Gekaufte Küsse: Digital Edition
Von Brenda Jackson
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Über dieses E-Book
Glaubt Spencer wirklich, er könne ihre Liebe kaufen? Und das Weingut ihrer Familie gleich dazu? Nein, da hat er die Rechnung ohne mich gemacht!, denkt Chardonnay Niemals könnte sie sich in einen so berechnenden Mann verlieben - doch warum weckt er solches Verlangen in ihr?
Brenda Jackson
Brenda Jackson is a New York Times bestselling author of more than one hundred romance titles. Brenda lives in Jacksonville, Florida, and divides her time between family, writing and traveling. Email Brenda at authorbrendajackson@gmail.com or visit her on her website at brendajackson.net.
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Buchvorschau
Gekaufte Küsse - Brenda Jackson
IMPRESSUM
GEKAUFTE KÜSSE erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2007 by Brenda Streater Jackson
Originaltitel: „Spencer’s Forbidden Passion"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 307 - 2015 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Birgit Hannemann
Abbildungen: Design Pics / Thinkstock
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2015 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733743291
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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PROLOG
Fast hätte er das Klingeln seines Handys überhört, weil die vielen Gäste um ihn herum so fröhlich plauderten. Spencer Westmoreland zog das Telefon aus seiner Jackentasche und blickte kurz aufs Display. „Hi, Stuart, meldete er sich. „Was gibt’s?
„Nichts Erfreuliches, entgegnete sein Anwalt. „Eines Ihrer neuen Projekte droht zu scheitern. Wann können wir uns treffen, um die Angelegenheit zu besprechen?
„Heute leider nicht. Ich bin in Montana, auf der Hochzeit meines Cousins."
„Okay. Dann genießen Sie den Tag. Überhastete Aktionen bringen uns in dieser Sache ohnehin nicht weiter. Lassen Sie uns morgen miteinander telefonieren."
„Nein, nein. Wir können jetzt reden. Die Trauung ist gerade vorüber, und es wird wohl noch eine halbe Stunde dauern, bis die Feier beginnt."
Braut und Bräutigam waren für Fotoaufnahmen drüben im Haupthaus der Ranch, während die Gäste in der Scheune warteten, die für den heutigen Tag in einen traumhaft schönen rustikalen Festsaal verwandelt worden war.
Das Handy am Ohr, bahnte Spencer sich einen Weg nach draußen, um dort in Ruhe zu telefonieren – und auch, um für eine Weile aus dem Blickfeld seiner Mutter zu verschwinden. Denn sie betrachtete ihn wieder mal mit einem Lächeln, das deutlich zu verstehen gab: Ich hoffe, du wirst der nächste Bräutigam sein.
Ganz bestimmt nicht, dachte Spencer, bevor er sich wieder auf das Gespräch konzentrierte. „Also, Stuart, erzählen Sie. Um welches Projekt geht es?"
„Um das Weingut der Familie Russell."
„So? Das überrascht mich." Als er vor einigen Monaten erfuhr, dass dieses zweihundert Hektar große Weingut zum Verkauf stand, war Spencer ins Napa Valley gefahren und hatte sich auf Anhieb in das sonnige Tal mit den vielen Obstplantagen und Weinbergen verliebt. Seine Nachforschungen hatten dann ergeben, dass die Russells finanzielle Probleme hatten, die es ihnen schwer machten, ihren Besitz zu bewirtschaften. Und Spencer hatte seinen Anwalt zu ihnen geschickt – mit einem Angebot, das mehr als großzügig gewesen war.
Er plante, die Kellerei stillzulegen und das Anwesen in ein Urlaubsparadies zu verwandeln. Er wollte ein Nobelhotel errichten lassen, inklusive großem Wellnessbereich und Swimmingpool. Es würde auch Tennisplätze geben, Wege fürs Mountainbiking … ja, einfach alles, was sich verwöhnte Gäste wünschten.
„Wie kann das sein, Stuart? Sie haben doch neulich gesagt, es wäre nur noch eine Frage von Tagen, bis das Weingut mir gehört. Wer macht uns denn jetzt noch einen Strich durch die Rechnung?"
„Eine junge Frau namens Chardonnay Russell."
„Die siebenundzwanzigjährige Enkelin des Besitzers?"
„Ja. Irgendwie hat sie den alten Mann dazu gebracht, sein Land nicht zu verkaufen."
Spencer fluchte. „Aber er hatte mein Angebot doch schon mündlich akzeptiert."
„So ist es."
„Und ich dachte, die Russells hätten enorme Geldprobleme."
„Haben sie auch."
„Und warum können sie es sich plötzlich leisten, nicht zu verkaufen?", fragte Spencer verärgert, weil ihm womöglich ein gutes Geschäft entging.
