Ich will dich wieder spüren: Digital Edition
Von Brenda Jackson
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Über dieses E-Book
Lange Beine, sinnliche Lippen und dieser Blick … Als Shelly sein Büro betritt, erwacht in Dare Westmoreland sofort wieder das Verlangen. Wie damals will er sie spüren, sie zur Ekstase bringen! Da erfährt er, was sie ihm verschwiegen hat…
Brenda Jackson
Brenda Jackson is a New York Times bestselling author of more than one hundred romance titles. Brenda lives in Jacksonville, Florida, and divides her time between family, writing and traveling. Email Brenda at authorbrendajackson@gmail.com or visit her on her website at brendajackson.net.
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Buchvorschau
Ich will dich wieder spüren - Brenda Jackson
IMPRESSUM
ICH WILL DICH WIEDER SPÜREN erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2003 by Brenda Streater Jackson
Originaltitel: „A Little Dare"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 325 - 2013 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Johannes Heitmann
Abbildungen: Igor Borodin / Shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 08/2015 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733742089
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
Shelly Brockman stand im Wohnzimmer des Hauses, in dem sie ihre Kindheit verbracht hatte, und starrte vor sich hin. Ich muss es ihm sagen, dachte sie. Schon viel zu lange habe ich es aufgeschoben. Dare Westmoreland wusste nicht, dass er einen Sohn hatte, doch dieser Sohn brauchte ihn jetzt.
Die letzten Umzugskartons waren hereingebracht worden, und nun musste sie auspacken. Trotz allem, was ihr nun bevorstand, war sie froh, wieder an dem Ort zu sein, mit dem sie so viele schöne Erinnerungen verband.
Ihre Gedanken wurden vom Knallen einer Tür unterbrochen. Shelly drehte sich um und sah ihren Sohn vor sich stehen, das Gesicht wütend verzogen.
„Ich hasse dieses Kaff, das weiß ich jetzt schon!, schrie er aus vollem Hals. „Ich will zurück nach Los Angeles! Egal was du sagst, das hier wird nie mein Zuhause sein!
Seine Worte versetzten ihr einen Stich. Sie beobachtete, wie er die Tasche mit seinen Habseligkeiten auf den Boden schleuderte und die Treppe hinaufrannte. Anstatt ihn zurückzuhalten, schloss sie die Augen und rief sich ins Gedächtnis, wieso sie aus Kalifornien nach Georgia gezogen war. Auch wenn es AJ im Moment todunglücklich machte, war dieser Umzug das Beste für ihn.
Im vergangenen Jahr hatten seine schulischen Leistungen stark nachgelassen, und er war immer häufiger mit den falschen Leuten zusammen gewesen. Aufgrund seiner Größe wirkte er deutlich reifer als ein Zehnjähriger und hatte sich an der Schule einer Gruppe älterer Jungen angeschlossen, die allseits berüchtigt waren, weil sie ständig Ärger machten.
Shellys Eltern, die mittlerweile seit einigen Jahren in Florida lebten, hatten ihrer Tochter angeboten, mietfrei in ihrem Haus zu wohnen. Dieses Angebot hatte Shelly zu drei der schwersten Entscheidungen ihres Lebens geführt.
Erstens war sie zurück nach College Park in Georgia gezogen, zweitens arbeitete sie nicht mehr als Krankenschwester in einem Krankenhaus, sondern bei einem mobilen Pflegedienst, und drittens hatte sie sich entschlossen, Dare Westmoreland wissen zu lassen, dass er einen Sohn hatte.
Sie konnte nur hoffen, er würde verstehen, dass sie ihn damals zu sehr geliebt hatte, um sich ihm und seinem Traum von einer Karriere beim FBI in den Weg zu stellen. Ihr selbstloser Entschluss von damals hatte dazu geführt, dass AJ seinen Vater nie kennengelernt hatte. Genauso wenig hatte Dare von seinem Sohn erfahren.
Sie hob AJs Tasche auf. Natürlich war er wütend, weil er seine Freunde zurücklassen musste, um mit ihr ins Nirgendwo zu ziehen, aber der Zorn des Jungen war im Moment Shellys kleinste Sorge.
Seufzend rieb sie sich die Stirn. Sie konnte das Gespräch mit Dare nicht ewig aufschieben. Vermutlich würde er bald erfahren, dass sie wieder in der Stadt war, und sobald er sich AJ genau ansah, würde er die Wahrheit erkennen. Das Geheimnis, das sie jetzt zehn Jahre lang gehütet hatte, wäre dann offenbart.
Tief im Herzen wusste sie, dass es Zeit war.
