Verrückt nach Sarah
Von Diane Pershing
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Über dieses E-Book
Schon einmal war Tim in die hinreißende Sarah verliebt: vor vielen Jahren, als sie noch zusammen in einer Theatergruppe spielten. Doch damals wollte sie einen anderen heiraten. Als Tim seine Traumfrau nun wiedertrifft, spürt er sofort, dass er sie immer noch will. Und verheiratet ist Sarah auch nicht mehr …
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Buchvorschau
Verrückt nach Sarah - Diane Pershing
IMPRESSUM
Verrückt nach Sarah erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 1997 by Diane Pershing
Originaltitel: „Third Date’s the Charm"
erschienen bei: Silhouette Books, New York
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 154 - 2000 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Ursula Drukarczyk
Umschlagsmotive: GettyImages_Ekaterina_Jurkova
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733757120
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
Tim Pelham eilte hastig die schmale Steintreppe zum Eingangstor der Schule hinauf, wobei er immer zwei Stufen auf einmal nahm. Er zog die schwere Doppeltür auf, fuhr sich dann mit der Hand über das Kinn und zuckte innerlich zusammen. Er hätte sich vor seinem Treffen mit Gail wohl doch besser rasieren sollen. Doch er hatte sich nach den Abendnachrichten sofort auf den Weg gemacht, ohne erst zu Hause vorbeizufahren.
Sie hatten als Treffpunkt Zimmer 12 vereinbart, und er fand die leuchtend orange gestrichene Tür mit der blauen Nummer ohne Schwierigkeiten am Ende eines hell erleuchteten Flurs. Vor dieser Tür war ein Tisch aufgebaut, an dem eine füllige Dame mittleren Alters saß und in ihren Unterlagen blätterte.
Tim beugte sich zu ihr hinunter. „Verzeihen Sie. Ich bin hier verabredet. Können Sie mir sagen, wo ich Gail Conklin finde?"
Die Dame überprüfte die Listen und schüttelte dann den Kopf. „Ich kann in meinen Unterlagen leider keine Gail Conklin finden. Sind Sie für diesen Kursus angemeldet, Mr. …?"
„Pelham. Tim Pelham. Von einem Kursus weiß ich nichts. Ich will mich nur hier mit Gail treffen."
„Tut mir leid. Den Namen Conklin habe ich nicht auf der Liste. Aber hier steht Pelham. Tatsächlich, da ist Ihr Name, und hier habe ich auch eine Nachricht für Sie."
Fröhlich lächelnd reichte sie ihm einen Umschlag. Tim bedankte sich, riss ihn auf und fragte sich stirnrunzelnd, welchen Streich Gail wohl diesmal ausgeheckt hatte.
Rasch überflog er den Text.
Lieber Tim,
wie Du siehst, bin ich nicht da. Ich bin zurzeit nicht einmal in San Francisco. Vor ein paar Tagen besuchte mich mein alter Freund Darrel. Er tut seit Langem nichts anderes, als auf seinem Motorrad durch die Lande zu reisen. Er hat mir von wunderbaren Abenteuern erzählt und mich zu einem Motorradtrip ins Blaue eingeladen. Allein der Gedanke daran schien mir so aufregend, dass ich spontan zugesagt habe. Und jetzt bin ich also unterwegs auf der Suche nach mir selbst, haha.
Aber ernsthaft, es tut mir wirklich leid. Ich hoffe, du bist nicht allzu sauer auf mich. Ich hatte mich für diesen Kursus angemeldet, weil ich dachte, dass ein Versuch nicht schaden könnte. Doch dann tauchte Darrel auf. Deshalb schenke ich dir nun die Teilnahme an diesem Kursus … ja, stell dir vor, ich habe ihn sogar schon bezahlt. Hättest du wohl nicht für möglich gehalten, oder? Haha. Wer weiß, vielleicht findest du ja auf der Stelle Ersatz für mich! Viel Glück.
Alles Liebe, Gail.
Motorrad? Kursus? Tim kratzte sich nachdenklich am Kopf.
„Hier sind Ihre Unterlagen, Mr. Pelham, riss ihn die Dame hinter dem Tisch aus seinen Gedanken. „Alle anderen Teilnehmer sind schon drinnen.
