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Kommissar - schachmatt?
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eBook199 Seiten2 Stunden

Kommissar - schachmatt?

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Über dieses E-Book

Helen Reed, Tochter des Millionärs Florian Reed, wird am helllichten Tage von einem Einbrecher heimgesucht, dem mysteriösen Nemo. Er will von ihr ein Lösegeld erpressen, ihren Vater hat er offenbar bereits in seiner Gewalt. Reed befindet sich derweil auf einer Geschäftsreise, dessen Ziel und Zweck niemand kennt und entdeckt auch selbst erst in diesen Minuten, dass er in der Villa, in die man ihn gelockt hat, offenbar unfreiwillig festgehalten wird. Helen beauftragt den Privatdetektiv Wood, sich der Sache anzunehmen. Parallel dazu ermittelt Kommissar Henderson, dem bisher noch kein Verbrecher durch die Lappen gegangen ist. Doch die Beteiligten kommen sich mit ihren Ermittlungsmethoden immer wieder in die Quere, denn auch Helen, ihre Schwester Genia und deren Mann, Staatsanwalt Sellick mischen kräftig und teilweise auf eigene Faust mit. Das größte Rätsel aber scheint keiner von ihnen lüften zu können: Zu welcher geheimnisvollen Reise ist Florian Reed tatsächlich aufgebrochen? Und wer ist der unheimliche Nemo, den Henderson bereits aus der Vergangenheit zu kennen glaubt?-
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum14. Apr. 2016
ISBN9788711508534
Kommissar - schachmatt?

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    Buchvorschau

    Kommissar - schachmatt? - Hans Heidsieck

    Diener

    „Hallo! Miß Reed! Hände hoch! — wenn ich bitten darf!"

    „Ah! Oh! — Wer sind — —" Miß Reed blieb das Wort in der Kehle stecken. Vor ihr stand ein maskierter Mann in der Tür, der seinen Revolver drohend erhoben hatte. Das junge Mädchen kam seiner Aufforderung nach.

    Sie bemerkte ein Lächeln um seinen Mund. Die Larve hielt nur den oberen Teil des Gesichts bedeckt. Helen Reed mußte mit den erhobenen Händen einen recht kläglichen Eindruck machen. Sie kam sich selber lächerlich vor. Überhaupt — dieser ganze Vorgang, war das nun Scherz, oder was spielte sich plötzlich hier in der Villa ab? Wie war der Mann eingedrungen? Wer war er? Wo kam er her? Wie hatte er trotz des Dieners und des übrigen Personals in das Zimmer kommen können?

    Helen fand keine Zeit, sich diese Fragen jetzt zu beantworten. Sie hatte aber auch keine Lust, länger die Arme wie anbetend in die Luft zu strecken, und nahm sie daher einfach wieder herunter.

    „Schießen Sie nur auf eine wehrlose Frau, sagte sie ruhig und blickte unerschrocken den Fremden an, „schießen Sie nur, wenn Sie das fertigbringen. Gewöhnlich führt man sich in etwas liebenswürdigerer Form hier ein.

    Der Maskierte ließ unwillkürlich die Waffe sinken. Das Lächeln um seinen Mund war wie verweht. Er trat näher, verneigte sich, sagte:

    „Verzeihen Sie bitte — es war nur eine Vorsichtsmaßnahme von mir. Wir wollen zur Sache kommen. Nehmen Sie Platz!" Er deutete auf einen Sessel.

    Sie schaute ihn ratlos an. „Ich soll — —?"

    „Wollen Sie sich nicht setzen? Ich habe etwas mit Ihnen zu besprechen, Miß Reed."

    Wie von einer ihr unverständlichen Macht getrieben, setzte sie sich. Der Mann nahm in einem gewissen Abstand ihr gegenüber Platz. Sie betrachtete ihn aufmerksam. Es war ein stattlicher Mensch, gut gekleidet, nach der neuesten Mode. Helen war überzeugt, daß sich unter der Larve auch ein höchst interessantes Gesicht verbarg. Ein Zug um den Mund kam ihr allerdings übertrieben herbe und streng vor, — man könnte ihn fast als brutal bezeichnen. Seine Stimme klang hart und zwingend wie die eines Menschen, der keinen Widerstand duldete.