„Sie können es sich eigentlich nicht leisten. Meinen Informationen zufolge werden sie verkaufen müssen, beruhigte Stuart ihn. „Aber ich schätze, die Enkelin möchte einen letzten Versuch unternehmen, doch noch eine Bank zu finden, die ihnen einen Kredit gewährt, damit sie das Weingut behalten können. Es ist seit über fünfzig Jahren im Besitz ihrer Familie, und die junge Frau ist wohl noch nicht bereit, das Handtuch zu werfen.
„Sehr bewundernswert, aber zu spät, verdammt noch mal. Der Besitzer hat uns die Zusage gegeben, und ich habe keine Lust, mich von seiner Enkelin hinhalten zu lassen. Ich will das Weingut, Stuart. Also tun Sie bitte, was immer nötig ist, damit der Kaufvertrag schleunigst unterschrieben werden kann."
„Tut mir leid, doch im Moment kann ich da nichts ausrichten. Chardonnay hat mir vorhin mitgeteilt, dass ihre Familie nicht weiter verhandelt."
Und darum sollte er seinen schönen Plan einfach aufgeben? Oder geduldig warten? Nein, für ihn kam weder das eine noch das andere infrage. Er war ehrgeizig, und wenn er etwas haben wollte, sorgte er auch dafür, dass er es bekam. „Ich fliege morgen ins Napa Valley, entschied er. „Vielleicht hilft es ja, wenn ich persönlich auf dem Weingut erscheine. Würden Sie den Russells bitte ausrichten, dass ich komme?
„Wird erledigt. Ich möchte Sie allerdings warnen, und zwar vor der Enkelin. Obwohl sie den Namen eines köstlichen Weins trägt, ist sie stachlig wie ein Kaktus."
Autsch! Wenn sich ein höflicher Mann wie Stuart zu so einer Äußerung hinreißen ließ, musste Chardonnay Russell eine wirklich schwierige Verhandlungspartnerin sein. Aber das macht nichts, dachte Spencer lächelnd. Er liebte Herausforderungen – und er mochte eigensinnige, selbstbewusste Frauen.
1. KAPITEL
„Donnay, kommst du bitte? Der Geschäftsmann aus San Francisco ist da."
Chardonnay Russell blickte ihre Mutter an, deren Augen schon wieder so traurig wirkten. Gereizt warf sie den Stift beiseite, bevor sie aufstand. Oh, sie hasste es, hilflos mit ansehen zu müssen, wie ihre Familie litt, weil die finanzielle Situation von Tag zu Tag bedrohlicher wurde. Wenn sie doch nur etwas tun könnte!
Ihr Weingut hatte immer Gewinn abgeworfen, und das tat es nach wie vor. Schließlich produzierten sie Spitzenweine. Doch der Krankenhausaufenthalt ihres Großvaters hatte Anfang des Jahres ein Vermögen gekostet, und die teuren Medikamente, die er seitdem benötigte, zehrten so langsam ihre Ersparnisse auf. Nur noch wenige Monate – dann würden sie weder die Strom- noch die Wasserrechnung bezahlen können und müssten den Betrieb schließen.
Sie brauchten einen Kredit, und zwar schleunigst. Doch bisher hatten alle Banken abgelehnt. Winzer galten als nicht besonders kreditwürdig, denn eine schlechte Ernte reichte und sie kamen mit den Raten in Verzug.
Darum hatte ihr Großvater beschlossen, sein Land zu verkaufen. Chardonnay wusste jedoch, wie weh es ihm tat, dieses Weingut zu verlieren, das er eigenhändig aufgebaut hatte. Und solange es noch ein Fünkchen Hoffnung gab, würde sie nicht zulassen, dass er sein Lebenswerk opferte – als wäre seine schwere Herzkrankheit nicht schon Unglück genug.
Doch es gab ja noch Hoffnung. Auch wenn es eher ein Strohhalm war, an den sich Chardonnay klammerte. Sie war neulich bei einer Bank in San Francisco gewesen, und Mr Gordon, deren Manager, schien nicht abgeneigt gewesen zu sein, ihnen einen Kredit zu gewähren. Es musste klappen! Und falls nicht, würde sie weiter …
„Donnay? Die Stimme ihrer Mutter riss sie aus ihren Gedanken. „Kommst du? Unser Gast wartet.
„Ja … er soll ruhig warten. Sonst glaubt er noch, hier würde jeder nach seiner Pfeife tanzen."
Aber das glaubt er ohnehin, dachte sie grimmig, als ihr einfiel, was sie im Internet über Spencer Westmoreland gelesen hatte. Der 36-Jährige hatte seine erste Million schon vor dem dreißigsten Geburtstag gemacht und besaß inzwischen mehr Geld, als er jemals ausgeben konnte. Angeblich hatte er sich im letzten Jahr zur Ruhe gesetzt. Doch jetzt war ihm anscheinend langweilig geworden, und er wollte ein neues Spielzeug – das Weingut ihrer Familie.