Ziemlich verwirrt starrte Tim auf die Broschüre, die sie ihm in die Hand drückte, und las den Titel, der in dicken blauen Buchstaben aufgedruckt war: ‚Nimm dein Leben in die Hand – Der sichere Weg, den richtigen Partner fürs Leben zu finden.‘
Nimm dein Leben in die Hand? Was sollte das alles? Er verstand gar nichts mehr.
Er sah von dem Heft in seinen Händen auf und warf einen Blick durch die offene Tür in Zimmer 12. Der Raum war gut gefüllt mit Männern und Frauen, die sich gegenseitig verstohlen musterten, jedoch nicht miteinander sprachen. Ihm fiel beiläufig auf, dass einige recht attraktive Frauen dabei waren, die Blickkontakt mit ihm aufzunehmen versuchten.
Dann kam ihm unvermittelt die Erkenntnis, dass Gail ihn versetzt hatte.
Nicht etwa, dass er in sie verliebt gewesen wäre, oder sie in ihn. Sie hatten auch keine gemeinsamen Pläne für die Zukunft gemacht. Aber sie hatten sich gut verstanden. Oder etwa nicht? Nun … am Anfang auf jeden Fall.
Und irgendwann im Lauf ihrer Beziehung war auch einmal die Rede darauf gekommen, ob man ein Zusammenleben erwägen sollte. Doch es war nur ein kurzes Gespräch gewesen, und sie hatten beide schnell wieder das Thema gewechselt. Im Grunde hatte Tim nie wirklich das Gefühl gehabt, dass er und Gail für immer ein Paar bleiben würden. Aber dass sie ihn so einfach beiseite geschoben hatte …
Wut und Schmerz stiegen in ihm auf. Was fiel ihr eigentlich ein? Wie konnte sie es wagen, ihre Verabredung nicht einzuhalten? Hatte er nicht alle Hebel in Bewegung gesetzt, um sich von seinen beruflichen Verpflichtungen frei zu machen und sich heute Abend mit ihr zu treffen?
Was tat er überhaupt hier? Was hatte er, der Programmchef des Bay Area Radiosenders in einem Raum voller anonymer Singles zu suchen? Im Club der einsamen Herzen?
Bei näherer Überlegung sollte er geradewegs in diesen Raum marschieren und in Sekundenschnelle eine Nachfolgerin für Gail finden. Es würde ihr noch leidtun, sich so einfach aus dem Staub gemacht zu haben. Tim stieß einen tiefen Seufzer aus. Was soll das, Pelham? mokierte er sich über sich selbst. Sei nicht so kindisch. Wenn sich die erste Enttäuschung gelegt hat, wirst du überhaupt keine Lust haben, schon wieder eine Frau am Hals zu haben. Du brauchst jetzt erst einmal Zeit für dich selbst.
Für dich ganz allein.
Doch in seinem Innern machte sich schon jetzt ein unangenehmes Gefühl der Leere breit. Nein, er wollte nicht allein sein. Zumindest nicht heute Abend. Er würde jetzt in seine Stammkneipe fahren und dann …
„Mr. Pelham? Wir könnten jetzt anfangen."
Verwirrt starrte Tim auf die Dame hinter dem Tisch – sie hieß Liz, wie er auf ihrem Namensschild lesen konnte – und lächelte ihr schuldbewusst zu. „Entschuldigung. Ich habe gerade nicht zugehört, ich war mit meinen Gedanken woanders."
„Es ist schon spät. Wir beginnen gern pünktlich. Wenn Sie teilnehmen möchten, dann gehen Sie jetzt doch bitte hinein. Die Referentin wird jeden Moment eintreffen."
Sein Blick fiel wieder auf die Broschüre in seiner Hand. „Nun, ehrlich gesagt, ich glaube nicht …" Er brach ab, weil er aus dem Augenwinkel heraus eine Frau bemerkte, die direkt auf ihn zu kam. Mittelgroß, rotes Haar, hübsches Gesicht, strenges graues Kostüm, tolle Beine. Und mit einer ungemein aufregenden Art, sich zu bewegen.