    „Also was wollen Sie? fragte das Mädchen und warf einen Blick zu dem Schreibtisch hinüber, auf dem der Telephonapparat stand, „wer hat Sie hier eingelassen?

    „Ihr Diener natürlich. Ich habe ihn gleich unschädlich gemacht."

    Helen sprang jäh empor, suchte sich dem Schreibtisch zu nähern, obwohl sie selber gleich einsah, daß dies unsinnig war. „Unschädlich? stotterte sie, „Sie haben — —?

    „Ich habe ihm eine kleine Gaspatrone unter die Nase geschossen, jawohl, und mit Ihrer Zofe habe ich es genau so gemacht. Sie wollen zum Fernsprecher? Ho — das nützt Ihnen nichts. Die Leitung ist längst durchschnitten. Vorläufig, glaube ich, sind wir ganz ungestört, denn außer dem Diener und der Zofe ist ja niemand im Hause gewesen."

    Helen bot ihre ganze Kraft auf, um sich wieder zusammenzuraffen. Der Ernst dieser Lage kam ihr mit einem Schlag zum Bewußtsein. Und doch schien ihr das alles wie ein Stück aus dem Tollhaus zu sein. Ihr Blick streifte die Standuhr. Zwölf Uhr mittags! Ja — wenn es Mitternacht wäre! Aber so — jetzt — — am hellichten Tage — — — das überstieg ihr Begriffsvermögen.

    Der Herr deutete wieder auf ihren Sessel. „Warum erregen Sie sich denn gleich so? Warum wollen Sie wieder stehen? Er erhob sich gleichfalls. „Dann muß ich das aus Höflichkeit schließlich auch tun.

    Helen blickte gequält zu Boden. „Wollen Sie mir nun nicht endlich sagen, was Sie zu diesem Einbruch veranlaßt hat?"

    „Darf ich Ihnen eine Zigarette anbieten? stellte er eine Gegenfrage und hielt ihr sein Etui hin, „ich denke, dabei plaudert sich’s besser. Und übrigens haben wir ja auch Zeit. Ihre Schwester arbeitet noch bis vier Uhr im Atelier, Ihre Base ist nach Newark gefahren, na, und Ihr Herr Vater — — über ihn wollte ich gerade mit Ihnen reden, Miß Reed!

    „Was? Über Papa?" schrak sie auf.

    „Ja. Aber nun nehmen Sie schon eine Zigarette. Sie können ganz unbesorgt sein, vergiftet ist sie bestimmt nicht."

    Sie lächelte, machte gute Miene zum bösen Spiel. „Also gut! Haben Sie Feuer? Danke! — — Was wollen Sie von Papa?"

    „Er ist vor drei Tagen abgereist."

    „Ja. Und wir haben merkwürdigerweise noch keinerlei Nachricht von ihm."

    „Sie sagen merkwürdigerweise. Natürlich. Sie wissen noch nicht — — hm — — er nahm einen Binder aus seiner Tasche. „Kennen Sie diese Kravatte, Miß Reed?

    Helen riß sie ihm aus der Hand. „Ah! Das ist — — ja, Papas Binder! Aber — was bedeutet das — — — ist ihm etwas passiert?"

    „Allerdings ist ihm etwas passiert. Aber Sie brauchen mich nicht gleich so entsetzt anzuschauen. Er ist weder tot, noch verwundet, den Umständen nach geht es ihm augenblicklich wahrscheinlich ganz gut."

    „Und der Binder?"

    „Den habe ich als Beweis mitgebracht, daß ich nicht etwa nur so zum Spaß von Ihrem Herrn Vater rede."

    „Aber wo steckt er denn?"

    „In meiner Villa."

    „In Ihrer Villa? Wo ist die?"

    „Es tut mir außerordentlich leid, Ihnen das nicht verraten zu können. Gerade dieses Geheimnis ist ja der Umstand, aus dem ich mein Kapital schlagen will!"

