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Axel und Hanjo: Sophienlust Extra 14 – Familienroman
Axel und Hanjo: Sophienlust Extra 14 – Familienroman
Axel und Hanjo: Sophienlust Extra 14 – Familienroman
eBook132 Seiten2 Stunden

Axel und Hanjo: Sophienlust Extra 14 – Familienroman

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Über dieses E-Book

In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie ist Denise überall im Einsatz. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Doch auf Denise ist Verlass.
In der Reihe Sophienlust Extra werden die schönsten Romane dieser wundervollen Erfolgsserie veröffentlicht. Warmherzig, zu Tränen rührend erzählt von der großen Schriftstellerin Patricia Vandenberg.

»Komm, Hanjo, wir fahren zu Susanne!« Das rief Norbert Thomas durch das Zimmer. Mit einem Satz sprang der Collie von der Couch auf den Fußboden. Danach führte er einen Freudentanz um seinen Herrn auf. Norbert Thomas griff nach den Autoschlüsseln und klapperte damit. Seine grauen Augen lachten. »Jawohl, zu Susanne. Und mit dem Auto. Ich weiß, das eine freut dich so sehr wie das andere, du Schlingel. Eines Tages werde ich noch auf dich eifersüchtig werden. Du scheinst verliebter in Susanne zu sein als ich. Aber das ist ja gar nicht möglich.« Norbert Thomas tätschelte den langen schmalen Hundekopf. Dann schloss er sein Zimmer ab und verließ mit Hanjo das Haus. Der Hund bellte wie verrückt, als Norbert seinen Wagen aus der Garage holte. Es sah aus, als habe Hanjo Angst, nun doch noch vergessen zu werden. Norbert öffnete den Schlag, und Hanjo sprang mit einem Satz auf den Beifahrersitz. Hoch aufgerichtet und stolz blickte er auf die Straße hinaus. Sein Kopf stieß beinah an das Wagendach. Alle Collies sind schön, dachte Norbert Thomas, aber mein Hanjo ist der schönste.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum9. Juni 2020
ISBN9783740967000
Axel und Hanjo: Sophienlust Extra 14 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Axel und Hanjo - Gert Rothberg

    Sophienlust Extra

    – 14 –

    Axel und Hanjo

    … sind ein unschlagbares Team!

    Gert Rothberg

    »Komm, Hanjo, wir fahren zu Susanne!« Das rief Norbert Thomas durch das Zimmer.

    Mit einem Satz sprang der Collie von der Couch auf den Fußboden. Danach führte er einen Freudentanz um seinen Herrn auf.

    Norbert Thomas griff nach den Autoschlüsseln und klapperte damit. Seine grauen Augen lachten. »Jawohl, zu Susanne. Und mit dem Auto. Ich weiß, das eine freut dich so sehr wie das andere, du Schlingel. Eines Tages werde ich noch auf dich eifersüchtig werden. Du scheinst verliebter in Susanne zu sein als ich. Aber das ist ja gar nicht möglich.«

    Norbert Thomas tätschelte den langen schmalen Hundekopf. Dann schloss er sein Zimmer ab und verließ mit Hanjo das Haus.

    Der Hund bellte wie verrückt, als Norbert seinen Wagen aus der Garage holte. Es sah aus, als habe Hanjo Angst, nun doch noch vergessen zu werden.

    Norbert öffnete den Schlag, und Hanjo sprang mit einem Satz auf den Beifahrersitz. Hoch aufgerichtet und stolz blickte er auf die Straße hinaus. Sein Kopf stieß beinah an das Wagendach.

    Alle Collies sind schön, dachte Norbert Thomas, aber mein Hanjo ist der schönste.

    Man sah dem Hund auch an, dass er gut gepflegt wurde. Das weiß-braune Fell glänzte, der weiße langhaarige Kranz um Hals und Schultern sah wie eine seidige Pelerine aus.

    »Jetzt leg dich hin, Hanjo«, sagte Norbert. Der Collie gehorchte sofort. Aber er seufzte sehr hörbar.

    Norbert lachte. »Ich habe dich verstanden. Der Platz ist zu klein für dich. Darüber stöhnst du ja bei jeder Fahrt. Doch du wirst dich daran gewöhnen müssen. Ich bin ein kleiner Chemiker und kann mir keinen Cadillac leisten. Hörst du? Wir beide müssen schon mit dem Käfer zufrieden sein. Und das sind wir ja auch. Was, Hanjo?«

    Der Hund jaulte leise, als habe er seinen Herrn genau verstanden. Norbert gab ihm dafür schnell einen Klaps. Dann konzentrierte er sich auf das Fahren. Jetzt, um sieben Uhr abends, war zwar hier, in der Stadtmitte von Crailsheim, nicht sonderlich viel Verkehr, aber Norbert Thomas wollte auf kürzestem Weg zu seiner geliebten Susanne kommen.

