Wie betört man einen Milliardär?
Von Kandy Shepherd
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Über dieses E-Book
Bei der ersten Begegnung hat es zwischen ihnen heiß geknistert. Beim zweiten Mal haben sie geflirtet. Jetzt sieht die Partyplanerin Eliza den Milliardär Jake Marlowe auf der Hochzeit von Freunden wieder! Wie wird ihre dritte Begegnung mit diesem umschwärmten Traummann enden?
Kandy Shepherd
Kandy Shepherd liebte das Schreiben schon immer. Um ihrer Leidenschaft auch beruflich nachzukommen, wandte sie sich dem Journalismus zu, arbeitete für angesehene Frauenmagazine und machte sich in dieser Branche als Redakteurin schnell einen Namen. Sie mochte ihren Job – doch noch lieber wollte sie Geschichten schreiben! Also ließ sie den Journalismus hinter sich und konzentrierte sich vollkommen auf ihre Romane. Bis heute schreibt Kandy so viel sie kann. Sie selbst sagt, es war wohl unvermeidlich, dass sie zur Schriftstellerin wurde. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihren geliebten Tieren auf einer idyllischen kleinen Farm in den Blue Mountains bei Sydney.
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Buchvorschau
Wie betört man einen Milliardär? - Kandy Shepherd
IMPRESSUM
Wie betört man einen Milliardär? erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2016 by Kandy Shepherd
Originaltitel: „The Bridesmaid’s Baby Bump"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA EXTRA
Band 54 - 2017 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Dorothea Ghasemi
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 08/2022.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751515382
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Eliza Dunne fühlte sich wie im Märchen, als Jake Marlowe in dem wunderschönen Ballsaal des mittelalterlichen europäischen Schlosses mit ihr Walzer tanzte. Hunderte von anderen Gästen, die von überallher gekommen waren, bewegten sich mit ihnen zu den Klängen des Kammerorchesters, und die kostbaren Juwelen und farbenfrohen Kleider der Frauen schimmerten im Schein der Kristallkronleuchter.
Eliza besaß keinen teuren Schmuck, fühlte sich jedoch fantastisch in dem glamourösen mitternachtsblauen Kleid, das oben eng anliegend und mit Perlen bestickt und nach unten hin ausgestellt war. Das dunkle Haar hatte sie mit strassbesetzten Kämmen hochgesteckt, die mit ihren Sandaletten um die Wette funkelten. Jake trug einen eleganten maßgeschneiderten Smoking.
Doch nicht die märchenhafte Umgebung, sondern er war der Grund für das aufgeregte Prickeln, das sie verspürte. Groß, beeindruckend und noch attraktiver als der Prinz, dessen Hochzeit sie gerade feierten, hatte er sie von ihrer ersten Begegnung an fasziniert.
Ihr Tanz war genauso intim wie ein Kuss, und sie war sich überdeutlich seiner Berührungen bewusst. Jake hatte ihr den Arm um die Taille gelegt, ihre Hand ruhte auf seiner breiten Schulter, seine raue Wange an ihrer. Eliza spürte seine Körperwärme, atmete seinen herben Duft ein, der ihre Sinne betörte. Sie nahm die anderen Paare um sich her kaum wahr, so versunken war sie.
Das erste Mal war sie ihm vor fast zwei Jahren begegnet, bei der Überraschungshochzeit ihrer Freundin und Geschäftspartnerin Andie Newman mit seinem Freund und Geschäftspartner Dominic Hunt. Jake war Trauzeuge und sie Brautjungfer gewesen, und sie hatten sich auf Anhieb verstanden.
Danach hatte sie ihn nur ein einziges Mal wieder getroffen, und zwar auf einer Geschäftsveranstaltung, und sie hatten die halbe Nacht geredet. Seitdem hatte sie ihn nicht vergessen können und jeden Moment unzählige Male erneut durchlebt. Er war so beunruhigend anders gewesen. Nun aber waren sie wieder Trauzeuge und Brautjungfer auf der Hochzeit von Freunden.
Ihre andere Freundin und Geschäftspartnerin, Gemma Harper, hatte gerade in einer prunkvollen Zeremonie in der Kathedrale Tristan, den Kronprinzen von Montovien, geheiratet, und jetzt fand die Feier statt.