    Das war deutlich gesprochen. Helen wurde nun alles klar. Sie wich entsetzt einen Schritt zurück. „Sie haben meinen Papa überfallen, schrie sie dem Mann ins Gesicht, „haben ihn dann verschleppt — — und nun wollen Sie — — —

    Der Zug um den Mund des Maskierten wurde jetzt wirklich brutal. Doch seine Stimme heuchelte Freundlichkeit, als er erwiderte: „Ja — und nun will ich mit Ihnen in aller Ruhe über das Lösegeld verhandeln, Miß Reed."

    Helen lief hin und her. Als sie sich dabei dem Fenster zu nähern drohte, trat er ihr in den Weg. Wie vor einem ekelhaften Tier prallte sie vor ihm zurück. Einen Augenblick kämpfte sie mit sich selbst. Dann schien sie einen Entschluß gefaßt zu haben. Ruhig schritt sie zu ihrem Sessel zurück und nahm wieder Platz.

    „Also gut — was verlangen Sie?"

    „Ihr Papa besitzt, wie man sich hier in New York zu erzählen weiß, sechs Millionen. Sagen wir zehn Prozent, Miß Reed!"

    Helen verzog keine Miene. Sie drückte ruhig ihre Zigarette aus. „Hm. Darüber ließe sich reden. — Ist mein Papa unterrichtet?"

    „Nein. Er weiß vorläufig nicht, was mit ihm geschieht."

    „Vielleicht sprechen Sie doch einmal selber mit ihm über den Fall. Auch wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir etwas Schriftliches von ihm mitbringen wollten."

    „Ganz wie Sie wünschen, Miß! Offenbar glauben Sie meinen Worten nicht. Allerdings ist von dem Verschwinden Ihres Herrn Vaters öffentlich noch nichts bekannt geworden. Ich bin auch der Meinung, es wäre wohl besser, wenn wir das ganz unter uns abmachten."

    „Ah! Ich werde die Polizei unterrichten."

    „Tun Sie das lieber nicht. Ihr Papa würde ernstlich gefährdet werden."

    „Wie meinen Sie das?"

    „Weil das Haus, in dem sich Ihr Vater befindet, sofort in die Luft fliegt, wenn sich die Polizei ihm nur nähern sollte."

    „Mit solchen Schreckmärchen arbeiten Sie? Lächerlich! Selbstverständlich hetze ich Ihnen die Polizei auf den Hals!"

    „Sie wollen mich also zwingen, Sie gleichfalls unschädlich zu machen?"

    „Wenn Sie das fertig bringen — bitte sehr, tun Sie, was Sie nicht lassen können!"

    Der Mann hob seine Waffe. Bevor Helen sich besinnen konnte, drückte er ab. Es war nur ein kratzender, zischender Laut, der aus dem Lauf drang.

    Mit einem Aufschrei sank Helen zusammen ...


    Mister Wood spitzte den Mund, als ob er einen Pfiff ausstoßen wollte. Vor ihm saß Helen Reed. Sie saß mit übergeschlagenen Beinen da, so daß man die wohlgeformten Waden bewundern konnte. In der New Yorker Gesellschaft wurde sie immer nur die schöne Helen genannt. Niemand konnte ihr abstreiten, daß sie wirklich sehr hübsch war. Auch Mister Wood, der Inhaber eines der bekanntesten Detektiv-Büros, schien von ihren Reizen begeistert zu sein, — bemühte sich aber krampfhaft, sich dies nicht anmerken zu lassen.

    „Also, wie sagten Sie, fragte er, „als die Polizei kam, hatten Sie schon drei Stunden bewußtlos in Ihrem Zimmer gelegen?

    „Ja. Drei Stunden fünfundzwanzig Minuten genau. Mordsübel ist mir gewesen. Ich wußte erst gar nicht, was los war. Dann besann ich mich wieder. Vor mir stand Kommissar Henderson."

    „Ah! Henderson! Na — dann liegt ja die Sache bereits in den besten Händen."