    Während der Fahrt malte er sich aus, wie überrascht sie sein würde, ihn heute schon wiederzusehen. Eigentlich hätte er erst drei Tage später von seiner Dienstreise zurückkommen sollen, aber er war mit seinem Auftrag schneller als erwartet fertig geworden. Zwei Dinge hatten ihn zur Eile getrieben. Er hatte wieder bei Susanne sein und er hatte seinem Chef imponieren wollen. Dieser Chef – Walter Brugger – war immerhin Susannes Vater. Er sollte wissen, dass er einen Schwiegersohn bekommen würde, der ehrgeizig und tüchtig war. Vielleicht zählte das bei dem alten Brugger ebenso viel, wie wenn ihm seine Tochter einen vermögenden Schwiegersohn gebracht hätte.

    Geld hatten die Bruggers schließlich selbst genug. Eigentlich zu viel, wie Norbert Thomas jetzt wieder einmal dachte. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn Susanne weniger aus dem Vollen hätte schöpfen können. Sobald sie mit ihm verheiratet sein würde, musste sie sich etwas einschränken. Er rechnete nicht mit Zuschüssen von ihrem Vater. Im Gegenteil, er wollte darauf verzichten. Mit zweiunddreißig Jahren konnten andere Männer ja auch eine Familie erhalten.

    Unter solchen Gedanken kam Norbert Thomas vor der großen Villa am Stadtrand an, die jedes Mal einen leichten Albdruck bei ihm auslöste. Für ihn war es unvorstellbar, dass sich Susanne in diesem großräumigen Haus wohlfühlte. Sie bewohnte es nur mit ihrem Vater und den Hausangestellten, denn ihre Mutter war schon vor Jahren gestorben.

    Freilich, bevor Norbert Susanne kennengelernt hatte, mochte sie nicht oft in ihrem Elternhaus gewesen sein. Sie war zwar jetzt erst dreiundzwanzig Jahre alt, aber es gab nur wenige Länder auf dieser Erde, die sie noch nicht bereist hatte. Ihr Vater gab ihr jede Freiheit, sich ihr Leben so einzurichten, wie es ihr behagte. Dass sie vor einem Jahr zu einem Betriebsfest gekommen war, mochte einer Marotte entsprungen sein. Oder das Schicksal hatte seine Hand im Spiel gehabt. Denn auf diesem Betriebsfest hatte Susanne ihr Herz verloren.

    An mich! jubilierte es in Norbert Thomas, als er jetzt vor der Villa hielt. Kaum hatte er die Wagentür geöffnet, drängte sich Hanjo auch schon ins Freie.

    »Du kannst es natürlich am wenigsten erwarten«, meinte Norbert lachend. Sein schmales sonnengebräuntes Gesicht strahlte. Schnell strich er sich noch einmal durch das volle braune Haar, bevor er seinen Finger auf den Klingelknopf neben dem Gartentor drückte.

    Gleich darauf kam aus der Sprechanlage eine Stimme. Sie gehörte dem Hausmädchen Erna, das Norbert kannte. Als er nach Susanne fragte, antwortete das Mädchen: »Frau Susanne ist heute Vormittag in die Blockhütte am Eulensee gefahren. Es war ihr hier zu langweilig. Übermorgen will sie wieder zurück sein.«

    »Danke.« Norbert Thomas ging zum Wagen zurück. Hanjo folgte ihm mit betrübtem Gesicht und warf sich stöhnend auf den Beifahrersitz.

    »Was machen wir jetzt, Hanjo?«, fragte Norbert. »Übermorgen kommt Susanne zurück. Natürlich, sie hat ja nicht damit gerechnet, dass ich heute schon aufkreuze. Das hat man nun von Überraschungen.« Er sah auf die Uhr. Zwei Stunden würde er bis zum Eulensee brauchen. Er kannte die Blockhütte, die den Bruggers gehörte.

    Ein zärtliches Lächeln legte sich jetzt um Norberts Lippen. In der Blockhütte am Eulensee hatte er mit Susanne schon sehr glückliche Stunden verlebt. Warum sollte das nicht auch an diesem Tag so sein können? Es war gleichgültig, wann er nach Crailsheim zurückfuhr. Wichtig war nur, dass er morgen um acht Uhr wieder im Werk war.

    Nein, er wollte sich die Freude nicht nehmen lassen, Susanne mit seinem Besuch zu überraschen. Wieder stellte er sich vor, wie glücklich sie sein würde, wenn sie ihn plötzlich sehen würde. Er konnte ohnehin nicht begreifen, dass sie sich nicht fürchtete, wenn sie ganz allein in der einsamen Blockhütte war. Aber Susanne war eben manchmal ein wenig sprunghaft. Von einer Minute zur anderen konnte sie eine Entscheidung treffen. So würde es wohl auch an diesem Tag gewesen sein.

