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MORD IN HOLLYWOOD: Der Krimi-Klassiker!
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eBook206 Seiten2 Stunden

MORD IN HOLLYWOOD: Der Krimi-Klassiker!

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Über dieses E-Book

Joanna Redfern lebt ein ungebundenes Leben unter den Filmleuten von Hollywood. Bis man einen ihrer Freunde, den farbigen Schauspieler Dan Gladstone, ermordet und Joanna nicht nur von der Polizei, sondern auch vom Mörder in die Enge getrieben wird...

 

Der Roman Mord in Hollywood des US-amerikanischen Schriftstellers Charles Larson (* 06. Juni 1924; † 13. September 1982) erschien erstmals im Jahr 1973; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1974.

Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum4. Juni 2021
ISBN9783748784791
MORD IN HOLLYWOOD: Der Krimi-Klassiker!

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    Buchvorschau

    MORD IN HOLLYWOOD - Charles Larson

    Das Buch

    Joanna Redfern lebt ein ungebundenes Leben unter den Filmleuten von Hollywood. Bis man einen ihrer Freunde, den farbigen Schauspieler Dan Gladstone, ermordet und Joanna nicht nur von der Polizei, sondern auch vom Mörder in die Enge getrieben wird...

    Der Roman Mord in Hollywood des US-amerikanischen Schriftstellers Charles Larson (* 06. Juni 1924; † 13. September 1982) erschien erstmals im Jahr 1973; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1974.

    Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

    MORD IN HOLLYWOOD

    ERSTER TEIL

      Prolog

    Er lag unter einer Eiche auf dem Bauch. Seine Hände beschirmten die Augen, die Baseballmütze war ihm in den Nacken gerutscht. Man meinte, er würde nach irgendetwas Ausschau halten. Der Mann war sicher an die einsneunzig groß und dunkelhäutig. Unten im Laurel Canyon kroch der Verkehr langsam in Richtung Mulholland und Hollywood.

    Der Morgen war warm, der Tag würde heiß werden. Gemächlich zog ein Falke seine Kreise und beobachtete dabei die Gegend.

    Allmählich wurde der Verkehr spärlicher. Eine Säge kreischte in den Hügeln hinter dem spähenden Mann; er achtete nicht darauf. Nach und nach erschlafften die Muskeln in seinem strengen Gesicht - zuerst klappte das Kinn nach unten, dann fielen die Wangen ein, seine Augen aber blieben offen. Sein Auto stand etwa acht Meter von ihm entfernt auf einer schmalen, mit Unkraut bewachsenen Straße. Diese endete in einem abgebrannten Feld, das kreuz und quer von Reifenspuren durchzogen war. Sie stammten von schweren Motorrädern. Motorräder fuhren hier kaum noch - dafür hatte die Polizei gesorgt. Nun diente das Feld nur noch als Zusammenkunfts-Ort für junge Leute; Kinder aus den weiter entfernt liegenden Häusern zog dieser Platz magisch an.

    Hier konnte man ungestört ein gestohlenes Bier hinunterkippen, den Untergang der Sonne beobachten und bis spät in die Nacht miteinander über den Hass auf die Alten sprechen.

    Gegen zehn Uhr näherten sich dem Feld zwei Kinder, wohl Schulschwänzer, und entdeckten, als sie etwa die Mitte erreicht hatten, das Auto des Mannes. Das Mädchen wollte fliehen, rannte auch ein Stück davon. Der Bruder hingegen blieb und warf Steine nach einer Blechdose. Dabei pfiff er laut, um auf sich aufmerksam zu machen. Nichts rührte sich; also schlenderte er hinüber zum Auto. Auch das Mädchen war zurückgekommen und folgte ihm. Das Auto war ein ziemlich neuer Ford Fairlane. Nachdem er ein Feuerzeug entwendet hatte, befahl er seiner Schwester, ihm beim Abmontieren der Radkappen zu helfen; diese hatte aber inzwischen den vermutlichen Besitzer des Wagens entdeckt und wollte gerade wieder davonlaufen. Halb gelähmt vor Schreck wies sie auf eine Stelle im hohen Gras, öffnete den Mund und verzog mit weitgeöffneten Augen das Gesicht.