1. KAPITEL
Zwei Wochen später – Anfang September
Sheriff Dare Westmoreland beugte sich auf dem Stuhl hinter seinem Schreibtisch nach vorn. Der Junge vor ihm war verschlossen und mürrisch. „Hör mal, Kleiner, ich frage dich jetzt das letzte Mal: Wie heißt du?"
Sein Gegenüber verschränkte die Arme vor der Brust und wagte es tatsächlich, seinen durchdringenden Blick zu erwidern.
„Ich hab’s schon gesagt, ich mag keine Cops. Von mir erfahren Sie weder meinen Namen noch sonst was. Wenn Ihnen das nicht passt, dann sperren Sie mich doch ein."
Dare richtete sich auf. Er war jetzt sechsunddreißig und mit seinen eins fünfundneunzig eine imposante Erscheinung. Langsam trat er hinter dem Schreibtisch hervor und musterte den Jungen.
Er hatte ihn dabei erwischt, wie er am Highway Kieselsteine auf vorbeifahrende Autos warf, und schätzte ihn auf zwölf oder dreizehn Jahre. Es war lange her, dass er sich von einem Bengel solche Frechheiten hatte bieten lassen müssen.
Kein Kind aus dem Ort würde so etwas wagen, also war dieser Junge erst seit Kurzem in der Stadt.
„Den Wunsch kann ich dir erfüllen. Da du mir verschweigst, wer du bist, nehme ich dich jetzt offiziell in Polizeigewahrsam, bis jemand kommt und dich abholt. Während du darauf wartest, darfst du dich nützlich machen. Zuerst wirst du das Bad im ersten Stock wischen. Komm mit."
Dare ging voraus und schüttelte den Kopf. Die Eltern dieses Jungen waren nicht zu beneiden.
Kaum hatte sie vor dem Büro des Sheriffs abgebremst, stieg Shelly schon aus dem Wagen. Nachdem sie erfahren hatte, dass AJ an diesem Tag nicht in der Schule gewesen war, fuhr sie sofort nach Hause, nur um festzustellen, dass er auch nicht dort war.
Als es immer später geworden war, hatte sie sich große Sorgen gemacht und schließlich bei der Polizei angerufen. Sobald sie dort eine Beschreibung ihres Sohnes abgegeben hatte, war ihr mitgeteilt worden, der Junge befinde sich in Polizeigewahrsam. Man hatte sie allerdings nicht kontaktieren können, weil er sich weigerte, seine Personalien anzugeben. Ohne weitere Details zu erfragen, hatte sie sich ins Auto gesetzt und war losgefahren.
Seufzend stieß sie die Luft aus. Wenn AJ seinen Namen nicht genannt hatte, wusste Dare auch noch nicht, dass sie seine Mutter war. Im Moment war das ein beruhigender Gedanke.
Sie schob die Tür zur Polizeiwache auf und war sich bewusst, dass sie Dare Westmoreland gleich gegenübertreten musste. Anscheinend sorgte das Schicksal dafür, dass sie dieses Treffen nicht länger aufschob.
„Sheriff, die Mutter von unserem John Doe ist da."
Dare sah von seinen Unterlagen hoch und erwiderte den Blick der Sekretärin. „Nur ein Elternteil, Holly?"
„Ja, nur die Mutter. Sie trägt keinen Ehering, also vermute ich, dass es keinen Vater gibt. Zumindest nicht in der näheren Umgebung."
Dare nickte. „Und was treibt der Junge gerade?"
„Er sieht Deputy McKade zu. Der putzt draußen sein Dienstmotorrad."
„Okay. Schicken Sie die Frau rein. Ich muss unbedingt mit ihr reden. Ihr Sohn braucht deutlich mehr Disziplin."
Nachdenklich trat Dare ans Fenster und sah auf den Hof hinunter, wo der Junge seinen Deputy beim Polieren des Motorrads beobachtete. Er atmete tief durch. Irgendetwas an dem Bengel kam ihm seltsam bekannt vor. Vielleicht erinnerte er ihn an sich selbst und an seine vier Brüder, als sie alle noch jünger gewesen waren.
Leicht hatten sie fünf es ihren Eltern auch nicht gemacht. Sie waren oft stur und bockig gewesen, hatten gewisse Grenzen aber nie überschritten und waren klug genug gewesen, im entscheidenden Moment den Mund zu halten.
Der Junge musste noch eine Menge lernen.
„Sheriff Westmoreland, das ist Mrs Rochelle Brockman."
Dare fuhr herum. Dort stand die Frau, die er früher mehr als alles andere geliebt hatte. Ihm stockte der Atem. Schlagartig war er angespannt. Sein Mund war staubtrocken und Erinnerungen überfluteten ihn.
