Umschlagsmotive: Vitalii Bondar, AntonMatyukha / Depositphotos, Gencho Petkov, stockcreations / shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2022
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751514514
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
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1. KAPITEL
Emily Wilson hatte ihr Lächeln jahrelang einstudiert. Nicht zu breit, denn dann musste sie die Augen zukneifen. Nicht zu verhalten, denn sonst wirkte das Lächeln aufgesetzt. Irgendwo dazwischen lag das perfekte Lächeln, das Emily zur Schau trug, auch wenn ihr gar nicht danach war.
Trotzdem konnte sie sich nicht erinnern, wann es ihr das letzte Mal so schwergefallen war zu lächeln. Andererseits hatte sie auch noch nie einen Tag wie diesen überstehen müssen. Ihren Hochzeitstag.
Doch sie war heute nicht die Braut.
Der Ballsaal sah genauso aus, wie sie es sich vorgestellt hatte. Weiß gedeckte Tische umringten die Tanzfläche aus schwarzem Granit. Rosen und silberne Kerzen schwammen in Glasschalen. Als Braut und Bräutigam den ersten Tanz tanzten, erklang eine romantische Ballade.
Genauso habe ich es mir ausgemalt, dachte Emily. Abgesehen davon, wer hier Braut und Bräutigam ist. Ihr Magen verkrampfte sich.
„Alles okay?"
Emily drehte sich zu ihrer älteren Schwester um. Mit gerunzelter Stirn warf Aileen ihr einen besorgten Blick zu. „Mir geht’s prima, antwortete Emily automatisch. „Die Hochzeit ist wunderschön. Und niemand hat das mehr verdient als Kelsey.
Noch vor einer Woche hätte Emily es sich nicht träumen lassen, dass die Feier, die ihre Cousine für sie geplant hatte, Kelseys eigene Hochzeit mit Emilys Schulfreund Connor McClane sein würde.
„Und wie oft hast du dieses Sprüchlein heute schon aufgesagt?"
„Jedes Mal, wenn jemand den Mut hatte, sich mir zu nähern. Wenn man bedenkt, wie viele Leute hier sind, nicht sehr oft. Alle sind viel zu beschäftigt, über mich zu reden, anstatt sich die Mühe zu machen, mit mir zu sprechen."
„Nun ja, es kommt eben nicht alle Tage vor, dass eine Hochzeit wie geplant gefeiert wird, nur mit einem anderen Brautpaar", meinte Aileen.
„Eine Frau erfährt auch nicht jeden Tag, dass ihr Verlobter eine andere geschwängert hat und ihr selbst den Heiratsantrag nur gemacht hat, um bei seiner Familie nicht in Ungnade zu fallen. Außerdem ist das nicht nur so dahin gesagt. Ich freue mich wirklich für Kelsey. Und für Connor."
Connor war nur zurückgekommen, um Emily daran zu hindern, Todd Dunworthy zu heiraten. Er hatte Todds Hinterhältigkeit durchschaut. Und ganz nebenbei hatte er sich in Kelsey verliebt.
„Das weiß ich, sagte Aileen, „und wir sind alle froh, dass Connor herausgefunden hat, was Todd für ein falsches Spiel treibt, bevor du den Mistkerl geheiratet hast. Ich kann immer noch nicht glauben, wie er uns alle zum Narren gehalten hat.
Selbst Emilys Eltern hatten in Todd den perfekten Schwiegersohn gesehen. Aber das tröstete Emily nicht.
Ihr Leben lang hatte sie sich nach den Wünschen ihrer Eltern gerichtet, hatte nie über die Stränge geschlagen … außer das eine Mal mit Connor.
Connor McClane war ein ernsthafter, rauer Typ und ganz anders als die anderen Jungs an der Privatschule, die Emily besucht hatte. Nur ein paar Wochen lang hatte sie den Nervenkitzel genossen, leidenschaftlich verliebt zu sein. Dann hatte sie gemerkt, dass ihre Beziehung mit Connor weniger damit zu tun hatte, die eigenen Träume zu verwirklichen, als sich ihren Eltern zu widersetzen. Und auf einmal, kurz bevor Emily die Möglichkeit hatte, sich von Connor zu trennen, weil er etwas Besseres verdiente, verschwand er ganz plötzlich.