    Der Junge glaubte, sie habe sich vor einer Schlange erschrocken oder gar nur vor einem Stock, der so aussah. Er befahl ihr, aus dem Wege zu gehen und warf das Feuerzeug. Es traf den dunkelhäutigen Mann an der rechten Hüfte. Er schien das nicht zu bemerken, denn er starrte weiter in den Canyon hinunter.

    Das Mädchen, das wie ein Häufchen Angst auf dem Boden kauerte, richtete sich nun langsam wieder auf.

    »Mensch«, begann ihr Bruder, »das ist aber bestimmt das letzte Mal...«

    »Mark«, unterbrach ihn das Mädchen flüsternd.

    »Was ist denn?«

    »Komm mal her.«

    »Warum?«

    »Komm doch.«

    Wie gelangweilt und doch vorsichtig ging der Junge zu dem Mädchen, das im hohen Gras unter der Eiche stand. Sie blickte ihn fragend an. Er war schon zwölf Jahre alt - älter als sie - und wusste immer, was zu tun war. Zuerst hob er das Feuerzeug auf, dann nahm er die Baseballmütze des Negers weg.

    Ungeziefer kroch in dem Blut herum, das an der Schädelbasis des Mannes zu sehen war. Er war aus kürzester Entfernung erschossen worden. Die Kugel musste tief in den Hinterkopf eingedrungen sein.

    Der Junge presste die Lippen zusammen und sog hörbar Luft durch die Nase ein.

    Das Mädchen warf den Kopf nach hinten und schrie, schrie genauso, wie sie es im Fernsehen bei den Großen gesehen hatte.

    Erstes Kapitel

    Red saß in ihren Sessel zurückgelehnt, hatte die Beine übereinandergeschlagen und hielt ein Filmverzeichnis in den Händen. Sie war dreiundzwanzig Jahre alt, groß und hatte schwarze, kurze Haare. Joanna Redfern war gerade mit dem Studium in Bennington fertig geworden.

    Ihr gegenüber saß Blixen an seinem riesigen Schreibtisch und machte ein mürrisches Gesicht. Aus der Ferne konnte man das Geklapper von Sandersons Schreibmaschine hören, der gerade dabei war, das Drehbuch zu überarbeiten.

    Irgendwo klingelte ununterbrochen ein Telefon.

    »Will jemand Kaffee?«, fragte Ellis von der Tür her.

    »Prima Idee«, meinte Blixen.

    »Du willst ihn schwarz, nicht wahr, Nils-Frederik? Red? Sahne? Zucker?«

    »Keinen Zucker, keine Sahne«, meinte Red.

    Blixen schaute zu Ellis hinüber, der schnell die Tür öffnete. »Ach, Mary - hören Sie mal...«

    »Mary?«, schrie Blixen, »sind Sie immer noch da?«

    »Ja«, antwortete sie.

    Blixen fasste sich an die Stirn, erhob sich und durchquerte das Zimmer in Richtung des Büros seiner Sekretärin, einer dunkelhaarigen, etwas korpulenten Frau, die auf der Couch saß. Sie wickelte blaue Wolle auf, die sie einem Taxifahrer über die Hände gespannt hatte. Sie drehte sich um, schob ihre Brille zurecht und fragte: »Was ist denn?«

    »Mary, Sie hätten doch nicht zu bleiben brauchen«, meinte Blixen verärgert. »Ich sagte Ihnen doch, Sie könnten gehen, oder nicht?«

    »Hm-hm.«

    »Mein Gott, es ist doch bestimmt schon acht Uhr«, fuhr Blixen fort.

    »Fünfzehn nach«, warf der Taxifahrer ein, »aber wen kümmert das schon?«

    »Wer ist das?«, donnerte Blixen.

    »Ich bin der Taxifahrer.«

    Mary schob wieder die Brille hoch. »Joanna hatte ihn schon für sieben Uhr dreißig bestellt.«

    Blixen sah sich um, das Mädchen saß immer noch in seinem Sessel. »Na gut, ich versuche, hier so schnell wie möglich fertig zu werden.«

    »In einer Stunde habe ich Dienstschluss.«

    »Gehen Sie doch, wir bestellen einen anderen.«

    »Nein, nein, schon gut.«

    Blixen seufzte und ließ Ellis vorbei. Er brummelte: »Mary!« und hielt drei Finger hoch.