Sie hatte erst mit Tristan und anschließend mit Dominic getanzt. Jake hatte keinen Hehl aus seiner Ungeduld gemacht und sie dann sofort aufgefordert. Es waren viele Mitglieder aus Königshäusern und Adlige anwesend, und Gemma hatte ihr erzählt, welche der Männer noch zu haben waren, doch Eliza hatte nur mit Jake tanzen wollen.
Nun löste er sich ein wenig von ihr und blickte lächelnd auf sie herab. Seine grünen Augen funkelten, und ihr stockte der Atem. Mit dem leicht zerzausten blonden Haar, dem markanten Kinn und den weißen Zähnen war er so attraktiv wie ein Hollywoodschauspieler, aber er schien nicht zu merken, dass alle Frauen ihm verstohlene Blicke zuwarfen.
„Und, amüsieren Sie sich?", fragte er.
Beim Klang seiner tiefen Stimme erschauerte Eliza. „Ich weiß nicht, ob amüsieren der richtige Ausdruck ist. Ich habe das Gefühl, dass ich träume."
„Es ist wirklich außergewöhnlich, stimmt’s? Eine königliche Hochzeit ist nicht gerade alltäglich für einen durchschnittlichen Australier."
Durchschnittlich war er ganz bestimmt nicht. Jake hatte es schon als Twen zum Milliardär gebracht, und nun, mit zweiunddreißig, leitete er sein eigenes IT-Unternehmen. Doch trotz seines Reichtums, seines brillanten Intellekts und seines ungewöhnlich guten Aussehens trat er bemerkenswert bescheiden auf.
„Ich bin auf einer Schaffarm im Westen von New South Wales aufgewachsen, erzählte Eliza. „Dort wurden die meisten Hochzeiten in der Scheune gefeiert. Für ein Mädchen vom Lande wie mich ist dies hier der Stoff, aus dem Märchen gemacht sind.
„Auf mich wirken Sie eher wie eine typische Großstadtfrau. Immerhin sind Sie Chefin der besten Partyplanungsagentur in Sydney." Aus zusammengekniffenen Augen betrachtete er sie. „Die Schönste der Partyqueens."
„Danke. Sie bemühte sich, nicht zu erröten. „Aber ich bin nicht die Chefin. Andie, Gemma und ich sind gleichberechtigte Partnerinnen.
Sie kümmerte sich um die Finanzen, Andie um die Ausstattung und Gemma um das Essen.
„Aber Sie sind die Geschäftsfrau", erklärte er.
„Das bin ich wohl", räumte sie ein.
Die Firma bedeutete ihr alles, und seit der Gründung vor drei Jahren investierte sie ihre ganze Zeit und Energie darin.
„Tristan hat mir erzählt, dass Gemma die Hochzeit selbst organisiert hat, sagte Jake. „Mit Ihrer und Andies Unterstützung aus der Ferne.
„Das stimmt."
Jake war gut mit dem Prinzen befreundet. Die beiden hatten sich vor Jahren beim Skilaufen in Montovien kennengelernt.
Verwundert und stolz zugleich schüttelte Eliza den Kopf. „Ich kann mir noch gar nicht richtig vorstellen, dass meine Freundin eines Tages eine richtige Königin sein wird. Doch das alles ist Gemma nicht wichtig. Ihr geht es nur um Tristan. Sie ist so glücklich mit ihm."
Sie merkte selbst, wie sehnsüchtig sie klang. Natürlich hatte sie auch von der großen Liebe geträumt, doch die war ihr bisher nicht begegnet, und nun, mit neunundzwanzig, glaubte sie nicht mehr daran. Sie hatte eine gescheiterte Ehe hinter sich, und seit der Scheidung hatten sich alle Verabredungen mit Männern als Katastrophe entpuppt. Auf keinen Fall wollte sie je wieder heiraten und sich an einen dominanten Mann wie ihren Exmann oder ihren Vater binden, auch wenn sie sich manchmal einsam fühlte.
„Tristan ist auch sehr glücklich, erwiderte Jake. „Er meint, er hätte es mir zu verdanken, weil ich ihn mit Gemma bekannt gemacht habe.
Jake hatte Tristan Partyqueens empfohlen, als dieser in Sydney einen Empfang hatte organisieren müssen. Tristan war damals inkognito in Sydney gewesen, und Gemma und er hatten sich sofort ineinander verliebt. Die Verbindung hatte der Firma natürlich viel Publicity beschert.