Fast zehn Jahre später war sein Anruf, um ihr zur Verlobung zu gratulieren, eine Riesenüberraschung für Emily gewesen. Ganz spontan hatte sie ihm eine Einladung zur Hochzeit geschickt. Eine Entscheidung, die mein Leben verändert hat, dachte sie, während sie beobachtete, wie Connor seine Braut in den Arm nahm.
„Connor hat Todd von Anfang an durchschaut", sagte Emily. Warum war ihr das nicht gelungen? Wie sollte sie ihren Gefühlen je wieder vertrauen?
„Connor ist Privatdetektiv. Es ist sein Job, nach den dunklen Flecken Ausschau zu halten. Geh nicht zu streng mit dir ins Gericht, riet Aileen. „Ich gehe jetzt mal hoch und sage Ginny und Duncan gute Nacht
, wechselte sie gleich darauf das Thema.
„Gib ihnen einen Gutenachtkuss von mir."
„Mach ich." Aileen verschwand zwischen den Palmen, die Emily als Sichtschutz dienten.
Vielleicht sollte ich sie begleiten, überlegte Emily. Nicht dass Aileen mit ihren Kindern Hilfe brauchte, aber Emily war jeder Ausweg recht.
Sie hatte sich schon fast zur feigen Flucht entschieden, als eine tiefe Stimme murmelte: „Ich frage mich die ganze Zeit, warum sich die schönste Frau in diesem Saal hier in der hintersten Ecke versteckt."
Das durch und durch männliche Timbre jagte Emily einen Schauer den Rücken hinunter. Ohne sich umzudrehen wusste sie, wer hinter ihr stand. Es überraschte sie ein bisschen, dass sie keinen elektrischen Schlag gespürt hatte, bevor Javier Delgado sie angesprochen hatte.
Schon als sie ihm auf Kelseys und Connors spontaner Verlobungsparty zum ersten Mal begegnet war, hatte Javier eine gewisse Wirkung auf sie gehabt. Aber Connors bester Freund und Trauzeuge hatte auch einen Ruf als Frauenheld. Und nach dem, was sie mit Todd durchgemacht hatte, war das genau der Typ Mann, mit dem sie nichts, aber auch gar nichts zu tun haben wollte.
Aber weil sie nun einmal beide zur Hochzeitsgesellschaft gehörten, waren sie sich bedauerlicherweise in den letzten paar Tagen öfter über den Weg gelaufen, als Emily lieb war. Und jedes Mal schien ihr Herz einen Augenblick lang stillzustehen, verdammt noch mal.
Sie drehte sich um und lächelte verhalten. Ihre kühle Miene sollte verbergen, wie aufgewühlt sie war – das hoffte sie zumindest. „Javier, mahnte sie, „weißt du denn nicht, dass die Braut die schönste Frau hier ist?
Als Javier lächelte, erkannte Emily, dass die Fassade, die sie der Welt zeigte, vielleicht so glatt wie Glas war, aber auch so durchsichtig. Wenigstens für ihn. Sie dagegen – sie konnte sich überhaupt keinen Reim auf ihn machen.
Er sah zu gut aus, zu sexy. Sein schwarzer Smoking passte perfekt zu seinem dunklen Haar und den dunklen Augen. Das frische weiße Hemd bildete einen wunderbaren Kontrast zu seiner gebräunten Haut. Für die Feier hatte er sein Haar zurückgekämmt. Doch die natürlichen Wellen drohten, bei der ersten Gelegenheit dem künstlichen Halt zu entkommen.
