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Die Offenbarung des Frühlings: Eine Chronik der Katzenmenschen
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Die Offenbarung des Frühlings: Eine Chronik der Katzenmenschen
eBook96 Seiten1 Stunde

Die Offenbarung des Frühlings: Eine Chronik der Katzenmenschen

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Über dieses E-Book

Komm mit auf eine fantastische Reise in die Welt der "homines felium" - der Katzenmenschen.
Begleite den Protagonisten Dario Bellastrino auf seinem Weg quer über einen Planeten, der dem unseren gleicht und dennoch völlig anders ist.
Erfahre selbst die erfüllende Wirkung der uralten Magie, die diese Welt durchströmt!

Der junge Prinz Dario Bellastrino lebt behütet und in unermesslichem Prunk im Schloss seiner Eltern, des Königspaares. Mehr und mehr wird ihm jedoch klar, dass ihm sein monotones Leben nicht genügt:
Er verlangt danach, das Mysterium und den Sinn des Lebens zu erforschen, zur Erleuchtung zu gelangen und die letzte Wahrheit über alles Sein zu ergründen - denn jeder Mensch, so wird ihm klar, sehnt sich nach einem Hauch Unendlichkeit.
Völlig unerwartet findet er sich nach dieser Erkenntnis auf der fantastischen "Terra Infinitatis" wieder, der Welt der spirituellen und tiefgründigen Katzenmenschen - oder "homines felium".
Die zwei Katzenmänner Blandhrak und Nalrom und die schöne und kluge "mulier felis" Valmire, nehmen den Prinzen mit auf eine lehrreiche Reise durch ihre wundersame Welt, um ihm ihre Spiritualität und Lebensweise näher zu bringen.
Dario ahnt allerdings nicht, dass er dadurch die Schicksale gleich zweier Welten für immer verändern wird ...
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum9. Sept. 2014
ISBN9783849597122
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    Buchvorschau

    Die Offenbarung des Frühlings - Elisabeth Koll

    Das Erblühen der Sehnsucht

    rinz Dario, Ihr müsst jetzt wirklich aufstehen! Das große Frühlingsfest des Schlosses findet in zwei Stunden statt und Ihr werdet die wichtigste Person dort sein."

    Die Stimme von Giovanna, Darios strenger aber mütterlicher Bediensteten, riss den Prinzen unsanft aus dem Schlaf. Einen Moment lang hielt er die Augen dennoch geschlossen. Er wollte sein Unwohlsein vor ihr verbergen, das ihn beim Gedanken an ein weiteres Fest am Hofe seiner Eltern, dem Königspaar, überkam.

    Man hätte meinen können, dass er, ein junger und stattlicher Mann im fünfundzwanzigsten Lebensjahr, sich der Fete erfreute, die Mutter und Vater für ihn vorbereitet hatten.

    Denn selbst, wenn diese hauptsächlich aufgrund der Freude über den anbrechenden Frühling veranstaltet wurde, so war ihm doch klar, dass seine Eltern auch diese Feier nutzen würden, um ihrem noch immer unverheirateten Sohn potenzielle, junge Ehefrauen vorzustellen. Genau das war es jedoch, was ihn mehr und mehr ermüdete. Und noch so vieles mehr …

    Ein leiser Seufzer entfuhr seinen Lippen.

    „Mein Prinz, sorgte sich Giovanna mit gerunzelter Stirn, während sie ihn fest an den Schultern fasste und einmal kurz schüttelte. „Seid Ihr auch gewiss wach? Fühlt ihr Euch nicht gut?

    Hastig öffnete er die Augen und nickte. „Sorge dich nicht, meine Gute, ich werde nicht mehr einschlafen. Und ich fühle mich bestens."

    Die Dienerin schüttelte den Kopf, während sie die Lippen schürzte und ein vorwurfsvoller Blick den jungen Mann traf. „Was seid Ihr nur für ein gedankenverlorener Träumer, junger Herr. Aber nun kommt, ich helfe Euch in Eure Gewänder."

    Er lächelte schwach und ließ sich bekleiden.

    „Ihr seht prächtig aus, Prinz Bellastrino", lobte Giovanna sowohl seine Erscheinung als auch ihr eigenes Werk. In allen Angelegenheiten, die feine Kleidung betrafen, war sie beinahe unerträglich perfektionistisch und gerade deshalb - trotz ihres offiziell nicht allzu hohen Ranges in der Schlossordnung - eine der ersten Kontaktpersonen.

    Nichts anderes konnte ihren Augen ein strahlenderes Leuchten entlocken, als das Bewusstsein, ihre Arbeit gut verrichtet zu haben. Dario nickte ihr aufmunternd zu.

    „Darf ich Euch nun zu Euren Eltern geleiten?", bat die Dienerin.

    „Nein, danke, Giovanna. Ich würde vor dem Fest ein wenig Ruhe zu schätzen wissen", antwortete er ihr, wohl wissend, dass er sie damit verletzen würde. Aber noch mehr oberflächliches höfisches Zeremoniell konnte er nicht ertragen.