Wieder betrachtete Jake sie. „Aber Sie machen sich Sorgen, was Gemmas neuer Status für Ihre Firma bedeutet, stimmt’s?"
Eliza krauste die Stirn. „Woher wissen Sie das?"
„Erfahrung. Ich habe es Ihnen angesehen, als ich Gemmas Namen erwähnt habe."
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich so leicht zu durchschauen bin. Gemma möchte weitermachen, aber ich glaube nicht, dass das aus der Entfernung klappt. Sie blickte sich um. „Sie lebt jetzt in einer ganz anderen Welt und hat viele Verpflichtungen.
Eliza wusste, dass sie das Problem lösen musste, denn Andie und Gemma waren die Kreativen, während sie die Planerin war. Die beiden zogen sie oft damit auf, dass sie ein Kontrollfreak wäre, doch sie alle ergänzen sich hervorragend.
Jake verstärkte den Griff um ihre Taille. „Lassen Sie sich dadurch nicht den Abend verderben. Ich möchte ihn mir jedenfalls nicht verderben lassen."
Wieder ließ der Klang seiner Stimme sie erschauern. „Sie haben recht. Ich möchte jeden Moment genießen."
Jeden Moment mit ihm. Selig schloss Eliza die Augen, aber leider endete der Tanz schon bald.
„Noch einen Champagner?, fragte Jake. „Wir könnten ihn auf der Terrasse trinken.
„Eine sehr gute Idee." Ihr Herz klopfte schneller bei der Vorstellung, mit ihm allein zu sein.
Die Terrasse nahm die gesamte Länge des Ballsaals ein, und durch Rundbögen hatte man einen fantastischen Ausblick auf die erleuchteten Gärten und den See, über dem der blasse Mond hoch am Himmel stand. Jenseits davon erhoben sich die schneebedeckten Berge.
Es war Oktober und schon ziemlich frisch. So schien es ganz normal, dass Jake den Arm um sie legte, während Eliza die Aussicht bewunderte. Sie genoss seine Körperwärme und war sich immer noch überdeutlich seiner Berührung bewusst, als sie sich an ihn schmiegte und seine Muskeln spürte.
„Dieser Ort kommt mir so unwirklich vor", bemerkte sie leise.
„Ja, Ehrfurcht gebietend", erwiderte er.
Langsam trank sie einen Schluck Champagner. Da sie sich mit Wein auskannte und Gemma bei der Auswahl beraten hatte, wusste sie, dass dieser Jahrgang der teuerste überhaupt war. Doch sie war so fasziniert von Jake, dass sie genauso gut Mineralwasser hätte trinken können, ohne es zu merken.
Er nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es auf einen antiken Tisch in der Nähe. Dann drehte er sie zu sich herum. Er war groß, schätzungsweise einsneunzig, und zum Glück trug sie hohe Absätze, denn sie blickte nicht gern zu Männern auf.
„Ich habe den ganzen Tag darauf gewartet, mit Ihnen allein zu sein", erklärte er.
„Ich mit Ihnen auch." Sie war froh, dass ihre Stimme nicht bebte. Man hatte ihr ein luxuriöses Gästeapartment im Schloss zugeteilt, wo sie wirklich allein sein konnten. Sicher hatte Jake auch eins.
Einen Moment lang betrachtete er sie nur, und er war ihr so nahe, dass sie seinen Atem im Haar spürte. Seine Augen schienen noch dunkler geworden zu sein. Gleich würde er sie küssen. Unwillkürlich bewegte sie sich auf ihn zu und öffnete die Lippen. Nach nichts sehnte sie sich in diesem Moment mehr.
Und trotzdem zögerte sie. Es gab noch etwas Unausgesprochenes zwischen ihnen. Also trat Eliza einen Schritt zurück, verschränkte die Arme und atmete tief durch. „Jake, hat sich seit Tristans Feier in Sydney etwas geändert? Ist Ihre Scheidung durch?"
Da er nicht sofort antwortete, verließ sie der Mut. „Ja auf Ihre erste Frage. Die Sache läuft. Aber sie ist noch nicht rechtskräftig. Ich warte auf das vorläufige Scheidungsurteil, ganz zu schweigen vom endgültigen."
„Oh. Sie war zutiefst enttäuscht. „Ich dachte …
„Sie dachten, ich wäre jetzt frei?", hakte er schroff nach.
Eliza biss sich auf die Lippe und