    »Wir fahren noch zu Susanne«, sagte Norbert so laut, dass der Collie zusammenschrak. Er hatte gerade ein wenig gedöst. Jetzt sah er seinen Herrn verdrossen an, als wollte er sagen: »Erst mal abwarten, ob du mir nicht wieder zu viel versprichst.«

    Hanjo wurde von seinem Herrn auf dieser Fahrt noch oft gestört. Streckenweise pfiff Norbert vergnügt, dann wieder trällerte er eine Melodie. Je näher er seinem Ziel kam, um so mehr freute er sich auf das Wiedersehen mit dem geliebten Mädchen.

    Knapp fünfhundert Meter vor dem Eulensee war ein kleiner Parkplatz, auf dem Norbert seinen Wagen stehen lassen musste. Denn man konnte nur zu Fuß an den See herankommen.

    Auf dem Parkplatz stand auch Susannes flotter Sportwagen. Daneben standen noch drei Autos, denen Norbert jedoch keine besondere Bedeutung beimaß. Jetzt, mitten im Hochsommer, waren viele Touristen unterwegs. Außerdem standen am Ufer des Eulensees noch andere Wochenendhäuser.

    Hanjo war jetzt nicht mehr schläfrig. Auch er kannte den Weg zur Blockhütte und schien nun wieder daran zu glauben, dass es mit dem Wiedersehen mit Susanne doch noch klappen würde.

    Einige Male klopfte Norbert dem Hund beruhigend aufs Fell. »Pst, Hanjo, nicht bellen! Keinen Ton, hörst du? Wir wollen Susanne doch überraschen.«

    Es war eine helle Nacht. Schon aus einiger Entfernung konnte Norbert die Blockhütte erkennen. Ob Susanne schon schlief? Oder ob sie ihren Plattenspieler wieder bis in die späte Nacht hinein laufen ließ, wie sie es so gern tat?

    Die Fensterläden der Blockhütte waren geschlossen, doch durch die Ritzen schimmerte Licht. Norberts Herz klopfte stärker. Trotz seiner Vorfreude auf das Wiedersehen dachte er daran, dass er Susanne nicht erschrecken durfte. Er ging sehr leise an die Hütte heran und überlegte, wie er sich am rücksichtsvollsten bemerkbar machen sollte. Ein Lächeln legte sich um seine Lippen, als er feststellte, dass Susanne Musik hörte. Es war sogar jenes Lied, das sie in verliebter und sentimentaler Stimmung zu ›ihrem‹ Lied erkoren hatten: »Wir wollen niemals auseinandergehen …«

    Norbert ging zu einem der Fenster. Hanjo drückte sich an ihn. Plötzlich verstummte das Lied. Es war noch nicht zu Ende gewesen, der Plattenspieler musste also abgestellt worden sein. Und jetzt hörte Norbert Susanne sagen: »Schluss damit. Es gibt schönere Lieder als diesen Kitsch.«

    Norberts Hand krallte sich in Hanjos Fell. Wie sollte er das verstehen?

    Jetzt erklang eine Männerstimme: »Das finde ich auch, Liebling. Wir beide brauchen überhaupt keine Musik. Heute nicht.«

    Norbert Thomas kannte diese Stimme. Er stöhnte auf. Sein Atem kam stoßweise aus der Brust. Er meinte, der Boden schwanke unter seinen Füßen.

    Hartmut Ledebur war mit Susanne in der Blockhütte. Hartmut Ledebur, mit dem Susanne mehr als befreundet gewesen war, als er, Norbert, Susanne kennengelernt hatte. Hatte sie damals nicht geschworen, dass sie mit diesem Playboy, dem verwöhnten Sohn des Konzernchefs Ledebur, nicht mehr das Geringste verbinde? Aber jetzt war sie mit diesem Schnösel in der Blockhütte. Zu einer Zeit, da sie hatte sicher sein können, von ihm, Norbert, nicht überrascht zu werden.

    Eifersucht und ohnmächtiger Zorn stiegen in Norbert hoch. Er war Susannes Liebe so sicher gewesen – obwohl er nur ein bescheidener Chemiker war, Angestellter ihres Vaters.

    In Norberts Ohren dröhnte es. Trotzdem konnte er hören, dass jetzt in der Blockhütte wieder gesprochen wurde. Wieder erklang Hartmut Ledeburs Stimme. »Ich werde dir diese alberne Episode mit dem kleinkarierten Norbert nicht mehr vorwerfen, aber jetzt wäre es an der Zeit, dass du sie beendetest.«

    Nun sprach Susanne. »Das hätte ich ja schon längst getan, Hartmut, aber ich werde diesen Menschen einfach nicht los. Ich muss ja Angst haben, dass er sich etwas antut, so versessen ist er auf mich. Er merkt nicht einmal, dass mein Vater nur für einige Zeit bereit war, beide Augen zuzudrücken und so zu tun, als sei

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