    »Schwarz?«

    »Zwei schwarz, einen mit Sahne.«

    »Ach, Leonard, Ihre Enkelin hat angerufen.«

    »Tatsächlich, wann?«, fragte Ellis.

    »Etwa vor zwanzig Minuten. Sie meinte, ich sollte Sie nicht stören, aber Sie sollten sie anrufen, bevor Sie gehen.«

    Ellis nickte, schloss die Tür hinter sich und ging leise zur Couch zurück. Blixen saß hinter seinen Nilpferden und beobachtete ihn mürrisch.

    »Leonard, schleich nicht so auf Zehenspitzen. Was soll das denn?«

    »Ich wollte dich nicht stören.«

    »Dann geh doch wie ein Mann, um Gottes willen, behaupte dich doch mal.«

    Ellis nahm den Hörer des Nebenapparats auf. »Wie wähle ich nach auswärts? Neun? Acht?«

    »Acht!«

    »Acht«, murmelte Ellis, während er wählte, insgesamt acht Nummern.

    Red saß sehr aufrecht in ihrem Sessel. Das Schauspielerverzeichnis lag auf ihren schlanken Oberschenkeln. Sie wies auf ein Bild.

    »Nun, das ist eine Schauspielerin! Sie ist toll!«, meinte sie.

    »Wer?«

    »Sie ist nichts für uns, aber sie sieht wirklich interessant aus«, meinte Red.

    »Hallo, Süße!« Ellis war durchgekommen. »Hier ist Opa, du hattest mich angerufen?«

    »Bring das Buch her«, hörte man Blixen sagen.

    »Sie ist doch aber nichts für uns!«

    »Bringst du mir endlich das verdammte Buch!«, fuhr Blixen auf.

    »Donny Osmond!« Ellis war überrascht. »Ich dachte, du hast dich in David Cassidy verliebt? Was ist denn mit David? Na gut. Ja, und was ist, wenn sie die Ausgabe nicht haben, die - ja. Egal was, Hauptsache Donnys Bild ist auf der Titelseite. Verstanden und wird gemacht. Also bis dann!«

    Red hatte sich über Blixen gebeugt, um ihm das Bild einer Dunkelhaarigen namens Isabel Chavez zu zeigen.

    »Letzten Frühling wollte sie mich noch davon überzeugen, dass Bobby Sherman sie braucht«, sagte sie nun zu Ellis.

    »Damals war sie ja auch noch ein Kind von dreizehn Jahren«, erklärte dieser, »aber nun kennt sie die Liebe!«

    »Woher kennst du denn Heidi?« Blixen wandte sich an Red.

    »Ach, ich kenne Heidi schon seit Jahren.«

    »Wir sind Nachbarn«, erklärte Ellis.

    »Was, tatsächlich?«

    »Red und ich wohnen im selben Haus - na, wie heißt’s denn wieder? Na, auf jeden Fall ist es im selben Haus, ein Haus mit vier Wohnungen.«

    »Drüben in De Longpre«, fügte Red hinzu. »Es ist eine herrliche Gegend; ich liebe sie.«

    »Dort ist man aber immer noch völlig gegen Schwarze eingestellt«, meinte Ellis.

    »Was, heutzutage noch?«, fragte Blixen überrascht.

    »Ja, gerade heutzutage«, erwiderte Ellis. Er räusperte sich, und als Blixen aufsah, hatte Red einen hochroten Kopf. Ellis zog ein Taschentuch hervor, putzte sich die Nase und beobachtete schweigend die allgemeinen Reaktionen.

    »Siehst du, die Chavez ist nichts«, meinte Red und schlug aufs Buch. »In keiner Weise; du brauchst eine Schönheit.«

    »Was ist denn geschehen, Leonard?«, fragte Blixen.

    »Nichts ist geschehen«, fuhr Red dazwischen.

    »Richtig«, meinte Ellis, »Sturm im Wasserglas!«

    »Drohungen?«, fragte Blixen.

    »Ich hatte einen schwarzen Bekannten. Irgendjemand hatte was dagegen«, erklärte Red ärgerlich.

    »Anonyme Briefe«, erklärte Ellis.