Noch sehr deutlich hatte er das erste Mal vor Augen, als sie sich begegnet waren. Der erste Kuss, der erste Sex, all das kehrte ihm ins Gedächtnis zurück.
Er musste an ihr letztes Treffen denken.
Unwillkürlich ließ er den Blick über ihren Körper gleiten. Heißes Verlangen durchschoss ihn. Zum Glück stand er hinter seinem Schreibtisch, sodass er von der Hüfte abwärts verdeckt war. Sonst hätten die beiden Frauen deutlich sehen können, wie erregt er war.
Shellys dunkelbraunes Haar war kürzer als früher. Sie trug einen modischen Haarschnitt, der ihren Teint und ihre braunen Augen zur Geltung brachte.
Sie war sehr geschmackvoll gekleidet, stilvoll und gleichzeitig lässig und sehr feminin. Ihre Beine hielt er immer noch für die fantastischsten auf der ganzen Welt. Wie oft hatte sie diese Schenkel um ihn gelegt, während ihre Körper praktisch miteinander verschmolzen waren?
Fast hätte er aufgeseufzt. Mit dreiunddreißig war Shelly noch schöner, als er sie in Erinnerung hatte. Sie war weibliche Eleganz in Perfektion.
Das erste Mal hatten sie sich getroffen, da ging sie auf die Highschool, sie war sechzehn und er neunzehn und ein Collegestudent. Bei einem Besuch zu Hause – er wollte seinem Bruder Stone bei einem Schulprojekt helfen – betrat er exakt zu dem Zeitpunkt das Zimmer, als Shelly sich zu Stone beugte, um ihm irgendeine Formel zu erklären.
Ihre langen Beine in Shorts waren das Erotischste, was Dare jemals gesehen hatte. Bei so einem Anblick wurde jeder Mann scharf.
Dann hatte sie aufgesehen, bemerkt, dass er sie anstarrte, und gelächelt. In dem Augenblick war es um ihn geschehen.
Von der ersten Sekunde an waren sie beide heiß aufeinander, und er hatte sich kaum noch auf etwas anderes konzentrieren können, so überwältigend war das Verlangen. Er vergewisserte sich, dass Stone keinerlei Absichten bei ihr hatte, und begann, mit ihr zu flirten. Das hatte er keinen Moment lang bereut.
Einige Monate später gingen sie miteinander und waren sechs Jahre ein Paar. Dann hatte er den Fehler begangen, die Beziehung zu beenden. Anscheinend war nun der Tag der Abrechnung gekommen.
„Shelly."
„Dare."
Die vergangenen Jahre waren wie verflogen. Dare spürte dieselbe Hitze, dasselbe Prickeln wie damals. Plötzlich herrschte Hochspannung im Raum.
Er räusperte sich. „Holly, Sie können Mrs Brockman und mich jetzt allein lassen." Mehr brachte er nicht heraus.
Seine Sekretärin blickte erst zu ihm, dann zu Shelly. „Selbstverständlich, Sheriff." Sie verließ das Büro.
Sobald die Tür geschlossen war, suchte sein Blick Shellys Mund. Diese süßen, weichen und glutvollen Lippen hatte er nie vergessen. Eines Nachts hatte er es geschafft, dass sie einen Orgasmus hatte, indem er nichts anderes tat, als daran zu knabbern und sie mit der Zungenspitze zu reizen.
Er schluckte, weil es ihn so sehr erregte, im selben Raum wie Shelly zu sein. Im Grunde war es ihm all die Jahre klar gewesen. Sein Verlangen galt Shelly Brockman, damals und auch während ihrer Trennung. Er konnte es kaum glauben, dass sie wieder zurück in College Park war.
Shelly spürte, wie er sie ansah, und kämpfte gegen ihre Empfindungen an. Dare war so umwerfend, dass es ihr schwerfiel. Er hatte immer noch den Blick, der jede Frau verrückt machte, und bei dem es ihr heiß und kalt den Rücken hinabrieselte.
Aus dem jungen Mann, in den sie sich vor all den Jahren verliebt hatte, war ein breitschultriger, muskulöser Kerl geworden. Die feinen Linien in seinen Augenwinkeln und der ausgeprägte Kiefer ließen sein Gesicht kantiger wirken, maskulin und markant. Sie musste ihn einfach anstarren.
Einiges an ihm hatte sich nicht geändert. Die Kontur seiner Lippen faszinierte sie wie eh und je, und wenn er lächelte, zeigten sich sexy Grübchen. Sein Blick aus dunklen Augen war so durchdringend, dass sie