    Davon würde er heute noch genügend zu spüren bekommen.

    Sofort begann seine Bedienstete, ihm den Rücken zu kehren, um seine Bettstatt zu ordnen.

    „Es ist kein Problem, junger Herr. Geht nur." Ihre Stimme war barsch und ihre Bewegungen wirkten kantig vor unverhohlener Enttäuschung. Obwohl er wusste, dass ihre Verstimmung nicht allzu lange anhielte, konnte er nicht umhin, den feinen Stich seiner Schuld zu spüren. Schnell machte er sich nach einer gemurmelten Verabschiedung auf den Weg zur Tür hinaus und wandelte wie ein Geist durch die langen, marmornen Gänge des Schlosses.

    Er wusste genau, dass niemand vor seinem verletzenden Verhalten verschont blieb; gerade die Menschen nicht, die ihm am Liebsten waren - sowohl Giovanna als auch seine Eltern.

    Letztere meinten es gut mit ihm und bereiteten ihm das beste Leben, das an Hofe nur möglich war - denn ihrer Meinung nach gab es kein höheres Glück. Doch er konnte ihnen, so sehr er es versuchte, nicht dankbar dafür sein. Das stetige Zehren der Sehnsucht an seiner Seele ließ es nicht zu.

    Er wollte das wahre Leben spüren! Er wünschte, voll und ganz zu erfassen, was sich hinter diesem großen Mysterium und Geschenk verbarg; er verlangte danach, einen tieferen Sinn darin zu sehen – einen Sinn, den ihm all der Prunk und das monotone, behütete Dasein im Schloss nicht zu geben vermochten.

    Oder trug er etwa die Schuld daran, dass die Ansprüche seiner Eltern an ein erfülltes und gutes Leben ihm, ihrem Sohn, nicht genügten?

    Mit diesen aufbrodelnden Gedanken betrat er den gut bewachten Thronsaal, in dessen Mitte seine Eltern standen und sich angeregt unterhielten. Als die Mutter ihren Sohn erblickte, strahlte sie ihn an und eilte auf ihn zu, um ihn in die Arme zu schließen und ihm einen guten Morgen zu wünschen.

    Auch der Vater lächelte und begrüßte seinen Sohn wohlwollend; voller Stolz auf den gut aussehenden und klugen jungen Mann, zu dem dieser geworden war.

    Nach der freudigen Begrüßung kam Dario zur Erkenntnis, dass seine Eltern keine Schuld an seinen Grübeleien traf. Sie liebten ihn und wollten nur das Beste für ihren Knaben – tatsächlich war es er selbst, dem das nicht ausreichte.

    Doch genauso wenig, wie seine Eltern an seiner Situation schuldig waren, war auch er es nicht. Das Einzige, was er tun wollte und tun musste, wurde ihm plötzlich in blendender Offenbarung klar, war, diese zum Positiven zu verändern.

    Die Festlichkeiten begannen in allem Prunk und Luxus, den zu ersinnen es dem menschlichen Geist nur möglich war. Die Königsfamilie war unermesslich reich, jedoch war im ganzen Reich ebenso ihre Güte und Großzügigkeit bekannt. So hatten Darios Eltern auch die arme Bevölkerung eingeladen, um mit ihnen zu feiern und zu speisen.

    Das Mädchen, mit dem der Prinz nun tanzte, war äußerst hübsch. Ihre Augen leuchteten unschuldig azurblau in der Farbe des morgendlichen Frühlingshimmels, deren Glanz von ihrem passenden blauen Rüschenkleid untermalt wurde.

    Einige Strähnen ihrer goldblonden Haare wellten sich leicht zu ihrer Schulter hinab, die restlichen wurden am Hinterkopf von einer silbernen Spange zusammengehalten.

    Dario spürte ihren zarten Körper unter seiner Hand und roch den rosigen Duft ihrer weichen Haut, während sie sich im Takt zur Musik drehten. Einen Moment lang schien sich alles um ihn herum in Luft aufzulösen. So könnte es sein, dachte er wehmütig bei sich. So sollte es eigentlich sein.

    Er sollte sich in diese reizende junge Dame verlieben. Er sollte immer öfter und länger mit ihr tanzen und plaudern, sollte sie im Beisein seiner glücklichen Eltern vor den Altar führen.

    Er sollte ihrem Geruch und ihrem Körper immer leidenschaftlicher nachspüren, sich von ihrer innigen Nähe den Verstand vernebeln lassen, um mit ihr seine Nachkommen und vor allem Thronfolger zu zeugen.

    Doch es war sinnlos, denn genau das würde nicht geschehen.

    Weder bei diesem Mädchen, noch bei irgendeinem der unzähligen anderen, die seine Eltern ihm je vorstellen würden.

    So schön und nett diese auch sein mochten - die Interessen, die ihnen aufgrund der strikten Auswahl seiner eigenen Eltern gemein waren, waren stets von der Bestimmung des höfischen Lebens beschränkt. So

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