Sie blieb bei einem der Schwarzen Bretter stehen und heftete eine Notiz an. Irgendwie kam ihm diese Frau bekannt vor.
„Entschuldigen Sie, wandte er sich an Liz. „Kennen Sie die Dame dort drüben?
„Das ist Sarah Dann, unsere Referentin für die heutige Veranstaltung, erwiderte Liz sichtlich stolz. „Wir sind so froh, dass wir sie bekommen haben. Sie ist die Leiterin der Schule und hält normalerweise keinen Unterricht. Doch heute Abend springt sie ausnahmsweise für eine erkrankte Referentin ein. Bleiben Sie denn nun, Mr. Pelham?
Die Frau setzte ihren Weg zu ihnen fort. Als sie die Tür erreichte und an Tim vorüberging, warf sie einen kurzen Blick auf ihn – durch ihn hindurch, wie es ihm schien – und lächelte unpersönlich. Sie hatte Sommersprossen auf der Nase, volle Lippen, graugrüne Augen und eine winzige Falte zwischen den Augenbrauen.
Auch das kam ihm irgendwie bekannt vor. Sarah Dann, hatte Liz gesagt. Sarah …
Wie ein Blitz kam ihn die Erinnerung. Aber natürlich kannte er sie. Sie waren sich ein einziges Mal begegnet, und dieses Zusammentreffen hatte bis heute einen tiefen Eindruck bei ihm hinterlassen.
Sarah. Sie hatte sich sehr verändert.
Tim betrat hinter ihr das Klassenzimmer. Er wusste nun, wie er den Abend verbringen würde. Natürlich würde er an diesem Kursus teilnehmen. Er hatte zum Glück nichts anderes vor. Schließlich war er dank Gail so frei wie ein Vogel.
Und überhaupt, wer war eigentlich Gail?
Als Sarah über die Schwelle trat, redete sie sich im Stillen weiter gut zu, wie sie es schon seit Stunden tat. Sie hatte sich in letzter Zeit angewöhnt, Selbstgespräche zu führen, was ihr ziemlich peinlich war. Sie hoffte nur, dass diese Angewohnheit niemandem auffiel.
Sei ganz locker und nimm dich zusammen, sagte sie sich wohl zum hundertsten Mal, während sie ihre Unterlagen auf das Pult legte. Sie war auf ihren Vortrag gut vorbereitet und hatte viel Erfahrung im Umgang mit erwachsenen Schülern. Außerdem hatte sie selbst vor fünf Jahren die Idee für diesen Kursus gehabt und das Programm Punkt für Punkt erarbeitet. Und im Laufe der Zeit hatte der Kursus sich zum unbestrittenen Renner der Schule entwickelt.
Im Grunde hatte sie nie mehr unterrichten wollen. Doch die eigentliche Referentin des heutigen Abends war beim Versuch, einer Katze auszuweichen, mit dem Auto verunglückt. Sie lag nun eingegipst im Krankenhaus und fiel für mindestens zwei Monate aus.
Entschlossen straffte Sarah die Schultern und strich sich das Haar hinter die Ohren zurück.
„Hallo allerseits", rief sie fröhlich in die Runde und ließ ihren Blick über die Anwesenden gleiten.
Etwa vierzig Augenpaare sahen sie erwartungsvoll an. Alle Altersklassen und die unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten waren vertreten. „Sie finden auf den Tischen vor sich Notizblöcke und Kugelschreiber. Wenn Sie sich Ihr Namensschild noch nicht angeheftet haben, dann tun Sie es bitte jetzt."
„Muss das sein?, jammerte eine Frau. „Ich hasse diese Dinger.
„Nein, es muss natürlich nicht sein. Aber ich nehme an, dass Sie sich für diesen Kursus entschieden haben, weil Sie lernen möchten, wie man Kontakte knüpft. In diesem Fall lautet die allererste Lektion, dass Sie Ihr Ziel ohne Kompromissbereitschaft nicht erreichen können. Besonders zurückhaltende und sehr schüchterne Menschen müssen sich umso mehr bemühen, von sich aus auf andere zuzugehen. Und Namensschilder sind ein guter Anfang."
„Muss ich das Schild an meinen Pulli heften?"
„Wie Sie wollen. Kleben Sie es sich auf die