Entscheidung beim Weihnachtsball
Von Bronwyn Scott
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Über dieses E-Book
Beim Weihnachtsball erhält Catherine einen Heiratsantrag von Channing Deverill - und ist hin- und hergerissen. Denn immer heißer brennt das Begehren, das sein Bruder Finn insgeheim in ihr weckt!
Bronwyn Scott
Bronwyn Scott ist der Künstlername von Nikki Poppen. Sie lebt an der Pazifikküste im Nordwesten der USA, wo sie Kommunikationstrainerin an einem kleinen College ist. Sie spielt gern Klavier und verbringt viel Zeit mit ihren drei Kindern. Kochen und waschen gehören absolut nicht zu ihren Leidenschaften, darum überlässt sie den Haushalt am liebsten ihrem Ehemann, der früh morgens und spät abends am College unterrichtet, sodass er tagsüber als Hausmann glänzen kann. Nikkis ganzes Leben steht im Zeichen des Schreibens. Schon in der vierten Klasse nahm sie an Nachwuchsautoren-Konferenzen der Schule teil und ist immer noch sehr stolz auf ihren ersten Roman, den sie in der sechsten Klasse fertigstellte – ein mittelalterliches Abenteuer, das ihre Mutter auf einer elektrischen Schreibmaschine für sie abtippte. Mittlerweile besucht sie RWA-Konferenzen und besitzt natürlich ihren eigenen Computer. Sie ist sehr an Geschichte interessiert, recherchiert gern, immer auf der Suche nach Stoff für neue Geschichten. Es macht ihr viel Spaß, sich mit anderen Autoren und LeserInnen über ihre Lieblingsbücher und den Prozess des Schreibens auszutauschen.
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Buchvorschau
Entscheidung beim Weihnachtsball - Bronwyn Scott
IMPRESSUM
Entscheidung beim Weihnachtsball erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2013 by Nikki Poppen
Originaltitel: „Finding Forever At Christmas"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe HISTORICAL SAISON
Band 25 - 2014 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Eleni Nikolina
Umschlagsmotive: KathySG/shutterstock, winyuu/GettyImages, Irina Gordeeva/GettyImages
Veröffentlicht im ePub Format in 11/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733728311
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
21. Dezember 1838
Endlich zu Hause! Catherine Emerson wusste es in dem Augenblick, da sie durch die Tür trat, und sie wusste es ebenso sicher wie ihren Namen. Die Eingangshalle von Deverill Hall sah genauso aus, wie sie sie in Erinnerung hatte: Das Geländer der langen Eichenholztreppe war mit Immergrün, Schleifen aus rotem Satin und Goldperlensträngen geschmückt. Catherine atmete tief den frischen Tannenduft ein, der eindeutig zu ihren Lieblingsgerüchen gehörte. Fünf Jahre Abwesenheit kamen ihr unendlich lang vor.
Genau genommen war Deverill Hall nicht wirklich ihr Zuhause. Das lag zwei Meilen entfernt von hier, und dort lebte sie mit ihrer Mutter und ihrem Vater – eher still und beschaulich. Die quirlige Unruhe des Deverill-Haushalts gehörte zu den Dingen, die ihr gefehlt hatten. Als Kind war sie immer erstaunt gewesen, dass es eine Familie mit nicht einem, sondern gleich vier Kindern gab. In Deverill Hall war es niemals ruhig gewesen.
Wie um ihre Gedanken zu bestätigen, ertönte ein Freudenschrei von der obersten Stufe der Treppe. „Catherine!" Schnelle Schritte und ein Wirbel farbenfroher Röcke kündigte die Deverill-Mädchen an. Catherine lächelte. Einige Dinge änderten sich nie.
„Alyson, Meredith!" Sie wurde in eine Umarmung gerissen, dann in eine zweite, und alle drei Mädchen lachten und sprachen gleichzeitig aufeinander ein. In ihrer Kindheit waren sie unzertrennlich gewesen. Während der Sommermonate hatte Catherine praktisch hier gelebt, war mit den Deverills über die Hügel gelaufen und über die Wiesen geritten. Sie war so oft bei ihnen gewesen, dass sie ihr eigenes Zimmer erhalten hatte, ja sogar ihr eigenes Pony und danach eine Stute, als sie für den gutmütigen Henry zu groß geworden war.
„Nun sieh sich das einer an! Wie elegant du gekleidet bist! Meredith trat zurück, um Catherines Ensemble besser betrachten zu können – ein waldgrünes Reisekleid, das sich der neuesten Mode entsprechend eng um die Taille schmiegte. „Und ein weißer Pelzmuff! Es sieht einfach hinreißend aus, Catherine. Paris scheint dir gut zu bekommen.
„Und dir bekommt die Verlobung gut, gab Catherine das Kompliment zurück. Merediths sonst so blasse Wangen hatten eine gesunde Farbe, die blauen Augen leuchteten. Sie sah wunderschön aus. „Ich freue mich so für dich und Marcus.
Meredith war verlobt! Noch hatte Catherine die Neuigkeit nicht ganz verdaut und war nur froh, dass Meredith ihr geschrieben und damit Zeit gegeben hatte, sich an die Situation zu gewöhnen.
