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Mein Bruder ist mein Cousin: und andere Geschichten
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Mein Bruder ist mein Cousin: und andere Geschichten
eBook55 Seiten41 Minuten

Mein Bruder ist mein Cousin: und andere Geschichten

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Über dieses E-Book

Durch Schicksalsschläge in einer Familie kann es passieren, dass aus einem Cousin ein Bruder wird. Diese Geschichte ist eine reale Geschichte aus meiner Familie. Es folgen weitere acht Geschichten teilweise lustige, dramatische und ironische Lebensgeschichten.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum14. März 2023
ISBN9783347898288
Mein Bruder ist mein Cousin: und andere Geschichten
Autor

Ingeborg Elisabeth Ohlmann

Die Autorin Ingeborg Elisabeth Ohlmann ist Altennpflegerin und Diplom Sozialpädagogin. Die inzwischen berentete Autorin wurde 1956 im Saarland geboren. Im tredition Verlag sind außerdem der Roman "Die Magd von der Ronneburg" und die Kinderbücher: "Oswald, der kleine Esel", "Pegasus kehrt zurück", "Kuckucksmutter gesucht" lieferbar.

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    Buchvorschau

    Mein Bruder ist mein Cousin - Ingeborg Elisabeth Ohlmann

    Mein Bruder ist mein Cousin

    Für Oma Agathe

    Dorothea, kann ich dich einmal sprechen? Anna hatte sich am Türgriff festgehalten, als sie zu ihrer Schwester ins Zimmer schaute. Die Angesprochene schaute von ihrer Näharbeit auf. „Ja klar. „Anna, mein Gott, wie schaust du aus. Du bist ja weiß wie die Wand. „Ich weiß nicht wie ich es Vater sagen soll. „Was willst du Vater sagen? Komm, lass mich keine Rätsel raten. Was ist los, was bedrückt dich so? „Dorothea, ich bin schwanger. „Uff, das wird Vater nicht gerade einen Jubelschrei entlocken. Aber ein Unglück ist es ja auch nicht. Schließlich willst du ja in vier Wochen heiraten, und ein Baby ist doch etwas Wunderschönes."

    Verschmitzt schaute Dorothea ihre Schwester an. „Hier vor dir steht die Patin deines Kindes. Jetzt lächelte auch Anna. Ihre Schwester verstand es wirklich, gute Laune und Frohsinn zu verbreiten. „Weißt du was Anna, wenn Vater nach seinem Rundgang durch die Felder zurückkommt, reden wir beide mit ihm. Klar, wenn Mutter noch leben würde, wäre alles leichter, aber schließlich kann man mit Vater reden. Und den Kopf abreißen wird er dir und Robert auch nicht. Um das Gerede von den Leuten brauchst du dich auch nicht kümmern. Wie man feststellen kann, ist dein Bauch noch nicht von großem Umfang. Sie lachte dabei. „Im wievielten Monat bist du denn, Anna? „Im sechsten. „Anna, ich möchte nicht wissen wie viele Dorfschönheiten auch schwanger vor den Altar traten. Also rege dich darüber nicht auf. Ihr liebt euch. Ich finde, wenn ein Paar vor der Ehe zusammen sein will, ganz in Ordnung. Auch wenn es der kirchlichen Vorstellung entgegensteht."

    „Stell dir vor, Dorothea, ich war schon zur Beichte, weil ich solche Schuldgefühle hatte. Aber eigentlich hast du recht. Das sind wirklich nur ureigene Entscheidungen des Paares. Ich finde es nicht richtig, dass die Kirche in die ganz persönlichen Bereiche einer Beziehung Einfluss nehmen will. „Achtung Anna, Vater ist gerade die Haustüre hereingekommen. Der Bernhardiner Barry rannte den Mädchen entgegen. „Halt Barry, du rennst einen ja fast um", lachte Dorothea, die sich über die ungestüme Begrüßung des Hundes freute. Auch Anna tätschelte dem Hund liebevoll seinen großen Kopf.

    Nikolaus Schäfer, der Vater der Mädchen, ein Mann in den Fünfzigern, war von sehr stattlicher Größe. Seit dem frühen Tod seiner Frau, bereits mit zweiundvierzig Jahren, sorgte er für seine fünf Kinder alleine. Die drei ältesten Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen waren bereits aus dem Haus. Sie waren verheiratet und wohnten in der näheren Umgebung. Seine Haare und sein Bart waren mittlerweile ergraut. Nach einer Beinverletzung bekam er den Posten als Feldhüter in dem kleinen, saarländischen Ort um den Schaumberg angeboten. Bald würde auch seine zweitjüngste Tochter Anna gut verheiratet sein. Sein zukünftiger Schwiegersohn, Robert Müller, bestand noch darauf erst seine Lokführerprüfung abzulegen, bevor er heiratete, damit er auch künftig für seine junge Familie entsprechend sorgen könnte. Herr Schäfer war das nur recht. Erst hatte der junge Mann seine Prüfung in der Tasche, bevor er heiraten durfte. So war auch er erzogen worden.

    „Papa, wir müssen mit dir reden, bitte setze dich zu uns an den Küchentisch, sagte jetzt Anna. „Guten Abend, Mädels. Dass ihr einmal zusammen Feierabend habt, das ist doch selten. Die neunzehnjährige Dorothea war als Schneiderin beschäftigt. Ihre drei Jahre ältere Schwester Anna arbeitete als Kassiererin in dem Lebensmittelgeschäft des Ortes. Vater Schäfer stopfte sich gerade seine Pfeife und sagte: „So, dann schießt einmal los, was brennt euch denn so auf der Seele, dass ihr eurem alten Vater noch nicht einmal guten Abend sagt."

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