    „Trotzdem wünsche ich Ihre Mitarbeit, Mister Wood. Fordern Sie, was Sie wollen. Setzen Sie alles daran, daß mein Vater gefunden wird."

    „Selbstverständlich. Ich werde mein Möglichstes tun, Miß Reed. Sie müssen mir das aber alles noch einmal zusammenhängend erzählen. Bisher gaben Sie mir nur eine — wie soll ich mich ausdrücken? — Brockensammlung. Vielleicht gestatten Sie mir, einige Fragen zu stellen."

    „Bitte!"

    „Sie sagten, der Mann, der Sie überfiel, müsse im Hause Bescheid gewußt haben. Woraus schließen Sie das?"

    „Daraus, daß er ganz genau wußte, wo meine Schwester und meine Base sich aufhielten."

    „Hm. Die Kravatte, die er Ihnen gezeigt hat, haben Sie tatsächlich als die Ihres Vaters wiedererkannt?"

    „Jawohl."

    „Sie glauben nicht, daß die Sache vielleicht nur ein Bluff war?"

    „Erlauben Sie, Mister Wood — — mein Papa hat tatsächlich seit drei Tagen nichts von sich hören lassen, so daß wir alle schon unruhig wurden."

    „Wo wollte er hin?"

    „Er hat uns nur etwas von einer Geschäftsreise gesagt; er wollte uns später schreiben."

    „Er reiste mit seinem Auto?"

    „Ja. Mit dem großen Packard."

    „Wer war noch mit?"

    „Nur der Sekretär von Papa — und der Chauffeur William."

    „Hat einer von diesen beiden Familie?"

    „Nur der Sekretär, Mister Shall."

    „Shall?"

    „Ja. Miß Reed gab die Adresse an, die Wood sich aufschrieb. „Ich werde sofort nachforschen, sagte er, „ob Mister Shall seiner Familie geschrieben hat. Darauf hätten Sie übrigens auch schon kommen können."

    Es lag ein feiner Tadel in diesen Worten. Helen rümpfte die Nase. „Ich bin kein Detektiv!" sagte sie.

    „Aber Sie lieben doch das Romantische! Sie spielen doch gern die große Abenteuerin!"

    „Wer sagt Ihnen das, Mister Wood?"

    Wood spitzte wieder pfiffig den Mund zu. „Oh — man erzählt sich sehr viel von Ihnen. Das muß Ihnen selber doch auch schon bekannt sein."

    „Wir kommen vom Thema ab, Mister Wood. Sie wollten mir Fragen stellen."

    Wood strich sich das etwas schüttere Haar zurecht und riß sich merklich zusammen. „Ja gut, — Sie deuteten mir da noch etwas an — — daß Ihr Herr Vater in letzter Zeit geheimnisvolle Korrespondenz gepflegt habe. Wie habe ich das zu verstehen?"

    „Er erhielt öfter Einschreibebriefe, die der Bote ihm persönlich aushändigen mußte."

    „Haben Sie einmal solch einen Brief gesehen?"

    „Nein. Daher weiß ich auch nicht, wo sie herkamen."

    „Welches Postamt bestellt bei Ihnen?"

    „Das sechste."

    Wood machte sich wieder eine Notiz. „Sie haben sich darüber also Gedanken gemacht?"

    „Ja. Meine Schwester übrigens auch. Es kam uns beiden so vor, als wäre der Vater, wenn er solch einen Brief erhielt, uns gegenüber stets etwas verlegen geworden."

    Wood kratzte sich an der Stirn. „Vielleicht kamen die Briefe von einer Frau. Trägt er sich etwa mit Heiratsgedanken?"

    Helen mußte laut lachen. „Nein — das glaube ich ganz bestimmt nicht. Es muß etwas anderes sein. Möglicherweise hat man ihn schon direkt zu erpressen versucht."

    „Das glaube ich kaum. Woraufhin denn?"

    „Dann ist mir das eben ganz unerklärlich."

    „Was?"

    „Mit den Briefen."

    „Wissen Sie, ob er die Briefe beantwortet hat?"