Doch das sollte er nicht so leicht bekommen! Chardonnay hatte nämlich vor, um ihr Zuhause zu kämpfen.
Mit einem beruhigenden Lächeln ging sie zu ihrer Mutter, einer bildschönen Frau. Von ihrem Vater wusste Donnay leider so gut wie nichts. Ihre Mom war achtzehn gewesen, als sie sich in ihn verliebt hatte. Chad Timberlain, ein Berufssoldat, hatte während eines längeren Urlaubs auf diesem Weingut gearbeitet und war zu seiner Einheit zurückgekehrt, bevor Ruth hatte feststellen können, dass sie ein Kind von ihm erwartete.
„Wo sind Gramps und Grammy?", fragte Donnay sanft. Sie wusste genau, dass ihre Großeltern noch nervöser waren als ihre Mutter, weil der reiche Geschäftsmann sie aufsuchte.
„In der Küche, erwiderte Ruth. „Janice hat unseren Gast ins Wohnzimmer gebracht.
„Gut. Donnay nickte. „Dann werden wir ihn jetzt begrüßen. Und vergiss nicht, Mom, ihr drei habt zugestimmt, dass ich das Gespräch führe.
Man ließ ihn also warten. Spencer lächelte. Als erfolgreicher Geschäftsmann kannte er diese Taktik natürlich. Wer einen Besucher warten ließ, wollte seine eigene Überlegenheit demonstrieren. Wollte zeigen, dass er das Sagen hatte. Aber ihn konnte man damit nicht bluffen. Zumal seine Recherchen ergeben hatten, dass sich die Familie Russell in einer absoluten Zwangslage befand.
Das Weingut gehörte bald ihm, ohne Zweifel. Denn er verstand sein Handwerk, das wusste jeder in der Branche. Keiner verhandelte so geschickt wie er. Und heute würde es ein Kinderspiel werden. Er musste nur seinen Trumpf aus dem Ärmel ziehen, dann würde Mr Russell den Kaufvertrag mit Freuden unterschreiben.
Während Spencer langsam durchs Wohnzimmer wanderte, betrachtete er die vielen Urkunden an den Wänden – lauter Auszeichnungen, die Mr Russell für seine Weine erhalten hatte. Der Mann schien ein hervorragender Winzer zu sein.
„Es tut mir leid, dass Sie einen Moment warten mussten, Mr Westmoreland", hörte er eine sanfte weibliche Stimme.
Ja, sicher, dachte er und wandte sich den Leuten zu, die ins Zimmer traten. Doch in der nächsten Sekunde konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen. Wie verzaubert blickte Spencer in die schönsten Augen, die er je gesehen hatte. In strahlend blaue Augen.
Er versank förmlich darin und brauchte einen Moment, um sich zu fangen. „Das war kein Problem."
Nein, das Warten nicht. Diese junge Frau bereitete ihm allerdings Probleme, denn sie brachte ihn völlig durcheinander. Wie hatte Stuart sie bezeichnet? Als stachligen Kaktus? Nun … Spencer fand, sie glich eher einer wundervollen Blüte. Er hatte ja schon viele attraktive Ladies kennengelernt, aber Chardonnay Russell war eine wirklich außergewöhnliche Schönheit.
Sie war groß, mindestens ein Meter fünfundsiebzig, und schlank. Ihre weiße Bluse und ein schmaler Leinenrock betonten ihre weiblichen Kurven, während das lockige brünette Haar ihre Schultern umschmeichelte.
Ihr Gesicht war bezaubernd. Lange dunkle Wimpern umrahmten ihre Augen. Die leicht gebräunte Haut schimmerte seidig, und ihre sinnlichen Lippen luden zum Küssen ein.
Die silberfarbenen Kreolen, die an ihren Ohrläppchen baumelten, ließen sie noch begehrenswerter aussehen.
Noch nie hatte Spencer erlebt, dass der Anblick einer Frau ein solches Verlangen in ihm auslöste. Doch gegen die erotische Ausstrahlung von Chardonnay schien er machtlos zu sein, denn er konnte nicht anders, als mit offenen Augen zu träumen: von einem breiten Bett und ineinander verschlungenen Körpern.
„Da wir bisher nur mit Ihrem Anwalt Mr Fulmer zu tun hatten", riss sie ihn aus seinen erotischen Fantasien. Aber er nahm ihre Worte kaum wahr – weil er sehnsüchtig auf ihre Lippen schaute und wünschte, er könnte sie küssen.
„… möchte ich Ihnen zunächst meine Familie vorstellen", fuhr Chardonnay fort.
Spencer ließ sie nicht aus den Augen, während sie mit geschmeidigen Bewegungen auf ihn zukam. Sein Puls begann zu rasen, als er sie von oben