„Alyson hat auch Neuigkeiten. Meredith schubste ihre jüngere Schwester nach vorn und warf ihr einen verschwörerischen Blick zu. „Du solltest es Catherine sagen.
Alyson, die Schüchternere von den beiden, errötete. „Nichts ist sicher, aber Jameson Ellis macht mir seit dem Sommer regelmäßig die Aufwartung. Ich glaube, er wird mit Vater reden, wenn er zum Weihnachtsfest herkommt."
„Oh, wie wundervoll." Catherine lächelte, aber innerlich zerbarst ein Teil ihrer Hoffnungen in unzählige Stücke. Beide Mädchen würden heiraten! Und was würde aus ihr? Sie war fort gewesen, und die Welt, die sie zurückgelassen hatte, hatte sich verändert. Catherine sah die Treppe hinauf, und das Gefühl, heimgekommen zu sein, wurde schwächer. Sie war gekommen, um ihre alten Freunde wiederzufinden. Doch ihre Freunde hatten nicht auf sie gewartet.
Früher hatte sie gewusst, wohin sie gehörte – hierher nach Deverill Hall mit ihren Freunden und ihrer zweiten Familie. Jetzt allerdings war sie nicht mehr sicher. Gab es denn noch einen Platz für sie in dieser veränderten Welt, in der sie ihre Freundinnen mit Ehemännern, Babys und neuen Familien teilen müsste? Sie war nicht eifersüchtig oder missgönnte den Mädchen ihr Glück. Sie hatte einfach nur geglaubt, alles wäre noch genauso wie damals, bevor sie fortgegangen war. Wie dumm und unvernünftig von ihr.
Alyson nahm aufgeregt ihre Hand. „Finn und Channing sind beide zu Hause. Sie senkte die Stimme und fuhr verschwörerisch flüsternd fort: „Finns neueste Geliebte hat ihm eine Diamanthalskette an den Kopf geworfen. Offenbar gefiel ihr sein Abschiedsgeschenk nicht besonders.
„Natürlich dürfen wir nichts davon wissen, warf Meredith lachend ein. „Aber so zu tun, ist nicht leicht, denn Finn hat eine Platzwunde … genau hier.
Sie tippte sich mit dem Zeigefinger auf die Wange. „Komm, Catherine. Die Jungs werden nicht wissen, wohin mit sich vor Freude, wenn sie dich sehen!"
Oder ich werde nicht wissen, wohin mit mir, dachte Catherine und spürte, wie ihr Puls sich beschleunigte bei der Aussicht, die beiden Brüder wiederzusehen. Oder, um genau zu sein, bei der Aussicht, ihn wiederzusehen – Channing Deverill, den jüngeren Bruder, Fluch ihrer Kindheit und Objekt ihrer jugendlichen Sehnsüchte. Sie wusste nicht genau, wann ihre Gefühle für ihn sich verändert hatten. Doch eines Tages im Sommer hatte er ihr über die Picknickdecke hinweg zugelächelt, und sie war verloren gewesen. Danach hatte sie zu träumen begonnen. Dass sie ihn heiraten und für immer Teil des Deverill-Haushalts sein würde. Catherine hatte alles bis in die Einzelheiten geplant – sie würde das Hochzeitskleid ihrer Großmutter tragen und Channing einen blauen Frackrock, weil Blau fabelhaft zu seinen Augen passte. Und es würde Blumen geben, massenhaft Blumen.
Was Finn anging, nahm sie an, dass er so düster und verdrießlich war wie eh und je. Es überraschte sie überhaupt nicht, dass seine Geliebte ihm die Kette an den Kopf geworfen hatte. Wahrscheinlich hatte sie es getan, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Soweit Catherine sich erinnerte, brachte Finn für nichts so viel Begeisterung auf wie für seine geliebte Pflanzenkunde. Wann immer die Geschwister und sie ein Picknick gemacht hatten, war es Channing gewesen, der sie mit aufregenden Geschichten unterhielt. Finn war meistens davongeschlendert und mit den Taschen voller Pflanzenproben zurückgekehrt, die er, unverständliche lateinische Begriffe von sich gebend, auf der Picknickdecke ausgebreitet hatte. Allerdings war Finn auch fünf Jahre älter als Catherine, und damals war ihr dieser Altersunterschied unüberbrückbar vorgekommen.
Die Mädchen hakten sich bei ihr ein und zogen sie in den offiziellen Salon, in dem sich bereits eine große Anzahl der zur Hausparty eingeladenen Nachbarn und Freunde aufhielt, allesamt in fröhlicher Weihnachtsstimmung. Der Kaminsims war mit einer beeindruckenden Girlande aus Immergrün geschmückt, und ein prasselndes Feuer begrüßte Catherine mit seiner gemütlichen Wärme. „Seht mal, wen wir in der Halle gefunden haben!", rief Meredith.
Alle im Raum drehten sich zu ihr um, viele der Anwesenden erkannte Catherine wieder, doch nur an einem von ihnen war sie wirklich interessiert. Sie ließ den Blick durch den Raum schweifen, bis sie Channing entdeckte. Ein breites Lächeln erschien um seine Lippen, als er sie mit