    Nachdenklich lehnte sich Blixen in seinen Drehsessel zurück, seine Augen auf Reds wütendes Gesicht gerichtet. Er fragte: »Na, und was hast du dagegen unternommen?«

    »Von der Zeit an gab ich ihm den Gutenachtkuss draußen vor dem Haus«, meinte Red zynisch. »Ich wollte ja nicht, dass irgendjemand etwas verpasst.«

    Blixen grinste.

    Red sah ihn eine Weile schief an, dann wollte sie das Verzeichnis zuklappen, aber Blixen hatte schon die Finger zwischen die Seiten geschoben.

    »Sie ist doch nicht die Richtige«, war Reds Reaktion darauf. »Ich weiß genau, was du suchst. Gib mir noch ein paar Tage Zeit...«

    »In welchen Filmen hat sie denn schon mitgespielt?«, fragte Blixen.

    »In wenigen. Einmal in der Gunsmoke-Serie, und ich glaube, auch einmal in Bonanza

    »Ja, was ist so berauschend an dieser Schauspielerin?«

    Red verschränkte die Arme über der Brust. »Sag bloß, sie interessiert dich?«

    »Es ist ein interessantes Gesicht.«

    »Es ist ein hässliches Gesicht.«

    »Stimmt!«

    »Sag mir mal eines«, meinte Red. »Wie stellst du dir vor, dass ein Mädchen vom Lande aussehen sollte?«

    »Wie Mutter Erde.«

    »Aber wie? Erschöpft? Schlaff? Oder wie Grace Kelly?«

    »Wie-stellst du sie dir denn vor?«

    »Also - vor einem Monat sah ich Isabel Chavez in Mädchen vom Lande. Dieser Trau hätte ich alles glauben können. Wenn ihr Mann dem Direktor erzählt, sie wäre Miss Mexico, glaubt man’s. Wenn er meint, sie hätte einen Selbstmordversuch gemacht, glaubt man’s auch. Man glaubt einfach alles.«

    In ihrer Erregung fuchtelte sie mit ihren Händen herum und riss dabei Blixens zwei Meter hohen Philodendron um. Ellis schoss wie eine Rakete hoch, und es gelang ihm, gemeinsam mit dem fluchenden Blixen die riesige Pflanze wieder aufzurichten.

    Blixen befahl der wütenden Red, die obersten Ranken der Pflanze über das Rohr der automatischen Feuerlöschanlage an der Decke des Raumes zu werfen, um dem Gewächs einen Halt zu geben. Bei der Gelegenheit zerriss sie ihre Bluse und stieß an das Bild einer englischen Fußballmannschaft, das daraufhin krachend zu Boden stürzte. Atemlos lehnte sie sich gegen die Wand.

    »Ach, Scheiße!«, heulte sie.

    »Wirst du dich endlich setzen, Red!«, schrie Blixen. »Setz dich, Red. Setz dich bloß!«

    Beleidigt griff sie nach ihren Zigaretten, erklärte kurz, es würde ihr leid tun und war kurz vor der Tür, ehe er sie einholen konnte. »Ich bin nur erschrocken, sonst hätte ich dich nicht angeschrien«, meinte Blixen.

    »Ist schon gut.«

    Blixen lächelte und nahm seine Hand von ihrem Arm. »Komm wieder zurück.«

    »Halte dich nur von dem verdammten Philodendron fern. Das ist der reinste Menschenfresser!«, meinte Ellis.

    »Du meinst, du machst Spaß, aber das ist bestimmt keiner«, meinte Red. »Ich hasse das eklige Ding. Jedes Mal, wenn ich in seine Nähe komme, zwickt es mich.«

    »Was tut es?«

    »Also gut«, fuhr Blixen dazwischen. »Bestell die Chavez für morgen früh; ich schau’ sie mir mal an.« Er ging zum Schreibtisch zurück und betrachtete noch einmal das düstere Gesicht der Frau auf der billigen Fotografie des Verzeichnisses. Die hochgesteckten Haare passten nicht zu ihr, die Augen standen etwas zu nahe beieinander, schielten auch ein wenig, die Haut war schauderhaft. Pockennarbig. Aber da war ein gewisser Stolz in ihrer Haltung, der ihn störte und gleichzeitig auch anzog.

    »Jetzt könnte ich einen Kaffee gebrauchen«, meinte Red.

    »Leonard«, ließ sich Blixen vernehmen, »schau doch

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