Zum Beispiel wenn eine Frau ihm mit den Fingern durchs dunkle Haar fuhr …
Emily bohrte die Fingernägel in die Handflächen. Aber obwohl sie sich auf die Tanzfläche konzentrierte, hörte sie das Rascheln der Palmen, als Javier näherkam.
Sein Aftershave mischte sich mit dem Duft der Blumen und dem Vanillearoma der Kerzen. Er steuerte die männliche Note bei, die diesen allzu weiblichen Gerüchen fehlte. Sein Atem kitzelte die feinen Haare an ihrem Nacken. Emily kam der alberne Gedanke, dass es besser gewesen wäre, das Haar offen zu tragen.
Als ob es eine Frisur gab, die sie vor einem Mann wie Javier Delgado schützen könnte.
„Kelsey sieht wirklich fantastisch aus, nicht?"
Sie nahm kaum wahr, was er sagte. Er hatte unmöglich gerade ihr Ohr mit den Lippen gestreift, oder?
„Ich … äh… Emily schluckte. „Ja, Kelsey sieht wunderhübsch aus.
Aileen und sie hatten den roten Lockenschopf ihrer Cousine zu einem eleganten Knoten hochgesteckt und ein ausgefallenes, rauchiges Make-up aufgelegt, wie es die bodenständige Kelsey selten benutzte. Aber Kelseys Kleid war einfach zu bezaubernd, um darauf zu verzichten – ein elfenbeinfarbener, schulterfreier Traum.
Doch Emily wusste, dass Kelseys Ausstrahlung nicht auf Frisur, Make-up oder Hochzeitskleid beruhte. Die Liebe und das Glück, die Kelsey ausstrahlte, machten sie zur schönsten Frau des Abends.
Im Vorübergehen tauschten drei Frauen mittleren Alters wissende Blicke und lächelten Emily selbstgefällig zu.
„Hallo, Emily", rief eine, zog die Augenbrauen hoch und sah betont von Emily zu Javier und wieder zurück. Auf einmal wirkte ihr Zusammentreffen in dieser zurückgezogenen Ecke frivol.
Emily schaffte es, den Gruß mit einem Kopfnicken zu erwidern.
„Wer zum – wer um alles in der Welt war das denn?"
„Freundinnen meiner Mutter", erklärte Emily mit hochrotem Gesicht.
Den Blick abgewendet, starrte Emily in die Dunkelheit. Sie wollte das Mitleid in Javiers Augen nicht sehen.
„Weißt du was, sagte er sanft, „ich glaube, du bist die tapferste Frau, der ich je begegnet bin.
Darauf stieß sie ein abgehacktes Lachen aus. „Und ich habe gerade gedacht, dass ich der größte Feigling auf Gottes weiter Erde bin."
Bei diesem Eingeständnis brannten ihr Tränen in den Augen. Sie senkte den Kopf und wandte sich ab. Doch sie war noch nicht weit gekommen, als sie seine Schritte hinter sich auf dem Granitfußboden hörte.
Javier nahm ihren Arm und führte sie nach links. „Komm. Jetzt wird nicht mehr zugeschaut. Lass uns tanzen."
Im Hintergrund spielte eine romantische Ballade. Emily schüttelte den Kopf. „Nein. Vergiss es."
„Warum?"
„Weil ich nicht tanze."
„Warum nicht?"
„Ich habe den Leuten schon genug Grund für Klatsch und Tratsch geliefert. Das Letzte, was ich jetzt brauche, ist noch mehr Aufmerksamkeit."
Ein Lächeln breitete sich langsam auf Javiers Gesicht aus. „Zu spät."
Emily merkte erst, was er meinte, als er ihr den Arm um den Rücken legte und sie an sich zog. Er führte sie zur Mitte der Tanzfläche. Wenn sie ihn nicht mitten im Song stehen lassen wollte, hatte sie keine andere Wahl als zu bleiben, wo sie war. Und als sie unwillkürlich die Arme um seine breiten Schultern legte, wurde ihr klar, dass sie nirgends hingehen würde.
Seine dunklen Augen waren fast so samtschwarz wie der