    „Nein, das kann ich nicht sagen."

    „Was meinte denn Henderson?"

    „Henderson hat sich über gar nichts geäußert. Er sagte nur, daß er ganz im Stillen arbeiten wolle."

    „Er glaubt aber, daß Ihr Herr Vater irgendwo gefangengehalten wird?"

    „Ja. Selbstredend wird er jetzt nach dem Auto forschen."

    „Sehr schön. Dann brauche ich das nicht mehr zu tun. Was Henderson in der Hand hat, das führt er auch durch."

    „Sie halten viel von dem Mann?"

    „Ja. Denn er ist sozusagen der einzige hier bei der Polizei, der nicht mit einem geringschätzigen Achselzucken auf uns Privatdetektive herabschaut. Wir haben sogar schon in mehreren Fällen zusammenarbeiten können. Niemals versuchte er mir ein Verdienst zu schmälern — ebenso wie auch ich ihm niemals irgendwie Abbruch tat."

    „Dann werden Sie vielleicht gut tun, sich auch in meinem Fall mit ihm in Verbindung zu setzen."

    „Sie könnten ihm ja berichten, daß Sie mich gleichfalls beauftragt haben."

    „Das will ich gern tun. Helen erhob sich. „Haben Sie noch weitere Fragen, Mister Wood?

    „Nein, danke. Was Sie mir sagten, genügt mir vorerst. In erster Linie dreht es sich also darum, den Aufenthalt Ihres Herrn Vaters herauszubekommen. Wood trat ans Fenster. „Ich sehe — Sie werden bereits überwacht.

    „Ich? Überwacht? fragte Helen verwundert, „wieso?

    „Nun — weil Ihr ungebetener Gast sich doch wieder an Sie heranmachen könnte. Der Zettelverteiler da unten ist jedenfalls einer von Hendersons Leuten. Ich kenne die Burschen genau."

    Helen stand bereits in der Tür. „Also tun Sie Ihr Möglichstes, Mister Wood!"

    Wood verneigte sich tief und warf ihr noch einen bewundernden Blick nach.


    „Wünschen die Herren noch etwas zum Nachtisch?"

    „Nein. Danke."

    „Hat das Essen geschmeckt?"

    „Ausgezeichnet."

    „Große Ehre für mich, große Ehre! Empfehle mich, meine Herrn! Der Diener verschwand. Mister Florian Reed wandte sich an Shall, der immer noch kauend am Tisch saß. „Ich verstehe das alles nicht, sagte Reed, während er sich mit einem Zahnstocher in den Mund fuhr, „man behandelt uns hier wie erlauchte Gäste, während man uns doch gefangenhält. Selbstverständlich ist es mir klar, daß dies auf eine Erpressung hinausläuft. Zum Teufel — — gibt es denn gar keine Möglichkeit — —?"

    Shall erhob sich, zuckte die Achseln. „Wir sind eben regelrecht in die Falle gegangen, erwiderte er, „aber wissen Sie, Mister Reed, mit William, da stimmt etwas nicht. Ich fürchte, der lebt nicht mehr.

    Reed fuhr herum. „Was — — Sie glauben, daß man ihn einfach erschossen hat?"

    „Ja — weil er sich nämlich zur Wehr setzen wollte. Sie haben es doch selber gesehen."

    „Ich dachte, er sei nur verwundet worden."

    „Das glaube ich nicht."

    „Aber das wäre ja furchtbar, Shall!"

    Der kleine vertrocknete Sekretär grinste. „Oh — diese Menschen schrecken vor nichts zurück. — Warum haben Sie heute eine andere Kravatte an, Mister Reed?"

    Reed fuhr sich unwillkürlich mit der Hand an den Kragen. „Kravatte? Ja so — — die andere war verschwunden. Konnte sie jedenfalls nicht mehr finden. — Hören Sie, Shall — — wollen wir nicht noch mal in den Park gehen? Die Sonne scheint gerade so schön — — —"

    „Bitte, Mister Reed", verneigte sich Shall unterwürfig, „wenn nur der schwarze

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